Forumslader 3.0?

AW: Forumslader 3.0?

Naja, man könnte das ja mit der bewährten Kombination aus Suppressordioden und Thermoschalter kombinieren - nur dass man diese eben z.B. auf 100V (anstatt 15V) auslegt...
Das funktioniert gut, eine Kombination aus 2 Surpressordioden und einem draufgesetzten Thermoschalter (thermisch über umwickelte und verzinnte Entlötlitze gekoppelt) arbeitet hier als Prototyp wie vorgesehen.
Diese Kombi benötige ich für einen experimentellen Lader mit 4 Schaltstufen und µC weil die Abschaltspitzen eines Dynamos mit Serienkondensatoren und unter voller Last durch Selbstinduktion um die 500V betragen- dies brachte immer mal den µC zum Absturz. Wenn ich den Dynamo aber mit einer 100V Surpressordiode brücke um die Spitze wegzufangen dann ist auch die dauerhafte Höchstgeschwindigkeit auf 70km/h an 26" begrenzt... 100V wird für Eure Anwendung also nicht reichen vermute ich mal.
Die restliche Technik ist bei mir aber wie gehabt, ich wollte vor allem den möglichen Leistungszuwachs durch mehr als 2 Schaltstufen ausloten (Ergebnis: +5 bis +10% bei enormem Bauaufwand im Vergleich mit der automatischen Zweistufenvariante).
Ich würde hohe Leistungsverluste durch Eure Phasenanschnitttechnik vermuten- aber das sollte man dann experimentell ermitteln.

Grüsse von
Jens.
 
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Naja, die Idee war nur volle Halbwellen zu schalten. Dann hätte man diese Probleme nicht. Das geht mit einem Triac mit Nullpunktschaltung auch wunderbar und gibt es fertig zu kaufen. Kostet aber 1.5V aka >10%, weil der Triac ein bipolares Bauteil ist. Und das immer, also nicht nur wenn die Akkus voll sind. Dazu kommt noch, das ich mir nicht ganz sicher bin ob die Triac mit den hohen Spannungsfestigkeiten, bei nur 15V bzw. gar nur 7V vernünftig funktionieren.

Was man machen könnte, ist einen mechanisches Relais einbauen, dass die Aufgabe des Thermoschalters übernimmt und nur alle paar Sekunden (oder Minuten) schaltet. Das hätte man dann mehr im Griff und man bräuchte keine 15W Peaks. Kostet dann aber halt 0.1W wärend des Abschaltens im Gegensatz zu 0.2W Mittel für den Thermo-Schalter. Bistabiles Relais kommt aus naheliegenden Gründen eher weniger in Betracht (Aber vielleicht für die Bereichsumschaltung).

Fabi

PS: Hast du da wirklich Supressor-Dioden oder doch Varistoren verbaut?

Edit: Hmm, wenn man die Regelung doch so weit in den Griff bekommt, dass man den Spannungsregler samt seiner Schutzdiode los wird, hätte man die 1.5V wieder drin... Aber ich fürchte das geht bei einer Halbwellensteuerung nur mit monströsen Kondensatoren.
 
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Hallo Fabi,

ich verwende generell Surpressor-Dioden (oder meintest Du nicht mich- ich sehe in Eurem Forum nicht durch auf wen geantwortet wurde). Ich habe hier SolidState-Relais zu Testzwecken verbaut- die gehen auch bei den 7V noch tadellos (aber das Problem mit dem Drop bleibt, deshalb hab ich doch wieder alles mit mechanischen Relais umgesetzt). Und ja, wenn der Puffer voll ist schalte ich einfach für 3min alles aus- das ist schon ein Vorteil einer µC-Steuerung. Deine Idee mit der Halbwellensteuerung hat noch niemand gebaut soweit ich weiss, wäre spannend was dabei rauskommt.
Falls Dir bei Deinen Ideen ein Dynamoprüfstand irgendwie weiterhilft- Dank der Zusammenarbeit mit Malte und Patrick habe ich jetzt endlich einen und könnte z.B. Leistungskurven oder ähnliches aufnehmen (wenn Dir das recht wäre). In Verbindung mit den Serienkondensatoren und Deiner Halbwellensteuerung vermute ich mal lustige Regeleffekte...

Grüsse von
Jens.
 
