Möcht mich mal vorstellen und benötige Tipps zu Liegefahrrad

28er Reifen sind vom Komfort her schon angenehmer als 23er gleicher Bauart. Man kann die "Durchschlagsreserve" beim Reifendruck deutlich geringer halten, ohne gleich viel langsamer zu werden. Vielleicht passt ja vorne doch ein 28/451er One/Durano in die Gabel?
 
Erst mal Danke für eure tolle Unterstützung, vorne werd ich auf alle Fälle wechseln Hinten...
Der Conti ist ziemlich teuer, könnte man da net den Specialized Drahtreifen nehmen?
Oder ist der dann doch zu fest?
 
Hallo @wild harry ,

im Wesentlichen schließe ich mich meinen Vorrednern an, und ich würde den Performer nicht gleich "abschreiben". 500 km sind nicht viel, und richtig beurteilen, ob man sich auf dem Rad wohlfühlt oder nicht, kann man frühestens nach 1000 km. Das ist auch nach meiner Erfahrung die Laufleistung, die man abspulen muss, bis man ein Liegerad richtig beherrscht - auch in Grenzsituationen. Da Du MTB gefahren bist (wie ich vorher auch ca. 25 Jahre lang), wirst Du wahrscheinlich eher sportlichere Ambitionen haben. Somit würdest Du auch da mit dem Performer Low Racer schon nicht ganz falsch liegen.

Ich bin schon einige Modelle gefahren, mit Tiller-, UDK und auch mit "Unten"-Lenker - gefedert oder nicht gefedert. Darunter waren auch die Streetmachine und die Speedmachine. Ich persönlich habe schon immer die ungefederten Räder bevorzugt. Sie sind fast immer leichter, schneller am Berg und für meine Bedürfnisse - also etwas sportlicheres Fahren - besser geeignet. Zudem, finde ich, sehen sie auch noch etwas schnittiger aus. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

Eine Federung ist schön zu haben, aber nicht wirklich notwendig, sofern man keine Rücken-/Nacken- oder sonstige gesundheitlichen Einschränkungen hat. Es kommt aber natürlich auch auf die Wege an, die man zu befahren beabsichtigt. Sind die Straßen oder Wege in der Gegend schlecht und löchrig, macht auch da eine Federung Sinn. Sind die Wege gut und man beabsichtigt überwiegend auf Asphalt zu fahren, wäre aus meiner Sicht eine Federung unnötig. Ein paar Bodenwellen kann man auch überfahren, indem man sich kurz aus dem Sitz erhebt, wenn man sie passiert. Das erspart die Rückenschläge.

Tendierst Du zur Speedmachine, hast Du einen guten Kompromiss aus Sportlichkeit, Komfort und Reisetauglichkeit. Denn Sie kann zudem auch noch hervorragend Gepäck transportieren.

Mit der Streetmachine konnte ich mich persönlich bei meinen Anforderungen nicht anfreunden. Untenlenker sind nicht mein Ding. Zudem ist sie schwer, träge und optisch....na ja. Der komfort und die Reisetauglichkeit stehen bei der Streetmachine im Fokus.

Meine Empfehlung: Bleibe erstmal bei dem Performer und fahre damit mindestens 2000 km. Wenn er Dir dann immer noch nicht zusagt und Du ein Modell im Auge hast, was Du kennst und mit dem Du zurecht kommst, verkaufe den Performer und kaufe Dir eben das Modell. Dann wäre so gar die Anschaffung eines komplett neuen Bikes kein so großes Risiko einer Fehlinvestition mehr. Es gibt auch hier im Forum einen Marktplatz. Versuche in der Zwischenzeit jemanden Ausfindig zu machen, der die anderen Räder hat, die Dich interessieren und fahre sie Probe. Ich weiß, in Österreich und der Schweiz ist das nicht einfach. Aber irgendwie findet man immer jemanden - meist sogar hier im Forum oder auch über die Liegerad-Community auf Facebook, sofern es nicht die ganz exotischen Modelle sind. Und, wie schon erwähnt, gibt es ja noch die "Spezi", auf der man so ziemlich alles Probe fahren kann, was derzeit auf dem Markt erhältlich ist. So weit ist es ja nicht nach Deutschland.

