Frage zu gekürzten Kurbeln

klar dass der locker weiter runter kommt!

zu lang bringt ja auch nix, is ja klar. Aber ich kenne einen Ex-Profi der mehrmals die Tour gefahren ist. Der hat auch 86 Schrittlänge. Denn hab ich jahrelang vollgelabert, bis der mal längere Kurbeln probiert hat. Jetzt fährt er 177,5 und will davon auch nicht wieder runter. Klar ist das für den jetzt ärgerlich, das er in den Profijahren immer nur gefahren hat, was im unter den Arsch gepackt wurde, und er dadurch Sekunden und Plätze verschenkt hat.
 
Hat der Beugewinkel beim Liegerad eine andere Relevanz als beim Up
ja, hat er durchaus:
Zum einen kann man seine Hüftposition nicht dynamisch anpassen (auf nem Up-Sattel kann die Hüfte beim Treten noch ein bischen hin- und her Schwanken)
Zum anderen kann man - da man sich gegen den Sitz abstützt - viel höhere Kräfte aufs Pedal bzw. Knie bringen.
Auf dem Up ist die Toleranz gegen beugewinkelinduzierte Überlastungsschäden einfach etwas größer.

Das soll jetzt aber nicht heißen, dass Du, wenn Du so lange Beine hast und 190mm tatsächlich den möglichen Kniewinkelbereich bei Dir optimal ausnutzen auf dem Lieger plötzlich kürzere Kurbeln fahren musst. Probiers einfach aus, wie Du damit zurechtkommst. Aus eigener Erfahrung als relativ großer Mensch (192cm) kann ich aber bestätigen, dass meine gefühlt optimale Kurbellänge am Lieger dann wieder Erwarten doch kürzer war als vorher auf dem Up (hab 180mm am MTB, 175mm am RR und bin nach einigem Probierem am offenen Lieger bei 165mm gelandet). Wollte ich so wie Du Anfangs auch nicht glauben und hab erst mal die gewohnte Länge montiert, lief aber nicht so harmonisch wie vom Up gewohnt.
Hätte jetzt im DF natürlich auch gern die erprobten 165mm drin. 155mm ist aber das Maximum was da drin mit meiner Beingeometrie geht, ohne Sitzauflage ggf. noch ein paar mm länger. Das Problem ist bei mir nämlich gar nicht mal die Schuhgröße - ich stoße mit den Knieen an, an den Füßen wäre eigendlich noch Platz. Nur geht der Sitz halt nicht tiefer, da müsste ich was eigenes Anfertigen (oder den Kniebereich etwas nach oben vergrößern).
Das Bedürfnis nach längeren Kurbeln ist mit der Zeit aber kleiner geworden. Jetzt nach knapp 14t km fühl ich mich ziemlich wohl damit.
Gegen das Problem am Berg nicht hochzukommen habe ich einfach ne hinreichen kurze Entfaltung montiert (26 -> 40 bei nem 622mm HR). Damit fährt man gefühlt die Wand hoch.
 
Jetzt fährt er 177,5 und will davon auch nicht wieder runter.
Der fährt ja auch kein Liegerad. Da ist der Hintern nicht Richtung Tretlager blockiert sondern vom Tretlager weg. Man tut gut daran auf Drehzahl zu fahren statt auf Kraft (man kann kleinere Kettenblätter einfach im Laden kaufen).
Und da schonen kurze Kurbel die Knie (mehr noch als beim Upright). Von denjenigen die hier auf Kurbeln unter 160mm gegangen sind will kaum einer wieder zurück. Und die fahren damit auch richtig schnell!
 
Wollte ich so wie Du Anfangs auch nicht glauben
ich hab ja hier nirgends geschrieben das ich was vom Liegeradfahren verstehen würde oder das man vom Up auf LR schließen sollte. Ich selbst würde da bei Null anfangen. aber genau wie beim Up sehr offen experementieren wollen. Das mein älterer Bruder (ein jahrzentelanger Upfahrer), große Knieprobleme bekommen hat, als er mit einem eher zufällig erworbenen M5 eine Urlaubstour gemacht hatte, ließ mich aufhorchen, das LR vertretungstechnisch eine andere Welt zu sein scheint, als die Upper class.

