Training für Brevets

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https://www.velomobilforum.de/forum...rrunde-oder-Tour-B-des-Arberradmarathons-2011
P. P. S.: Ach ja, ich war dort beim 200er Osterdorf-Brevet heuer am letzten März-Wochenende, als die Teilnehmer von Gronsdorf die 18%ige Steigung nach Ihrlerstein hoch erreichten. Mehr als die Hälfte der Sportler hat geschoben, ich bin da das erste Mal im Leben mit dem Lieger 6 km/h gefahren - glaub' mir, das Schieben wäre, wenn auch nicht mehr sportlich, so doch effizienter gewesen ... :cool:

Unter diesen Umständen kann ich deine Ansichten noch weniger nochvollziehen:confused:
 
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Schieben ist nie effizenter als laufen!
Da Radfahren einfach einen deutlich höheren Biologischen Wirkungsgrad aufweist als laufen.

Gruß,
Patrick
 
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Schieben ist nie effizenter als laufen!

Hallo Patrick,

der Satz ist geil! Es sieht halt bei einem Radrennen immer blöd aus, wenn man zu Fuß ins Ziel kommt, oder?

Meine lebensweltliche Erfahrung sagt mir, dass man manchmal mit Schieben einfach doch schneller ist als mit Fahrradfahren - vor Allem, wenn letzteres eben ohne Umfallen nicht mehr möglich ist.

Gruß
Philip

PS: Und jetzt hört mal auf mit der Bergfahrdebatte und schreibt mir endlich, was für Komponenten an mein Rad gehören! :D
 
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Nun werde ich demnächst mal an Performer schreiben und mich mit den Komponenten beschäftigen, denn ich habe keine Ahnung, was der Unterschied zwischen den Ausstattungsvarianten ist (unter "Spec", die Varianten A-C).

Beim Lenker müsste ich mich auch nochmal entscheiden - aber der Wendekreis mit UDK kann kaum größer sein als bei meinem Grasshopper mit Untenlenker, oder?

Über Tipps zur Ausstattung freue ich mich.

Und wie ist nun das Ergebnis Eures Bergfahrexkurses - mal abgesehen von einem flexenden Rahmen: Lassen Geometrie und Sitzneigung hier eher auf "geeignet" oder auf "ungeeignet" schließen? Carsten immerhin ist mit dem Rad ja einige Pässe gefahren...

Zu den Varianten: Spec A ist etwas höherwertiger als B. C ist wohl die leichteste mit höherwertiger Kurbel, diese aber mit nur 2 Kettenblättern.
Der Wendekreis beim UDK hängt von der Breite ab. Rennoptimierte Varianten mit 40cm Breite schränken den Wendekreis schon etwas ein. Marktübliche Lenker mit 50cm sollten eher einen geringeren Wendekreis haben als Untenlenker.
Performer bietet meines Wissens selbst keinen UDK an, Pebels hat seinen bei Velokraft bestellt.
Bzgl. Bergfahrten: Ist ein heiß diskutiertes Thema. Viele empfinden steile Sitzwinkel als vorteilshaft, andererseits wurden auch mit flachen Sitzwinkel schon Top-Ergebnisse am Berg erzielt.

Carsten
 
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Hallo Carsten,

vielen Dank! Dann würde ich das Rad wohl mit dem Tiller bestellen und umrüsten, wenn mir ein UDK-Lenker besser passen würde (ich finde, der steht dem Rad optisch sehr gut, z.B. auf dem Bild von Deinem ersten Performer auf Mallorca). Drei Kettenblätter vorne möchte ich auf alle Fälle haben und hoffe, dass ich mit der Übersetzung dann auch alle Berge hochkomme. Das habe ich bisher aber auch noch mit jedem Rad geschafft.

Ich werde Performer demnächst mal mailen.

Viele Grüße,

Philip
 
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Hallo Philip und die Anderen,

Ich denke, du könntest auch mit einem Doppelkettenblatt bei 2X10 hinkommen. Da Du bei der Liege jeden Gang (anders als beim UP-MTB...Kettenlinie) fahren kannst, würde ich ggF. eine 2fach Kompaktkurbel nehmen.
An meinem Performer habe ich 39/52 und 12-27 Z. bei einem 25-622´er Reifen und ich fahre gerne im Taunus damit. Bei Gepäckfahrten oder höheren Bergen habe ich die Option einen 34´er Kranz hinten drauf zu machen und/oder eine 2-fach Kompaktkurbel z.B. 30/52 zu montieren.
Du kaufst Dir vielleicht ein steifes, ungefedertes, relativ leichtes Performer High Racer, da brauchst Du keine Dreifach-Kurbel...denke ich.

