25 km am tag mit 10 jahrigen?

Ich finde es wichtig, dass das Fahrrad für das Kind möglichst leicht ist. Dann sind erstaunlich lange Strecken machbar! Am Rheinufer habe ich ab und an mitbekommen, dass die Kinder mit Rädern fahren mussten, die meiner Schätzung nach in etwa genauso schwer waren, wie das Kind, während die Erwachsenen auf Carbonracern dahinrollten. Kein Wunder, dass es dann Tränen gab...
 
Fahre mit meinem 4 jährigen Sohn regelmäßig Strecken von 10-15km und kürzlich sind wir gemeinsam auch mal 20km zum baumarkt und zurück gefahren, also 20km in Summe. Wir fahren zwischen 10-15km/h. Kurze Steigungen schafft er super, länger gibt es hier nicht.

Ein 10 jähriger sollte das locker schaffen
 
Wir machen eine internationale route draus, was wegen das unregelmassigen verlauf der grenze hier einfach so geht. Erst NL, dann sudwestlich richtung Deutschland( Elten) und kurz hinter Elten sind wir dan wieder in NL. Knotenpunkte haben wir hier noch nicht so, dafur gibt es am horizont viel zu erkennen. Es wird und schon gelingen.
 
Viel Spaß! Bin vor drei Jahren mit Sohnemann von Flensburg zurück ins Ruhrgebiet geradelt über Niendorf, Rendsburg, Schleswig, Hamburg, Lübeck, Bremen, Tecklenburg, Münster (er war damals aber schon 14). War toll, für mich damals gemütlicher als für ihn. Inzwischen bin ich ihm zu lahm.
 
25km für einen 10-jährigen halte ich für völlig problemlos. Wenn ich mir hier die Zahlen durchlese, kommt mir ja fast der Eindruck, wir hätten unsere Kinder früher überfordert, aber solange die Kinder das nicht gemerkt haben, ist das ja kein Problem :LOL:

Unser Ältester fuhr mit 5 Jahren schon eine Tour aus dem Sauerland bis Wiesbaden (teilweise noch im Anhänger, Rad hinten dran gehängt), sein längste Tagesetappe war bei 50km auf dem schaltungslosen Puky-Rad. Wichtig war, das richtig aufzuteilen - 5 x 10km mit immer einer längeren Pause/Zugfahrt. Er wollte partout nicht mehr in den Anhänger rein!

Die mittleren zwei habe ich mal von Frankfurt nach Würzburg in 2,5 Tagen geschleppt, die 70/70/35km waren gar kein Problem. Da waren die um die 7 Jahre alt. Der jüngste hat mit 12 Jahren eine Testfahrt über den Vulkanradweg gemacht, um zu sehen, ob er in dem dazugehörigen Sommer mit uns nach Texel auf dem Rad fahren kann. Nach 10km hat er gestreikt, einen Regenschauer im Café bei einem zweiten Frühstück später hat er endlich verstanden, was es mit der Schaltung auf sich hat, und als ich ihm am Ende nach der Berg-Abfahrt anbot, in den Zug zu steigen, meinte er, den Rest schaffen wir auch noch. Trotz Gegenwind, der uns bei einigen Böen nur im Schritttempo vorankommen ließ. Da standen letztlich 138km auf dem Tacho, und die Tour nach Texel ist er auch mit gefahren (Tagesetappen ca. 85 - 115km). Aufgrund der wunden Pos von Mutter und Sohn gab es im Folgejahr Liegeräder für beide :sneaky:(y)

Ganz wichtig ist es, dass die Kinder/Mitfahrer ihr Tempo fahren dürfen und sich nicht gegängelt fühlen. Der langsamste bestimmt den Schnitt, und das ist gut so. Attraktive Zwischenziele (Eis, Spielplatz, Baden, Zugfahrt), Plan B, intrinsische Motivation, Lob und "Vaterstolz auf die Leistung des Kindes" sind super Verstärker der Leistungsfähigkeit. Ich habe gerne ehrliche Ich-Botschaften ausgesendet: "Ich genieße es, mit dir unterwegs zu sein. Klar wäre ich alleine schneller, aber darauf kommt es heut gar nicht an. So langsam ist etwas ganz anderes, und auch sehr schön - eben weil du dabei bist".
Negativ wirken sich aber aus Überforderung, weiter treiben, damit der Vater sein Ziel erreicht, schmälern der Leistung des Kindes, oder auch Unterforderung(!).
 
