Hallo,
Die Mentaltät der Niederländer basiert auf einer völlig anderen räumlichen Ausgangssituationmit völlig anderen gesellschaftlichen Konsequenzen als in Deutschland.
klar, doch es bleibt fahrradorientierter als die deutsche Verkehrsplanung. Auch die juristische Abhandlung von Unfällen mit Radfahrern ist deutlich radfahrorientierter. Aspekte, welche ich mir in jedem Land inkl. Deutschland wünsche.
Dass nicht alles positiv ist und die Radinfrastruktur auch dort Verbesserungen und Schwerpunktverlagerungen gebrauchen könnte.. geschenkt. Bis es zu diesem Stand in Deutschland überhaupt einmal gelangt, vergehen noch 100 Jahre. Mindestens.
Wenn du hier im Münsterland eine Strecke über 100 km fahren möchtest, kommst du ohne Karte/Navi/Track nicht weit.
Wenn du dies regional bei uns nur über 20-30 Kilometer fahren wolltest, kommst du auch nicht weit. Oder fährst ohnehin auf (tagsüber schlecht zu befahrenden) vielbefahrenen KFZ-Routen. Oder mit großen Umwegen. Und Steigungen.
Das mag im Münsterland schon optimiert worden sein, doch eindeutige Fahrradrouten über hunderte Kilometer nach Art von Autobahn-/Bundesstraßenbeschriftungen.. sucht einer vergebens. Ich war froh, wenn die Radwegbeschilderung bei Touren Anno 2003 bis 2007 noch lesbar vorhanden war.
Für 35 Kilometer ohne Navi damals am Rhein sechseinhalb Stunden gebraucht, viermal die Flussseite gewechselt und durch zwei Großstädte gewuselt. Katastrophe. Das hat mit intelligenter Radwegführung nichts, gar nichts zu tun.
Also ist Hoffnungslosigkeit die Devise? Aufgeben oder bestenfalls auswandern?
Ach Quark. Ich nehme mich gefährdende Regeln einfach nicht hin. Ignoriere sie.
Das wird nicht jeder Radfahrer wollen/können, ergo ist es verständlich, wenn katastrophale Entscheidungen in Bezug auf die Fahrradmobilität zu Einschnitten in der Fahrradfahreranzahl führen. Ohne Helmpflicht wäre in Kanada auch die doppelte, dreifache Anzahl an Radfahrern unterwegs.
Wenn man was an der Situation ändern will geht das sinnvollerweise nur gemeinsam, alle Verkehrsteilnehmer zusammen.
Nein, es geht nur über Einschränkungen des uns alle benachteiligenden MIV-Konzepts. Massive Einschränkungen, massives Umdenken. Und über die Entwicklung von Ultraleichtfahrzeugen, maximal 80 km/h, maximal 350 Kg inkl. Fahrer. Dann geht es voran, dann kann die "MIV" Denkweise theoretisch sogar beibehalten werden. Leider werden sich Twikes nie massenweise durchsetzen.
Alle anderen Bemühungen sind ein Herumdoktorn an Symptomen zum dauerhaften Nachteil aller Lebewesen. Die Bequemlichkeit siegt so lange, bis niemand mehr Bequemlichkeit wahrnehmen kann, da die Nachteile zu groß geworden sind. Großartig.
Dann funktionieren allerdings auch keine Ultraleichtfahrzeuge mit geringen Maximalgeschwindigkeiten mehr, welche ansonsten praktisch unlimitiert für die nächsten 1200 Jahre genutzt werden könnten und vertretbare Einschränkungen mitbringen, ohne ihre negativen Auswirkungen zu sehr zu begünstigen. Ganz zu schweigen von energetischen Einsparungen durch Mobilitätssharing, autonomes Fahrverhalten von Taxis/Kurzstreckentransport usw. was in der Entwicklung ist.
Dort wird trotz Stadtparlamentbeschluss dass nach ERA 2010 gebaut werden muss, bei der Planung des Westrings die ERA nicht berücksichtigt. (Und das hab ich schriftlich)
Und das ist einer von.. wievielen hundert, tausend, zehntausend Fällen in den letzten 20+ Jahren? Da helfen alle Vorgaben, Leitlinien, Gesetze nichts. Da hilft nur Überwachung der Entscheidungsträger und neutrale Korrektur auf vorgabenkonforme Mindestbedingungen.
Liegt es an
..
oder was anderem?
An einigen der genannten Punkte, allerdings in Hauptsache an der Denkweise: "Jetzt sind sie schon einmal da, die MIV-KFZ.. Wenn wir dagegen angehen, werden wir abgesägt." Und das ist unproduktiv a la herumdoktorn an Symptomen.
Jedem Techniker, jedem Ingenieur, jedem Maschinenbauer ist direkt und nachhaltig klar, dass der Energieaufwand für die MIV-Mobilität >99% unserer KFZ in Deutschland in keiner Relation mehr zu sinnvollen Werten liegt. Zu möglichen Werten. Dass dort Energieumsatz betrieben wird, welcher nicht sein muss, da Leichtbau und Maximalgeschwindigkeiten weder neue Konzepte noch unmögliche Herangehensweisen wären.
Hilft allerdings alles nichts, solange Vorschriften und Gesetze zwar existieren, jedoch nicht beachtet werden brauchen. Und das gerade in öffentlicher Hand, im Entscheidungskomplex der Verkehrsplanung. Sonst wäre es möglich, über gerade diese Verkehrsplanung sowie empfindliche Strafen eine schleichende, aber nicht zu massiven Protesten führende Umdenkbewegung zu initiieren.
Viele Grüße
Wolf