Ich kann nicht so einschätzen wie fit Du bist, aber langsamer als vorn 30Z und hinten 34Z bei 26 Zoll-HR wirst Du nicht fahren (können).

Kompaktkubeln mit 94mm können als kleinstes Blatt ein 29Z. aufnehmen :

http://www.radplan-delta.de/antriebe/antriebe.html

Ich habe gelesen, daß Du im Rhein Main Gebiet bist...ich nicht weit davon...allerdings habe ich nur einen Low Racer zur Ansicht.

Probefahren geht aber nur für kleine Leute um 170cm, da sonst UDK, Kette und Ausleger geändert werden muß.
Gerade beim Carbon UDK schraube ich nicht gern herum...bin froh wenn alles bei mir paßt ;)
Einfach per PN melden.
 
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Hallo Forum,

erstmal allen, die hier oder per PN und Email geschreiben haben vielen Dank. Der Performer HighRacer schaut schon recht gut aus - in der Version X-9 Caliper 30S kostet er direkt bei Performer bestellt 2.150 US-Dollar. In Deutschland verkauft ihn Nettis für 1.800 Euro. Berechnet man noch Steuern und Zoll, kommt man damit m.E. wirklich gut weg, oder?

Ein Rad bestellen werde ich vermutlich im Januar. Das wäre dann im März da, wenn die Saison so richtig losgeht. Bis dahin werde ich über den Winter mit Joggen, Grasshopper-Fahren und dem Rennrad Grundlagenausdauer aufbauen und hoffe dann, dass ich nächstes Jahr einige RTF-, Radmarathon- und Brevet-km fahren kann.

Ich halte Euch auf dem Laufenden - und freue mich, den ein oder anderen demnächst auch mal bei den angebotenen Probefahrten zu treffen.

Bis demnächst also und eine gute Zeit,

Philip
 
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Ein Rad bestellen werde ich vermutlich im Januar. Das wäre dann im März da, wenn die Saison so richtig losgeht. Bis dahin .....

Moin,
also mit den Lieferzeiten wäre ich sehr Vorsichtig!!!
Die können teilweise ein mehrfaches sein.

Wenn du das Geld hast, würde ich es schon jetzt bestellen.
Wenn du Glück hast kannst du dann noch ein paar Herbsttage geniessen und wenn du Pech hast, ist es auf jeden Fall im Febraur da.
Denke auch daran das du vor dem Brevet auch schon mal 1000-2000 Trainings km mit dem Rad in den Beinen haben solltest...

Tschö
René
 
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Hallo René,

ich würde ja am liebsten...aber 1. ist da noch die bessere Hälfte, die das Wort "Liegerad" schon nicht mehr hören kann und 2. würde ich schon noch gerne das ein oder andere Rad probefahren, bevor ich bestelle. Nicht nur, um mal verschiedene Radtypen gefahren zu sein, sondern auch wegen der wertvollen Tipps, die ich dabei bestimmt noch bekomme.

Mein Ziel ist es, mehr Ausdauersport zu machen, vor Allem mit dem Rad. Und langfristig bei Langstreckenveranstaltungen mitzufahren. Gerne möchte ich im nächsten Jahr auch schon ein Brevet fahren - das 300er sollte schon drin sein. Aber ich will's eher gediegen angehen lassen, statt mich zu übernehmen oder von heute auf morgen meinen gesamten Tagesplan nur noch nach dem Radfahren auszurichten...

Beste Grüße,

Philip
 
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ich bin auch immer wieder erstaunt wie lange die Anpassung an ein Fahrzeug dauert, nachdem ich im letzten Jahr hauptsächlich Alleweder gefahren bin (auch den Brevet), bin ich kontinuierlich langsamer auf dem zr geworden, ich habe bestimmt 1000km regelmäßiges Training gebraucht um mit dem zr in alte Geschwindigkeitsbereiche vorzustoßen. Der Grundtrainingzustand war eher höher wie niedriger.
Also ich würde auch zu früh wie möglich bestellen damit die Um- und Einstellungen bis zu den ersten Brevet vollzogen sind.

