Hat der Beugewinkel beim Liegerad eine andere Relevanz als beim Up
ja, hat er durchaus:
Zum einen kann man seine Hüftposition nicht dynamisch anpassen (auf nem Up-Sattel kann die Hüfte beim Treten noch ein bischen hin- und her Schwanken)
Zum anderen kann man - da man sich gegen den Sitz abstützt - viel höhere Kräfte aufs Pedal bzw. Knie bringen.
Auf dem Up ist die Toleranz gegen beugewinkelinduzierte Überlastungsschäden einfach etwas größer.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass Du, wenn Du so lange Beine hast und 190mm tatsächlich den möglichen Kniewinkelbereich bei Dir optimal ausnutzen auf dem Lieger plötzlich kürzere Kurbeln fahren musst. Probiers einfach aus, wie Du damit zurechtkommst. Aus eigener Erfahrung als relativ großer Mensch (192cm) kann ich aber bestätigen, dass meine gefühlt optimale Kurbellänge am Lieger dann wieder Erwarten doch kürzer war als vorher auf dem Up (hab 180mm am MTB, 175mm am RR und bin nach einigem Probierem am offenen Lieger bei 165mm gelandet). Wollte ich so wie Du Anfangs auch nicht glauben und hab erst mal die gewohnte Länge montiert, lief aber nicht so harmonisch wie vom Up gewohnt.
Hätte jetzt im DF natürlich auch gern die erprobten 165mm drin. 155mm ist aber das Maximum was da drin mit meiner Beingeometrie geht, ohne Sitzauflage ggf. noch ein paar mm länger. Das Problem ist bei mir nämlich gar nicht mal die Schuhgröße - ich stoße mit den Knieen an, an den Füßen wäre eigendlich noch Platz. Nur geht der Sitz halt nicht tiefer, da müsste ich was eigenes Anfertigen (oder den Kniebereich etwas nach oben vergrößern).
Das Bedürfnis nach längeren Kurbeln ist mit der Zeit aber kleiner geworden. Jetzt nach knapp 14t km fühl ich mich ziemlich wohl damit.
Gegen das Problem am Berg nicht hochzukommen habe ich einfach ne hinreichen kurze Entfaltung montiert (26 -> 40 bei nem 622mm HR). Damit fährt man gefühlt die Wand hoch.