Wie gesund ist unser Sport

eisenherz

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Bin gerade ein bisschen erschrocken.
Ich weiß, dass Triathleten bei intensiver Ausübung ihres Sports sich die Füße kaputtmachen und auch schon mal nen Ermüdungsbruch erleiden ( kenn ich sogar aus meinem Umfeld)
Ich selbst hab mir auch wohl die Füße platt getreten. Nicht wirklich schön, weil das langsam auch im Alltag ankommt und mit entsprechend Einlagen vermutlich abwendbar gewesen wäre.

Aber das hier ist doch ne andere Liga … und hat mich erschreckt … da ich das jetzt auch schon öfter mal gehört habe, aber nie mit unserm Sport in Verbindung gebracht habe, sondern immer dachte, das sei ne persönliche Disposition.

Ich dachte immer gerade die ruhig gefahrenen Langstrecken wären gesund

Da bist du ja nicht der Einzige unter den Langstrecklern.


Langstrecke fördert Tachykardie.
Es gibt ja Gründe warum ich keine Brevets mehr fahre.

 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
Aber das hier ist doch ne andere Liga … und hat mich erschreckt … da ich das jetzt auch schon öfter mal gehört habe, aber nie mit unserm Sport in Verbindung gebracht habe, sondern immer dachte, das sei ne persönliche Disposition.
ich könnte mir eher vorstellen, dass unser Sport das eigentliche Problem auch verdeckt.

Puls total unrhythmisch. EKG gab nicht , die Sanis ließen mich aber wieder frei.
Wieso ohne EKG?!? Das wäre an der Stelle extrem wichtig gewesen, da z.B. Vorhofflimmern nur direkt zu dem Zeitpunkt des Auftretens erkennbar ist.

Da bist du ja nicht der Einzige unter den Langstrecklern.
Ich fürchte, es sind nicht nur Langstreckler betroffen.

Ciao,
Andreas
 
Sports sich die Füße kaputtmachen
Vor ein paar Wochen war ein junger VM Fahrer bei mir und erzählte mir das er viel Probleme mit seinen Füssen hat und in Behandlung ist und ob ich einen Tipp hätte, den konnte ich ihm geben und hoffe das der Doc helfen kann. Ansonsten ist das Fusslängsgewölbe das erste was man sich platt tritt.
ich könnte mir eher vorstellen, dass unser Sport das eigentliche Problem auch verdeckt.
So scheint es zu sein, selber habe ich immer gern lang gefahren, sicherlich nicht so wie einige hier aber halt für meinen Spaß und vor gut 7 Jahren kam eine sehr heftige Keule die mich mit dem Rettungswagen in die Notaufnahme brachte, ist kein Spaß. Seit dem läuft halt alles etwas anders, der Kardiologe hat sehr gut geholfen und nach einiger Zeit durfte ich auch die Betablocker weg lassen, da hat mir ein E MTB bei geholfen.
Ich fürchte, es sind nicht nur Langstreckler betroffen.
Vermutlich nicht
ist vermutlich in unserem Sport nicht so leicht wenn dann auch noch ein RR Fahrer am Horizont erscheint.

Heute sind aus dem Vorerkrankungen ordentlich Schwindelattacken übergeblieben die mich nun in eine Berufsunfähigkeit treiben aber als alter Sack ist das nicht weiter schlimm.
 
Ich denke, dass sich jemand, der sich jeden Tag vielseitig bewegt und die Extreme weglässt, keine Sorgen hinsichtlich der Gesundheit im Sport machen muss.

Langstrecken, intensive Einheiten, einseitige Belastungen über längere Zeit fallen für mich unter extreme Belastungen, die auf Dauer ihren Tribut fordern. Ich persönlich lege meinen Fokus auf Vielseitigkeit, mit zunehmendem Alter immer mehr.

