Spiegel kann Leben retten

Wenn bei Tag durch Gegenlicht die Sichtbedingungen schwierig sind, muss man halt langsamer fahren.
Ich habs hier irgenwo schon mal geschrieben gehabt, aber ich hab letztes Jahr im Herbst auch fast nen Radfahrer abgeräumt.

Morgens gegen 7 von Westen nen Berg hoch, auf der Abbiegespur angehalten, die Sonne stand genau auf Straßenhöhe im Osten und entgegen kam irgend ein größeres Fahrzeug (Traktor, Baumaschine, ich weiß es nicht mehr). Da waren zwischen mir und dem Fahrzeug noch mehr als 100m Platz, also mehr als genug zum Abbiegen.

Was ich nicht gesehen habe: Der Radfahrer (mit Licht und gut sichtbarer Bekleidung), der im Schlagschatten des Fahrzeugs fuhr. Da hat echt nichts mehr gefehlt. Aber der Fahrer war quasi unsichtbar für mich.

Worauf ich raus will: Ja, man muss bei schlechten Sichtbedingungen langsam machen. Aber manchmal ist halt einfach doof.
 
IMG_9187.jpeg
Sie war dort an roten Strich. Genau dort wo auf meinem Foto der Fuß ist.
Ich habe ja dort das Foto auf und beim Ablegen der Kamera ( wegen nahendem Verkehr) bemerkt was passiert.
Die war im Schatten, ich auch. Die Sichtverhältnisse waren wie auf meinem Foto …
Ich bin auf dem Weg nach oben nicht einmal geblendet worden. Ich habe weder Dach noch Sonnenblende
Wer mich nicht gesehen hat, sollte über seine Fahrtauglichkeit nachdenken. 1,2m x 0,5m vor einem auf einer gut 200m einsehbaren Strecke
 
Worauf ich raus will: Ja, man muss bei schlechten Sichtbedingungen langsam machen. Aber manchmal ist halt einfach doof.
Wer schneller fährt als er gucken kann, fährt zu schnell.
Die Frau ist ja schon min 1km „gegen“ die Sonne gefahren. Wusste also was Phase ist.
An der betreffenden Stelle wurde ich wie oben beschrieben nicht geblendet, den ganzen Anstieg nicht.
Ich mag all diese Erklärungsversuche nicht, die letztlich schon präventiv eigenes Fehlverhalten irgendwie rechtfertigen.
Die hat großen Mist gemacht, kann passieren.

Aber statt sich zu entschuldigen mich anzupflaumen zeugt von ziemlich miesem Charakter … da hört für mich endgültig der Spaß auf!
 
+1
Bei der letzten Dame, die ähnliches Dämliches ("schlecht zu sehen") gestammelt hat (allerdings kam sie von links vorne), hielt ich entsprechend das NaDy-Vorderrad etwas hoch und richtete kurz meinen 80lx-Scheinwerfer aus 1 Meter Entfernung in ihre Augen. Komisch, da konnte sie dann plötzlich doch das Licht sehen?
 
Ich hatte vor längerer Zeit einmal beschrieben, dass ich beinahe auf dem Langlieger von einem Autofahrer abgeräumt worden wäre, weil die Vorfahrtsstraße, auf der er unterwegs war (ich an einer Einmündung) von starken Hell-Dunkelkontrasten geprägt war und der Autofahrer sich in dem Moment, als ich absicherte, in einem dunklen Bereich befand, daher für mich beim kurzen Blick zur Seite schwer zu erkennen war.
Sch....situation, zum Glück gut ausgegangen. Und ich wäre sowohl verkehrsrechtlich wie auch von der körperlichen und materiellen Schädigung nicht auf der Siegerseite gewesen. Empört war ich natürlich trotzdem, weil ich mich anfänglich im Recht fühlte.
Gelernt habe ich aus der Situation allerdings erst, als ich mich unabhängig von meinem Stolz im Sinne der Verbesserung meiner "Straßentauglichkeit" damit sachlich auseinandersetzte. Und genau dergleichen fehlt augenscheinlich Menschen wie der Dame, die @eisenherz beinahe auf die Hörner genommen hätte und die im Straßenverkehr ganz schnell mit Fremdschuldzuweisungen zur Hand sind, aber solche Situationen hinterher umgehend abhaken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und genau dergleichen fehlt augenscheinlich Menschen wie der Dame, die @eisenherz beinahe auf die Hörner genommen hätte und die im Straßenverkehr ganz schnell mit Fremdschuldzuweisungen zur Hand sind, aber solche Situationen hinterher umgehend abhaken.
Genau deshalb bin ich so sauer.
Anzeigen hilft ja auch eher selten was ... und das wissen diese charakterlosen Mitmenschen ganz genau.
Die gehen davon aus dass sie nicht belangt werden
 
Anzeigen hilft ja auch eher selten was ... und das wissen diese charakterlosen Mitmenschen ganz genau.
Die gehen davon aus dass sie nicht belangt werden
Ja, das sind die Momente, in denen könnte man einfach platzen vor Wut.

