Corona-Virus

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Aha, und wenn wenige an Grippe sterben und es keine Hitzewelle gibt, werden alle vom bösen Wolf gefressen, oder wie?
Naja!?
Kann schon sein, dass Tegnell in Erklärungnot ist, aber interessant finde ich die Idee schon. Und ich glaube auch, dass er gewisse Kompetenz hat, um solche Zusammenhänge zu sehen.
Ich finde die Aussage "Die wären ja sowieso bald gestorben..." nicht akzeptabel, aber dass es in jeder Population mit typischer Altersverteilung eine gewisse Gruppe von besonders anfälligen Menschen gibt, die eben empfänglich für verschiedene Todesursachen sind, klingt doch weniger komisch, oder? Und dann kann es eben eine Hitzewelle oder die eine oder andere Krankheit sein, die sich statistisch bemerkbar macht. Und für den Einzelfall kann man nie sagen, ob die Person daran gestorben wäre oder nicht wäre, aber hier geht es eben um ein Gesamtbild.
 
.........aber dass es in jeder Population mit typischer Altersverteilung eine gewisse Gruppe von besonders anfälligen Menschen gibt, die eben empfänglich für verschiedene Todesursachen sind, klingt doch weniger komisch, oder?
Nur guckt man sich die Übersterblichkeit in Schweden der verschiedenen Jahre an, kommt das irgendwie gar nicht hin.
2018 gabs überproportional viele Grippetote und ebenso überproportional viele Tote im Sommer, der ja auch ausgesprochen heiß war.
2019 hingegen gabs weder viele Grippetote und auch im Sommer sind wohl nur wenige Leute an zuviel Hitze gestorben, noch wurden sie vom Elch gefressen.

Gruß
Geli
 
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Schade das "mein leuchtenes Beispiel" Tschechien, es jetzt unter die Top 3 in Europa geschafft hat.
Aber auch der Rest sieht nach -> jetzt bin ich im Urlaub, da ist mir Corona egal, das muss man doch mal machen dürfen <- aus.
Spanien, Frankreich und Tschechien (Prag) besonders.


Gruß Jörg
 
Schade das "mein leuchtenes Beispiel" Tschechien, es jetzt unter die Top 3 in Europa geschafft hat.
Aber auch der Rest sieht nach -> jetzt bin ich im Urlaub, da ist mir Corona egal, das muss man doch mal machen dürfen <- aus.
Spanien, Frankreich und Tschechien (Prag) besonders.
Ist da überall jetzt noch Ferienzeit?

Vor einigen Wochen hatte ich anhand der Deutschland-Zahlen schonmal so eine Vermutung in den Raum gestellt:
Ich hatte vor einer Woche schonmal auf den Verlauf der Infektionszahlen in den einzelnen Bundesländern hingewiesen. Mittlerweile ist zu sehen, das Reinland-Pfalz, Hessen und Niedersachsen kurz nach NRW auch eine Trendumkehr haben, das scheint tatsächlich mit der Lage der Sommerferien zu korrelieren.
Aber so langsam dürfte deutlich sein, dass das entweder Zufall war oder zumindest von anderen Dingen überlagert wird. Baden-Württemberg und Bayern hatten ja gleichzeitig Ferienende, und seitdem laufen die Zahlen in den beiden Ländern sichtbar auseinander.
 
und wieso sind die Zahlen in Deutschland mehr oder weniger stabil?
Das ist nur eine Frage der Auflösung:

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Im Vergleich mit Spanien sind die Zahlen aber schon extrem stabiel.

Ich sage ja nicht, dass der Anstieg in den Urlaubsländern ausschließlich von deutschen Urlaubern kommt, aber auffällig ist das, meiner Meinung nach, schon.


Gruß Jörg
 
Ist da überall jetzt noch Ferienzeit?
Ich denke nicht, aber ein paar Infizierte ohne Syntome reichen ja schon aus, um wieder eine Welle zu starten.
In der Gastro arbeiten hauptsächlich junge Leute, wenn die sich (ohne Symtome) angesteckt haben, verbreiten die das dann (und ganz bestimmt, ohne es zu wollen) in ihren Familien.
Bei den Älteren ziegt sich dann die Welle.


Gruß Jörg
 
Das ist nur eine Frage der Auflösung:
Daher mag ich logarithmische Darstellungen, die muss man aber zu lesen gelernt haben, sonst unterschätzt man die Unterschiede.
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Italien ist gerade recht stabil.
Bei uns ziehen langsam die Zahl der Fälle in den Krankenhäusern wieder an. Frankreich ist einen Schritt weiter, dort steigt bereits die Zahl Intensivpatienten und der Verstorbenen.

