Nochmal der Hinweis, dass bei so einem preisgünstigen Versuchsaufbau der systematische und der zufällige Messfehler durchaus 1-2 Prozent betragen können. Es bringt nichts, sich zu streiten, ob nun die Singlespeed oder die Rohloff im x.ten Gang etwas höher oder niedriger liegt, das liegt wahrscheinlich im Streubereich der Messungen. Ob man nun als Einflüssen auch Gleichmäßigkeit des Antriebes und der Bremse, Qualität der Ritzelformen, Kettenspannung, Einstellungen von Konuslagern, breite oder schmale Kette, Art des jeweils gemessenen Laufrades dazurechnet oder nicht, kann ja schon mehrere Prozentpunkte ausmachen. So wie ich es verstanden haben wurden jedesmal komplett unterschiedliche Laufräder gemessen, also sollten wir nicht zu sehr im Kaffeesatz der Messergebnisse herumdeuten.
Selbst wenn man manche Messwerte nach Überprüfung um 2-3 Prozentpunkte korrigieren müsste, ist doch erkennbar, dass sich Kettenschaltung und Nabenschaltung in den meistbenutzen Gängen nicht viel nehmen. Die realen Unterschiede dürften sich häufiger im Bereich der von Andreas Oehler bei hoher Antriebsleistung gemessenen Wirkungsgrade bewegen, da ja der "runde Tritt" des E-Motors im Versuchsaufbau nicht realistisch ist und dessen gemittelte 360°-200W-Leistung überwiegend in einem Kurbelwinkelbereich von vielleicht 90 -120 ° (von 360°) erbracht wird, also bei erhöhter Last.
Die wirklich fundamentalen Unterschiede einer Nabenschaltung zur Kettenschaltung - für das Fahren - liegen bekanntlich, neben einfacher Bedienung ohne Umdenken (Kettenblattwechsel), Schaltbarkeit im Stand, vor allem in der Schalt-Charakteristik:
Aus mathematischen Gründen liegen bei einer Nabenschaltung die Gänge (bei "gleichprozentiger" Abstufung, z.B. bei Rohloff jeweils 14 %) im niedrigen Bereich sehr viel enger zusammen als bei den hohen Gängen. Dadurch sind für sportliche Speed-Fahrer die Gangsprünge (Entfaltung) zwischen den Gängen1-2-3 zu klein, in den Gängen 12-13-14 zu groß, um interessant zu sein. Das hat nichts mit Verlusten einer Nabenschaltung zu tun.
Mit einer Kettenschaltung kann man jederzeit die Abstufung den Erfordernissen anpassen mit z.B. Ritzelkombination in der Ebene von z.B. 12/13/14/15/16/17/19/22/27/36, so dass im Bereich der höchsten Leistung die Gänge nur einen Zahn auseinander liegen. Ist aber viel Umbauaufwand und passt dann nicht in bergigem Gelände.
Es kommt halt darauf an, für welche Einsatzzwecke man/frau eine Schaltung benötigt.