Tatsache ist, das das Gehäuse vor dem eigentlichen Spiegel deutlich breiter und höher ist. Kann man einigermaßen erahnen.
Die Erklärung dafür liegt auf der Hand:
Die Luft wird weitestgehend laminar über den dicksten Punkt (min. Druck/höchste Strömungsgeschwindigkeit) geführt um erst danach am Spiegel (bzw. Heck des Autos oben) gelöst zu werden.
Würde man das Auto in der Mitte durchsägen (analog gerader Spiegel mit Verkleidung von vorne) und in den Windkanal stellen wäre dahinter eine extreme Verwirbelung zu sehen.
Das gezeigte Auto hat einen cw-Wert von 0,19 und kommt dem Prinzip des Danielschen' Spiegels schon nahe.
Der Klassische Halbkugel-Spiegel am DF hat dagegen einen Widerstandsbeiwert von ca. 0,4. Die 0,02 zum Bild unten habe ich für den verlängerten Konus abgezogen
Wenn man für einen Halbkugelspiegel mit dem max. Durchmesser 5cm mit dem "Danielschen Extrahubbel" und 50km/h rechnet ergibt sich in etwa:
F = rho * v² * A / 2 * cw
(Sorry, kein schönes Rho auf der Tastatur...)
Fh = (1,2 kg/m³ * 196 (m/s)² * 0,002m² 0,4) / 2 = 0,094N
Fd = (1,2 kg/m³ * 196 (m/s)² * 0,002m² 0,2) / 2 = 0,047N
(Beide projizierten Flächen mit D = 5cm angenommen, also kleinerer Spiegelfläche des vollverkleideten Spiegels, so wie auch in Aldenhoven gezeigt).
Das Ganze mit der Geschwindigkeit von 14m/s multipliziert ergibt eine Leistung von 1,316W bzw. 0,658W
Ob der Differenzbetrag von knapp 0,7 Watt den Aufwand rechtfertigt sei mal dahingestellt.
Btw: Der klassische, unverkleidete Spiegel käme bei einem cw von ca. 1,2 auf einen Widerstand(-skraft) von 0,282N oder knapp 4 Watt.
Bei 50km/h kann man also mit 2 Stück von Daniels Spiegeln gegenüber unverkleideten Tellerspiegeln mit 5cm Durchmesser (bei denen der Halter noch nicht inbegriffen ist) etwa 3,29 Watt sparen.
Das Ganze ist aber natürlich mit großer Vorsicht zu genießen: Die klassischen Tellerspiegel kann man zwar mit hinreichend langen und dünnen Auslegern aus dem Strömungsgeschehen des VMs herausholen, Daniels Spiegel sind aber fester Bestandteil und beeinflussen (bzw. werden beeinflusst) die lokale Strömung in dem Bereich der Anbringung.
Will man das Problem von der Backe haben: Kleines Loch für die Kamera in den VM Boppes, Bildschirm vor die Nase an den Süllrand und das Thema ist gegessen.
(wer mag kann sehr gerne nachrechnen, mein Studium habe ich 1994 beendet und bin seitdem fachfremd unterwegs...
)