Edit:
Wobei ich schon davon ausgehe, das ich möglichst lange Kurbeln brauche um ein VM gut über die Berge zu bekommen. Da geht die Trittfrequenz wohl bei jedem etwas in die Knie
 
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Naja, die haben meistens Löcher, die Formulierung passt da nicht so ganz :)
Mein Milan hat nur ein Loch und es passt. Aber die doppelten Löcher sind mit ein Grund, daß größere Latschen reinpassen, logisch. In den SL passen auch nur kleinere Schuhe.

Gruß,

Tim
 
wofür steht den das SL
meistens doch für Super leicht

oder heißt es auch das es enger gebaut ist ?o_O

XL steht beim DF ja eher für extrem Latschig , vermute ich:sneaky:
 
vielen Dank Tim !!

die Seiten kannte ich noch nicht. Dann brauche ich mich ja nach einem SL gar nicht umschauen.:cool:
 
Wobei ich schon davon ausgehe, das ich möglichst lange Kurbeln brauche um ein VM gut über die Berge zu bekommen. Da geht die Trittfrequenz wohl bei jedem etwas in die Knie
Nur wenn die Gänge zu groß sind wobei kürzere Kurbeln die Knie auch bei geringer Trittfrequenz entlasten.
 
wo jetzt die gigantischen leistungsunterschiede bei +-10mm längeren/kürzeren kurbeln herkommen soll, wurde aber immernoch nicht erläutert..
 
wobei kürzere Kurbeln die Knie auch bei geringer Trittfrequenz entlasten.

Ich meine je geringer die Trittfrequenz um so entscheidender die Hebelverhältnisse. Das bedeutet, längerer Hebel > weniger Kraft > weniger Kniedruck , (bei konstantem Drehmoment).

Hast du ne Erklärung für deine These ?
 
Zuletzt bearbeitet:
leistungsunterschiede bei +-10mm längeren/kürzeren kurbeln
Ich denke er meint es so: Wenn Du NUR die Kurbellänge änderst kommst Du besser die Berge hoch und kannst besser Sprinten, zumindest mit einem Up.

wobei kürzere Kurbeln die Knie auch bei geringer Trittfrequenz entlasten
Es gibt zumindest 2 Arten sich die Knie zu ruinieren:
  • Mit zu viel Kraft treten. Das geht beim Lieger durch abstützen am Sitz a la Beinpresse ist aber nicht gesund. Abhilfe: Umfangsgeschwindigkeit erhöhen.
  • Zu langsam treten. Schmierfilm im Knie reisst ab. Abhilfe: kürzere Kurbeln führen zu höherer Trittfrequenz.
  • Die Knie im Verlauf des Tretens jeweils zu weit anwinkeln, so dass das Gelenk ausserhalb der belastbaren Knorpelschicht belastet wird. Abhilfe: Tretlagerabstand vergrössern, kürzere Kurbeln.
 
Das bedeutet längerer Hebel > weniger Kraft > weniger Kniedruck , (bei konstantem Drehmoment).
Ein längerer Hebel bedeutet aber auch mehr Weg, für die gleiche Leistung muss ich also wieder hoch mit der Kraft. Und die muss mit stärker gebeugtem Knie getreten werden was nicht gut für die Knie ist.

Während man beispielsweise beim Mountainbike ab einer bestimmten Last aus dem Sattel geht und das Rad mit den Armen über den Lenker bewegt was auch die Beugung des Knies reduziert (durch Bewegung der Hüfte und des Rades kann ich ein Upright mit fast gestreckten Beinen fahren), sollte man beim Liegerad für hohe Leistung die Frequenz oben halten. Deshalb haben Liegeradfahrer auch so kleine Gänge die man sonst nur vom MTB kennt.