Radfahren tue ich jeden Tag. Meist zwei Stunden mit unterschiedlichen Rädern und wechselnden Belastungen. Dabei kommt aber vieles andere zu kurz und auf Dauer fehlen andere wichtige, gesundheitserhaltende Impulse. Um das zu kompensieren habe ich seit einiger Zeit Walken und Laufen dazu genommen im täglichen Wechsel mit Krafttraining und Beweglichkeitsübungen aus dem asiatischen Angebot wie TaiChi und QiGong. Kajakfahren in den Sommermonaten nach Lust und Laune. Damit wird der gesamte Körper beweglich und kraftvoll gehalten und ich habe keinerlei Beschwerden.

Der Zeitaufwand ist mit zwei bis drei Stunden pro Tag überschaubar, vieles lässt sich ohne besondere Trainingseinheit in den Tagesablauf einbauen und macht einfach auch Spaß. Ich vergleiche mich nur noch mit mir selber und sehe bei den jährlichen umfangreichen Gesundheits- und Leistungschecks, dass der Weg nicht falsch sein kann.

Dass zu dem Ganzen auch ausreichend Schlaf und eine abwechslungsreiche Ernährung gehört, betrachte ich als Selbstverständlichkeit.

Nur meine Sicht der Dinge, jeder darf das gerne anders sehen und praktizieren. :)

fluxx.

P. S.: Und der flapsige Spruch, dass ein helles Licht kürzer brennt, ist bei genauer Betrachtung der Sportler, die über die Maßen und extrem unterwegs sind, nicht ganz von der Hand zu weisen.
 
Ich fürchte, es sind nicht nur Langstreckler betroffen.
Natürlich nicht. Es ist eher so, daß bei Sportlern Herzrhythmusstörungen früher diagnostiziert werden. Hätte ich irgendwann einen Sporttest vor einem Wettkampf gemacht, hätte ich vor meinem 35. Geburststag bestätigt bekommen, daß mein Herz anders schlägt als bei "normalen" Menschen. Meine Extrasystolen begleiten mich, seit ich mich erinnern kann.
Nachdem sich das in der vorletzten Hitzewelle nochmals geändert hat, bin ich jetzt in Abklärung beim Kardiologen. Langzeit-EKG Anfang Oktober, bei der Hausärztin hat sich das Herz immer dann geweigert, anomal zu schlagen, wenn jemand zugehört hat.
Um diese Pseudointellektuellen zu persiflieren: Wenn niemand zuhört, wenn es stolpert, hab ich dann überhaupt Herzarhythmien? :rolleyes:
Hier hab ich mal eine Statistik der bekannten Vorhofflimmerpatienten gefunden. Immer bedenken, daß die Dunkelziffer im Laufe des Lebensalters stark abnimmt, bei jüngeren also deutlich höher liegt.
Ich dachte immer gerade die ruhig gefahrenen Langstrecken wären gesund
Siehe hier Punkt 4:
unter anderem auf eine Unterversorgung mit Mineralien wie Magnesium, Kalium oder Kalzium.
Und mit was hatten die Teilnehmer dieses Jahr zu kämpfen? Mit Hitze. Der eine bricht ab wegen Hitzschlags, der andere wegen HRS mit Schwindelanfall. Ich soll auch erstmal regelmäßig Magnesium nehmen.

P. S.: Und der flapsige Spruch, dass ein helles Licht kürzer brennt, ist bei genauer Betrachtung der Sportler, die über die Maßen und extrem unterwegs sind, nicht ganz von der Hand zu weisen.
Du meinst, die lebensdauerverkürzende Wirkung von Doping ist nicht von der Hand zu weisen.

Gruß,

Tim
 
Der Zeitaufwand ist mit zwei bis drei Stunden pro Tag überschaubar
Da haben wir sehr unterschiedliche Verständnisse. o_O Da bliebe für mich an manchen Tagen nicht mehr wirklich was an Schlaf über.
Und ja, gerade der Schlaf ist ein extrem wichtiger Punkt, der in unserer Gesellschaft bei vielen nicht passt und bei Langstrecken auch öfert mal besonders zu kurz kommt, gerade wenn es mehrtägig wird. Gerne kommt dann noch Koffein drauf oder manchmal sogar Taurin, davon fühlt sich mein Herz schon ohne Sport nicht mehr richtig an.
(Keine Ahnung, wie das in den beobachteten Fällen war.)
 
