Kettenschmierung?

AW: Kettenschmierung?

Hallo Reinhard,

Auf einem Rad eine SRAM irgendwas, auf dem anderen Rad eine Rohloff-Kette. Ketten jeweils neu, Antrieb (3x7 bzw. Rohloff) vorher gesäubert.
M.E. ist das, und die Antworten auf Deine Fragen, aber recht egal...

... genau dies ist die Detail-"Qualität" der Angaben, mit der man diese Diskussion endlos und nutzlos weiterführen könnte..... (Och nööö!)

Antoine (sich aus dem Glaubensthreat ausklinkend)
 
AW: Kettenschmierung?

Klar kann er das, das sind doch Lösungsmittel mit denen das versprüht wird.
Da hast du sicher recht, ich hab eben mal etwas PDL auf eine Fläche gesprüht, riecht wie Chemiefabrik und löst Fett.
Vielleicht probiere ich mal deine Methode, wobei ich das wahrscheinlich nicht lange durchhalten werde, denn zwitschernde Ketten sind mir ein Greuel :mad: Die Trockenschmierung habe ich auch nicht lange ausgehalten, zumindest bei mir am GH mit den mehrteiligen Kettenschutzrohren lief die Kette dann so schwer (und laut), dass ich wieder zur Öl(ver)schmierung zurückgekehrt bin.
 
AW: Kettenschmierung?

@AntoineH: Du unterliegst doch eher einem Glauben, wenn du nicht bereit bist andere Erfahrungen zu sammeln und sie von vorneherein ablehnst.

@norbi: Das dauert trotzdem mehrere tausend km bis so ne Kette anfängt zu zwitschern, wenn man das Fett nicht verdünnt oder rauswäscht. Wenn es ein Schönwetterfahrrad ist, kann ich mir vorstellen dass man eine Kette auch völlig ohne nachschmieren runterfahren kann.
 
AW: Kettenschmierung?

@AntoineH: Du unterliegst doch eher einem Glauben, wenn du nicht bereit bist andere Erfahrungen zu sammeln und sie von vorneherein ablehnst.

@norbi: Das dauert trotzdem mehrere tausend km bis so ne Kette anfängt zu zwitschern, wenn man das Fett nicht verdünnt oder rauswäscht. Wenn es ein Schönwetterfahrrad ist, kann ich mir vorstellen dass man eine Kette auch völlig ohne nachschmieren runterfahren kann.

Näh watt man sich über sowat uffrege kann!

Ich hab mehre Mittelchen ausprobiert und bin bei dem billigem Öl aus dem Baumarkt gelandet das die Kette so schön schwarz macht.
Damit halten mein Ketten so lange, das ich mir keinen Kopf darum mache obs noch besser geht....

Aber: Mir ist doch herzlich egal was die anderen verwenden wenn sie mit ihrem Zeug zufrieden sind... Tststssss
 
AW: Kettenschmierung?

Servus Ingmar,
...@Klopfer: Ich denke dennoch dass diese Mikroschäden beim Zwitschern nicht ins Gewicht fallen gegenüber den Schäden die durch Dreck im Gelenk anfallen. Ich denke das wird sich um Dimensionen unterscheiden....

einen sehr großen Einfluß haben allerdings auch die Einsatzbedingungen.
Bei meinem neuen Faltlieger mit 20"-Hinterradantriebsrad, langem Schaltwerkskäfig und Kette größtenteils in Kettenschutzrohren hat die Kette bei Regen nach kurzer Zeit Musik gemacht. :eek:

Das Zwitscher kostet auch Antriebsenergie, sowohl tatsächlich als auch psychologisch. ;)

Gruß
Felix
 
AW: Kettenschmierung?

Kann ich so nicht bestätigen von meiner zwitschernden KEtte an der Stadtschlampe. Ich fühl den Unterschied zwischen Sport Contact und Gatorskin, zwischen HB-NX30-Dynamo und nem SON, und auch 1/3bar Luftdruckunterschied im Reifen meine ich zu spüren. Aber ne trockene zwitschernde Kette ist bei mir unproblematisch. Bei Regen ist sie dann mal ruhig.

An der Stadtschlampe gehört das zwitschern sozusagen zur Boruttisierung: Möglichst große Unattraktivität ohne Einschränkung der Funktion.