Ich wünsche mir dann immer einen allwissenden Polizisten, der wie aus dem Nichts erscheint, den Autofahrer anhält und dessen Führerschein noch an Ort und Stelle in kleine Stücke reißt - sehr zum Entsetzen des Autofahrers. Das wäre sehr lehrreich.

Aber mal zurück aus dem Traumland: Wenn möglich, versuche ich den Autofahrer einzuholen und bei der nächsten Gelegenheit (rote Ampel, Kreisverkehrt, etc.) zu fragen, ob er das gerade nicht auch sehr gefährlich fand. Und wie oben beschrieben, kommt dann anstelle einer Entschuldigung oder Eingestehen des eigenen Fehlers die besagte Schuldzuweisung "Man sieht Sie ja gar nicht" (habe ich mir auch schon auf dem Up bei eingeschaltetem Licht und Leuchweste anhören müssen...). Eine menschliche Reaktion wäre dann, dem Autofahrer die Nase bis tief ins nicht vorhandene Gehirn zu stoßen. Mittlerweise widerstehe ich diesem Impuls und sage dem Autofahrer: "Menschen wie Sie machen mir Angst!" ...Kurze Pause... "Ich habe nämlich kleine Kinder."
 
Ich will hier jetzt keine unaufmerksamen Dosentreiber entschuldigen, aber ne kleine Anekdote zum Eingangsposting und den Kommentaren der ersten 1/2 Seite erwähnen.

Ich glaube es war vor 12 Jahren auf der zweitägigen Tour nach Usedom (Anfang Mai, wechselhaftes Wetter, von 10° Regenschauer im dunkeln, bis 24° wolkenlos und strahlender Sonne um die Mittagszeit), also bei sehr ähnlichem Wetter wie jetzt (nur auf 2x 11-12std komprimiert :rolleyes:).

In der Mittagssomme auf ner einsamen Landstrasse ohne Radweg treffe ich hin und wieder auf Radfahrer. Die mit eingeschaltetem Licht seh ich aus weiter Entfernung sowohl in der Sonne, wie auch im Schatten der Bäume. Die Radfahrer ohne Licht seh ich super im Sonnenschein, aber sobald sie in den Baumschatten fahren, sind sie weg! Klar, wenn ich mich auf den Radfahrer konzentriere, kann ich sie als Schemen erkennen, aber je höher der Kontrast zwischen hell und dunkel, desto stärker weg, verschwunden. Achtet bei euren Fahrten mal darauf.

Das Problem ist, das eine große Anzahl Menschen nicht viel weiter als (gefühlt) 50-60m vorausschauen.

Wenn die in der Sonne und du dann vor ihnen im Schatten fährst, übersehen sie dich.

Ich fahr deshalb immer mit Licht. Hab ich als Motorradfahrer schon gemacht. Bei hoher Geschwindigkeitsdifferenz wirst du schlicht besser wahrgenommen. Hey, ich fahr Trike! 20% da draussen fahren mich nicht tot, weil sie keinen Rollstuhlfahrer übermangeln wollen. Nehm ich!
 
Ich will hier jetzt keine unaufmerksamen Dosentreiber entschuldigen, aber ne kleine Anekdote zum Eingangsposting und den Kommentaren der ersten 1/2 Seite erwähnen.

Ich glaube es war vor 12 Jahren auf der zweitägigen Tour nach Usedom (Anfang Mai, wechselhaftes Wetter, von 10° Regenschauer im dunkeln, bis 24° wolkenlos und strahlender Sonne um die Mittagszeit), also bei sehr ähnlichem Wetter wie jetzt (nur auf 2x 11-12std komprimiert :rolleyes:).

In der Mittagssomme auf ner einsamen Landstrasse ohne Radweg treffe ich hin und wieder auf Radfahrer. Die mit eingeschaltetem Licht seh ich aus weiter Entfernung sowohl in der Sonne, wie auch im Schatten der Bäume. Die Radfahrer ohne Licht seh ich super im Sonnenschein, aber sobald sie in den Baumschatten fahren, sind sie weg! Klar, wenn ich mich auf den Radfahrer konzentriere, kann ich sie als Schemen erkennen, aber je höher der Kontrast zwischen hell und dunkel, desto stärker weg, verschwunden. Achtet bei euren Fahrten mal darauf.