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aber das Problem mit dem Drop bleibt ...
Deine Idee mit der Halbwellensteuerung hat noch niemand gebaut soweit ich weiss, wäre spannend was dabei rauskommt.
Falls Dir bei Deinen Ideen ein Dynamoprüfstand irgendwie weiterhilft- Dank der Zusammenarbeit mit Malte und Patrick habe ich jetzt endlich einen und könnte z.B. Leistungskurven oder ähnliches aufnehmen (wenn Dir das recht wäre). In Verbindung mit den Serienkondensatoren und Deiner Halbwellensteuerung vermute ich mal lustige Regeleffekte...

Ich frage mich gerade, ob man den Drop nicht an dem Linearregler und dessen Schutz-Diode wieder einsparen könnte.Sprich: Die beiden einfach rauswirft. Wenn man den Akku als integralen Bestandteil der Schaltung akzeptiert
[*] (und das ist er, sowohl bei Verwendung als Lader als auch als Bordnetz), braucht man gar keine Kondensatoren. Die Akkus können sicher mehr als nur eine Halbwelle des Dynamos wegpuffern. Einfach bei Ladeendspannung den Triac/Solid-State-Relais ausschalten. Der schaltet dann eh erst ab, wenn der Strom der Halbwelle alle ist. Dann warten bis die Spannung um ein, zwei Zehntel Volt pro Zelle gefallen ist und dann wieder einschalten. Ob das mit dem Nulldurchgang vernünftig funktioniert, müsste man mal schauen. Ich fürchte ich bin nicht fit genug, um da Vorraussagen zu machen. Da wir aber eh relativ selten schalten, sollte das Strommäßig nicht so ins Gewicht fallen. Den Rest machen dann notfalls die Suppressor-Dioden.

So sollte man auch den Großteil der Regelprobleme los sein, weil man sich in die Details der einzelnen Welle erst gar nicht einmischt.

Dann gibt es noch so ein paar Details zu klären. Also z.B. wie man die Schaltung startet. Wenn es nach mir geht, fällt die Schaltung in einen Ruhemodus, wenn das Rad ne Weile rumgestanden ist. Dabei würde ich gerne den Akku von allem anderen Abtrennen. Selbst wenn man den uC am Akku läßt, so wird man doch zumindest den Steuerstrom für das Solid-State-Relais abdrehen wollen. D.h. man muss da vom Wechselstromkreis noch ein paar uA abzweigen -zumindest um das anlaufen des Dynamos zu erkennen. Für den Anfang kann man das Problem aber auch ignorieren. Der Akku hat ja Strom.

Dynamo-Prüfstand klingt sehr spannend. Jetzt brauch ich aber erstmal ne Schaltung, die zumindest auf dem Papier funktioniert und dann eine die auch gelötet ist. Dann können wir mal über nen Testlauf nachdenken.

Fabi

[*] Ja, das wollte ich eigentlich ändern. Aber das war wohl nicht sehr erfolgreich.
 
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Moment mal! Wenn wir da nur alle paar Sekunden schalten, müßte das doch auch mit einem mechanischen Relais gehen, oder? Dann brauchen wir nur ne zuverlässige Spannungsüberwachung, die das Relais anwirft und bei gesunkener Spannung wieder ausschaltet. Vielleicht noch ne Mindesteinschaltzeit von ein paar Sekunden um Schwingungen vorzubeugen.

Das kann doch nicht so einfach sein.
Vor allem: 1 bis 1.5V am Spannungsregler+Diode gespart (ca +10% Effizienz), Abschaltung kostet nur noch 0.1W statt 0.2W mit 15W Spitze.
Das ist doch zu schön, um wahr zu sein.


Fabi
 
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Hallo Fabi,
Das kann doch nicht so einfach sein.
Vor allem: 1 bis 1.5V am Spannungsregler+Diode gespart (ca +10% Effizienz), Abschaltung kostet nur noch 0.1W statt 0.2W mit 15W Spitze.
Das ist doch zu schön, um wahr zu sein.
Alle wirklich geilen Schaltungen ... sind am Ende einfach simpel, schon die Sache mit dem Waermeschutzschalter war genial und simpel in einem.
wenn das mit dem Relais am ende auch so einfach geht, waehre ja toll ...

mfG
Matthias
 
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Das ist doch zu schön, um wahr zu sein.

Wahrscheinlich ist es besser für das eigene Ansehen, wenn man nicht alle wirren Ideen sofort und mitten in der Nacht im Forum postet...