Viel Erfolg und Grüße:
Tüddel
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Performer ist hinten ein Continental 25-622 28 Zoll und vorne Schwalbe 23-451 20 Zoll.
Bei der Karbongabel gibt es bei der Breite etwas Platz nicht in der Höhe.
Falls das Rad Scheibenbremsen hat oder zumidnest welche angebaut werden können:
Miss mal Gabel und Hinterbau in der Breite aus - nicht auf Höhe der aktuellen Reifen, sondern da, wo die Reifen mit 406er und 559er Felgen sein würden.
Wenn Du bereit bist, genug Geld für eine Speedmachine in die Hand zu nehmen, ist wahrscheinlich auch stattdessen ein Satz neuer Räder für breitere Reifen am Performer drin. Felgenbremsen sind für die genannten Felgengrößen zwar auf der verkehrten Höhe, aber bei Scheibenbremsen ist das egal und durch den reduzierten Durchmesser ist in derr Höhe mehr Platz für die Reifen. Wenn von der Breite her 47er oder sogar 50er Reifen passen würden, wäre so ein Umbau m.E. einen Versuch wert.

Wenn Du mal auf gutem Untergrund bleibst, könntest Du sogar die schmal bereiften Räder wieder hernehmen. Musst ggf. gucken, wie aufwendig die nötigen Anpassungen an den Bremsen und am Antrieb sind.
 
Mein Performer ist leider nur mit Felgenbremsen ausgestattet und da ist es richtig eng, hinten hab ich schon überlegt mit dem WIG Alu Schweisser Auflager f.die Scheibenbremsen anzuschweissen, hab da Hemmungen das zu tun.
 
hinten hab ich schon überlegt mit dem WIG Alu Schweisser Auflager f.die Scheibenbremsen anzuschweissen, hab da Hemmungen das zu tun.
Hab ich auch nicht gemacht. Meine zwei Versuche sind hier beschrieben: klick, der zweite ist immer noch in Verwendung.
Der a2z-Adapter ist beim Hinterradausbau etwas frickelig.
Ob ein Eigenbau ähnlich meiner zweiten Lösung funktionieren würde, muss man am konkreten Objekt angucken. Seitlich zum Rad hin sollte fast immer Platz sein (IS-Postmount-Adapter sind 10-11 mm dick und passen ja auch rein), die Frage ist nur, ob es Befestigungsmöglichkeiten gibt.
 
Ich fahre eine alte SPM. Ich habe die Federung vorne und hinten entfernt. Jetzt überlege ich mir noch, ob ich schmalere Reifen nehmen soll. Im Moment sind es noch 40mm breite mit 3,5bar vorne und 3bar hinten.

Seit ich nicht mehr ein Hüpfburg fahre, fühle ich mich bei Abfahrten sicherer.

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Streng genommen federt es immer noch, ist ja "Weichholz". ;)
 
Fanfan: Danke für den Tipp, momentan ist mir das mit den Bremsen net so wichtig, bin zufrieden mit den Fegenbremsen.
Kettenschoner: Danke für deine Anteilnahme
 
Danke für den Tipp
gerne.
momentan ist mir das mit den Bremsen net so wichtig, bin zufrieden mit den Fegenbremsen.
Das ist unabhängig davon. Ich wollte nur aufzeigen, dass man nicht zwangsläufig schweißen muss, um hinten eine Scheibenbremse und damit eine andere Felgengröße einbauen zu können.
Wie's vorn aussieht, weiß ich nicht. Aber wenn Du auch noch die Gabel tauschen müsstest, um vorn eine 406er Felge zu verwenden, kann man langsam fragen, ob ein anderes Rad nicht sinnvoller ist.

Zu Erfahrungen mit Federung:
Am Reiserad sehr gerne, aber wenn möglich blockierbar. Für den Alltag verwende ich eine Optima Cheetah, quasi die heckgefederte Schwester des Optima Baron. Da habe ich die Federung soweit vorgespannt, dass sie nur noch bei stärkeren Schlägen kurz einfedert und normalerweise auch auf kleinteiligem Pflaster noch am oberen Anschlag hängt. Der bessere Antritt ist gut zu spüren, und für diesen Einsatzzweck ist das für mich der bessere Kompromiss.
 
Ich glaube, dass es schwierig ist, DEN Kompromiss zu finden. Je nach Einsatzzweck (die schnelle Runde am Samstag Vormittag oder eine Tagestour mit etwas Gepäck) und Streckenbeschaffenheit fehlt eigentlich immer irgendwas zum empfundenen (!) Optimum.

