Liegeräder sind so tief ... die sieht man nicht ...

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Wenn ich in die Kreuzung erst spät hineinsehen kann, werde ich umgekehrt von anderen Verkehrsteilnehmern auch erst spät gesehen.
Das ist schlicht falsch. Der Unterschied beim "selber Sehen" rührt daher, dass man bei der Liege den Kopf im hinteren Bereich des Fahrzeugs hat, beim Aufrechtrad aber quasi Kopf und damit Augen voran fährt.
 
Bei einem Unfall, der irgendwann kommt, hab ich aber lieber die Füße als den Kopf als erstes im "Hinderniss".. :p
 
Hallo,

Gerade bei Kreuzungen kann ich beim Up über parkende Fahrzeuge sehen und kann daher sehr zügig über die Kreuzung fahren.

Ich habe in den letzten Wochen mal versucht, das nachzuvollziehen, es gelingt mir nicht. Um auf diese Art und Weise sichtbehindert zu werden, muss ich den Gehweg benutzen oder an eine wüst zugeparkte Kreuzung gelangen oder durch enge Gassen unangepasst schnell fahren.

Auf der Liege fahre ich teilweise blind bis an den Kreuzungsrand, weil parkende Autos und/oder Gartenzäune die Sicht blockieren.

Kenne ich nur von der Grundstücksausfahrt meines Arbeitgebers.

Ein "Sie sind so tief ... man sieht sie ja gar nicht" kann ich hier nicht als Blödsinn abtun.

"Blödsinn" hat auch niemand gesagt, allenfalls "irrelevant".

Dass Du mit dem Fahrzeug jeweils so fährst, dass Du selber genug siehst, ist klar - macht glaube ich jeder so.

Entschuldige, aber das ist der Lacher des Tages: Woher kommen dann die zahlreichen an Grundstücksausfahrten verunglückten Radwegradler?

Ich meinte, dass sich bei mir die unterschiedliche Höhe nicht in der Häufigkeit von Übersehenwerden und anderen kritischen Situationen widerspiegelt. Musst Du mit dem Liegerad öfter wegen anderer Verkehrsteilnehmer Schlenker fahren oder bremsen als mit dem Up?

Hier stimme ich Dir zu, mir geht es genauso. Steige ich auf das Up, werde ich häufiger "übersehen", auch an Stellen, an denen nicht einmal ein Grashalm mich verdeckt.

Wenn ich an eine Stelle komme, an der mir klar ist, das querender Verkehr mich übersehen könnte, egal wer Vorfahrt hat, fahre ich entsprechend langsamer und mache mich so breit, wie es an der Stelle eben möglich ist.

Das reicht nicht. Man wird auch "übersehen", wenn man breit mitten auf der Fahrspur fährt bei strahlendem Sonnenschein mit roter Jacke und brennender Beleuchtung.

Solche Situationen habe ich auf der Liege deutlich häufiger als auf dem Up.

Irgendetwas machst Du anders. Ich fahre die 500fache Strecke mit der Liege und werde in absoluten Zahlen seltener übersehen. Oder es liegt an der Rahmenfarbe: Mein Up ist dunkelgrün, das Anthro war nachtblau.

Gruß, Klaus
 
Das reicht nicht. Man wird auch "übersehen", wenn man breit mitten auf der Fahrspur fährt bei strahlendem Sonnenschein mit roter Jacke und brennender Beleuchtung.

Klar, Garantie gibt es auf Waschmaschinen aber nicht auf Unfallfreiheit im Straßenverkehr. Trotzdem versuche ich mich so sichtbar zu machen wie es geht.

Irgendetwas machst Du anders. Ich fahre die 500fache Strecke mit der Liege und werde in absoluten Zahlen seltener übersehen. Oder es liegt an der Rahmenfarbe: Mein Up ist dunkelgrün, das Anthro war nachtblau.

Mag sein. Ich fahre auf der Liege deutlich defensiver als auf dem Up. Ich will nicht ausschließen, dass das unnötig und übertrieben ist; ich fühle mich dabei auf jeden Fall sicherer.
Mit "deutlich öfter" war auch gemeint, dass ich "deutlich öfter" eine exterm defensive Fahrweise anwende als auf dem Up. Das heißt nicht, dass mich andere Verkehrsteilnehmer dazu zwingen.

Kenne ich nur von der Grundstücksausfahrt meines Arbeitgebers.
Das ist hier eigentlich an jeder dritten Ecke innerhalb der Wohngebiete so. Außerhalb der Wohngebiete geht es da lockerer zu und ich muss mit der Liege nicht anders fahren als mit dem Up.
 