Da müsste man sich jetzt mal die Ladekurve der Akkus nochmal genauer anschauen. Der Linearregler erlaubt ja die Akkus zumindest noch ne Weile mit kleinerem Strom als den vollen 700mA zu Laden. Gerade bei Geschwindigkeiten um die 20 km/h wird der Thermoschalter nicht sofort auslösen. Wenn man das jetzt über eine reine Spannungsüberwachung macht, fürchte ich, dass durch den Innenwiderstand der fast vollen Akkus zusätzliche Spannung entsteht und man dann mehr als die nominelle Ladeendspannung benötigt, um den Akku voll zu bekommen. Das müsste man mal für die verschiedenen Akkutype ausprobieren. Im Prinzip kann man da aber auch noch ne ganze Menge machen, gerade wenn man noch einen uC zur Verfügung hat:

Z.B. Die Spannung dann messen, wenn gerade kein Strom fließt (gleichgerichtete Wechselspannung). Oder abschalten, messen, nochmal für ne bestimmte Zeit einschalten, wieder messen, usw. Ich denke da wird man seine Strategie an den Akkutyp anpassen müssen.

Oder man macht die Akkus halt nicht ganz voll. Für den Forums-Lader wäre das natürlich ungünstig. Als Bordnetz ist es evtl. sogar wünschenswert, wenn die Akkus nicht bis zum letzten Prozent vollgeknallt werden, sondern etwas schonend behandelt werden.

Fabi
 
AW: Forumslader 3.0?

Hallo Fabi,

ausser die NiMh werden die Akkus auch nicht bis zum absoluten Ende gefüllt (wegen der Serienladung und dem fehlenden Balancer- NiMh balanciert sich selbst).
Der Linearregler ist prinzipiell weglassbar- z.B. ein Parallelregler würde da ähnlich arbeiten (Shuntregler)- nur das dann die Regelverluste am Regler abfallen. Mit anderen Worten eine Abschaltmöglichkeit via Thermoschalter muss dann auf dem Regler sitzen.
Leider bringt das Weglassen des Linearreglers + Sperrdiode nicht so viel an Ausgangsleistung wie Du hoffst, ist ja ein LowDrop-Regler. Der Dynamo läuft einfach mit etwas höherer Spannung- der Ladeleistungsverlust ist (leider) nicht gross (aber der Wirkungsgrad verbessert sich, keine Frage).

Mein aktueller Prototyp hat übrigens trotz µC an Bord die stinknormale alte Spannungsregelung wie der bisherige Forumslader- ich habe momentan entschieden zu wenig Vertrauen in die Dauerlauffähigkeiten von µCs. Deshalb hat (für mich) momentan die Notlaufsicherheit absoluten Vorrang, ein Totalausfall des µC sollte im Idealfall nicht zum Totalausfall des Gerätes führen und auch die Akkus überleben lassen. Solange der als zuverlässig erwiesene LT1086 die Überspanungsregelung übernimmt ist wenigstens ein Überladen von z.B. Lithium-Zellen ähnlich abgesichert wie bisher...

Grüsse von
Jens.
 
AW: Forumslader 3.0?

Der Linearregler ist prinzipiell weglassbar- z.B. ein Parallelregler würde da ähnlich arbeiten (Shuntregler)- nur das dann die Regelverluste am Regler abfallen. Mit anderen Worten eine Abschaltmöglichkeit via Thermoschalter muss dann auf dem Regler sitzen.
Naja, ich wollte eigentlich ganz ohne Regler und Regelverluste auskommen. Solange mit den vollen 700mA (bzw. evtl. anschliessend mit den 350mA des Delon-Teils) laden, wie es eben geht und dann abschalten.

Leider bringt das Weglassen des Linearreglers + Sperrdiode nicht so viel an Ausgangsleistung wie Du hoffst, ist ja ein LowDrop-Regler. Der Dynamo läuft einfach mit etwas höherer Spannung- der Ladeleistungsverlust ist (leider) nicht gross (aber der Wirkungsgrad verbessert sich, keine Frage).
Nee, dass das fuer die maximale Leistung nicht, viel bringt, ist mir klar. Wenn ueberhaupt, dann fuer deinen 4-stufigen Regler, falls der mit noch hoeheren Spannungen arbeitet. Als Bordnetz, das immer am Dynamo haengt, finde ich aber Effizienz wichtiger als Maximalleistung. Die normalen Verbraucher wird man eh kleiner auslegen, als die Maximalleistung des Laders. Da kommt es dann auf ein paar Prozent nicht an.
ich habe momentan entschieden zu wenig Vertrauen in die Dauerlauffähigkeiten von µCs. Deshalb hat (für mich) momentan die Notlaufsicherheit absoluten Vorrang, ein Totalausfall des µC sollte im Idealfall nicht zum Totalausfall des Gerätes führen und auch die Akkus überleben lassen.