Das Catbike Musashi kommt in meinem Fuhrpark der eierlegenden Wollmilchsau recht nah - wenn's auf vorwiegend gutem Untergrund zügig vorangehen soll.

Wenn ich Zeit habe und mit Reisegepäck, also auf richtigen "Radreisen" nehme ich dann doch viel lieber die vollgefederte SPM oder ein anderes, zumindest heckgefedertes Rad aus dem Fuhrpark.

Was ich sagen will: bevor Du anfängst - überspitzt formuliert! - einen Lowracer zum Tourenrad umzubauen, kann sein, dass sich die Investition in ein für den "anderen" Verwendungszweck designtes Rad lohnt.

Also die ganz am Anfang bereits vorgeschlagene "n+1Variante".

Funktionieren tut aber in einem gewissen Rahmen vieles - da kannst nur Du selbst entscheiden, wie weit Deine Kompromissbereitschaft geht. Meine war nach Anschaffung und "Totalumbau" eines alten M5 Streetlegal zum Tourer erschöpft - weil sich letztlich herausstellte, dass das Rad danach im Vergleich zu vorher schnarchlangsam war und trotzdem nie so komfortabel sein würde, wie die SPM z.B..

Deshalb habe ich mittlerweile mehrere für Touren prädestinierte Räder (teils mit Marathon Plus, um das Pannenrisiko auf dem Weg zum Dienst zu senken) und für die "flottere" Gangart und immer noch recht komfortable Langstreckenbewältigung mein Musashi.

Zu den Vor- und Nachteilen von Federung und Bereifung schmal vs. breit kannst Du hier im Forum viel Interessantes lesen - am Ende bleibt alles eine Frage der persönlichen Prioritäten...
Dabei hilft es enorm, zwei Räder unterschiedlicher Auslegung über einen längeren Zeitraum relativ direkt miteinander vergleichen zu können. Aber das ist nur meine persönliche Ansicht, die sicherlich manche, aber nicht alle teilen.

LG Holger
 
Ich schließe mich inhaltlich @Höhlenstein vollkommen an. Die meisten hier haben (deutlich) mehr als nur ein (Liege-)Rad. Nicht nur, weil man ohnehin nie genug Räder haben kann, sondern weil es - Platz (, Zeit) und Geld vorausgesetzt - sinnvoller ist, mehrere Räder für die unterschiedlichen Einsatzzwecke zu haben, als eines, das nach Möglichkeit alles kann (aber dann letzten Endes eben alles nur so ein bisschen gut).

Ist der Platz aber stark begrenzt, das Geld hingegen nicht so sehr, dann kann der gehypte heißgeliebte Wolf&Wolf Alpentourer etwas sein, was der eierlegenden Vollmilchsau aber schon sehr nahe kommt. Da diese Fahrzeuge aber sehr indiviguell und auf Kundenanforderung verkauft und gebaut werden, sind die oft nur selten gebraucht zu bekommen und wenn doch, dann ist die Frage, ob dir die Konfiguration passt. Denn du kannst bei W&W zwar den Tretlagerausleger verstellen, aber der Sitz ist fest. D.h. die beim Kauf gewählte Größe sowie der Sitzwinkel lässt sich im Nachhinein nicht mehr ändern. Dafür aber kannst du mit dem Wolf flott zur Arbeit pendeln, ins Eiscafé fahren oder eine 6 wöchige Alpentour anstreben. Geht alles recht gut, ohne dass du gravierende Abstriche machen musst. Das zahlst du dafür aber beim Anschaffungspreis und mit der Wartezeit, denn die Auftragsbücher sind recht voll.
 
Danke für die Meldungen
Wolf&Wolf Alpentourer
Ist auch ein topp LR ist meinen Performer ähnlich, verglichen vom Bild her.
Ich bin Heute wieder gefahren wollte gar nicht mehr nach Hause fahren, ist wirklich gut.
Das was net so passt ist dass ich den Lenker im Blickfeld habe.
Übrigens die Reifen hab ich bestellt
 
Dann würde ich vorschlagen, du testest erstmal die neuen Reifen und sammelst erstmal kilometerweise Erfahrung. Im Laufe der Zeit wirst du feststellen, in welche Richtung du tendierst. Auch dass der Lenker im Blickfeld liegt, kann dir zukünftig vielleicht durchaus gefallen. Z.B. für die Montage von Tacho, Navi, Batteriebeleuchtung, etc.
Viel Spaß beim Kennenlernen und Erfahren deines Rades!
 
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