Aber ich hatte doch Vorfahrt...

Also wenn ich auf Kollisionskurs mit einem wartepflichtigen LKW bin halt ich drauf. Ab dem Moment wo es für ihn zu spät zum gemütlich Bremsen wird, wird gehupt und ab dem Moment wo es mir gerade noch zur Vollbremsung reicht, gebremst. Ich geb nicht nach bevor es nimmer anders geht. Wenn Du jedem dickeren den Vortritt lässt dann gewöhnen die sich daran. Das ist das falsche Signal.
 
... und LKWs verkeilen sich regelmäßig bei Unterführungen, weil die Höhenangabe übersehen wurde...
Alter Witz: "Siehste irgendwo Polizei?" "Nein" "Dann fahr durch!"
Und auch in Karlsruhe scheinen nur leicht übersehbare Straßenbahnen in 1:87 und/oder Tarnfarbengelb zu fahren ... ;-)
 
Kollidieren ist kein aktiver Vorgang, eine Kollision ereignet sich. Und beide Fahrzeuge hatten physischen Kontakt.
Insofern ist die Darstellung neutral, aber, Du hast recht: Falsch.
Ich bin auch nicht zufrieden mit der Darstellung und wünsche mir ein:"Der Lkw-Fahrer missachtete die Vorfahrt des Radfahrers und fuhr ihn an."
Findet jemand eine Email-Adresse des Berichterstatters? Dann würde ich dorthin schreiben.
Gruß Krischan
 
wird gehupt und ab dem Moment wo es mir gerade noch zur Vollbremsung reicht, gebremst.
Mache ich auch oft so, weil man leider zu oft sein Recht einfordern muss.
Wir sollten aber betonen, dass das nur sehr bedingt mit dem Unfall hier zu tun hat. @ManniF schrieb zwar, wie ihm Gedanken durch den Kopf gingen, aber das wird (auch hier) leider so interpretiert, dass er hätte bremsen können. Die Gedanken gehen in wenigen Millisekunden, bremsen und hupen können erfordert mehr Zeit - und die gab es hier nicht. Daher bitte nichts in die Situation (die wir alle nicht kennen) reininterpretieren! Und der Titel lässt sich sicher leicht (und, wie ich glaube, fälschlicherweise) als rechthaberrisch interpretieren, aber darauf deutet, wie ich es lese, nichts in der Beschreibung oben hin.
 
Ja meist passiert ein Vorfahrtsverstoss "mit Ansage". Aber manchmal halt auch unvorhergesehen.
 
Du hältst also auch an jeder grünen Ampel an und guckst erst mal... Ist klar. Da hat die Unterwürfigkeit mal so richtig gefruchtet.
Weißt, was vorausschauendes Fahren ist? Freilich schau ich vor dem Queren einer Kreuzung oder Einfahren in diese auch nach links wie rechts, selbst bei einer grünen Ampel, und bremsbereit bin ich da auch; sowohl per Fahrrad, als auch per Kfz. Warum denn ständig umgewöhnen? Immerhin hat man es sich als abbiegender Kfz.-ler ja angewöhnt, nicht abbiegende Radfahrende erst einmal durchzulassen, bevor man selber abbiegt.

@Krischan
Was glaubst, warum ich beruflich in Dauernachtarbeit tätig bin?
 
@pinguin : Das weiß ich sehr genau. Ist auch nötig um ein 120PS Semisportwagen mit 3,2l/100km Super zu bewegen ;)
Aber genau deshalb fordere ich mein Recht auch ein, natürlich jederzeit Bremsbereit. Einen Crash werde ich nicht verusachen wollen, aber auch nicht sofort in den Graben springen, wenn ein Drängler meint, ihm gehört die Straße.