Watchdog hast du schon laufen, oder? uC im Allgemeinen haette ich wenig bedenken. Durch den pysikalischen Schalter, der keine Nulldurchgangserkennung hat, entstehen halt viele Spannungsspitzen und hochfrquente Stoerungen. Um den uC da zuverlaessig betreiben zu koennen muss man wahrscheinlich mehr Aufwand treiben, um diese Stoerungen zu verringern. Evlt lohnt sich noch ne Suppressor-Diode und ein groesserer Kondensator an der uC Spannungsversorgung (Da wuerde ich auch einen eigenen Regler verwenden und nicht den 5V-USB-Strang. Ueber nen Snubber am Schalter koennte man auch nachdenken. Wenn alles nicht nuetzt, kann man dem uC alle paar hundert ms einen Reset schicken. Da sind wir dann aber wieder bei dem Lader vs Bordnetz Thema. Fuer ein Bordnetz lohnt sich der Aufwand evtl - fuer nen Lader eher nicht.

Fabi
 
AW: Forumslader 3.0?

Hallo Fabi,

jetzt läuft der µC auch zuverlässig (der Lader übrigens auch). Nötig waren tatsächlich Watchdog, eine Surpressordiode 100V gegen die Selbstinduktionsspitzen, ein separater Spannungsregler für den µC- hast Du exakt richtig vorhergesagt ;) zusätzlich eine stabile Masse auf der Platine. Aktuell ist der Linearregler tatsächlich nur Backup für Katastrophenfälle, sobald die Dynamospannung ansteigt geht jetzt nicht mehr der rote Anteil der Duo-LED an sondern der Lader wird komplett für 3min vom Dynamo getrennt.

Eigentlich ist das Teil daher schon eine gute Bordspannungsversorgung und wird von mir auch so genutzt (der alte Lader übrigens auch- da war ich persönlich der µC indem ich bei beginnender roter LED den Lader von Hand ausschaltete).

Dieser Lader ist ja eigentlich sehr schön, aber wenn ich da eine Bauanleitung für gegebenenfalls unerfahrene Bastler verfassen müsste dann wird mir schon beim Gedanken dran ganz schlecht. Jetzt möchten wir aber erstmal für einige Zeit Funktionstests machen, bezüglich der Relaislebensdauer bin ich jetzt eigentlich recht zuversichtlich- auch der µC arbeitet jetzt ohne Zickerei. Es ist wirklich viel möglich mit diesen netten kleinen µC, keine Frage. Allerdings ist der Bauteilaufwand auch beachtlich und daher haben für mich die aktuelle Laderauslegung von Patrick sowie mein alter manueller Lader auch in der Zukunft ihre Berechtigung- es wird also in absehbarer Zeit wohl 2 oder 3 gleichberechtigte Laderauslegungen auf meiner Webseite geben (bei meinem aktuellen 4-stufigen Lader bin ich noch etwas unsicher wie ich vorgehen werde).

Grüsse von
Jens.
 
AW: Forumslader 3.0?

hast Du exakt richtig vorhergesagt ;)
Mach mir keine Angst. Ich habe gar keine Ahnung von Elektronik ;)

Es ist wirklich viel möglich mit diesen netten kleinen µC, keine Frage. Allerdings ist der Bauteilaufwand auch beachtlich

Hmm, ich haette eher gedacht, dass der uC den Bauteilaufwand in Grenzen haelt. Klar, durch die wesentlich mehr Funktionen, gibt es mehr Schaltungsgruppen. Ich haette aber eigentlich gehofft, dass die mit dem uC relativ einfach ausfallen. Andererseits ist der original Forumslader natuerlich sehr einfach. Da kann man kaum etwas weglassen. Und ein Relais hat halt schon mal fuer sich schon mindestens 4 Anschluesse...

Ich bin noch am ueberlegen, ob man fuer die Umschaltung der Stufen nicht noch bistabile Relais verwenden koennte (wenn du das nicht schon machst). Dann kann man auch da noch Strom einsparen. Am uC sollte sich die Sorte mit zwei Spulen ja leicht ansteuern lassen.

Ich habe immer noch keine so rechte Vorstellung wie die anderen beiden Stufen deines Laders aussehen. Kannst du a vieleicht ein, zwei Saetze zu sagen oder doch einfach mal den Schaltplan posten. Gerne auch ohne grosse Erklaerungen. Muss ja nicht jeder verstehen koennen...

