@Querlieger:
Danke für deine tröstlichen Worte. Zum Tod meiner Mutter gibt es auch noch eine Geschichte. Ich drücke die normalerweise niemandem aufs Auge.
Sie starb mit 81 an Darmkrebs. Viele wären froh, wenn sie ihre Mutter so lange behalten dürften. Aber ich sah sie nie als so alt an. Sie war immer sehr fit. Wir haben viele kleine Radtouren zusammen gemacht. Erst in den letzten vielleicht zwei Jahren wurde sie immer mehr müde und wir sind am Schluss nur noch zusammen spaziert. Der Hausarzt meinte, sie könne doch noch froh sein, über ihren guten Zustand.
Nur ihr Tod hätte relativ einfach mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden können. Nur wir waren zu doof dazu! Das macht es schwierig.
Es gibt so viel Zeug, an dem man sterben kann. Aber Darmkrebs ist auf der Liste der tödlichen Krebse mit ganz oben. Und im Gegensatz zu anderen Krebsen ist die Vorsorge dagegen sehr effektiv. Mit einer Darmspiegelung erkennt man nicht nur, ob der sehr langsam wachsende Krebs schon da ist, nein man verhindert ihn sogar, weil dabei auch die häufigste Ursache gleich mit entfernt wird. So klar wussten wir das nicht und ich dachte auch immer, sie lebt doch gesund.
Mein Bruder liest alles zu dem Thema und kennt alle die Zahlen dazu. Jeder über fünfzig wird von ihm damit eingedeckt. Die meisten nervt es nur.
Darmkrebsvorsorge wird in der Schweiz sehr stiefmütterlich betrieben. Diejenigen, die gespiegelt sind, hatten meistens einen besonderen Grund, vielleicht einen Arzt, der es vorgeschlagen hat.
Ich ärgere mich jetzt immer, wenn ich Helmwerbung sehe. Hat eigentlich nichts damit zu tun. Aber mit dem Geld dafür könnte man viel mehr Lebensjahre retten. Man stelle sich vor, jeder Darmkrebstote käme in die Unfallmeldungen. Da wäre die Zeitung voll davon. Meine Mutter fuhr immer mit Helm. Wir haben es ihr so empfohlen.
Es gäbe noch vieles, was ich schreiben könnte, aber der Text ist vermutlich jetzt schon eine absolute Zumutung.