@HappyMan : Durch deine Fahrweise wirst du auf dem Liegerad auch deutlich weniger Unfälle/kritische Situationen erleben als auf dem Up..
Nicht das Fahrzeug macht das Risiko, sondern die Fahrweise.
 
Gibts dafür irgendwelche Studien?
Bei den PKW haben junge Fahrer xfach mehr Unfälle als die routinierteren 40 Jährigen.
Aus den anderen Statistiken fallen höchstens die Motorradfahrer auf, die sind halt oft "etwas" zu schnell unterwegs.
Ansonsten fällt mir kein Fahrzeug ein, das ansich gefährlicher ist, bzw. häufiger in Unfälle verwickelt ist (bei angepasster Fahrweise!).
 
Hallo,

die Kfz-Versicherungen verlangen für bestimmte Modelle höhere Prämien wegen höherer Unfallzahlen, das liegt aber nicht an der Gefährlichkeit der Kfz, sonderen an der Beliebtheit der Modelle bei gefährlichen Fahrern.

Gruß, Klaus
 
Es gab mal irgendwo einen Erbsenzähler Smilie. genau den bräuchte ich jetzt.

Nein, das Fahrzeug alleine macht gar nix, ist ja ein passiver Gegenstand. (Sofern es nicht während der Fahrt auseinander fällt) Gefährlich wird ein Fahrzeug vor allem bei nicht angepasster Fahrweise. Angepasste Fahrweise ist aber wiederum von Fahrzeug zu Fahrzeug vachieden. In einem LKW muss ich anders fahren als auf einem Mofa. Und ich bin nach wie vor überzeugt, dass ich auf der Liege anders fahren muss als auf dem Up. Natürlich auch nicht immer, aber in manchen Situationen eben schon, weil da bin ich dann so tief, dass der andere mich nicht sieht.
 
Hallo,

Und ich bin nach wie vor überzeugt, dass ich auf der Liege anders fahren muss als auf dem Up. Natürlich auch nicht immer, aber in manchen Situationen eben schon, weil da bin ich dann so tief, dass der andere mich nicht sieht.

Nach wie vor stelle ich aber immer wieder fest: Auf der Liege werde ich "übersehen", wenn jemand nicht hinschaut oder ich verdeckt bin. Auf dem Aufrechten werde ich jedoch in Situationen "übersehen", in denen ich mich im Gesichtsfeld des anderen befinde, er aber augenscheinlich direkt durch mich hindurchschaut. Insofern hast Du Recht: Mit dem Aufrechten muss ich IMMER so fahren, als würde ich von niemandem gesehen, mit der Liege nicht.

Gruß, Klaus
 
Aus den anderen Statistiken fallen höchstens die Motorradfahrer auf, die sind halt oft "etwas" zu schnell unterwegs.
Auch so ein Vorurteil! Der Anteil der hirnlosen Verkehrsteilnehmer ist unabhängig vom Fahrzeugtyp gleich. Nur das die Folgen des riskanten Fahrstils beim Zweirad oft dramatischer ist.
Ich war Ca. 35 Jahre Motorradfahrer, unfallfrei. Hat sicher auch mit Glück zu tun, aber nicht ausschließlich.
Dabei bin ich öfter "übersehen" worden wie mit dem Trike, nämlich mehrfach bei jeder Fahrt.
Wer da nicht defensiv und vorausschauend fährt, überlebt das nicht.
Gruß
Ernst
 
Mit Motorrad-Fahren habe ich letztes Jahr (wohl endgültig) aufgehört.
Warum ??
Ich merke (gesteh's mir ein) mit vorgerücktem Alter immer mehr, dass ich es noch nie wirkl. gut konnte...
und da ich ich wie beim Auto-Fahren oder Radeln (auch mit Trike oder VM) gern physikalische Grenzen ausprobiere, lass ich das Kradeln lieber sein.
 
Der Anteil der hirnlosen Verkehrsteilnehmer ist unabhängig vom Fahrzeugtyp gleich.
Nein, das sehe ich nicht so, auch wenn der Rest deiner Aussage absolut Richtig ist.
Die zuvor schon angesprochenen Versicherungsprämien reflektieren duchaus auch den Anteil risikobereiterer Fahrer an bestimmten Fahrzeugtypen.
"Hirnlos" ist m.E. auch nicht die einzige Hauptursache dafür, daß andere Verkehrsteilnehmer übersehen werden, Senilität könnte da eine wesentlich größere Rolle spielen.
"Hirnlose" Fahrweise ist die Hauptursache dafür, daß andere Verkehrsteilnehmer ganz bewußt gefährdet werden, das kommt den Berichten hier im Forum zufolge auch immer mal wieder vor, und zwar genau dann, wenn das LR tatsächlich gesehen wurde, der Kontrahend mit seinem Mückenhirn jedoch nicht mit der Situation klar kommt.
 
