Chris*hätte auf dem Weg zur Strecke nicht den Rad_weg unter den Eichen nutzen sollen, juckt jetzt*toph
Oh, ich hatte auf dem Hin- und Rückweg eine mehrere km lange Eichenallee in einem Vordorf von Lingen. Und ich hatte gehofft, ich hätte meine EPS-Episode überwunden. Weit gefehlt.
Ich muss jetzt auch mal meinen winzigen Bericht loswerden.
Anfahrt
Seit Jaaahren habe ich den Vorsatz mal nach Rütenbrock zu kommen. Tja. Zu spät. Das erste "Rennen im Park" passte dann so gar nicht in meinen Kalender und auch für dieses Jahr sah es lange schlecht aus. Ganz kurzfristig (nochmal ein "tut mir leid" an die fleißigen Organisatoren) ergab sich dann doch die Möglichkeit und ich meldete mich an. An sich bin ich eh kein Rennfahrer (und dieses Jahr mangels Förmchen schonmal überhaupt nicht), aber dennoch meldete ich mich für das Einzelzeitfahren und das 3-h-Stunden-Rennen. Eine abgesperrte Rennstrecke ist doch gewiss super.
Die Basisidee des Wochenendes waren allerdings die Touren für die Anfahrt Freitagabend und die Rückfahrt am Sonntag; die Rennen waren gedanklich eher Nebensache. Der Plan war, dass ich mir die Rennstrecke Samstag früh betrachten wollte, um dann zu entscheiden, ob ich ein Sicherheits- und/oder Geschwindigkeitshindernis für die übrigen Teilnehmer:innen sein würde. Außerdem hatte ich Bedenken wegen der angekündigten Hitze.
Für die abendliche Hinfahrt hatte ich mal nicht die/meine "Standard-Ems-Route" gewählt, sondern vom BRouter eine VM-Schnell-Strecke über Telgte, Ladbergen, Hörstel, Hopsten
basteln lassen.
Beim Blick auf die Lingen-Durchfahrt, dachte ich mir zwar ein "oh weh, ob das wirklich schnell sein kann?", hatte aber weder Zeit noch Lust, die Strecke noch großartig umzuplanen.
Die Strecke erwies sich als sehr schön flüssig fahrbar; so flüssig, dass aus einem angedachten 33-34 km/h Schnitt schlussendlich > 35 km/h (160W) wurden. Einzig eine größere Baustelle in Beesten kurz vor Lingen bremste. Einzig? Nein. Es kam ja danach noch die Lingen-Querung. Au weia. Was ein dichter Verkehr schon vor der eigentlichen Ortsdurchfahrt! Autos! Fahrräder! Ampelphasen! Arrrgh. Ich biss gedanklich in die ein oder andere Tischkante. Naja, irgendwann war ich dann da durch und es lief wieder. Viertel vor Mitternacht bog ich in den Hof Meutstege ein. Auf der Terrasse saßen nette Menschen. (Danke fürs kühle Bier nach 150 km, Daniel.
)
Veranstaltung
Samstagmorgen fuhr ich im DF XL im Verbund mit dem "Münster 4/6"-Wolfsrudel zum Fun-Park. (Auch über Radwege. Autsch.)
Wie oft hatte ich den Kühlturm bei Ems-Touren schon "aus der Ferne" gesehen, dieses mal gibt es ihn ganz aus der Nähe. Das Gelände insgesamt ist eher zweckmäßig denn schön angelegt; aber die Rennstrecke selbst wirkt beeindruckend. Vom oberen Tribünenteil im Schatten der Kraftwerksgebäude gibt es einen tollen Überblick über (fast) die gesamte Strecke. Kaum habe ich ein paar nette Menschen begrüßt und den ein oder anderen bekannten Namen auf Startnummern (ziemlich hohe Troytec- und M5-Dichte übrigens) gelesen, ging es auch schon mit der schnellen Runde los. Tja, ... die Chance für eine ruhige Probe-Runde hatte ich dann wohl gleich verpasst.
