Corona-Virus

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Nur wenn man schon am 7.3. Massive Maßnahmen durchgesetzt hätte, bin ich sicher, wären gaaanz Viele auf die Barrikaden gegangen.
Es gibt ja jetzt noch genug die Behaupten, der Staat nutze Corona nur als Vorwand, um mehr Überwachung durchzusetzen.

Ich würde nicht Vorwand sondern Gelegenheit sagen und es nicht nur auf Überwachung beschränken. Alle langfristig wichtigen Diskussionen zu Klima, Flüchtlingspolitik, Rassismus... wurden mit Corona abgewürgt und Druck von der Straße gibt es dank Ausgangssperrenbeschränkungen nicht mehr. Von Krisengewinnlern wie Söder oder Kurz, die sich mit möglichst harten Maßnahmen auf Kosten der Gesellschaft profilieren, ganz zu schweigen.

viele Grüße

Christoph
 
Seit gut dreißig Jahren modelliere ich Figuren aus Fimo, hier die aktuellste:

Vertrau mir, ich bin völlig harmlos :cautious:.Corona (5).JPG
 
Ich habe nicht den ganzen Faden gelesen. Hat Jemand eine Antwort drauf wie und wann man wirklich erkennt ob Massnahmen wirken? Ich schaue die Kurven der Länder an und es verhält sich nichts wirklich so wie es meiner Meinung nach zu erwarten ist. Also die 3 Wochen Massnahmen haben wir ja langsam, wenn auch nicht die gleichen wie die letzten 10 Tage. Allerdings auch schon Massnahmen davor. Meine wenn die Antwort die allgemeinen rausgegebenen 3 Wochen als Zeitraum sind.
 
@schneller66 : Du musst dir die Anzahl der Neuinfizierten pro Tag anschauen und das ganze mit einer logarithmischen Y-Achse. Dann sieht man das z.B. China bereits "fertig hat", die europäischen Länder auf die "Zielgerade" einbiegen und der USA schlimme Zeiten bevorstehen...

 
Na bei uns wurde ca am 17.3 abgeriegelt.
Aber schon 7-10 Tage vorher war Jedem, der sich etwas mit Zahlen und Verbreitung von Viren auskennt klar,
was passieren wird. Ich denke auch der Politik war das klar. Auch wenn wir das oft gegenteilig kolpotieren: Doof sind die ja nicht!
So doof sind auch große Teile der Bevölkerung nicht. In unserem "Dunstkreis" (Schule unseres Sohns, meine Kollegen, Nachbarn) hat schon am 2./3. März niemand kapiert, wieso man die Bedingungen, unter denen Quarantänemaßnahmen angeordnet werden, nicht wesentlich weiter fasst.
Nur wenn man schon am 7.3. Massive Maßnahmen durchgesetzt hätte, bin ich sicher, wären gaaanz Viele auf die Barrikaden gegangen.
Es gibt ja jetzt noch genug die Behaupten, der Staat nutze Corona nur als Vorwand, um mehr Überwachung durchzusetzen.
<Verschwörungstheorie on> Vielleicht haben die ja Recht. Wenn man früh massiv mit Quarantäne hantiert hätte, hätte man 2-3 Wochen lang viel zu erklären gehabt, aber mit den nach und nach festgestellten Infektionen und Erkrankungen hätte sich das von allein gerechtfertigt. Bei Webasto hab ich jedenfalls noch nichts von "übertrieben" und "staatliche Paranoia" gehört. Jetzt, nachdem man bewusst zu spät reagiert hat, sind massive Eingriffe ja "leider alternativlos". <Verschwörungstheorie off>

Seit gut dreißig Jahren modelliere ich Figuren aus Fimo, hier die aktuellste:

Vertrau mir, ich bin völlig harmlos :cautious:.
Freut mich, dass du wieder hier unterwegs bist. :)