Zeit hat man nicht, Zeit muss man sich nehmen
Der Spruch ist so ein Unfug… Natürlich hat man ein gewisses Kontingent an Zeit. 24 Stunden am Tag 265 Tage im Jahr (meistens) und eine begrenzte, vorher unbekannte Anzahl an Jahren. Man kann sich keine weitere Zeit von jemand anders kder aus dem Nichts nehmen (außer durch gesundes und risikoarmes Leben die Anzahl an Jahren möglichst hoch halten).
Und es kann eben nicht jeder mal eben jeden Tag mehrere Stunden noch irgendwo abzwacken und die Folgen ertragen! (Zu wenig schlaf, zu wenig Geld verdient, zu wenig Zeit mit Freunden, den Haushalt nicht im Griff, wichtige Behördengänge oder Arztbesuche zu lange aufgeschoben, zu wenig Selbstverwirklichung durch andere Hobbies, zu wenig Entspannung, …) Ist ja schön, wenn du das alles unter einen Hut bringst, weil du vielleicht effektiver bist oder auf mehr verzichten kannst oder mehr kombinieren kannst, aber ich denke bei
Da haben wir sehr unterschiedliche Verständnisse.
könen wir es eindeutig belassen. Mit fehlen schon jeden Tag etliche Stunden, ich schaffe es nicht, mein Kontingent für Sport auf ein bis zwei Stunden pro Tag zu heben. Der Stress würde den Gesundheitsvorteil auch auffressen. :LOL:
 
Der Spruch ist so ein Unfug
Ich habe auch 40 Jahre gearbeitet. Und teils lange Schichten inkl. Nachtdienst geleistet. Aber die 2 Stunden für mich habe ich mir immer genommen. Unfug hin oder her. :)

Und wenn du nur die Zeit, die du heute z. B. hier im Forum verbracht hast, für ein paar Beweglichkeitsübung verwenden würdest, hättest du doch etwas Zeit gehabt?

fluxx.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich dachte immer gerade die ruhig gefahrenen Langstrecken wären gesund
Ich vermute, dass es ungesund ist, extreme Langstrecken erst im Alter von >>40 Jahren zu beginnen.
Nicht besonders hilfreich dabei ist, das genau diese Leute als jüngere Männer -meist ordentlich trainiert- gelernt haben noch weiterfahren zu können "wenn es ein bisschen weh tut".
Es ist eher so, daß bei Sportlern Herzrhythmusstörungen früher diagnostiziert werden.
Mit Sicherheit. Allerdings treten sie bei älteren Ausdauersportlern (der u.g. Artikel nennt 60-100 Laufkilometer pro Woche als "leistungssportliche Bedingungen") auch gehäufter auf
Ärzteblatt:
1692868138616.png
 
Soll man jetzt mal gegenrechnen wieviel mehr Herzkreislauferkrankungen die "Inaktiven" so im Schnitt haben?
Da nehme ich das leicht erhöhte Risiko für Vorhofflimmern gern in Kauf dagegen...

PS. seit ich Rad fahre, hat sich mein Knick-Senk-Spreizfuß (Plattfuß) zu einem gesunden Fuß entwickelt. Also so übel kanns nicht sein.
 
Das ist mir klar... Ich denke aber nicht, dass das Vorhofflimmern der Ausdauersportler dafür sorgt, dass 1/3tel aller Todesfälle auf HKE zurückgehen.
 
Back in the good old days it was suggested I run long distance because I was asthmatic, that was not a lot of fun. Later I discovered I was a sprinter... That and living on 375 hectares of hilly farm with only walking as a means to get from point A to point B mean that I do have a solid base to build on now that I am over 65. Walking 46 km in a day is not a problem. Rowing > 70 km a week either.

After my April adventure I went to the doctor (to be treated for Lyme's disease) and her verdict was "don't worry about your heart". So I am seriously considering driving to Spezi next April in 4 days... Yes, pure HPV.
 
Wie viele Mediziner sind denn hier unter uns?
Bzw. kennt/kann jemand die Differentialdiagnose.