Fabi
 
AW: Forumslader 3.0?

Hallo Fabi,

natürlich ist der Aufwand höher- dafür kann so ein µC halt auch wirklich nette Sachen wie z.B. messen und ein Display ansteuern.

Meine 4 Stufen sind einfach unterschiedlich grosse Kondensatoren damit der Dynamo näher am Leistungsmaximum für die jeweilige Drehzahl ist. Eigentlich würde man ja eine stufenlose Serienkapazitätsanpassung für diese Aufgabe benötigen- da sowas in der benötigten Kapazitätsgrösse nicht existiert schalte ich halt verschiedene Kondensatoren möglichst sinnvoll zusammen. Eine Stufe der 4 ist auch wieder eine Spannungsverdopplung, darauf folgen 3 unterschiedliche Kapazitätswerte die abhängig von der Drehzahl geschaltet werden. Welche Kapazitätswerte sinnvoll sind war Ergebnis von sehr umfangreichen Messreihen- dafür brauchte ich den Dynamoprüfstand.

Der Bauteileaufwand mit µC war wie erwartet höher wie bei einer analogen Umschaltung von 2 Stufen ("Modell Jack-Lee" ;) ), deshalb hab ich gleich mal die Chance genutzt und einen Maximallader zusammen mit meinem Cousin entwickelt (der liebt ja seine µC). Der kann jetzt wirklich viel, eben alles Sachen die mit analoger Technik nicht mehr sinnvoll gehen- aber richtig spannend fand ich die Frage wieviel Mehrleistung durch die feinere Kondensatorabstufung denn noch möglich ist. Das Ergebnis fand ich mit 5-10% Mehrleistung gegenüber einem automatisch schaltenden 2-Stufer (ermittelt anhand eines realen Geschwindigkeitsprofils- Reiserad 28" in Norwegen, also relativ langsam mit stark wechselndem Tempo) leider doch etwas ernüchternd.

Grüsse von
Jens.
 
AW: Forumslader 3.0?

Meine 4 Stufen sind einfach unterschiedlich grosse Kondensatoren damit der Dynamo näher am Leistungsmaximum für die jeweilige Drehzahl ist. Eigentlich würde man ja eine stufenlose Serienkapazitätsanpassung für diese Aufgabe benötigen- da sowas in der benötigten Kapazitätsgrösse nicht existiert schalte ich halt verschiedene Kondensatoren möglichst sinnvoll zusammen. Eine Stufe der 4 ist auch wieder eine Spannungsverdopplung, darauf folgen 3 unterschiedliche Kapazitätswerte die abhängig von der Drehzahl geschaltet werden. Welche Kapazitätswerte sinnvoll sind war Ergebnis von sehr umfangreichen Messreihen- dafür brauchte ich den Dynamoprüfstand.
Was spricht dagegen anhand der Dynamoinduktivität die Resonanzfrequenz als Funktion von C auszurechnen.
f=1/(2*pi*wurzel(LC)) anhand der bekannten, durch Umschalten möglichen Kapazitäten kannst du die dazugehörigen Frequenzen ablesen...Würde mich wundern wenn die gemessenen Werte davon stark abweichen.

Was betreibt ihr eigentlich alles am Dynamo was so viel Strom frisst. 4 Mignonzellen sind doch mit 500mA auch nach einem halben Fahrtag voll, und mehr Leistung entnehmen heisst ja auch mehr Treten müssen...
 
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AW: Forumslader 3.0?

Servus,


der Vorteil am Lader ist ja, das der Wirkungsgrad um über 30% ansteigt, dank der höheren Betriebsspannung. So kann man auch mehr entnehmen ohne mehr treten zu müssen ;)
Und die hohe max. Ladeleistung hat den Vorteil das er Bergab, wo eh zu viel Energie vorhanden ist, richtig was reinpumpt, bergauf aber nur wenig entnimmt.

GRuß,
Patrick
 
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Das Ergebnis fand ich mit 5-10% Mehrleistung gegenüber einem automatisch schaltenden 2-Stufer ... leider doch etwas ernüchternd.

Naja. Auch mit optimalem Kondensator ist halt knapp ueber 700mA Schluss. Mich ueberrascht da 5-10% nicht sonderlich. Die einzige Moeglichkeit wirklich mehr Leistung rauszukitzeln, ist ne hoehere Eingangsspannung. Dann musste man aber nen Step-Down DC/DC Wandler mit geschwindigkeitsabhaengigem Tastverhaeltnis verwenden. Ich hatte das ja mal theoretisch durchgerechnet. Das funktioniert aber nur bei hohem Wirkungsgrad des Wandlers und zumindest zeitweise hohem Tempo. Sonst verschluckt der DCDC-Wandler den Gewinn gleich wieder. Fuer diesen Fall koennte es sich aber auch Leistungsmaessig lohnen, den Spannungsabfall am Linearregler einzusparen.