EDIT: Von wievielen Fahrtstunden im Regen reden wir? Und stand das Teil immer draussen? Ich hab dermaßen andere Erfahrungen gemacht, trotz wochenlanger Touren im Regen.
 
AW: Kettenschmierung?

Hi weiser Ingmar,
Kann ich so nicht bestätigen...

meiner Erfahrungen benötigen nicht Deine Bestätigung.
Außerdem gibt es zwischen der kurzen Kette eines Buckelrades und einer viel längeren an einem Liegerad mit Umlenkung und Kettenschutzrohren schon einen Unterschied.

Gruß
Felix
 
AW: Kettenschmierung?

Umlenkung ok, vllt. wird das dann spürbar, aber wie das Fehlen einer inneren Schmierung auf den Leichtlauf in den Kettenrohren Einfluss hat, wüsste ich nicht. Und die Länge hat auch keinen Einfluss, weil die Reibung im Kettengelenk ja nur an den Umlenkungstellen geschieht.

Bleibt halt die eine zusätzliche Umlenkrolle. Kann mir nicht vorstellen dass es dadurch Dimensionen annimmt. Könnte mal ein Besitzer einer SRM-Kurbel und trotzdem noch zuviel Geld nen Test machen? Neue Kette kaufen, bei Windstille (meist nachts eher) ne flache Strecke rollen und messen wie schnell man bei welcher Pedalleistung war. Kette mit einem leicht flüchtigen Lösungsmittel entfetten und nochmal den gleichen Test.
 
AW: Kettenschmierung?

Hallo,
Einer der wesentlichen Verschleißfaktoren ist der in das Gelenk eingedrungende Schmutz. Harte Partikel wie z.B. Sandteilchen lagern sich in der Oberfläche des Lagerkragens der Innenlasche ab und tragen dann, ähnlich wie Schmirgelpapier, Material von der Bolzenoberfläche ab. Auch bei diesem Vorgang hilft ein trennender Schmierfilm.
....
Mit Öl zu schmirgeln, hätte kaum eine abtragende Wirkung.
Kurze Bemerkung "Laeppen" ist Metallpolieren(schleifen) mit Oel.
Bei Lagern mit geringer Last, mag Dein Argument greiffen. Aber wenn die Dicke des Schmierfilms kleiner wird als die Korngroesse raspelt es auch mit Oel.

Ich mache es aehnlich wie Ingmar, maemlich fast garnichts. Die neue Kette wird aeusserlich intensivst gereinigt, auch auf das bisher (ausserliche, sparsame) einspruenen mit Teflonspray habe ich dieses Fruehjahr (auf anregung von Ingmar)verzichtet. So haelt die Kette sicherlich 3-5Mm, wenn sie dauerhaft "singt" gibt es einseitig auf jedes Kettenglied einen Tropfen mit Leichtbenzien angeriebenes Heisszylinderoel(ein sehr klebriges, extrem zaehfluessiges Oel). danach die kette gruendlich trockenreiben und weiterradeln.

Ist die Kette um 2% gelaengt wird sie erbarmungslos verschrottet, so kann ich Ritzel und Kettenblaetter laenger fahren. Auch habe ich die von Ingmar empfohlene Messmethode, Messschieber ueber 10Kettenglieder angewendet und werde das Kaliber nicht mehr zum messen benutzen, weil es wirklich zu ungenau ist.

Aber ich habe noch etwas anderes probiert. Ein Freund der in der Luftfahrtforschungsantalt arbeitet berichtete mir kuerzlich einen seltsamen Effekt: In Frankreich hatte ein Techniker bei einer Wartung die hochbelasteten Lager im Rad eines Jumbos versehendlich mit Kupfer-Anifestbrennpaste statt mit dem vorgeschriebenem Waelzlagerfett:eek: versehen. Dieser Umstand wurde erst ein Jahr spaeter entdeckt, aber waehrend auf der vorschrifsmaessig gewarteten Seite die Lager wie erwartet verschlissen waren, waren die auf der "fehlerhaft behandelten Seite geringfuegig besser als bei der vorhergehen Kontrolle und erreichten am Ende die fuenffache Laufleistung. In der Versuchsanstalt konnte dieser Effekt experimentell bestaetigt werden. Die Lagerflaechen bekamen eine Art "Selbstheilende Oberflaeche" aus einer wenige Atome dicken Kupferschicht, die sich bei Abnutzung immer wieder neu anlagerte, so das der darunterliegende Stahl viel weniger abgenutzt wurde. Leider interessierten sich weder die Kugellagerindustrie noch die Schmierstoffhersteller fuer diesen Effekt. Also habe ich die fuer mein Trainingsrad bestimmte Kette in einer Plastik-Kolaflasche gruendlich, erst mit Waschbenzien, dann mit Priel entfettet. dabach habe ich Heisszylinderoel(Hyzet90) mit Kupferpaste 2:1 gemischt, und die Kette darin ausgiebig, bei 250°C 4Stunden, frittiert und darin kalt werden lassen. Ich bin der Meinung, sie hat sich gruendlich vollgesaugt. Danach habe ich die Kette wie die beiden anderen ausserlich gereinigt und eingebaut.