Tom
 
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Hallo,

das klingt ja so, als wärt Ihr Euch sicher, dass ich da nun endlich das richtige Rad bestellen will - ist das so? :)
 
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Hallo Zusammen,

hier einmal ein kurzer Zwischenstand:

Vor zwei Wochen bin ich das Effendi von Häns probegefahren - und habe mich super wohl gefühlt. Die Sitzposition (tief!) empfand ich als sicherer als bei meinem Grasshopper, der UDK-Lenker ist sehr stabil und greift sich prima, das Rad war sau schnell und eine Federung habe ich nicht vermisst. Ein tolles Ding. Jenne war so nett, für mich nachzuhören, ob zufällig gerade jemand sein Effendi verkaufen will. Bisher leider ohne Erfolg - ich wäre wahrscheinlich schwach geworden.

Wegen dieser Probefahrt bin ich nun ein wenig verunsichert, wie gut ich mich auf dem Performer HighRacer fühlen würde - ohne Probefahrt möchte ich ihn eigentlich nicht bestellen. Vor Allem, weil bei meinen 174 cm Körpergröße (Beilänge 81 cm) garnicht sicher ist, dass das Vorderrad kurbelfrei ist. Vielleicht sollte ich zum LowRacer greifen?!? Der allerdings hat einen noch flacheren Sitz...

Die Performer-Räder gibt es mittlerweile übrigens ohne Aufpreis auch mit einem UDK-Lenker (43 cm breit).

Bis demnächst und Grüße,
Philip (mach ich's mir zu kompliziert?)
 
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mach ich's mir zu kompliziert?

Wenn Du es als Ziel hast, bei Brevets an den Start zu gehen: Ja.

Der eigentliche Lernprozess ist unterwegs, fahren kann man die Brevets aber erstmal mit allem möglichen Material. Selbst wenn du das Rad jetzt nach ner Bauchentscheidung so kaufst, dass dir 10% Speed durch die Lappen gehen ... du weißt noch nicht genau, welchen Kompromiss zwischen Gewicht, Aero, Komfort und Zuverlässigkeit du wirklich brauchst. Es gibt ganz komische Ausreißer in jeder Dimension, die ziemlich erfolgreich gefahren werden. Jeder Fahrer hat da andere Präferenzen, und in den meisten Fällen wird die Ausstattung im Laufe der Fahrten noch kolossal modifiziert.

Sieh das als Teil der Erfahrung an. Geh nicht davon aus, dass du sofort Perfektion in allen Aspekten brauchst, und achte bei den ersten Starts nicht auf die Ergebnisse, sondern auf die Fortschritte. Das Brevetfahren ist zu >50% Kopfsache! Man kann sich auch auf bemitleidenswertem Material noch durchs Ziel schleppen, und weiß dann sofort, was man beim nächsten Mal anders machen will.

Mir hat beim 600er ein fehlender Ersatz-Schaltzug ziemlich den Spaß verdorben. Beim 400er war es verschlissene Bereifung, die mir nen Platten beschert hat, sowie unangemessene Kleidung, die mich in der Nacht gebremst hat. Beim 300er merkte ich, dass ich eine andere Ernährung brauche, und beim 200er fiel auf, dass mir ein paartausend Trainingskilometer auf die meisten Mitfahrer fehlten. Bei PBP schließlich war mein Gepäckkonzept komplett für den Fuß, und ein paar ergonomische Aspekte waren zum Davonlaufen. Gefahren bin ichs trotzdem, und bis auf PBP auch im Zeitlimit.

Gib dir nen Ruck, irgendwas wird eh immer schieflaufen. Wenn du erstmal "brauchbares" Material hast (in meinem Fall ein Rennrad von ebay), kannst du mit dem Lernprozess unterwegs anfangen. Wenn du da einmal jeden Defekt mitgemacht hast, bist du so weit, dass der nächste Verbesserungsschritt erst wieder durch besseres Material erlangt werden kann. In der Materialfrage weiter vorangeschritten zu sein als in den anderen Aspekten (Ernährung, Kleidung etc), bringt aber wenig. Schöner ists, man optimiert Schritt für Schritt immer dort, wo das meiste zu holen ist.

Grüße
Heiko
 
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Moin,

eigentlich ist für Brevets alles gesagt. Brevets kann man jedem Rad fahren, und sie werden auch mit jedem Rad gefahren. Die meisten Starter bevorzugen das Rennrad, und dann gibt es die Liegeräder:dafuer: und MtB´s und Fixies....