Fabi
 
AW: Forumslader 3.0?

Servus,


der Vorteil am Lader ist ja, das der Wirkungsgrad um über 30% ansteigt, dank der höheren Betriebsspannung. So kann man auch mehr entnehmen ohne mehr treten zu müssen ;)
Bei Kurzgeschlossenem Dynamo hast du keinen Wirkstrom (idealerweise), da die Induktionsspannung nur über der Induktiviät abfällt, und damit auch kein bremsendes Moment. Während man im Leerlauf nur Eisenverluste hat tauscht man diese beim Kurzschluss gegen Kupferverluste ein. Je nachdem welche Verlustart überwiegt läuft der Dynamo im Leerlauf oder im Kurzschluss leichter (wobei fast jeder Dynamo im Leerlauf leichter läuft). Das ist ja auch das Prinzip beim Licht-> Dynamo hat z.B. 50V Induktionsspannung, an der Lampe liegen nur 6V -> Er wird schon ziemlich nahe am Kurzschluss betrieben. Nimmt man den Strom bei höherer Spannung ab ändert sich der Phasenwinkel und das Drehmoment steigt. Die Leistung die der Forumslader rausholt muss man auch in den Beinen haben.
 
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Servus,

soweit ich mich entsinnen kann hatte aber Jens auf seinem Prüfstand einen höheren Wirkungsgrad nachgewissen.

Jens, sag mal was ! :p

Gruß,
Patrick
 
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Was betreibt ihr eigentlich alles am Dynamo was so viel Strom frisst.

Smartphone als Navi. Das braucht bei ausgeschaltetem Display weniger als 500mA bei eingeschaltetem aber deutlich mehr. Ladegeraet hat 5V 1A. Dazu will ich eigentlich noch ein Tagfahrlicht mit mindestens Ruecklicht haben. Ok, die 3mA Tachobeleuchtung machen den Bock dann nicht mehr fett.

Fabi
 
AW: Forumslader 3.0?

Hallo Patrick,

tut mir leid Dich enttäuschen zu müssen- aber der Schnellstester (wie kommt man auf diesen Nick?) hat grundsätzlich Recht. Die Mehrleistung des Forumsladers dürfte als Mehrleistung in den Beinen zu erbringen sein. Den Wirkungsgrad meiner Schaltung kann ich nicht exakt ermitteln- dafür würde ich einen Drehmomentaufnehmer am Prüfstand brauchen. Ich kann nur anmerken, dass ich die mechanisch zu erbringende Verlustleistung des Laders am Rad nicht merke- entweder bin ich unsensibel oder habe zu viel Kraft.
Zu den Leerlaufverlusten- wenigstens die Dynamos Son und Shimano Dh3-N20 haben erheblich mehr Verluste im Kurzschlussfall als im Leerlauf. Ein alter Shimano soll aber kurzgeschlossen weniger Verluste gehabt haben (Quelle: Gebetsmühle).
Zur Frage mit der Berechnng der Resonanzfrequenz: Nun ich bin Praktiker- ohne praktisch ermittelte Leistungskurven würde ich keinen Lader auslegen. Ist auch nicht so ganz einfach mit der Berechnung- welche Induktivität des Dynamos nehme ich? (Je nach Stellung der Poleisen zu den Magneten haben wir einen Unterschied von ca. 100% gemessen- Messung erfolgte anlässlich einer Simulation meiner Schaltung, wie auch immer das Elektrosimulationsprogramm hiess)
Auch ist die Leistungssteigerung mit den Kondensatoren nicht sehr gleichmässig- ergibt schon lustige Kurven die sich in ihrer Steilheit stark unterscheiden.

Bezüglich der Dynamoarbeitsspannung- hier gibts ja Anwender welche auf sehr hohe Dynamodrehzahlen kommen, da wäre dann tatsächlich eine noch höhere Pufferakkuspannung leistungsfördernd. Im für mich normalen Drehzahlbereich (28" bis etwa 50km/h) ist das aber noch nicht der Fall weil sonst die Leistungsabgabe im niedrigen Drehzahlbereich weiter absinkt.

Grüsse von
Jens.
 
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