Wenn man fürs Geld was bekommt, spielt Geld (fast) keine Rolle. Das ist einer der großen Erkenntnisse die ich, als Sparfuchs der ziemlich arm aufgewachsen ist, in den letzten Jahren erfahren durfte.
Da machst Du es Dir zu einfach! Für viele Leute in Deiner Gegend ist das Auto Statussymbol und notwendiges Transportmittel zugleich. Wenn dann noch dazu kommt, dass man für einen potentiellen Job, den Besuch der Arbeitsagentur oder der recht "lukrativen" Schwarzarbeit, dann hat vielleicht nicht jeder die gleiche Auffassung wie Du, auf das Auto zu verzichten und stattdessen selbst ein Fahrrad zu entwickeln/bauen.
Warum hast Du denn früher ein Auto besessen? Gab es da nicht mal so einen modifizierten Polo?
Warum immer das neuste Handy für 700€? Die Vorgängergeneration ist kaum langsamer und kostet 300.
Weil die freie Entscheidung des Käufers, weil es "hip" ist, weil ein neues Handy/Smartphone auch nicht besser telefoniert als mein altes S35, weil..., weil ein altes mehr Sicherheitslücken hat, weil..., weil ein billiges Handy unter findest genauso beschie**enen Bedingungen produziert wird, wie ein modernes, weil...
Wenn ich nur Dinge hätte die ich unbedingt bräuchte, wenn ich Dinge so lange nutzen würde, bis es nicht mehr ginge, dann wäre es eine Lebenseinstellung die ich nicht will! Dafür und für ein paar andere Dinge mehr gehe ich Arbeiten und gebe mein Geld aus, ohne dass ich erstens bevormundet werden möchte, oder dass ich zweitens mich ständig Leute an Dinge erinnern, die ich auch weiss.
Genauso wenig gehe ich zum Pinkeln an den nächsten Gully, denn das könnte noch 2 Cent Wassergebühr sparen.
Ich habe heute 600 kg Split für unseren Gartenweg geholt, mit egal welchem meiner Fahrräder, Lastenräder, Anhänger, Trikes oder Quads, wäre ich vermutlich die nächsten 6 Wochen noch auf dem Weg von oder zum Kieswerk.
Heute Morgen war ich mit der Liege beim Bäcker und Metzger und habe in einer Frontroller-Tasche Brötchen und Wurst für unseren Haushalt nach Hause gefahren. Auch unsere Wocheneinkäufe passen in zwei größere Ortlieb-Taschen und da der Laden in Radreichweite ist (gehen ginge auch), habe ich kein Problem damit, mehrfach zu fahren.
Jetzt noch mal zum Quad. Alle Vorteile gegenüber dem Trike, Einspurer, Anhänger, usw. haben vermutlich auch Nachteile. Für die meisten Menschen in unserer Republik reicht ein normales Einkaufsrad vollkommen aus! Der Einkaufs-Chopper meiner Mutter hat nicht nur die Einkäufe für eine fünfköpfige Familie gestemmt, sondern auch Fahrradtouren, Schwimmbadbesuche und andere Ausflüge unternommen. Das über mehr als ein Jahrzehnt.
Ich stimme meinen Vorrednern zu, dass ein Liegerad ein Luxusartikel ist, der Aufmerksamkeit auf sich zieht und ab und zu man muss sich "rechtfertigen". Bei einem Trike oder VM kommt das noch öfter vor. Der Markt für Lastenräder ist klein/am wachsen?, Kindertransport im Anhänger oder Spezialrad erlebt einen "Aufwind" in Städten oder für eine kleine Gruppe von Leuten. Aber, es braucht die richtige Umwelt und Voraussetzungen dafür.
Für mich ist das Velomo Quad eher für den professionellen Einsatz als im Hobbybereich angesiedelt. Das Hauptargument dafür ist ganz klar der Preis! Das Nebenargument sind Zugangsbeschränkungen, Idealismus und ökologisches Handeln. Dazu kommen dann die großen Spieler (Post, UPS, DHL, usw.) die ein paar Jahre mehr Erfahrung im Lastentransport haben, die ein ganz anders Budget in der Hinterhand haben und die ihr Geld verdienen, wenn das Fahrzeug, mit dem die Waren geliefert werden, zuverlässig und optimal funktioniert.
Also nochmal zum Mitschreiben: Ich finde das Quad interessant, aber es wird kein Kassenschlager.