Wichtiger als das spezielle RAd ist meiner Ansicht nach
- das man seinen Körper auf die lange Belastung vorbereitet hat (auch machbar)
- der Kopf bereit ist (ist beim 200er gar nicht so schwer finde ich- die Kontrollen sind prima Motivatoren
- das Rad auf die eigenen Möglichkeiten eingestellt hat.
- Ausrüstung & erprobtes Reparaturset dabei hat, nichts nervt mich mehr als im Dunklen mit blöden Reifenhebern rumzufuchteln. OK- wenn es noch regnet:D

ICH zum Beispiel fahre am Brevetrad (28HR) eine Kompaktkurbel 50/34 (50/36 geht auch) damit war ich nach unten für mich gut dabei. Andere fahren 53/42 oder 3fach - was auch immer. Es kommt letztlich darauf an was einem selbst passt. Das findest Du am besten auf den erwähnten 1000-2000 Trainingskilometern raus- Sollte ich nächste Saison fitter sein schraub ich mir zum Beispiel ne andere Übersetzung rein. Wenn nicht dann nicht. egal.

Viel Spass beim Radeln

rwd, gerade zurück von einer kleinen Questrunde
 
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Wenn Du es als Ziel hast, bei Brevets an den Start zu gehen: Ja.
Der eigentliche Lernprozess ist unterwegs, fahren kann man die Brevets aber erstmal mit allem möglichen Material. Selbst wenn du das Rad jetzt nach ner Bauchentscheidung so kaufst, dass dir 10% Speed durch die Lappen gehen ...
Riskante Annahme. Mein erstes Brevet (mit Abstand das härteste, das ich je gefahren bin – so schlimm war es nie wieder) habe ich mit einer Minute Reserve beendet. 10% weniger Geschwindigkeit hätten da einen deutlichen Unterschied ausgemacht.

Ansonsten stimme ich zu: Solange es unter 1,5% Steigung bleibt, ist das Systemgewicht bei längeren Strecken nahezu vollkommen nebensächlich. In Luxemburg hat mich Sparsamkeit (Crank Brothers Eggbeater 1, die mir unter den Füßen zerbröselt sind) nach 480km vom Fahrrad geholt. Wahrscheinlich hätte ich einfach einen zweiten Satz mitnehmen sollen. Und wer auf einem Liegerad keine Ersatzzüge dabei hat, wird unterwegs auch nichts finden, es sei denn er plündert irgendwo unterwegs ein Tandem. Und einen Satz Reifen habe ich sowieso immer dabei. Und eine Faust voll Schläuche (ich glaube, schlechter als ich fickt keiner unterwegs).


noses.

PS: Falsche Ernährung? Was ist das? Es gibt eigentlich nur eine falsche Ernährung unterwegs: Nichts zu beißen zu haben. Deswegen meide ich Frankreich, wenn es geht.
 
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@Noses: Deinen Vertipper solltest du dir rahmen lassen ಠ__ಠ

Gemeint war: "Selbst wenn du das Rad jetzt nach ner Bauchentscheidung so kaufst, dass dir 10% Speed durch die Lappen gehen" ... dann kann es doch gut sein, dass überraschenderweise die Ergonomie besser stimmt, der Fahrkomfort besser ist, die Muskelgewöhnung besser klappt, die Federung sich nach ein paar Einstellungen als effizienter herausstellt, die Reifengröße so ist, dass es nach nem Wechsel doch besser flutscht und so weiter und so fort ... und dass du deshalb netto die 10% wieder reinholst. Der erste Eindruck muss schon stimmen, aber die wahren Brevetqualitäten zeigt ein Rad und all seine Komponenten erst auf Brevets.

PS, Ernährung: Ich bin bekennender Vielfraß auf Brevets. Was ich bei PBP vertilgt habe, ist unvorstellbar. Beim 600er waren es Wurstbrötchen, die mich über die Strecke trugen ... darauf muss man halt auch erstmal kommen, wenn man sich an Sportnahrung orientiert. Auch brauchte ich ein bisschen, bis ich merkte, wie sich "zu wenig Salz" anfühlt -- genau wie "zu wenig Wasser", bloß mag man nix trinken. Hängt natürlich immer davon ab, wie gut man seinen Körper kennt ... ich hab da jedenfals erstmal viel lernen müssen.

Grüße
Heiko
 
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@Noses: Deinen Vertipper solltest du dir rahmen lassen ಠ__ಠ
Mist.

Admin! Den Rahmen bitte!

die wahren Brevetqualitäten zeigt ein Rad und all seine Komponenten erst auf Brevets.
Mein Musashi habe ich mir allerdings auch erst ausgesucht, nachdem einige Viel- und Weit-Fahrer geschrieben hatten, daß das Rad ihre Erwartungen übertroffen hat.