Das Problem ist, das eine große Anzahl Menschen nicht viel weiter als (gefühlt) 50-60m vorausschauen.

Wenn die in der Sonne und du dann vor ihnen im Schatten fährst, übersehen sie dich.

Ich fahr deshalb immer mit Licht. Hab ich als Motorradfahrer schon gemacht. Bei hoher Geschwindigkeitsdifferenz wirst du schlicht besser wahrgenommen. Hey, ich fahr Trike! 20% da draussen fahren mich nicht tot, weil sie keinen Rollstuhlfahrer übermangeln wollen. Nehm ich!
Da war kein wechselnder Schatten … das Bild zeigt die Sichtqualität doch recht eindeutig … und das war fast 200m vorher genauso.

Mache ich mir ein Licht dran, dass man tatsächlich sieht z.B. meinen aryhtmisch blinkenden Knog Blinder, landet einer im Graben weil er geblendet wird, werde ich verklagt …

Die sollen gefälligst die Augen aufmachen, wenn sie Fahrzeuge fahren, mit denen sie leicht andere töten können
 
Generationen von Zweiradmechanikern sind an der Aufgabe gescheitert, Scheibenbremsen das Klingeln abzugewöhnen... :oops:

...und Du schraubst Dir sowas freiwillig ans Rad :D
Nöö, ich klette.

Und im Gegensatz zum Truthahnangriffsschrei der Scheibenbremse klingelt die Alpenhupe sehr dezent und kündigt mein kommen an.

Ist grad auf Shared Trails sehr praktisch.
 
Mittlerweise widerstehe ich diesem Impuls und sage dem Autofahrer: "Menschen wie Sie machen mir Angst!" ...Kurze Pause... "Ich habe nämlich kleine Kinder."
Danke für die Formulierung, ich hänge da noch "Hoffentlich bringen Sie nur sich selbst um!" dran und dann ist es ne runde Sache...
 
Ich fahr deshalb immer mit Licht.
Im Prinzip ist alles richtig, was du schreibst, und es ist aus der individuellen Sicht heraus völlig verständlich, dass jeder sich selbst schützen will, indem er möglichst sichtbar und auffällig unterwegs ist. Allerdings birgt dieses Verhalten auch eine Gefahr, die umso größer wird, je mehr Radfahrer sich in immer größerer Zahl bemühen, durch allerlei Maßnahmen möglichst unübersehbar zu werden, nämlich die unausweichlich darauf folgende Abstumpfung der Aufmerksamkeit der Autofahrer.

Es klang in einigen Posting ja schon sehr richtig an: Sehen und auch tatsächlich wahrnehmen sind zwei unter Umständen sehr verschiedene Dinge. Nicht alles, was die Augen rein optisch sehen (können), erreicht auch das Bewusstsein. Vieles an Reizen und Eindrücken wird vom Gehirn ganz einfach ausgeblendet. Ich glaube, die meisten hier kennen das Video schon, in dem mitten in einem Ballspiel eine Person in einem Gorilla-Kostüm auftaucht. Sehr viele Betrachter nehmen den Gorilla nicht wahr, obwohl er sehr deutlich sichtbar ist, praktisch unübersehbar.

Dieser Effekt des Ausblendens ist an sich kein Fehler des Gehirns, sondern erfüllt eine wichtige Funktion: Er soll uns vor Reizüberflutung schützen. Würden alle Eindrücke ungefiltert auf uns einströmen, wäre die Folge, dass wir in kurzer Zeit durchdrehen.

Prinzipiell also positiv, aber im Straßenverkehr kann das natürlich fatale Folgen haben. Es gibt Untersuchungen, dass Autofahrer nur einen Prozentsatz der Verkehrszeichen überhaupt wahrnehmen, meine Erfahrung zeigt darüber hinaus, dass Autofahrer auf Warnhinweise aller Arten erst dann reagieren, wenn sie auch tatsächlich die angekündigte Gefahr erkennen.

Auch hier könnte man nun auf die Idee kommen: Dann machen wir die Schilder halt noch größer und optisch auffälliger, in den grellsten Neonfarben und stellen sie in immer kürzeren Abständen auf, etc. Was aber wäre der Effekt? Die Menschen würden sich an die immer stärkeren Reize gewöhnen, die Schwelle der Wahrnehmung stiege dadurch immer weiter an und irgendwann schalten sie dann ganz ab und fahren nur noch stur mit Tunnelblick durch die Landschaft, weil alles andere sie überfordert.

