25km für einen 10-jährigen halte ich für völlig problemlos. Wenn ich mir hier die Zahlen durchlese, kommt mir ja fast der Eindruck, wir hätten unsere Kinder früher überfordert, aber solange die Kinder das nicht gemerkt haben, ist das ja kein Problem
Unser Ältester fuhr mit 5 Jahren schon eine Tour aus dem Sauerland bis Wiesbaden (teilweise noch im Anhänger, Rad hinten dran gehängt), sein längste Tagesetappe war bei 50km auf dem schaltungslosen Puky-Rad. Wichtig war, das richtig aufzuteilen - 5 x 10km mit immer einer längeren Pause/Zugfahrt. Er wollte partout nicht mehr in den Anhänger rein!
Die mittleren zwei habe ich mal von Frankfurt nach Würzburg in 2,5 Tagen geschleppt, die 70/70/35km waren gar kein Problem. Da waren die um die 7 Jahre alt. Der jüngste hat mit 12 Jahren eine Testfahrt über den Vulkanradweg gemacht, um zu sehen, ob er in dem dazugehörigen Sommer mit uns nach Texel auf dem Rad fahren kann. Nach 10km hat er gestreikt, einen Regenschauer im Café bei einem zweiten Frühstück später hat er endlich verstanden, was es mit der Schaltung auf sich hat, und als ich ihm am Ende nach der Berg-Abfahrt anbot, in den Zug zu steigen, meinte er, den Rest schaffen wir auch noch. Trotz Gegenwind, der uns bei einigen Böen nur im Schritttempo vorankommen ließ. Da standen letztlich 138km auf dem Tacho, und die Tour nach Texel ist er auch mit gefahren (Tagesetappen ca. 85 - 115km). Aufgrund der wunden Pos von Mutter und Sohn gab es im Folgejahr Liegeräder für beide
Ganz wichtig ist es, dass die Kinder/Mitfahrer ihr Tempo fahren dürfen und sich nicht gegängelt fühlen. Der langsamste bestimmt den Schnitt, und das ist gut so. Attraktive Zwischenziele (Eis, Spielplatz, Baden, Zugfahrt), Plan B, intrinsische Motivation, Lob und "Vaterstolz auf die Leistung des Kindes" sind super Verstärker der Leistungsfähigkeit. Ich habe gerne ehrliche Ich-Botschaften ausgesendet: "Ich genieße es, mit dir unterwegs zu sein. Klar wäre ich alleine schneller, aber darauf kommt es heut gar nicht an. So langsam ist etwas ganz anderes, und auch sehr schön - eben weil du dabei bist".
Negativ wirken sich aber aus Überforderung, weiter treiben, damit der Vater sein Ziel erreicht, schmälern der Leistung des Kindes, oder auch Unterforderung(!).