Gestern waren wir wieder zu hause. Die 25 km hat er locker geschafft, trotz dauernd gegenwind auf die offene deiche. Den zwischenstopp beim kleinen grenzladen mit susswaren zu aussuchen hatt ihm gut gefallen. Regelmassig mal kurz ne pauze hatt auch geholfen.

Naturlich hatten wir zu viel sachen mit geschleppt, war mein alter zelt nach viele jahren auf dem dachboden doch nicht mehr so gut. Er will kein liegerad, aber ein anderen sattel der nicht so weh tut an seinen hintern. Beim anfangen der ruckweg war er dann krank, moglich etwas zuviel schwimmbadwasser im magen. Also mamma zum abhohlen angerufen und die 3 km zur fahre dann noch selber gefahren. Im auto gingen dann die augen direct zu.

Er fand es gut und will bestimmt noch mal.

Grusse, Jeroen
 
Meine erste Radtour mit meinem Sohn waren 27 km zum Zelten am See. Da war er gerade 6. Ging problemlos, mit einigen Pausen.
Am nächsten Tag zurück war dann schon langwieriger, wir mussten ein paar mehr Pausen machen. Aber auch kein Problem.
 
Er will kein liegerad
Das kommt später (wieder);)
Meine Große hatte als Kind ein Scooterbike mit kurzem Rahmen. Als sie 9 war, haben wir eine Tour zur Jugendherberge nach Tecklenburg gemacht (am Zielort >10% Steigung, war für sie etwas frustrierend mit 5Gang Nabenschaltung, Schieben ging auch nicht).
Das sind über 30km, bis auf die finale Steigung kein Problem. Pausen machen, zwischendurch nen Geocache suchen.
Wir haben dort 2x übernachtet und sind zurück gefahren, dazwischen Tour zum Kletterwald Ibbenbüren und Abendvorstellung der Freilichtbühne. Abfahrten sind toll Papa!
Dann wollte sie irgendwann aus (ich nenne es mal gruppendynamischen) Gründen kein Liegerad mehr fahren. Ein Omafiets musste es sein.
Dieses Jahr meldet sie nun mit 17 Interesse an einem Liegerad an.
Tja, was soll ich sagen, letztes WE sind wir 262km durch eine der kürzesten Nächte zusammen gefahren. Sie auf einem gebraucht geschossenen quasi neuen Jan Cordes Flux SComp.
Die Brevetsaison 2021 will sie zumindest mal ausprobieren:love:
 
Zuletzt bearbeitet:
@tomacino

Wir wahren mehrmals auf den kleinen campingplatz kurz vor Tecklenburg, die von dir beschriebene stellen und umgebung kenn ich also zufallig auch.
Ich vermute das hier auch die gruppen dynamik mitspielt, aber es hatt ihm spass gemacht und seine geschwisster wahren ein wenig neidisch als ich abends ein kleinen film von ihm auf die 35 meter wasserrutsche teilte.

Mir hatt es richtig gut gefallen, vom karakter ist er ruhig, er braucht nicht unbedingt ein podest, weswegen schwester und bruder meist eswas mehr die zeit und aufmerksamkeit kriegen. Jetzt war er mit mir allein und das hatt er auch genossen.

Grusse, Jeroen
 
Ich bin vor 20 bzw. 15 Jahren mit jeweils einem meiner Söhne (Alter damals 6 Jahre) von Fürth nach Ludwigshafen geradelt, ca. 360 km in 6 Tagen, es ging zu meinen Eltern. Für meine Kinder eine, so denke ich, interessante Erfahrung, eine Strecke zu fahren, die wir sonst regelmäßig in drei Stunden mit dem Auto (250 km Autobahn) geschafft haben. Ich erinnere mich gut an die Begeisterung, als sie auf den letzten 2 Kilometern erkannt haben, wo wir sind. Und natürlich das große Hallo meiner Eltern bei der Ankunft.

50 bis 60 km am Tag kann man gut schaffen, hier ein paar Tips:

- Sehr flexibel sein.
- Ablenkungsmöglichkeiten an der Strecke nutzen (Bauernhöfe, Bäckereien, Eisdielen,...).
- Buch mitnehmen, in Pausen oder bei Regen was vorlesen
- im Sommer: Mittagspause im Freibad machen. Ablenkung, Erfrischung, Essensmöglichkeit. Danach aber nicht mehr viele km einplanen.
- Bergige Strecken meiden.
- Sehr flexibel sein.

Gruß

Fetzer
 
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