Gruß
Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur guckt man sich die Übersterblichkeit in Schweden der verschiedenen Jahre an, kommt das irgendwie gar nicht hin.
2018 gabs überproportional viele Grippetote und ebenso überproportional viele Tote im Sommer, der ja auch ausgesprochen heiß war.
2019 hingegen gabs weder viele Grippetote und auch im Sommer sind wohl nur wenige Leute an zuviel Hitze gestorben, noch wurden sie vom Elch gefressen.
Ein Teil der Influenzatoten wird es jedes Jahr geben, sie zeigen sich also nicht in der Übersterblichkeit, sondern sind Teil des Durchschnitts. Statt dessen sind diese ein wichtiger (oder der wichtigste) Grund für die erhöhte Sterblichkeit im Winter. Wenn dann die Übersterblichkeit gering ist, erhöht sich die Anzahl der besonders anfälligen, das ist zw. Winter 2018 und Winter 2020 passiert, also eine Ackumulation. Der Sommar 2018 war lang, sehr trocken, aber in Schweden nicht ausserordentlich heiss. Übersterblichkeit kaum erkennbar. Kommt dann eine Krankheit mit grosser Ausbreitung, wird sie grössere Auswirkungen haben. Was ist unklar?
Weder der Elch noch der Wolf frisst hier Menschen (weiss nicht, was die Elche bei Euch machen), hilft nicht viel in der Diskussion.
 
Wenn dann die Übersterblichkeit gering ist, erhöht sich die Anzahl der besonders anfälligen, das ist zw. Winter 2018 und Winter 2020 passiert, also eine Ackumulation. Der Sommar 2018 war lang, sehr trocken, aber in Schweden nicht ausserordentlich heiss. Übersterblichkeit kaum erkennbar. Kommt dann eine Krankheit mit grosser Ausbreitung, wird sie grössere Auswirkungen haben. Was ist unklar?
Dass der Peak der Überserblichkeit im Frühjahr 2020 von der Fläche her weit mehr ist als das, was in den Wintern vorher an unterdurchschnittlichen Sterbezahlen zu erkennen ist. Scroll mal bei Euromomo runter bis zu den Verläufen der einzelnen Länder.
Mag sein, dass in der Pandemie nur die gestorben sind, die ein paar der vorangegangenen Grippesaisons überlebt hatten, weil die ungewöhnlich leicht waren, aber dann muss man deutlich weiter zurück nach leichten Grippesaisons suchen als nur bis 2017/18 und auch erklären, warum die Betroffenen dann nicht in einer der folgenden, nicht ganz so leichten Grippesaisons gestorben sind.
 
Moin,
aber wie weit würdest du in der heutigen Zeit den Leuten noch trauen?
und die Frage ist, wie weit kann/darf man den Medien trauen. Zu dem Fall in Garmisch-Partenkirchen gibt es einen Faktencheck von tagesschau.de, der nachdenklich machen sollte. Insbesondere da heute bei heise.de in einem Artikel über einen Hamburger Vorfall wieder dieser Fall unreflektiert erwähnt wird.
Für mich zeigt es wieder, mehr lesen und insbesondere aus unterschiedlichen Quellen hilft. Aber selbst dann ist die Flut an Informationen so groß, dass es schwierig wird den Überblick für die Zusammenhänge zu behalten (insbesondere weil die Details sonst niemanden interessieren, die wollen alle frisches Blut!).

Ciao,
Andreas
 
Der Sommar 2018 war lang, sehr trocken, aber in Schweden nicht ausserordentlich heiss.
Das habe ich aus eigenem Erleben und das schwedische meteorologiska och hydrologiska Institut anhand von Messungen aber ganz anders in Erinnerung. In vielen Landesteilen der heißeste Sommar bis dato.