Ich bin bekennender Vielfraß auf Brevets. Was ich bei PBP vertilgt habe, ist unvorstellbar.
Glaub mir, ich kann mir einiges vorstellen. Ich verlasse den Startort nie ohne Salamis, Erdnüsse im Teigmantel und ggf. Schnitzel. Ich brauche unterwegs salzig-fettiges. Und von Zucker im Getränk bekomme ich Ekelanfälle. Beim niederrheinischen Fritten-Brevet habe ich unterwegs Kibbeling gegessen (und weil der nicht fettig genug war, mit der reichlichen Knoblauch-Mayonnaise).

Beim 600er waren es Wurstbrötchen, die mich über die Strecke trugen ... darauf muss man halt auch erstmal kommen, wenn man sich an Sportnahrung orientiert.
Das mit der Sportnahrung ist ja auch ein fataler Fehler an sich. Die ganzen Infusionsflaschen bekommt man auch nicht ans Rad. Einzig und alleine die Betonblöcke ("Oatsnacks") für Langstrecken-Triathlethen kann man unterwegs gut gebrauchen. Und in Notfällen Sponser Liquid Energy und Overstim s, wenn man mal wieder irgendwo in Frankreich ist und die Bürgersteige hochgeklappt wurden. Nicht einmal in Strassburg waren die McDs 24 Stunden offen.
Merke: "Brevet" ist das französische Wort für "all you can eat". Das braucht unterwegs natürlich seine Zeit, aber ich habe für 40 Stunden bezahlt, also kann ich mir die auch nehmen.


noses.
 
AW: Training für Brevets

Der eigentliche Lernprozess ist unterwegs, fahren kann man die Brevets aber erstmal mit allem möglichen Material. Selbst wenn du das Rad jetzt nach ner Bauchentscheidung so kaufst, dass dir 10% Speed durch die Lappen gehen ... du weißt noch nicht genau, welchen Kompromiss zwischen Gewicht, Aero, Komfort und Zuverlässigkeit du wirklich brauchst.

Ich möchte da mal ganz vorsichtig einwerfen, dass man sich diese Einstellung leisten kann, wenn man Sophie Matter oder Drew Buck ist. Oder, um lokale Prominenz zu bemühen: zum Beispiel Jostein oder CAS. Wahrscheinlich könnte auch Bärlin ihr vollgefedertes Fujin schneller über die Strecke bringen als ich das ungfederte, leichtere. Ok, in die deutsche Tradition des Kämpfen und Leidens passt natürlich besser was bequemes, tonnenschweres, auf dem man mit dem 90-Stunden-Limit kämpfen darf, ich will das natürlich niemand verderben. Ein locker und langsam gefahrenes PBP mit guter Zeitreserve auf dem Fujin hat einfach nicht genug Drama für einen spannenden Brevetbericht. Damit muss man auch leben können.

Wenn man allerdings - aus welchen Gründen auch immer - nicht in dieser Klasse fährt, sucht man sich sein Rad schon danach aus, dass es eben die persönliche Schwäche ein wenig kompensieren kann. Ansonsten läuft man vielleicht den Rest seines Lebens mit dem Spitznamen "Major of Mortagne" herum und fährt nie wieder ein Brevet, weil das Teil mit dem irreführenden Namen alles andere als schnell ist und weil Schlafentzug dank mangelnder Geschwindigkeit gekoppelt mit Koffein ganz unnette Dinge mit Kopf und Körper tut.

Persönlich: Ein Toxy TT kann ich durchaus fristgerecht über einen flachen 200er und 300er bewegen, mittlerweile könnte es fast für den 600er in Lohne reichen, aber in den Ardennen brauche zumindest ich damit nicht antreten.

BTW: Ein holländischer Bekannter ist nach dem PBP-DNF 2007 für ein Brevet zurück aufs Rennrad. Hat aber nicht geklappt, die Haltemuskulatur im Nacken bringt die Langstrecke nicht mehr. 2011 hat er liegend wieder nicht gefinished. Ein anderer hat wegen PBP-DNF jetzt sein Quest erstmal weggestellt und das Rennrad abgestaubt, weil er mit Quest zu viel Zeit bergauf verliert. Ich bin neugierig.

Ein Schreiber bei Bentrideronline sieht das sehr pragmatisch: 110
 
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