Das Fatale an so einem Aufrüstungsszenario liegt darin, dass es immer leichter wird, Menschen die Schuld in die Schuhe zu schieben, die ganz normal zu Fuß oder per Rad unterwegs sind. Ein Blick in die STVO dagegen reicht: Ich darf als Autofahrer/Verkehrsteilnehmer niemand anderen gefährden und ich darf ihn auch dann nicht überfahren, wenn er mitten in der Nacht alleine ohne Beleuchtung auf der Fahrbahn unterwegs ist. Dieses Verantwortungsbewusstsein gilt es wieder zu wecken, denn das scheint mir in der letzten Zeit sanft entschlafen zu sein.

Insgesamt ein sehr schwieriges Thema, denn ich verstehe natürlich jeden, der durch allerlei Maßnahmen seine Sichtbarkeit und seine Auffälligkeit verbessern will, aber wir sollten uns auch der damit verbundenen Gefahren bewusst sein.

 
(...)

Insgesamt ein sehr schwieriges Thema, denn ich verstehe natürlich jeden, der durch allerlei Maßnahmen seine Sichtbarkeit und seine Auffälligkeit verbessern will, aber wir sollten uns auch der damit verbundenen Gefahren bewusst sein.
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Dem stimme ich voll zu! Auch ich fahre (fast) immer mit Licht, bei beginnender Dunkelheit idR mit Warnweste und passe auf wie ein Luchs und dennoch werde ich erschreckend oft übersehen und habe so manche Situation nur deshalb überlebt, weil ich für die anderen Verkehrsteilnehmer mitgedacht habe.

Das gilt für die Fahrten auf dem 26/26" Liegerad (das Rainbow Lyra ist alles, aber nicht tief!), auf dem 20/20" Sesselrad Spirit und ebenso auf dem 28" Up, auf dem ich mit einem 58er Rahmen und fast völlig aufrechter Sitzposition die meisten PKW locker überrage. In solchen Situationen frage ich mich, "was soll ich denn noch alles tun?!? Soll ich mir noch ein grell blinkendes Rundumlicht auf den Kopf setzen, damit ihr Dussel eure Aufmerksamkeit mal dem Straßenverkehr widmet?"

Und dann gibt es da noch die andere Seite: Menschen, die immer nur Auto fahren kennen oftmals die Perspektive des Radfahrers nicht. Sie können nicht einschätzen, wie knapp manch ein Überholvorgang war oder wie es sich anfühlt, übersehen zu werden und dabei KEINE Knautschzone zu haben. Ihnen ist auch nicht bewusst, welch immenser Impuls von einem 1,5 bis 2 Tonnen KFZ auf einen dermaßen schwachen Verkehrsteilnehmer wie einen Radfahrer oder Fußgänger übertragen wird. Wer das mal am eigenen Leib erlebt hat, schätzt das gleich ganz anders ein. Und genau das ist der Punkt: Es wäre ungeheuter lehrreich, wenn Autofahrer ab und zu radfahren würden im Straßenverkehr, und umgekehrt der "Ausschließlichradfahrer" ab und zu mal Auto fahren würde. Ich fahre Auto, Fahrrad, Motorrad und ab und zu Kleinlieferwagen und Fußgänger bin ich natürlich auch immer wieder.

Ich kenne alle Perspektiven und das übliche Gemeckere gegen die jeweilgen anderen. Es hilft mir, wenn ich mich vergewissere, in welcher Rolle ich gerade bin und welche anderen Perspektiven es noch gibt (weil ich sie vom häufigen Wechsel gut kenne).

Und dann hilft mir noch etwas: Ich mache mir bewusst, dass es lediglich 2 bis maximal 5 % Arschlöcher sind und das in allen Bereichen. Der Umkehrschluss ist, 95 bis 98 % sind überwiegend in Ordnung; nur fällt uns das im Alltag kaum auf. Allerdings darf man nie vergessen: Die geringe Arschlochquote von Autofahrern kann für schwächere Verkehrsteilnehmer (Radfahrer und Fußgänger) schnell tödlich enden. Ein Grund mehr, sich als stärkerer Verkehrsteilnehmer den schwächeren gegenüber ausgesprochen rücksichtsvoll zu verhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie macht man einen rosa Elefanten unsichtbar?
Man schraubt Pedalen dran…

Was die Sichtbarkeit angeht bemühe ich nochmals den „Opener“
Spiegel kann einen retten.
Der Vorteil gegenüber allen Möglichkeiten sich irgendwie sichtbarer zu machen… ich muss nicht darauf hoffen, dass der andere meine Bemühungen wahrnimmt… ich sehe wenn er es nicht tut und kann noch reagieren
 
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