Der Anteil der rücksichtslosen intoleranten ignoranten A....löcher ist wirklich bei allen Verkehrsgruppen gleich . In der Sparte Motorrad sind leider jene auffallend die von Mai bis September (die Helden des Sommerquartals) unbedingt Krawall machen müssen. Alle anderen wollen bloß fahren. Und der typische Unfall : das Motorrad wurde übersehen. Gerne auch beim Abbiegen. Eine Erklärung wird dann auch gleich mitgeliefert - Motorradfahrer sind immer zu schnell. Und zwar von dem Moment an wo die Karre abgebockt wird.
Und weil soviel Motorräder abgerammt werden kommt immer wieder die Diskussion über eine Vollprotektorenkombipflicht hoch die glücklicherweise immer wieder abgeschmettert wurde.
Seit etwa 2 Jahren berichtet die lokale Presse hierzulande von Motorradunfällen, was davor vielleicht ausnahmsweise mal vorkam. Die allermeisten beschriebenen Unfälle entsprachen der Realität, Motorräder wurden abgerammt. Deswegen stehen hier jetzt überall Plakate rum die Motorradfahrer am Rasen hindern sollen. Jaa nee, iss klaa.
Meinereiner fährt jetzt 35 Jahre Motorrad (ganzjährig!), und ich bin 3x abgerammt worden. Das erste mal im ersten Jahr , weil ich noch nicht wußte das ich kwasi unsichtbar bin, und das zweite mal vor 25 Jahren, da kam mir jemand auf einer einspurigen Strasse entgegen weil er das Motorrad mit Beiwagen nicht sehen konnte. Da saß ich in der Falle. Und vor zwei Wochen das dritte mal, da saß ich wieder in der Falle, in einer Wohnstraße ankerte vor mir ein Opel der sofort vehement rückwärts fuhr.
Nun könnte man sagen das waren ja nur 3x in 35 Jahren, bei etwa 600.000 km. Allerdings gibt es deutlich mehr haarige Situationen die ich durch mein zutun entschärft habe. Durchschnittlich gerate ich täglich in eine lebensgefährliche und etwa drei gefährliche Stuation die mir meine Mitmenschen verpassen wollen.
Es gibt da diesen Aufkleber :"Motorradfahrer töten nicht, sie werden getötet!"
Der passt eigentlich auch für Radfahrer...
 
Selbst- und Fremdegefährdung Ist für mich keine Frage des Fahrzeugtyps, sondern der reflektierten und gelassenen Grundhaltung beim Fahren und auch sonst. Und das kommt m.E. durch seelische Reifung, die i.d.R. wiederum als Zeitprozess eine Frage des Lebensdauer ist: Irgendwann stellt man fest, dass die Fremd- und Selbstachtung keine Frage der Beschleunigung des fahrbaren Untersatzes ist und dass der "lahmar***ige Kriecher", den man gerade empört überholt hat, an der nächsten Ampel schon wieder völlig unbeeindruckt hinter einem steht.
Ebenso verliert irgendwann jede Beschleuigungsorgie ihren Reiz.
Natürlich ziehen bestimmte Grundhaltungen auch die Wahl bestimmter Fahrzeugtypen nach sich.
Es gibt natürlich in jeder Altersklasse ein paar Unbelehrbare.

Aber eigentlich driftet das hier weit ab von der Frage nach der vermeintlich schlechten Sichtbarkeit von Liegerädern.
 
Nun ja, das Problem ist die Aufmerksamkeit.
Wir lernen durch den Umgang mit den meisten Medien, uns kurzfristig auf neue Reize zu konzentrieren; längere gleichmäßige Situationen, z.B. beim Straßenverkehr, führen zu Langeweile bzw. Abschalten - irgendwann muss sich das Gehirn ja erholen :) Und in so einer Verfassung kann man einfach nicht alles sehen, was kleiner ist als ein LKW, dafür muss man doch Verständnis haben...

Viele Grüße
Luise
 
Hallo Luise,

selbst Lkw sind klein genug, "übersehen" zu werden, selbst dann, wenn sie leuchtend orange lackiert sind, blaues Blinklicht führen und einen ohrenbetäubenden Lärm machen.

Gruß, Klaus
 
Hallo Klaus,

Du hast natürlich recht - man kann auch Doppeldeckerbusse, Mähdrescher oder heranfahrende Lokomotiven übersehen... Dabei muss man noch nicht einmal eine SMS schreiben oder lesen... Aber wer gibt seine mangelnde Aufmerksamkeit schon zu (sogar vor sich selbst)?

Viele Grüße
Luise
 
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