In den von dir genannten Punkten ist nur ein einziger aus der Politik bei. Und das sind die Umweltauflagen.
Ja? Wirklich nur ein einziger?
Gestiegene Löhne werden zwischen den Vertragsparteien (entweder Person, Betriebsrat oder Gewerkschaft) ausgehandelt. Da spricht kein Politiker mit.
Die Anforderungen, welchen Stundenlohn ein Arbeitnehmer braucht, ist massiv davon abhängig, wie weit er mit seinem NETTO-Lohn kommt. Und davon muss er alles für sein Leben bezahlen. D.h. nachdem er ja schon Lohnsteuer, Krankenkassenbeiträge, Pflegeversicherung und Rentenkasse erwirtschaftet hat, bezahlt er bei nahezu jedem Einkauf ein Haufen weitere Steuern in Form von Mehrwertsteuer, Tabaksteuer, Alkoholsteuer, Versicherungssteuer, Energiesteuer, CO2-Abgaben, Umweltsteuer, Grundsteuer, Grunderwerbssteuer, etc. Gut, dass diese Faktoren nicht von der Politik beeinflusst sind...
Lohnnebenkosten ergeben sich aus den gestiegenen Löhnen. Ja, hier könnte die Politik mitreden, aber mir ist aus den letzten Jahren keine Erhöhung der Sozialabgaben im Gedächtnis geblieben.
Die waren schon immer sehr hoch, was es aber nicht besser macht. Und dass die Krankenkassenbeiträge auch prozentual steigen und gleichzeitig die Leistungen gekürzt werden, ist auch der Politik zu verdanken.
Umweltauflagen... Okay, die kommen aus der Politik.
Energiepreise wurden ja sogar durch politische Beschlüsse begrenzt.
Die Energiepreise, die der Endverbraucher zahlt, sind im Wesentlichen durch die Politik gemacht. Schau dir einfach mal an, wie viel Steueranteile in einem Liter Benzin, Diesel, Heizöl oder m³ Gas stecken und wie viel Steuer- und Abgabenanteil in einer Kilowattstunde Strom stecken. Nimm dir dazu mal deine Stromrechnung zur Hand und lies das Kleingedruckte auf der Rückseite. Dazu kommen dann noch Einflussfaktoren wie Anschluss- und Benutzungszwang in Fernwärmevorranggebieten, EnSimiMav, EnsikuMav, GEG und und und.
Kapitalbindungskosten sind auch nicht aus der Politik vorgegeben sondern ergeben sich im Falle eines Händlers in der Regel aus seinem Warenbestand. Wenn man sich zu viel auf Halde legt, hat man halt irgendwann ein Problem.
Die Kapitalbindungskosten werden einerseits von der Größe des Warenbestandes und andererseits vom Zinssatz beeinflusst. Letztgenannter wird über die Fiskalpolitik der Bundesbank bestimmt. Kein politischer Einfluss? Bei den Betriebskosten eines Lagers spielen übrigens wieder Löhn und Energiekosten eine Rolle.
Und Benko hat seit 2018 immer wieder die Verluste ausgeglichen.
Also nochmal: Wer bei einer Firma, die seit Jahren Verluste einfährt im Falle einer Insolvenz auf die Politik schimpft (oder den Investor) der hat da was gewaltig nicht Verstanden.
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder mal was bei Fahrrad.de gekauft, allerdings immer in einer Ladenfiliale und nicht in deren Onlinehandel. Die Beratung habe ich als mäßig in Erinnerung, was in meinem Fall irrelevant ist, da ich im Vorfeld immer sehr genau wusste, was ich haben wollte und ich habe immer nur Teile gekauft. Ich würde dort weder ein Fahrrad kaufen, noch dort in die Werkstatt geben. Das liegt aber in erster Linie an mir und gilt mit Sicherheit nicht für alle Kunden.
Dass wir eine stark gestiegene Anzahl an Insolvenzen quer durch alle Wirtschaftsbereiche habe liegt natürlich auch nicht an der Politik, sondern einzig an den blöden Kunden, die einfach kein Geld mehr locken machen wollen. Oder können. Der Grund dafür könnte in einer meiner oberen Antworten stecken.