Es wurde mächtig warm. Sehr warm. Ich fühlte mich leicht verkatert. Das war dann wohl die Quittung für eine dehydrierende Fahrt am Vortag in Kombination mit der prallen Sonne. Kopfschmerz zieht auf. Naja, erstmal ein paar Rennen schauen
, bis zum 3 h Rennen ist ja noch Zeit; das soll erst starten, wenn die Tageshöchsttemperatur auch zuverlässig erreicht sein wird ;-).
Ich fand insbesondere beeindruckend, welche Rundenzeiten die UV- und TV-Pilot:innen auf die Bahn brannten. Wow! Die schnellste Runde ging dann auch an ein unverkleidetes Rad.
Als Radanreisender hatte ich mich darauf verlassen, dass es an der Rennstrecke schon etwas für den Magen geben würde; ich meinte mich auch zu erinnern, im Vorfeld etwas entsprechendes gelesen zu haben. Aber nein, es gab nichts. An der Strecke selbst nicht und auch an der Kart-Bahn nicht. Immerhin konnten wir an der Kart-Bahn kühle Getränke auftreiben. Das Katergefühl wurde schlimmer. Irgendwann entschloss mich dann, den 3 h Start gegen ein etwas abseits des Fun-Parks eingenommenes Mittagsmahl in einer kleinen Ausflugsgruppe zu tauschen.
Pünktlich zum Start waren wir aber wieder an der Strecke und verfolgten gebannt das auf 2 h verkürzte Rennen von der Schattentribüne. - Glückwunsch an Siegende und nicht Siegende; Rennbelastung bei dem Wetter ist alle Achtung wert!
Das abendliche Grillen bei Meutstege war gut und alle Speicher konnten beim Plausch in verteilten Kleingruppen gefüllt werden.
Sonntag ließ ich mir mit Packen und Losfahren reichlich Zeit. So verpasste ich das Einzelzeitfahren (von dem ich mich am Vortag auch schon abgemeldet hatte) zu einem guten Teil. Wie schon am Samstag das Rennrad-Rennen und der Roller-Marathon, waren die Kriterien für Roller und Handbikes leider nur sehr schmal besetzt.
Abfahrt
Da es nicht ansatzweise so heiß wie zunächst angekündigt war, nutzte ich die Gelegenheit und fuhr schon gegen 14:00 wieder in Richtung Heimat. Zum Beginn fuhr ich natürlich "frei schnauze" erstmal in die falsche Richtung. Da ich keine Lust auf den B70 Radweg oder ungewisse Wege hatte, sortierte ich mich neu, fuhr einige km wieder zurück und schwenkte in Wesuve auf meinen Track vom Hinweg. In Lingen fiel mein Blick auf Plakate zu einem Mark Forster Konzert in der Open Air Arena am Freitagabend; damit war das Geheimnis des Verkehrschaos auf dem Hinweg wohl aufgeklärt. Auf was man bei Tour-Vorbereitungen nicht alles achten sollte!
Ok. Es war dann dennoch ziemlich warm in der Rappelkiste. Aber da ich weder im Rennen noch auf der Flucht wahr, störte mich eine ausgedehnte Biergartenpause nach etwas weniger als der halben Strecke nicht weiter. Nach 152 km bei 34,1 km/h rollte ich in die heimische Einfahrt.
Nach dem Aussteigen erblickte ich als erstes ein schnell größer werdende Pfütze vor dem Hinterrad; quasi wie von den Klimaanlagen bei Autos. Und ja, diese Pfütze hatte wohl auch etwas mit "Klima" zu tun. Weitere Pfützen fanden sich dann auch noch im Innenraum. So "nass" waren die vorherigen 2.500 km nicht geworden.
Alles in allem ...
... war das ein schönes Radwochenende mit vielen netten (Wieder- und Neu-)Begegnungen. Danke an
@Uli B. und sein Team! Ich komme gern wieder. Und die Strecke ist so breit und so geführt, dass ich mich in ordentlicher Form wohl auch in ein Rennen oder zwei wagen würde.
Der Hof Meutstege ist eine empfehlenswerte Unterkunft. Ich hatte mich wegen der nächtlichen Ankunft und kurz entschlossen in die einzige noch freie Wohnung eingemietet. Ok, ... aber man ist natürlich etwas "ab vom Schuss"; beim nächsten Mal würde ich die Zeltwiese wählen.