Den Unterschied in der Frequenz sieht man schön hier:

 
Zuletzt bearbeitet:
bedeutet aber auch mehr Weg,

bis 190mm spielt der Mehrweg bei mir keine Rolle und der Kniewinkel auch nicht, weil meine Beine nicht schrumpfen durch längere (passende) Kurbelarme.

Für jede Beinlänge und für jedes Beingewicht und jede Beinkraft muss es ein Optimum geben. Am Optimalsten wäre es, wenn man die Kurbelarmlänge variiren könnte so wie das Übersetzungsverhältnis der Getriebeabteilung. Das geht leider nicht.
 
Das Optimum liegt bei den meisten Liegeradfahrern so zwischen 150 und 160mm und bei den meisten Uprightfahrern offensichtlich zwischen 170 und 180mm.
 
wo jetzt die gigantischen leistungsunterschiede bei +-10mm längeren/kürzeren kurbeln herkommen soll,

wichtig ist erstmal, das du eine gedankliche Trennung zwischen Motor und Getriebe vornimmst. Wenn man den Motor optimieren will, dann hat man mit der Kurbelarmlänge eine Stellschraube. Wenn einem aber die absolute, erreichbare Geschwindigkeit egal ist, dann reicht es mit dem Getriebe für angenehme Bedingungen zu sorgen. Ist genau wie mit der elekrifizierung von Fahrrädern. Wenn die eingebaut wird, interessiert die Effektivität der menschlichen Komponenten kaum noch, weil es viel verlockender und einfacher ist an den elektrischen Stellschrauben zu drehen.
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und bei den meisten Uprightfahrern offensichtlich zwischen 170 und 180mm.

nee, zwischen 150 und 220mm nur finde mal einen Fahrradhersteller, der so bekloppt ist und das fertig anbietet. Abgesehen von den Händlern die ja solche Diskussionen wie hier dann mit jedem Kunden führen müsste. Wenn ein Händler eine Familie zu versorgen hat, wird er sich das ersparen, wenn er alle Tassen im Schrank hat.

Gucksdu hier:
http://www.marschall-framework.de/produkte/

Edit:
das Video zeigt ja nur wie bekloppt RRler sind, wenn sie wie immer versuchen im zu dicken Gang die Berge zu bezwingen. Es gibt ja auch triple aber das hatten wir ja schon im Zwölfgang Thread. Ich selbst, hab gerne immer noch ein paar Gänge in Reserve, denn kaputte Knie, brauche ich genauso wenig wie meine Katze.
 
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wichtig ist erstmal, das du eine gedankliche Trennung zwischen Motor und Getriebe vornimmst. Wenn man den Motor optimieren will, dann hat man mit der Kurbelarmlänge eine Stellschraube.
Deshalb fahren ja viele Liegeradfahrer gekürzte oder kurze Kurbeln.

nee, zwischen 150 und 220mm nur finde mal einen Fahrradhersteller, der so bekloppt ist und das fertig anbietet.
Ich sagte ja: "die meisten". Es gibt natürlich Ausreisser, aber auch kleinere Hersteller für solche Leute. Schuhgröße 55 findet man ja auch nicht bei Reno!
 
mal ganz ehrlich,:sneaky:

was hätten wir für ein ödes Leben, wenn unsere Väter und Väterväter, statt 1.+2. Weltkrieg zu führen, sich um die Weiterentwicklung des Fahrrades gekümmert hätten, dann bliebe uns nur noch das langweilige Fahren und müssten uns von ihnen, denn ganzen Tag anhören, wie aufregend es früher gewesen ist, bis alles perfekt lief.

Sowas braucht kein Mensch !!:(:mad::D:cool::eek::ROFLMAO::X3::sneaky:
 
Oh man...

Von "ich glaube das!" habe ich in letzter zeit zu viel gehabt. Für die AfD ist ja das gefühlte auch die Realität.. Die Realität ist die Realität :p
Also -> Nachweis oder es bleibt nur heiße Luft.
 
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