Ich leide (so weit ich weiß) weder unter Vorhofflimmern noch unregelmäßigen Extrasystolen, aber ich hab unter Stress und Allergiemedikamentation immer mal "regelmäßige" Tachykardie, wo der Puls von jetzt auf gleich von 90 auf 180 geht, oder von 105 auf 210 und bei Ruhe nach 1-2 langen Minuten wieder zurückspringt. Unmittelbarer Auslöser ist oft, dass ein Schatten auf mich fällt oder ich selbst aus der Sonne in den Schatten komme, daraufhin meinte mein Hausarzt vor 30 Jahren müsste ich mir keine Sorgen machen, das wäre ein Reflex aus der Zeit wo die Primaten nicht viel größer als Eichhörnchen waren, und ein Kreislaufkickstart im Falle einer möglichen Bedrohung ein evolutionärer Vorteil - das klingt plausibel aber ich hab halt keine Ahnung ob das noch so Stand der Medizin ist, oder ob ich mich mal wieder daraufhin untersuchen lassen sollte - mehrfache Leistungs-EKGs wie vor 20 Jahren...

Anderes Thema zum Fußgewölbe - gewöhnlich trainiert man doch alles was belastet wird, oder nicht? Kann das sein, dass ihr eure Fußgewölbe nicht plattgetreten sondern auf den stabilen Sohlen in den engen Schuhen quasi "plattgeschnürt" habt, weil es eben nicht in der (von der Evolution) vorgesehenen Art und Weise angepasst an die Bewegung belastet wird - frage ich mal ketzerisch als Plastikstiefel-Verweigerer bei Ski und Eislauf und Klickpedal- und Radschuhverweigerer auf dem Liegerad;-)
 
Auch bei mir meinte der untersuchende Kardiologe damals, das bei ambitionierten Triathleten gewisse Herzanomalien „normal“ seien (hat mich trotzdem die Tauchtauglichkeit gekostet). Ob es wirklich vom Sport kommt, ist eh unklar, vorherige Vorfälle wurden nie stationär untersucht. Es ist wie immer:

Wo Wirkung, da ist Nebenwirkung
Die Dosis macht das Gift,

Für mich überwiegt der Nutzen der regelmäßigen Bewegung bei weitem das (leicht) erhöhte Risiko,

Aber ich versuche, es nicht zu übertreiben. Ich beobachte z. Bsp. meine HRV (sagt Pause heute)
 
Soll man jetzt mal gegenrechnen wieviel mehr Herzkreislauferkrankungen die "Inaktiven" so im Schnitt haben?
um die 16% niedrigere Wahrrscheinlichkeit eines frühzeitigen Todes laut dieser Studie:
Results The current number of bicycle commuters were 53 000, and the scenario estimated an additional 111 000. Their mean bicycle distances were 4.5 and 3.4 km, respectively. On average these respective amounts of physical activity reduced the yearly mortality by 16% and 12%, resulting in 11.3 and 16.2 fewer preterm deaths per year.
Conclusion The HIA of transferring commuting by car to bicycle estimated large health benefits due to increased physical activity.
 
Ich dachte immer gerade die ruhig gefahrenen Langstrecken wären gesund
So habe ich das auch gesehen und meine Ärzte sehen es genauso. Die Erfahrung hat bei mir aber gezeigt, dass es gefühlt auch zu ruhig sein kann.
Bei der letzten sechs Tage Tour in Gruppe (das garantiert geruhsames Tempo) ist bei mir Blutdruck (normal ca. 115 zu 80 bei einem Puls zwischen 50 und 60) und Puls jeden Tag etwas weiter abgesackt, so dass ich am sechsten Tag erst mal 1,5 h brauchte, um meinen Kreislauf wieder in Schwung zu bekommen und meinen Puls über 44 zu treiben. Wie gesagt, Hausarzt und Kardiologe finden das normal und gesund. Mir hat es eher Sorgen gemacht.
C.
 
Mir geht es eher nicht darum nachzuweisen, dass wir doch gesünder unterwegs sind … das hilft mir im Falle des Falles wenig, wenn ich statistisch eigentlich nix haben sollte :unsure:
Ich würde gern wissen, wie ich den Mist von mir fernhalte.
 
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