Aber inzwischen hat Tegnell seine Meinung zu diesem Komplex auch relativiert, nachdem die Oberepidemologen aus Norwegen und Finnland Kritik übten:

uunter anderem antwortet er auf die Frage:
Gestern sagten Sie, dass die hohe Zahl der Todesopfer in Schweden in Bezug auf beispielsweise Norwegen darauf zurückzuführen sein könnte, wie schwer die Grippe die Länder in den vergangenen Jahren getroffen hat. Dies kritisierten viele Experten, einschließlich Fore Forland. Bleiben sie bei dem, was Sie gesagt haben?
Antwort Tegnell:
Dies geht aus einem kürzlich veröffentlichten Artikel hervor, in dem 15 verschiedene Gründe genannt wurden, warum die Zahl der Todesopfer in Schweden höher ist als in einigen anderen Ländern.
Sie sind zum Beispiel sehr vergleichbar mit den Niederlanden, die eine Pandemie zu haben scheinen, die unserer sehr ähnlich ist und der norwegischen Entwicklung nicht ähnelt. Es gab auch größere Stillstände, daher denke ich wirklich, wir sollten warten, bevor wir größere Bewertungen und Vergleiche mit verschiedenen Ländern durchführen. Und wenn dieser Artikel falsch war, sollte er mit den Autoren des Artikels besprochen werden.


Gruß
Geli
 
Frankreich ist einen Schritt weiter, dort steigt bereits die Zahl Intensivpatienten und der Verstorbenen.
Spanien nicht zu vergessen: wie bei @JKL nachzuschauen. 161 Tote in den letzten 24 Stunden, davor waren es nach meiner Erinnerung sogar über 200. Und das trotz der inzwischen erzielten Erkenntnisse in der Behandlung und der eigentlich besseren Aufstellung der Krankenhäuser usw.
Wie war das noch gleich? "Das Virus wird immer ungefährlicher, aber die Politiker verheimlichen uns das aus wahltaktischen Gründen"? Aber vllt. sind wir Germanen auch besonders resistent :sick:
 
... viele Tote, ... nicht besser als die Nachbarn.
Ich werde mal entschuldigend dennoch beschämendend für mein Exil-Königreich sprechen:
Unlike many other countries, Belgium also counts suspected coronavirus deaths that occur outside hospitals. Even though Belgian virologist Marc Van Ranst called this “dumb” in the past, and several politicians are concerned for the country’s good reputation, the National Research and Public Health Institute Sciensano stands by this system.
Alter Artikel in Brussels Times von 20.April aber die Zählweise wurde mWn nicht verändert.

Dennoch auch eine freudige Nachricht: Ab heute gibt es für 10000 Einwohner eine Corona-app zum testen, die ab 1.10. für jeden verfügbar sein soll.
 
In vielen Landesteilen der heißeste Sommar bis dato.
Ja, aber die Frage ist, ob bei 30 °C viele Leute sterben. Warm/heiss ist in (Nord)Schweden was anderes als in Freiburg. 30 oder 38 °C ist ein riesiger Unterschied. Und in der Graphik sehe ich keine grosse Übersterblichkeit im Sommer 2018.
Dagegen fand ich den Zusammenhang mit der Influenza einfach interessant und wollte es nicht als Blödsinn abtun (Wölfe...), aber habe auch nicht sagen wollen: so ist es. Es scheint doch ein korrekteres Bild zu erwachsen aus der Diskussion (unserer sowohl als der von Tegnel und Kollegen, etc.) (y)
Ich werde mal entschuldigend dennoch beschämendend für mein Exil-Königreich sprechen:
Das ist auch ein Problem: Wir machen tiefgründige Analysen über den Vergleich von Birnen und Äpfeln, Belgien dürfte ein Opfer besonder kritischer Zählweise sein.

Nochmals kurz zum schwedischen "Sonderweg":
https://www.nyteknik.se/samhalle/kth-s-bullermatning-stockholm-tystnade-under-epidemin-7000969
Ohne die Details gelesen zu haben: "Stockholm verstummt während der Epidemie", zeigen Lärmmessungen. Soviel zu der Meinung, in Schweden wäre alles ganz normal weitergeganen.
Von D hatte ich mehrfach gehört, dass viele Leute zu Hause arbeiten wollten, aber nicht konnten. Keine schriftliche Bestätigung des Chefs, kein Internetzugang, ... Das ging in Schweden sicher viel problemloser.
 
@dendrocopos : Man kann 63°C im Schatten überleben oder bei 46°C unvermeidlich versterben, egal wie viel Trinken verfügbar und wie fit man ist.
Das ganze ist extrem abhängig von der Luftfeuchte. In Autos beispielsweise kann es binnen Minuten über 60°C sein (Kinder, Alte, Haustiere die dort "zum warten" zurück gelassen werden), bei hoher Luftfeuchte sind selbst 35°C nahezu unerträglich. Und Menschen mit angeschlagener Gesundheit hauts dann halt um.

Gruß,
Patrick
 
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