Ich habe nicht den ganzen Faden gelesen. Hat Jemand eine Antwort drauf wie und wann man wirklich erkennt ob Massnahmen wirken?
Daran, dass die Ausbreitungsdynamik sich ändert. Aber die wird in den Labortests nur zeitverzögert und unvollständig abgebildet, und weiter verkompliziert wird das dadurch, dass sich das "unvollständig" über die Zeit ändert, wenn Testkapazitäten an die Grenzen kommen und (u.a. deshalb) die Indikationen für einen Test geändert werden.
Mit am vollständigsten erfasst werden die Todesfälle, aber die haben auch die größte Zeitverzögerung.
Zur Testabdeckung in Deutschland vielleicht ein aktueller Bericht des RKI: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/15_20.pdf?__blob=publicationFile
Danach sind die Testzahlen in der letzten Woche gegenüber der Vorwoche quasi unverändert, während sie in den Wochen davor noch stark gestiegen sind. Dementsprechend würde ich schon daraus erwarten, dass die neu erkannten Fälle ab letzter Woche langsamer zunehmen, unabhängig davon, wie stark sich EIndämmungsmaßnahmen auswirken
 
Weil’s mich gestört hat, wie Abstände pauschal vorgeschrieben werden (bei manchen 1 m, bei anderen 2m), auch dazu eine kleine Betrachtung.

Abstand ist durchaus relevant, weil:
  • Ein größerer Spucktropfen direkt einen Meter weit fliegen kann.
  • In größerem Abstand die Anzahl der Tröpfchen pro m³ Luft quadratisch abnimmt. Gleichmäßig verteilt, sind in doppeltem Abstand nur mehr 25% der Tröpfchen, im dreifachen Abstand nur mehr 11% , etc…
  • Tröpfchen > 100 µm (= 0,1 mm = Haaresbreite) doch recht rasch absinken. Die sind in einigen Sekunden am Boden.
Es sind aber viel mehr kleinere Tröpfchen in der Luft.
Für Infektionen reichen diese kleinen Tröpfchen anscheinend aus. Ein Tröpfchen mit 5 µm braucht über eine halbe Stunde (!) um bis zum Boden abzusinken. Für diese Tröpfchen < 100 µm ist Abstand völlig irrelevant. Diese sind nur mehr von der Windrichtung und den (immer und überall gegebenen) Turbulenzen beeinflusst.

Das einzige, was diese kleinen Tröpfchen davon abhält, irgendwelche Lungen zu erreichen sind Masken!

Ohne Begründung, nur ganz anschaulich: Wer hat noch nicht in einem Sonnenstrahl vor dunklem Hintergrund gesehen, was da so alles durch die Luft fliegt? Sichtbare Partikel liegen so ca. bei 100 µm und darüber.



Nun auch zur Begründung der obenstehenden Ziffern und den Quellenangaben:
„Tröpfchen, die einen Durchmesser von mehr als 5 µm haben, sinken in der Luft rasch ab und werden somit nur bis zu einer Distanz von gut einem Meter übertragen.“ Quelle z.B.: (https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/uebertragungswege/troepfcheninfektion/)
Diese Betrachtung ist für kleine Tröpfchen grob falsch! Sie ist aber dennoch bei Ausbildungen zur Infektionsübertragung weit verbreitet.

Was heißt „rasch“ absinken in ruhender Luft?
Die Sinkgeschwindigkeit wächst […] mit dem Quadrat des Durchmessers. Ein Tröpfchen mit einem Durchmesser von 20 µm hat nach Hoerner eine Sinkgeschwindigkeit von 10 mm/s. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nebel#Aerodynamik
Tröpfchen mit 20 µm brauchen also ca. 100 Sekunden um 1 Meter abzusinken.
Tröpfchen mit 5 µm brauchen dann 1600 Sekunden um 1 Meter abzusinken.…

Zuletzt noch eine Betrachtung zur Tröpfchen- bzw. Partikelgröße:
50µm Durchmesser ergibt das tausendfache (!) Volumen im Vergleich zu 5µm.
FFP Masken werden danach beurteilt, wie viele Partikel > 0,6 µm abgefangen werden…

Bleibt's gsund!
Gruß, Harald
 
Ich habe nicht den ganzen Faden gelesen. Hat Jemand eine Antwort drauf wie und wann man wirklich erkennt ob Massnahmen wirken? Ich schaue die Kurven der Länder an und es verhält sich nichts wirklich so wie es meiner Meinung nach zu erwarten ist. Also die 3 Wochen Massnahmen haben wir ja langsam, wenn auch nicht die gleichen wie die letzten 10 Tage. Allerdings auch schon Massnahmen davor. Meine wenn die Antwort die allgemeinen rausgegebenen 3 Wochen als Zeitraum sind.