Im Herbst kann ich dann eventuell berichten ob es etwas nutzt ... :D


mfG
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kettenschmierung?

Du, die Kette zwitschert auch, wenn man sie ohne Last gegen den Freilauf dreht. Und ohne eine Last kann da gar nicht so ein großer Materialabtrag sein, trotzdem zwitschert sie munter.
:rolleyes:
Stimmt, das Quietschen ist nicht lastabhängig - deine Schlußfolgerung aber falsch.
Quietschen ist ein Hinweis für größeren Verschleiß und der nimmt mit der Last zu.

Mach du mit deiner Kette und dieser Info was du willst - zu diesem Aspekt ist meinerseits alles gesagt...
 
AW: Kettenschmierung?

Hallo liebe qietschende oder nicht quietschende Kettenfangemeinde,
ich nach knapp 10.000 km auf meiner Speedmachine nun schon zum 2. Mal die Kette erneuern müssen. Versifft und verschlissen.
Habe immer gewissenhaft geölt. Lt. Jan Cordes aber zuviel. Also der Tod für die Kette.
Habe jetzt beschlossen, gar nichts mehr zu machen, bis die Kette rostet.
Habe jetzt 11.ooo km auf der Uhr. Auch so manche Regenfahrt.
Noch sieht die neue Kette hálbwegs jungfräulich aus, quietscht nicht und rostet noch nicht.
Werde so mal die neue Lebensdauer testen.
Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Professionalität, aber vielleicht hält die Kette dieses Mal länger als 5.000 km. Am Jahresende weiß ich das.
Gruß
Matthias aus Lüneburg
 
AW: Kettenschmierung?

Hallo Matthias,

Habe immer gewissenhaft geölt. Lt. Jan Cordes aber zuviel. Also der Tod für die Kette.

Ich versuche mich mit einem Mittelweg, bzw. ich öle nun nicht mehr so viel und oft wie früher und wische die Kette äußerlich etwas ordentlicher trocken. Ob es lohnt, ums Thema Kettenpflege solch längliche Diskussionen zu führen, sei dahingestellt.

Jedenfalls hält meine vor gut 7.000 km übernommene Kette am Sinner Basic noch - bei Übernahme war sie etwa halb verschlissen. Womit wir gleich beim zweiten Teil der Diskussion sind... ich fahr nun die Kette zugrunde und wechsel dann das Blatt und die Kassette gleich mit.

Grüße, Christiane
 
AW: Kettenschmierung?

Also habe ich die fuer mein Trainingsrad bestimmte Kette in einer Plastik-Kolaflasche gruendlich, erst mit Waschbenzien, dann mit Priel entfettet. dabach habe ich Heisszylinderoel(Hyzet90) mit Kupferpaste 2:1 gemischt, und die Kette darin ausgiebig, bei 250°C 4Stunden, frittiert und darin kalt werden lassen. Ich bin der Meinung, sie hat sich gruendlich vollgesaugt. Danach habe ich die Kette wie die beiden anderen ausserlich gereinigt und eingebaut.

Im Herbst kann ich dann eventuell berichten ob es etwas nutzt ... :D

Bitte auch im Frühjahr nach einigen Kilometern auf gut gepökelten Straßen berichten. Normales Wasser ist da eher langweilig... ;)

flo
 
AW: Kettenschmierung?

EDIT: Von wievielen Fahrtstunden im Regen reden wir? Und stand das Teil immer draussen? Ich hab dermaßen andere Erfahrungen gemacht, trotz wochenlanger Touren im Regen.

