AW: Flutscheinwerfer für Nachtfahrten
Die kaufbaren LED-Dinger sind alle lichttechnisch genauso auf Schau ausgelegt wie die aktuellen "Klarglas"-Autoscheinwerfer.
Gerade bei LED darf man jedoch eigentlich keine "geometrische Optik" zum Verteilen des Lichts verwenden, da die Farbe eine Funktion des Abstrahlwinkels ist. Dann bekommt man Licht, das in der Mitte grünlich und am Rand lila ist.
Dort wo keine "boah ey"-Stauner zugucken, wird Licht ganz anders ins Zielgebiet geführt. Man verwendet
holographische Diffusoren.
Dieser "scharfe Schatten"-Effekt, der scheinbar die Helligkeit erhöht und bei BMW-Proleten sowie manchen Radfahrern sehr beliebt ist, erhöht nicht wirklich die Erkennbarkeit und produziert Blendungen, Beugungsartefakte, Springschatten und Farbränder. Eine gute Beleuchtung hat eine
große Austrittsfläche,
keine geometrische Sichtlinie zwischen Quelle und Ziel sondern nur eine Bündelschar, die
statistisch verteilt von der Austrittsfläche zum Ziel führt.Kommt dazu noch eine Quelle mit diskreten Linien und einer hohen Kohärenzlänge, ist der Spaß dann endgültig vorbei.
Bei Autoscheinwerfern ist z.B. das lichttechnische Optimum nach Überzeugung aller Experten immer noch
sowas und keinesfalls
sowas. Mit "kleinen" Quellen projiziert man jeden Fliegenschiss als "Dia" auf die Landschaft vor einem. Autofahrer sehen die Regentropfen auf ihrer Heckscheibe als riesenhafte Kreise über ihren Dachhimmel huschen, eine Schneeflocke einen Meter vor dem Austrittsfenster verdunkelt einen Fleck mit 1 m Durchmesser am Ende des Ausleuchtungsfeldes; Kratzer auf Brillen erzeugen Beugungsstreifen; hoher Blauanteil
verringert die Empfindlichkeit des Auges weil der Blauanteil (und nicht nur die Helligkeit) darüber bestimmt, ob man mit den Stäbchen oder mit den Zäpfchen guckt.
Da ist noch viel zu tun für Hella&co, Gesetzgeber und Physiklehrer sowie Doofheitsaustreibe-Organisationen wie ADFC, Stiftung Warentest etc.