I have been asking myself the same question, I have access to lots of data sets but no one is making nice easy to read graphs. From the daily bulletin most people in reanimation are over 65 and most deaths are people over 65 and the rate is increasing despite the measures which started on the 12th of March - 3 weeks ago. Incubation -> death was said to be 14 to 21 days so we should be at the peak now.

What concerns me is that when I went to the pharmacy last week is all the people I saw wandering around in the street were over 65 and from out of town (you can tell, trust me)...
 
Hat Jemand eine Antwort drauf wie und wann man wirklich erkennt ob Massnahmen wirken?
Ich würde hier die Fälle pro Tag des RKI nehmen. Diese Woche war wohl nicht schlimmer als die Vorwoche, und dass ist ein erstes Indiz, dass die Maßnahmen langsam wirken. Aber, wie irgedndwo anders gelesen, die Testkapazität ist am Limit, und notwendige Reagentien werden auch knapp...

--Rainaari
 
Also verstehe ich das richtig? 3 Wochen ist die Zeit wo es wirken soll und ein gleich bleiben der täglichen Neuinfektionen ist die Wirkung... sagt mir bitte das ich nicht recht damit habe. Dann müssen wir das ewig durchhalten. Ich kann mir nicht vorstellen das wir das können. Also wer sagt mir jetzt bitte bitte das ich es gerade falsch wiedergegeben habe?
 
Source: JHU daily statistics confirmed cases and confirmed deaths

The average world death toll has risen from 5.02% to 5.22% in the last 24 hours.

Is that OK now @Reinhard ?
 
Also verstehe ich das richtig? 3 Wochen ist die Zeit wo es wirken soll und ein gleich bleiben der täglichen Neuinfektionen ist die Wirkung... sagt mir bitte das ich nicht recht damit habe. Dann müssen wir das ewig durchhalten. Ich kann mir nicht vorstellen das wir das können. Also wer sagt mir jetzt bitte bitte das ich es gerade falsch wiedergegeben habe?
Leider hast du es richtig verstanden.
Aber dadurch haben wir Zeit gewonnen --> mehr Beatmungsbetten --> mehr immune Menschen --> mehr Wissen --> ...

Gruß Jörg
 
Also verstehe ich das richtig? 3 Wochen ist die Zeit wo es wirken soll und ein gleich bleiben der täglichen Neuinfektionen ist die Wirkung... sagt mir bitte das ich nicht recht damit habe.
Du hast nicht recht damit. :D (Das wolltest Du doch hören)

Nun , die bereits infizierten Personen (+Dunkelziffer) sind immun und fallen bei denen die neuinfiziert werden können raus. Dadurch geht die Kurve irgendwann einmal , auch wieder runter (Stichwort Herdenimmunität).
Lg
Gandalf
 
Also verstehe ich das richtig? 3 Wochen ist die Zeit wo es wirken soll und ein gleich bleiben der täglichen Neuinfektionen ist die Wirkung... sagt mir bitte das ich nicht recht damit habe. Dann müssen wir das ewig durchhalten. Ich kann mir nicht vorstellen das wir das können. Also wer sagt mir jetzt bitte bitte das ich es gerade falsch wiedergegeben habe?
Im Wesentlichen ja. Wenn Tests von "Verfolgung der Infektionsketten" auf "sichere Separation von Covid-19 im Krankenhaus" umfokussiert werden, kann auch ein vorübergehender Anstieg in den Fallzahlen auftreten, obwohl die Gesamtzahl der Tests nicht steigt. Für die genauere Bewertung der aktuellen Situation braucht man nicht nur genauere Daten, sondern auch den schwarzen Gürtel in Statistik. Ich habe beides nicht.
 