Meine Räder stehen ganzjährig draußen und bekommen auch bei Regen mehr oder weniger viel Wasser ab. Und gefahren werden die im Regen natürlich auch.

Das ich da andere Probleme habe als ein Schönwetterfahrer dürfte klar sein.

flo
 
AW: Kettenschmierung?

Ich bin dafür, noch einen Sammelthread "Kettenschmierung" zu eröffnen, den kann ich dann getrost übersehen.

C.
 
AW: Kettenschmierung?

Mal ne vielleicht ganz blöde Frage: wenn das originale Kettenhersteller-Fett so gut sein soll, warum wird dann nicht damit nachgeschmiert? :confused:
Oder würden dann die Schmiermittelhersteller nicht mehr so viel absetzen können ... ? Vielleicht greifen die deswegen auch nicht Geschichte mit dem Kupfer (s.o) auf?
 
AW: Kettenschmierung?

Hallo,
Mal ne vielleicht ganz blöde Frage: wenn das originale Kettenhersteller-Fett so gut sein soll, warum wird dann nicht damit nachgeschmiert? :confused:
Oder würden dann die Schmiermittelhersteller nicht mehr so viel absetzen können ... ? Vielleicht greifen die deswegen auch nicht Geschichte mit dem Kupfer (s.o) auf?
Das ist ein sehr zaehes Oel, bei Raumtemperatur etwa so wie Honig, und das muss mitten in die Kette hinein, moeglichst ohne Staub, oder gar Sand mit hineinzunehmen. Zum Nachoelen nehme ich soetwas und reibe es mit Benzin an, Jedes Gelenk kriegt einen Tropfen. Nur von einer Seite, und immer der Selben, damit Luft und evtl. Wasser zur anderen Seite hinaugedraengt wird. Das Benzin verdunstet und das nun wieder steife Oel bleibt zurrueck. Natuerlich ist da, wie mit allen Verschleissteilen, immer auch ein bisserl Geschaeft dabei. Ab einer gewissen Mindesthaltbarkeit hat die Industrie dann auch oft kein Interesse mehr.

mfG
Matthias
 
AW: Kettenschmierung?

Mal ne vielleicht ganz blöde Frage: wenn das originale Kettenhersteller-Fett so gut sein soll, warum wird dann nicht damit nachgeschmiert? :confused:
Das orinale Fett ist nicht besonders qualitativ, aber das braucht es auch nicht zu sein. Es hat dafür drei entscheidende Vorteile: es ist zähflüssig und langlebig, also wirds bei REgen nicht weggewaschen, es ist sauber und wird nicht beim Weg in die Kette dreckig, weils schon drin ist; und es ist schon an allen Stellen vorhanden wo man eine Schmierung braucht.

Warum man damit nicht nachschmiert? Weil man es erst stark erhitzen müsste, damit es fließfähig genug wird, um auch in die kleinen Spalte zu kommen.
Wenn man eine Kette komplett entfettet hat (Dampfstrahler, WD40, oder ähnliches), ist es den Versuch wert, z.B. eine Metalltasse mit Fett auf den Herd zu stellen und dann die Kette darin einzulegen, immer mal bewegen, und hoffen dass das Fett sich drin verteilt.
 
AW: Kettenschmierung?

Auch habe ich die von Ingmar empfohlene Messmethode, Messschieber ueber 10Kettenglieder angewendet und werde das Kaliber nicht mehr zum messen benutzen, weil es wirklich zu ungenau ist.
Welches Maß darf denn nicht überschritten werden bei dieser Messmethode?
 
AW: Kettenschmierung?

Die Kette hat über 10 Glieder (aussen gemessen, am Bolzen) 127mm Abstand laut Norm (1/2Zoll-Kettenteilung). Von diesem Maß aus kannste selbst deinen Verschleisswert errechnen den du tolerieren willst.
Ich würde bei ca. 0,8-1% tauschen, 128-128,2mm.

Ich messe persönlich mit nem längeren Messschieber über 20 Kettenglieder, wird einfach nen Tick genauer.

EDIT: Man kann auch eine neue und eine verschlissene Kette nebeneinanderhängen. Bei der neuen Kette 100Glieder abzählen, und wenn die alte Kette dann schon 101Glieder auf der Länge hat, auswechseln.
 
Zurück
Oben Unten