Mein größere Unfall mit Fremdbeteiligung vor über 2-3 Jahren. Ich war auf der Tour zu einem Treffen von Bekannten in der Schweiz. Unterwegs hatte ich meine schweren Wanderstiefel und anderes vorausgeschickt. Ich kam sehr gut voran, weil viele ebene Strecken auf guten Straßen dabei waren. Gegen 16 Uhr mußte ich in einer kleineren Stadt der Schweiz (Grenzgebiet) ein Fluss überqueren und laut Navi die gut ausgebaute Strecke bald darauf verlassen und mich die Hölle unentwegter Steigungen des Gebirges begeben.
Beim Passieren der Brücke ärgerte ich mich über den Feierabendverkehr. Ich kam gut rüber bog ab und fuhr auf einen Kreisverkehr zu. Der herz freute sich, weil der Kreisverkehr frei war und ich durchrollen konnte. Also kein treten und die Bremse betätigt. Es ist uncool mit 45 durch den Kreisverkehr zu rollen, weil ich 300m später mich neu orientieren musste. Aber der Kreisverkehr war frei für gerade rüber und 2. Ausfahrt raus. Ich rollte in den Kreisverkehr rein, kaum im Kreisverkehr fährt ein PKW aus der 1 Abzweigung in den Kreisverkehr hinein. Um den Schaden zu minimieren gebremst und mit der Schnauze auf die Felgen gezielt, weil ich nicht mehr vorbeigekommen wäre.
Natürlich war das Handy leer, Kamera nicht gefunden und in der Hektik weitere Fehler gemacht. Ein Grund, warum die wichtigen Regeln im Eröffnungsfaden stur befolgen.
Bereits beim ersten Anblick war klar, Df nicht mehr wirklich bergtauglich und Urlaub damit futsch. Es folgte dann die Falschaussage des Fahrers, er hätte schon im Kreisverkehr gestanden und seine 2 oder 3 „aufmerksamen Mitfahrer“ bestätigten dies später bei der Polizei.
Wie gesagt, ich fand die Kamera nicht und ließ mich breitschlagen, im Berufsverkehr (wo die Polizei eh länger braucht, den Kreisverkehr zu räumen.
In der Schweiz kann man als Ausländer und Bürger eines EU-Staates zwischen zwei Verfahren der Unfallbearbeitung wählen. Es wurden noch 1000€ Sicherheitsleistungen fällig (vielleicht kann ja jemand die Verfahren erklären).
Die Dunkelheit war eingebrochen und dank eingepacktes Panzertape bewegte ich mich Richtung Deutschland, ziemlich fertig von dem Tag und den Unfallstress. Bei Dunkelheit fiel das Licht durch die Ritzen der Beschädigung. Es wurde klar, dass die Carosserie die Belastung einer Steigung nicht verkraften würde. Noch in der Schweiz hatte ich beim ADFC angerufen, das ich eine Panne habe (wäre ja eh gleich auf deutschem Hoheitsgebiet). Gottseidank wurde ich aufgrund eine Hilferufes im Forum von einem Foristen zum übernachten eingeladen. Also ADFC informiert, das ich völlig fertig bin und bin dann meist schieben, in der Ebene fahrend zum Treffpunkt des Foristen gefahren. Der gesamte Support (Übernachtung, Gutachter, Reparateur kam komplett aus den Forum).
Am nächsten Morgen bewegte ich mich 5 km auf deutsches Hoheitsgebiet. In eine deutsche Oase in der Schweiz. Dort kontaktierte ich erneut den ADFC. Nach mehreren tel nachfragen wurde mich dann nach über 3 Std mitgeteilt, es sei ein Fahrradhändler am Ort und das sein ausreichend – man hole mich nicht ab.
Bei einem Händler gefragt, ob ich das DF dort parken könne, zum Bahnhof gelaufen, in den Zug gestiegen und zum Bahnhof gefahren, wo ich aus Zeitgründen mein Auto geparkt hatte. Auch ein wichtiger Grund, warum ich noch ein Auto habe. Mit dem Auto VM angeholt … beim Gutachter vorbei gefahren (hätte ich mir auch sparen können) …. Reparateur organsiert …
Im Nachgang habe ich mich an die Rechtsschutzversicherung des ADFC gewandt. Weil ich keinen RA in der Schweiz kannte, bat ich darum, mir einen zu suchen und die Unterlagen entsprechend weiter zu leiten. Ich hörte nie etwas von einem Anwalt.
Nach einem Jahr bekam ich dann meine 1000€ Kaution erstattet.