Niemand hinterfragt die These, dass Optimierung glücklich macht?
erstaunt Wolfram
Ich denke jeder optimiert in irgendeinem Bereich und gar nichts optimieren zu wollen macht vermutlich eher unglücklich als glücklich.
Das Gegenteil - optimieren immer und in allen Lebenslagen und -bereichen - sehe ich aber auch eher kritisch, wenn es als der einzig wahre Weg dargestellt wird.
Ich optimiere z.B. an meinem Rad/Räder die Bequemlichkeit (deswegen Liegerad) und Alltagstauglichkeit (die passenden Taschen, Handyhalter, Navigation, Werkzeug,...) weil mir das wichtig ist - aber auch da meist nach dem 80:20-Prinzip.
Optimierung der Technik in Bezug auf Leistung und Geschwindigkeit hat bei mir im Vergleich dazu einen geringeren Stellenwert und wird mit weniger Aufwand betrieben. Gar nicht allerdings auch nicht - wer fährt schon freiwillig mit mehr Anstrengung als nötig, wenn das optimieren wenig Aufwand kostet? D.h. so Sachen wie Kette immer mal wieder reinigen, Reifen nehmen die für mich einen sinnvollen Kompromiss aus Pannensicherheit und Geschwindigkeit darstellen nutzen statt irgendwelche Marathon Plus,... oder andere offensichtliche Bremsquellen beseitigen ja, aber Optimierung mit richtig viel Aufwand, Rolltests von Reifen, Kettenführungsperfektion, etc nö - bzw nur, wenn jemand anders das macht. Sprich ich freue mich schon darüber, das mein Velomobil von einem Perfektionisten wie Axel gebaut wird, der auf sowas Wert legt und das macht - wäre das aber nicht so würde ich nachträglich den Aufwand sicher nicht selber treiben.
Soll heißen: die denen das Optimieren auf Geschwindigkeit und Leistung oder auch nur das rumschrauben am Rad dafür Spaß macht, die macht die Optimierung vermutlich auch wirklich glücklich. Andere für die das echte, lästige Arbeit bedeutet oder denen es nichts gibt wenn der Wattmesser am Ende 10 Watt weniger für die gleiche Geschwindigkeit anzeigt werden dadurch natürlich auch nicht glücklich. Blöd nur, wenn die trotzdem das Gefühl haben einen Optimierungszwang zu unterliegen, nur weil andere Spaß und Freude an der Optimierung haben und davon berichten. Aber das ist dann eigentlich auch nicht die Schuld derer, die von ihrem Spaß am Hobby berichten, solange sie nicht unterstellen das jeder das machen muß (das Gefühl habe ich hier im Forum aber eher nicht).
Das Ziel sollte also sein, nicht zwingend die Leistung des Rads oder Fahrers zu optimieren, sondern den Spaß den das Hobby Fahrrad bringt - jeder auf seine Art. Der eine halt durch Leistungsoptimierung, der andere dadurch das er den Tacho ganz wegwirft und die Gegend genießt, der Dritte auf ganz andere Art - alles hat seine Berechtigung finde ich und jeder muss seinen Weg finden und sollte sich nicht dadurch unter Druck setzen lassen was andere tun und wollen.