Du hast nicht recht damit. :D (Das wolltest Du doch hören)

Nun , die bereits infizierten Personen (+Dunkelziffer) sind immun und fallen bei denen die neuinfiziert werden können raus. Dadurch geht die Kurve irgendwann einmal , auch wieder runter (Stichwort Herdenimmunität).
Lg
Gandalf
Hi aber dauert dann ja ewig... Danke das Du wenigstens sagt was ich hören wollte... vielleicht hätte ich einfach früher aufhören sollen zu lesen... da drehe ich durch...:eek:
 
Hat Jemand eine Antwort drauf wie und wann man wirklich erkennt ob Massnahmen wirken?
Betrachte die Entwicklung bzgl. der Angaben dazu, wie viele Tage es jeweils für die Verdopplung der Fälle braucht (Anstieg =gutes Zeichen)
Da sind positive Auswirkungen meines Erachtens klar zu erkennen.
Relative Zahlen sind wenig(er) aussagekräftig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi aber dauert dann ja ewig... Danke das Du wenigstens sagt was ich hören wollte... vielleicht hätte ich einfach früher aufhören sollen zu lesen... da drehe ich durch... :eek:
Der Trick ist, die Einschränkungen nach und nach (erst die Jungen dann die Alten) so weit zu lockern, dass das Gesundheitssystem die schweren Fälle aufnehmen kann.
Das zu steuern, wird nicht einfach.

Gruß Jörg
 
What concerns me is that when I went to the pharmacy last week is all the people I saw wandering around in the street were over 65
Ja, das ist mir in den vergangenen 2 Wochen auch aufgefallen:
Wer steht oberhalb unseres Hauses an der Bushaltestelle und an den KFZ- Parkplätzen am Rande des Kottenforstes (wo die Wanderwege starten) munter plaudernd in Grupen von 8 - 10 Personen dicht beeinander? Mitglieder der "Risikogruppe", sprich: sichtbar ältere Herrschaften.
Wer drängelt sich an der Obsttheke im EDEKA dicht an mir und anderen vorbei, um ja noch schnell eine Frucht zu greifen (obwohl reichlich vorhanden sind): wiederum zu 95% die "Risikogruppe", für die wir die Einschränkungen hauptsächlich auf uns nehmen.
Wer schiebt einem den Einkaufswagen an der Kasse in die Hacken und will unbedingt noch als dritte Person seine Einkäufe auf das Band legen, obwohl es dadurch kein bischen schneller geht? Na ratet mal.
:mad:
Die jüngeren Generation(en) hingegen erlebe ich eher diszipliniert, hilfsbereit und rücksichtsvoll, selbst die vielgescholtenen Teens und Twens.

Quellen: eigene, beinahe tägliche Beobachtung bei uns vor der Tür (sehe ich vom Flur aus) und auf dem Weg zu- bzw. zurück und in den Läden der Einkaufs- Center in Wachtberg- Berkum
 
Die Unterschiede in der Berichtgebung sind manchmal schon interessant...

Tagesschau Ticker: Corona-Sterberate in Spanien fällt (ja, sie ist niedriger, als gestern...)
NOS Ticker: Spaanse sterftecijfer nog steeds boven de 900 (Spanische Sterberate immer noch über 900 - erst im Artikel erfährt man, dass das weniger ist, als gestern)
:unsure:
 
die "Risikogruppe", für die wir die Einschränkungen hauptsächlich auf uns nehmen.
Ich bin dafür, dass wir uns von dieser Aussage so allmählich mal verabschieden. In dieser Pandemie sind wir alle Risikogruppe - die einen aufgrund des Alters und/oder etwaiger Vorerkrankungen, die anderen weil ihnen nach ihrem nächsten Verkehrsunfall, Blinddarmentzündung, etc. in überlasteten Krankenhäusern nicht mehr gut geholfen werden kann. Und darum nehmen wir die Einschränkungen auf uns.
 
Also verstehe ich das richtig? 3 Wochen ist die Zeit wo es wirken soll und ein gleich bleiben der täglichen Neuinfektionen ist die Wirkung
Verglichen mit? Genau: mit einem exponentiellen Anstieg, den es gäbe, wenn einfach so weiter gemacht wird. Aber vielleicht belehrt uns ja Schweden eines Gegenteils ... aktuell übrigens mit 308 Toten bei über 5000 offiziell Infizierten (im Vergleich: als D über 5000 hatte, waren hier 13 Tote zu beklagen).
 
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