Dieses Fahrverhalten wirkt gut. Mir wird auch auf dem Rad nahezu nie die Vorfahrt genommen und ich hatte den letzten KFZ-Feindkontakt vor etwa 100000km. Damals drei mal auf 2000km... Bin nämlich, wie mans gesagt bekommt, halb in der Gosse gefahren und KFZ-Fahrer sahen das jedes mal als Anlass mir die Vorfahrt zu nehmen. Führte zwei mal binnen kurzer Zeit zum Crash mit anschließender Fahrerflucht des KFZ-Fahrers.
 
Ist das so? Mit dem Argument müsste man ja an jeder grünen Ampel halten, da man ja damit rechnen müsse, dass jemand über rot fährt.
Bei einer per Lichtsignalanlage geregelten Ampel ist das nicht so, aber bei "Rechts vor Links". Da RvL-Kreuzungen nur in geschwindigkeitsreduzierten Abschnitten oder -zonen (sprich z. B. 30 oder 20 km/h, oder innerhalb von verkehrsberuhigten Bereichen, also Schrittgeschwindigkeit) existieren dürfen wird hier von Rechts wegen eine höhere Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer gefordert und eben auch, dass man an den Kreuzungen/Einmündungen langsam fahren soll (20 - 25 km/h sind in dem Zusammenhang schon recht schnell) und damit rechnen muss, dass RvL nicht beachtet wird. Ich war auch lange anderer Meinung, wurde dann aber eines besseren belehrt (Hintergrund war, dass ich ein einer "RvL-T-Kreuzung", die in der Nähe unserer Wohnung liegt, immer sehr nachdrücklich auf meiner Vorfahrt bestehe, wenn ich von der einmündenden Straße komme und ein Fahrzeug auf der durchgehenden Straße eigentlich wartepflichtig ist. Darüber sprach ich mit besagter Anwaltsnichte (da ich der Meinung war, wenn's kracht, kann man mir ja nix) und sie klärte mich (inkl. reichlich Belegen durch Gerichtsurteile der letzten Jahre) auf, dass ich da falsch liege.)
 
Als Schwächerer pfeife ich auf Vorfahrtsregelungen und bremse lieber zuerst.
Außerdem ist es eine ganz praktische Einstellung, wenn man davon ausgeht, daß die anderen Verkehrsteilnehmer hauptsächlich deshalb unterwegs sind, weil sie einen umbringen möchten;)
 
Da RvL-Kreuzungen nur in geschwindigkeitsreduzierten Abschnitten oder -zonen (sprich z. B. 30 oder 20 km/h, oder innerhalb von verkehrsberuhigten Bereichen, also Schrittgeschwindigkeit) existieren dürfen
Hast du dafür einen Beleg? Rechts-vor-Links muss schließlich nicht angeordnet werden, sondern gilt überall wo keine Vorfahrt eindeutig gesetzt ist. Viele Wirtschaftswege sind z.B. RvL und dort gilt keine explizite Geschwindigkeitsbegrenzung.
 
Weil die ja auch Vorfahrt haben. Hier geht es darum, auf die eigene Vorfahrt zu verzichten, weil andere sich die sonst einfach nehmen könnten.
Ja, weiß ich doch. Nur soll man eben nicht darauf vertrauen, daß der nicht-vorfahrtberechtigte Verkehr den vorfahrtberechtigten Verkehr auch immer rund rechtzeitig wahrnimmt. Du möchtest nicht wissen, mit welchem Tempo hier Lkw und kleinere Lieferfahrzeuge von der Kraftfahrstraße in die vorfahrtberechtigte Landstraße einbiegen, obwohl sie dem Verkehr auf der Landstraße Vorfahrt gewähren müssen.

Abgesehen davon nehme ich grundsätzlich mittels defensiver Fahrweise am Straßenverkehr teil.

Zudem muß man heutzutage leider immer noch berücksichtigen, daß Kfz.-ler am Steuer telefonieren oder sonstwas tun und ihre volle Aufmerksamkeit deswegen nicht dem Straßenverkehr widmen; zuweilen werden aber auch Radfahrende gesehen, die während des Radfahrens telefonieren, wie gestern erst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten