Die Arcadia, mein neues ICE Full Fat

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Windfisch

Ich habe ja bekanntlich Ende Juni das Velonautendasein aufgegeben, die Sache mit dem Tiller war allerdings nur der endgültige Punkt, der mich schließlich dazu brachte, umzusteigen. Als ich anfing, mehrtägige Fahrten mit Campingausrüstung im Anhänger zu machen, stellte sich mehr und mehr heraus, dass so wie ich gestrickt bin, ein Velomobil für solche Unternehmungen nicht das richtige ist. Der Straßenverkehr wird aggressiver, so dass ich doch eher mal in den sauren Apfel beiße, auf einem Radweg zu fahren, außerdem fehlten mir die vielen Wege, die mir mit dem A6, erst Recht mit dem Milan verschlossen blieben, und mit dem Scorpion eher schlecht als recht zu befahren sind.
Außerdem schwingt bei mir immer eine Grundangst mit, da ich kein großer Bastler bin (immerhin kann ich mittlerweile auch Hinterrad aus- und wieder einbauen, yay), dass irgendwelches Verhalten oder Geräusche auf einen Defekt hindeuten, der mich alsbald an der Weiterfahrt hindern könnte. Das artet bisweilen dahin aus, dass ich regelrecht "die Flöhe husten" höre.
Ich habe festgestellt, dass ich die hustenden Flöhe beim Scorpion viel schneller identifizieren und in der Regel für harmlos befinden kann, als ich das beim A6 oder beim Milan konnte. Das kommt davon, dass an so einem Trike viel weniger dran ist bzw. die Komponenten viel besser zugänglich sind als bei einem Velomobil, und dies hat mich schließlich dazu bewegt, als Ersatz zu dem A6, mit dem ich mich nach der Tillergeschichte nicht mehr wohl fühlte, nicht in Richtung VM25, SR3, QV oder Quadvelo zu schielen, sondern ein für mein Mindset passendes, robustes, nahezu unzerstörbares Trike anzuschaffen, wo nur dran ist, was ich wirklich für mein Nutzungsprofil benötige. Da ich abermals @henningt treu bleiben wollte, da ich bisher stets gute Erfahrungen mit ihm machte, fiel die Wahl zunächst aufs ICE Adventure HD, weil ich das bei jener Campingreise als Ersatzfahrzeug bekommen hatte, ausgiebig probefahren konnte und schon nach den ersten Metern hellauf begeistert war. Aber da ist ja noch die deutsche Fahrrad"infrastruktur" und die Wege, die mir fehlten. Dementsprechend entschied ich mich dann für das Full Fat, da ich mir dachte, die dicken Puschen machen jede Mondlandschaft und jedes Kopfsteinpflaster zu Asphalt und Wald-, Feld- und Sandwege sind dann auch kein Problem mehr.

Ende Juli bestellte ich es, es wurde ziemlich schnell seitens ICE der 18. August für die Fertigstellung in Aussicht gestellt. Dieser Termin wurde auch eingehalten, lediglich der Versand nach Ottersberg verzögerte sich ein klein wenig, so dass nicht gestern, sondern heute "New Bike Day" bei mir war. Ein Tag Verspätung, das ist von nun an bei Fahrradbestellungen meine neue Messlatte, wovon sich alle anderen eine dicke Scheibe abschneiden sollten.

Ausgestattet ist es mit Panaracer Fat-B-Nimble-Reifen, 26x4, Rohloff, STEPS EP8, 2x 630Wh Akku, aber dem ganz einfachen Controller ohne Smartphone-Anbindung, Weberkupplung und großem Gepäckträger. An Taschen habe ich derzeit die Radical Alfa am Sitz und zwei Ortlieb Backroller Classic, die ich schon sehr lange habe. Ich werde aber für dieses Rad noch die ganz großen Backroller Pro anschaffen.

Aber genug der Vorrede, gegen 11:00 waren wir mit einstellen fertig und ich trat den Heimweg an, da ich noch so viel Zeit hatte, beschloss ich, die lange Strecke durchs Blockland und über Sandstedt am Deich zu fahren. Kurz hinter Quelkhorn kommt die erste Bestätigung, dass das Full Fat "mein Rad" ist:
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Schnelle Velomobile hauen einem da schon die Popel aus der Nase, beim A6 verkürzt sich hier schon die Zeit bis zur nächsten Stoßdämpferwartung. Mit diesem Gerät hier fühlt sich das aber wie Asphalt an! Wenn ich nicht hätte ein Bild machen wollen, hätte ich nicht mal bremsen müssen. Ich hätte mit 25 darüber fahren können und kaum etwas gemerkt. Sollen die Werbeversprechen tatsächlich stimmen?

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Im Blockland gab es keine Gelegenheit, das auszuprobieren, vielleicht hätte ich die Nordseite fahren sollen, die aus Platten mit harten Kanten besteht, und sich mit meinen anderen Fahrzeugen wie die Berliner Autobahn zu DDR-Zeiten anfühlte.

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In Osterholz-Scharmbeck fuhr ich dann ein paar Nebenstraßen und wahrscheinlich habe ich mich das erste Mal über Kopfsteinpflaster gefreut. Und zwar darüber, dass es fast nicht zu spüren war. Es vibrierte ein wenig. Aber ansonsten, wenn es nicht steil bergauf gegangen wäre, hätte ich da auch 20-25 fahren können. Ohne mit der Wimper zu zucken.

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Etwas später dann das hier. Sieht nach Liegeradlers Albtraum aus, ist aber gefühlt für das Full Fat Asphalt.

Etwas, das ich erst zu Hause festgestellt habe:
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Die Akkus vom Scorpion passen auch, obwohl dort das Vorgängersystem, STEPS E8000 mit BT-E8010 Akkus, verbaut ist. Die sind zwar nicht mehr ganz so taufrisch, aber ich kann ein paar Kilometer Extra-Reichweite mitnehmen.

Wenn die beiden Fahrzeuge nebeneinander stehen, sieht man erstmal, was für ein Brummer das Full Fat ist.
vergleich.jpg

Und so komme ich auch von der Schwärmerei zu 2-3 kleineren Nachteilen, die man aber ICE nicht ankreiden kann, sondern der Art des Fahrzeugs geschuldet sind. OK, eine Sache kann man Shimano ankreiden, und mit der fange ich an.

Die Reichweitenanzeige, die nach dem Mond geht. Die können sie sich schenken. Ein voller Akku zeigt im Eco-Modus 178km an und das sackt in unregelmäßigen Abständen runter. Da ist die Balkenanzeige deutlich zuverlässiger. Ich habe hier den einfachen Standardcontroller gewählt, beim SC-E6100, der beim Scorpion verbaut ist und hier aufpreispflichtig für kaum Mehrwert (außer Smartphone-Anbindung und Möglichkeit, die Assist-Stufen zu konfigurieren) funktioniert die besser. Und die Stufen muss ich hier nicht konfigurieren, weil der Motor von ICE sehr gut eingestellt ist.
Ich finde, hier sollte Shimano vom Cycle Analyst kopieren und einfach nur Wh seit letzter Ladung anzeigen. Klar, manuellen Reset kann man dem Kunden bei einem System, das auch in Stino-E-Bikes verbaut ist, nicht zumuten, aber in den Akkus sind doch auch kleine Mikrocontroller. Da könnte man den Reset nach einem Ladevorgang triggern.

Die zweite Sache ist die Reichweite. Ich habe den Eindruck, selbst der Eco-Modus schiebt mehr als beim Scorpion oder bei Hennings Adventure HD. Das ist aber bei dem extremen Rollwiderstand, den die fetten Reifen im Vergleich zu normalen Fahrradreifen, aber auch Marathon Plus, haben, auch nötig. Auch wenn ich fast nur auf Eco fahre, ist bei den 630Wh Akkus nach 70km finito. Ich denke, wenn ich noch den Anhänger mit Campingausrüstung dran habe, schrumpft das auf 40-50km. Wer also ein Fat Trike haben möchte, sollte zwei oder vielleicht sogar drei Akkus haben. Für Tagesradtouren werde ich stets die zwei 630er einpacken, und wenn ich zum Camping oder zu wirklich großen Fahrten aufbreche, wie übernächste Woche die Hochstraßentour, nehme ich noch einen oder zwei derer vom Scorpion mit, die dann bestimmt je noch 50km bringen.

Und dann kommt der Elefant im Raum: Der Rollwiderstand. Oben schon angedeutet, die Fatbike-Reifen sind Bremsanker. Bei diesem Fahrrad ist ein Motor Pflicht. Ich kam an mir bekannten Stellen vorbei, Richtung Bremerhaven geht die Straße "Hülseberg" stetig mit leichtem Gefälle bergab. Mit laufenlassen kommt da ein Milan auf 50, ein A6 auf 30-35, und das Full Fat ... wird langsamer! Kurz vor Sandstedt hat der Fahrradweg eine Stelle mit steilem Gefälle, das Scorpion ist in der Talsohle da - mit Marathon Plus und Tannus Armour - 45 schnell, das Full Fat hat 35 geschafft.
Entsprechend ist es auch, schaltet man den Motor aus, relativ schwergängig - und man spürt auch die berühmte Wand, wenn man über 26 km/h laut Tacho, 25 laut GPS kommt und die Unterstützung ausgeht.

Aber für mich wiegt der Umstand, dass sich für mich nun so sehr viel mehr Möglichkeiten und Wege zu fahren eröffnet haben, viel mehr und ich bringe diese systembedingten Opfer sehr gern. Und mit der Reichweitenanzeige, das kann ich kompensieren.

Nun waren das heute meine ersten 100km, und vom A6 war ich ja auch anfangs sehr begeistert, aber dieser erste Eindruck sucht seinesgleichen und wenn keine großen Defekte eintreten, dann wird das meine wirkliche Arcadia.

Und jetzt kommt noch etwas Semi-OT, zum Namen, warum Arcadia:

Ich bin ein großer Fan des "Leijiverse", also des Universums des leider mittlerweile verstorbenen Comiczeichners Leiji Matsumoto. Eine seiner wichtigsten Figuren ist Space Pirate Captain Harlock, der sich zwar mehr traut als ich, aber dessen Lebensweise mich immer faszinierte. Er ist ein bedingungsloser Freiheitskämpfer und pflegt es stets mehr oder weniger allein zu reisen - allein mit seiner eng vertrauten 40-köpfigen Schiffscrew, die allerlei verrückte Gestalten umfasst. Und seine Mission ist, stets den benachteiligten, schwachen und unterdrückten zu helfen, wobei ihm jedes Mittel recht ist. Weil er deshalb nahezu überall als gesetzloser gilt oder verbannt ist, hat er sich das Piraten-Image angenommen - und deshalb kommt ans Full Fat auch noch eine Piratenflagge.
Obwohl er sich nie irgendwo längerfristig bindet, außer mit seiner Schiffscrew, hat er auf seinen Reisen einige Freunde, mit denen er von Zeit zu Zeit Seite an Seite kämpft, z.B. Space Pirate Queen Emeraldas, die eine ganz ähnliche Lebensweise wie er pflegt. Sein Schiff, die Arcadia, ist dabei ein Mix aus altem und neuen. Modernste Raumschifftechnologie, aber es hat auch Elemente eines alten Segelschiffes. Hier trifft also modernste Technologie auf altbewährtes, manchmal martialisches. Und das, finde ich, ist eine sehr gute Metapher für das Full Fat. Eigentlich ein sehr brachiales, grobschlächtiges Fahrrad - es wird halt mit Material (hier: Breitreifen) auf Probleme (schlechte Infrastruktur) geworfen.

Ich hoffe, dass meine ersten Eindrücke von Dauer sind, bin da aber guter Dinge. Das Full Fat ist mein Fahrrad.
 
Schöne Grüße von meinem Velomotion Sequoia, einem Stickbike (Einspurer mit gerade Hauptrahmen) mit Platz für 26"x5" bzw. 127-559 Reifen (oder so um 4"x27,5" bzw 100-584 und in 29" müssten auch so 3,5" gehen, wenn man sowas finden würde, also 90-622). Sobald was wieder fährt (ich war ein bisschen blöd :rolleyes: ), muss ich damit mal nach Untergründen suchen, die es irgendwie zum Schwitzen bringen. :ROFLMAO:
Du hast noch garnichts zum Sound der Reifen gesagt! Ich finde diese Fatbike-Brummen ja unheimlich ansprechend. :giggle: Habe aber natürlich schon gestörte Kommentare einer Mitfahrerin ertragen müssen. - Gut, dass ich einen zweiten Laufradsatz habe, den ich mit Semislicks für die Stadt bestückt habe, nur den Freilauf muss ich da noch leiser machen für richtige Flüsterfahrt. :censored: ;)
Das mit dem angeblich so sehr hohen Rollwiderstand kann ich aber nicht wirklich teilen. Dabei soll der Fat-B-Nimble eigentlich schon einer der schnelleren sein, aber mein Schwalbe Jumbo Jim in der richtigen Version soll wohl wirklich an der Spitze stehen. Bei dem Geschwindigkeitsbereich 45km/h vs 35km/h liegt der Unterschied ja sehr schnell eher in der Aerodynamik. Die großen Reifen haben natürlich deutlich mehr Luftwiderstand (auch weil du hier große Vorderräder hast und am anderen kleine!), aber auch deine Sitzposition scheint mir dem Bild nach steiler zu sein, oder? Steht der breitere Sitz vielleicht auch noch etwas weiter hinter dir hervor? Das Gepäck-Setup wäre noch in Frage zu stellen (mehr Gewicht macht bergab schneller und hinter dem Sitz kann das Volumen sogar den Luftwiderstand verringern, aber kann auch bremsen.) Und dann ist natürlich die Frage nach dem Luftdruck: Fatbike-Reifen scheinen oft irgendwo um 0,3Bar-0,7Bar einen Kipppunkt zu haben, ab dem der Rollwiderstand (und das Lenkverhalten) sich drastisch verschlechtern. Im Review wurde 0,4Bar-0,6Bar als Sweetspot für dieses Modell genannt, wo sie lieber bei 0,6Bar blieben und den Rollwiderstand mit als Grund nannten. Bist du jetzt auf extremem Komfort-Druck unterwegs? Ich fahre je nach Einsatz gerne 0,5Bar bis 1Bar, selten auch etwas mehr.
Hmmh gut, ich fahre aber auch ganz nackt tubeless, also ich habe bis jetzt noch nicht mal Dichtmittel drin, also schnellst mögliches Setup. Trotzdem ist der Unterschied in deiner Angabe so hoch, dass ich das mal bei geringerer Geschwindigkeit nochmal versuchen würde, um es wirklich auf Rollwiderstand zu zielen und gegebenenfalls nochmal die Spur prüfen. :unsure: - Kann aber auch sein, dass der dicke Reifen bei der hohen Geschwindigkeit etwas aufschwingt und dadurch da erst der Rollwiderstand steigt?

Jedenfalls im Gelände wird der Rollwiderstand mit den Fat-Reifen niedriger sein. ;)

Naja, jetzt brauchste auch Fat-Räder für den Anhänger. ;)
Und bevor die Frage vielleicht noch käme, schonmal vorwerg: Ich weiß noch nicht, ob die Semislicks schneller auf Asphalt sind. Beste Qualität sind die nicht und etwas dick aufgebaut. Zu richtigen Vergleichen kam ich noch nicht, bevor ich mir dumm was beschädigte und jetzt lange auf ein Ersatzteil warte. Habe den ChaoYang Sandstorm und einen von AliExpress, der aussieht wie der VeeTire Speedster, nur dass es den Speedster nicht in mindestens 26"x4" gibt. Und seit kurzem habe ich zum Spielen sogar noch ein Paar VeeTire Apache Vollslicks liegen. :D Die sind in 26" neu nicht mehr auf dem Markt und auch nur selten gebraucht.
 
die Fatbike-Reifen sind Bremsanker
Aber nur mit so einem Profil und 0,6 Bar. Ein VeeTire One, aktuell heißt er wohl Speedster Fat, ist fast lautlos und sehr schnell, auch mit 0,6 Bar. Den fahre ich seit Jahren auf dem Fatbike ohne Motor und auf allen Untergründen, außer bei Schnee.

Und ich frage mich auch bei diesem Trike wieder, ob du nur bei schönem Wetter und trockenem Untergrund fährst? Ansonsten wirst du immer schnurgerade fahren müssen, um einigermaßen erkenntlich zu bleiben, wenn du dich dann zuhause im Spiegel betrachtest ... :unsure:

fluxx.
 
In Osterholz-Scharmbeck fuhr ich dann ein paar Nebenstraßen und wahrscheinlich habe ich mich das erste Mal über Kopfsteinpflaster gefreut. Und zwar darüber, dass es fast nicht zu spüren war. Es vibrierte ein wenig.
Dazu muss aber auch gesagt werden, dass die Reifen zwar kleine Kanten und Unebenheiten gut kaschieren, aber dass so gut wie keine Dämpfung stattfindet. Kleine Schlaglöcher und ähnliches, wie z. B. überfahrene Wurzeln geben den Impuls sehr gut spürbar zurück und der Reifen neigt zum Springen. Merkt man am Trike in schnellen Abfahrten beim Bremsen, wenn der eine Vorderreifen kurz den Bodenkontakt verliert, der andere dagegen nicht. Dann wird es ungemütlich. Oder an den starken Querbeschleunigungen im Bereich des Oberkörpers/Kopfes.

Am Fatbike würde ich in jedem Fall ein Hardtail wählen, um diesen Nachteil zu umgehen. Ob dein Trike gefedert ist, kann ich auf den Bildern nicht klar erkennen.

fluxx.

P. S.: Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß und immer unfallfreie Fahrt mit dem Fetten! :)
 
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Am Fatbike würde ich in jedem Fall ein Hardtail wählen, um diesen Nachteil zu umgehen.
Du beschreibst fehlende Dämpfung und empfiehlst deswegen ein Hardtail? Ich hätte jetzt gedacht, eine Heckschwinge mit Dämpfung, die ein Hoppeln gegebenenfalls unterdrücken würde und die Seitenführung möglichst gut aufrecht erhält, wäre am Tadpole eine vernünftige Idee. (Ich habe aber nicht viel Trike-Erfahrung.)
 
Du hast noch garnichts zum Sound der Reifen gesagt! Ich finde diese Fatbike-Brummen ja unheimlich ansprechend.
Ah ja, der Bienenschwarm, der jede Fahrt begleitet. Das wäre wohl ein Fahrrad für @Stony… Ich finde es auch ansprechend, zumal ich gestern noch keine Klingel und Clownhupe montiert hatte. Die liegen noch zu Hause. Nabenputzringe fehlen ja auch noch, die sind noch nicht gekommen.

Dabei soll der Fat-B-Nimble eigentlich schon einer der schnelleren sein
Ich habe bei zu vielen Platten vor, auf Fincci umzurüsten, weil die Pannenschutz haben. Da weiß ich dann, dass ich mich damit wohl noch verschlechtere. Gut, dass die älteren Akkus vom Scorpion passen.

Aber bei Lichte betrachtet sind 630x2 = 1260, also so viel wie einer der A6-Akkus, mit denen ich immer ca. 150km Reichweite hatte. Das ist nur minimal besser und der Karosse geschuldet. Wo wir dabei sind:
liegt der Unterschied ja sehr schnell eher in der Aerodynamik. Die großen Reifen haben natürlich deutlich mehr Luftwiderstand (auch weil du hier große Vorderräder hast und am anderen kleine!), aber auch deine Sitzposition scheint mir dem Bild nach steiler zu sein, oder?
Das ist auch möglich. Der Sitz ist in der aufrechtesten Position und so sehr bequem.

Wie dem auch sei, das ist kein Rennrad. Ein Lada Niva fährt auch keine 200 und begnügt sich mit 5l/100km.

Das Gepäck-Setup wäre noch in Frage zu stellen
Ich habe das schwere in den Ortliebs weit hinten unten, in den Radical Alfa Werkzeug, Proviant und Regensachen. Wenn ich die großen Ortliebs habe, dann richte ich die noch mal richtig aus.

Und dann ist natürlich die Frage nach dem Luftdruck
Das weiß ich jetzt nicht aus dem Hut. Leider sind diese #$?%¥! französischen Ventile verbaut und Autoventile passen nicht durch die Öffnung in der Felge, meine „Wie tief wollen wir noch sinken“ Pumpe mit Manometer funktioniert nicht mehr richtig (wohl der Adapter) und meine Handpumpe für französische Ventile hat kein Manometer. Es dürften derzeit ca. 1 bar sein. Ich habe aber schon Abhilfe für die Pumpengeschichte geplant.

gegebenenfalls nochmal die Spur prüfen
Ich denke, Henning hat alles so eingestellt, wie es sein muss, aber das werde ich bei Gelegenheit (erste Kettenpflege) mal mit machen.

Und ich frage mich auch bei diesem Trike wieder, ob du nur bei schönem Wetter und trockenem Untergrund fährst? Ansonsten wirst du immer schnurgerade fahren müssen, um einigermaßen erkenntlich zu bleiben, wenn du dich dann zuhause im Spiegel betrachtest ... :unsure:
Da habe ich schon etwas dagegen im Zulauf, das kommende Woche geliefert werden sollte.

Dazu muss aber auch gesagt werden, dass die Reifen zwar kleine Kanten und Unebenheiten gut kaschieren, aber dass so gut wie keine Dämpfung stattfindet. Kleine Schlaglöcher und ähnliches, wie z. B. überfahrene Wurzeln geben den Impuls sehr gut spürbar zurück und der Reifen neigt zum Springen. Merkt man am Trike in schnellen Abfahrten beim Bremsen, wenn der eine Vorderreifen kurz den Bodenkontakt verliert, der andere dagegen nicht. Dann wird es ungemütlich.
Klar merkt man noch etwas. Aber selbst die ca. 15cm hohe Wurzel auf einem Radweg gestern, die ich aus versehen mit 25 mitgenommen habe, hat es zwar zum Beinchen heben gebracht, und klar war es ruppig, aber nicht ruppiger als die Freibadrutsche in Elmshorn mit Dreipunktlage. Ich war eher besorgt, dass das Material sowas wegsteckt. Auch wenn die Arcadia robust ist, fahre ich sonst trotzdem materialschonend, dann hält es nämlich länger.

Oder an den starken Querbeschleunigungen im Bereich des Oberkörpers/Kopfes.
Geil, eingebaute Achterbahn / Rolba-Nautic-Rutsche! Umso mehr kann ich jetzt nachvollziehen, dass ich nicht der / die einzige bin, der aus der Spaßbäder-Ecke kommt und beim Liegerad gelandet ist.

Ob dein Trike gefedert ist, kann ich auf den Bildern nicht klar erkennen.
Federung? Was ist das? :D Vorn ungefedert, hinten Elastomer-Türstopper und drehbar gelagerte Schwinge.
 
Deshalb der :D - ich wollte keine Federung in Abrede stellen.

Ins wirklich harte Gelände fahre ich wohl nicht, dafür ist das FF auch zu breit. Aber auf Rad-, Feld- und Waldwegen habe ich bis 25km/h ein gutes Fahrwerk und muss u.U. mal vorausschauend bremsen. Milanfahrer müssen deutlich häufiger und akribischer den Untergrund im Blick haben. Ganz ohne Kompromisse geht es nicht.

Wie süß,eine Buddelhose für Erwachsene
Dachte ich anfangs auch. Aber: Form follows function. If it looks stupid but works, it isn’t stupid. Und die Reviews von dem Teil waren bisher größtenteils positiv.
Und tatsächlich finde ich manchmal schade, dass es für Kinder so tolle Funktionskleidung gibt, von der ich in dem Alter nur träumen konnte, und man sich als Erwachsener, nur weil es vielleicht doof aussehen könnte, wieder mit halbgaren Kompromissen rumschlagen muss.
Ich habe einen OOSC-Retro-Skianzug für die richtig kalten Wintertage. Den möchte ich auch in solchen Situationen durch nichts anderes ersetzen.
 
Bin mal gespannt, wie sich so eine GanzKörperSauna bei Dir macht. Mir ist schon so eine "atmungsaktive" Jacke bei sportlicher Betätigung nach kurzer Zeit zuviel.
Das Gepäck ist da aber nach wie vor ungeschützt. Oder fährst du jetzt nur noch mit einem hermetisch abgedichteten Hänger, der vor dem Öffnen erstmal abgespritzt wird :unsure:? Ich bin von so etwas nach einer Fahrt Ende November auf scheinbar trockenen Straßen mit dem Trike (mit Schutzblechen) grundlegend kuriert. Über Waldwege etc. ist das ja nochmal einiges besser :unsure:.
 
Bin mal gespannt, wie sich so eine GanzKörperSauna bei Dir macht.
Der Punkt ist auch für mich das interessanteste. Der soll ja viele Lüftungsöffnungen haben, aber wenn es so warm ist, fahre ich mit Fahrradkleidung, ich selbst kann ruhig nass und dreckig werden. Waschmaschinen und Duschen existieren.
Das wird auch eher Freizeitfahrrad. Für den Alltag und auf Arbeit nehme ich weiterhin das Scorpion.

Das Gepäck ist da aber nach wie vor ungeschützt.
Ortliebs sind dicht. Mir ist da drinnen mal eine Flasche Wasser ausgelaufen und ich habe es erst zu Hause gemerkt. Und wenn die dreckig werden, dann spritze ich die mit einer Gloria-Gartenspritze ab.
 
Du hast noch garnichts zum Sound der Reifen gesagt!
Dafür sage ich jetzt etwas dazu. Auf den touristischen Wegen, die gleicherweise von Fußgängern und Radfahrern aller Art genutzt werden, ist dies eine super freundliche Alternative zur Hupe (zu aggressiv) oder Klingel (wird "überhört"). Gerade auf sog. "Flüsterasphalt" ist bei den Fat-B-Nimble der Bienenschwarm am markantesten, je unebener und rauer es wird, desto leiser werden sie paradoxerweise. Und am Deich zwischen Dorum und Bremerhaven ist größtenteils sehr guter Asphalt. Die Leute drehen sich schon von weitem um, wenn sie das summen hören, gehen aus dem Weg und halten ihre Hunde fest.

Dazu kam noch, dass ich heute im Bereich des Schifffahrtsmuseums parallel zur Columbusstraße den mir als sehr schlecht bekannten Kopfsteinpflasterweg fuhr. Das ist da für Fahrräder freigegeben, solange dort keine Veranstaltungen stattfinden. Auch hier wieder minimale Vibrationen im Sitz, aber butterweiches fahren.

Da wird überall rumgedoktort wegen Fahrkomfort, immer ausgeklügeltere Federungen entwickelt, HP mit seinem "No-Squat-System", VM mit richtigen Stoßdämpfern, dabei wird der Elefant im Raum ständig übersehen. In meiner ganzen Fahrradkarriere vom einfachen 1-Gang-DDR-Fahrrad als Kind bis heute ist ein nahezu ungefedertes Fat-Trike bisher mit großem Abstand das komfortabelste, was ich je gefahren bin.

liegt der Unterschied ja sehr schnell eher in der Aerodynamik
Glaube ich nach der zweiten Tour auch am ehesten. Das Teil steht ja wie eine Schrankwand im Wind und auf der Straße wie ein Storch im Salat. Heute hatte ich in den ersten zwei Dritteln überwiegend Rückenwind oder von der Seite, auch war er zunächst schwächer als gestern, und siehe da, der Akku leerte sich viel langsamer. Erst, als in Küstennähe als Vorbote des Explosionsgusses der Wind zunahm und er voll von vorn kam, fing der EP8 wieder an, kräftig an der Batterie zu nuckeln.

Zum Explosionsguss gleich schon etwas, um evtl. den künftigen Dirtsuit richtig einordnen zu können. Ich fuhr heute bei 18-19°C laut Wettervorhersage trotzdem kurz/kurz und meine derzeitigen Regensachen sind bei sportlicher Betätigung auch schwitzig. Regenjacke aus dem Workwear-Bereich und eine GORE-Regenhose. Mit dem kühlenden Regen glich sich das aber sehr gut wieder aus. Ich denke also, wenn ich mich unter dem Dirtsuit nicht zu dick einpacke, sollte das auch gehen. Kann man, wenn man will, mit einer Velomobil-Karosse vergleichen, halt nur nicht mit einem A6 oder Milan, sondern eher mit einem Snoek oder DF, das man sich ja auch eher "anzieht", sofern man kein Spargeltarzan ist.
 
Der Ganzkörperanzug ist ja vielleicht eine Idee. Hatte bisher die Sturmprinz Kombi von Assos, allerdings RR Ware, da läuft in die Hose nach einiger Zeit das Wasser rein. Sonst halt nass werden, allerdings eher kein tiefes Gelände, sondern halt der normale Feldweg. Veee ist schon ein toller Reifen, ich fahre René Herse, topp. Allerdings in 26” maximal 2,3. Allerdings bienenfreundlich wegen der Noppen

Vielleicht Hose und Jacke ??

Habe mir das Ganze nochmal angeschaut . Wahrscheinlich mit abnehmbaren Bein. Nach dem Regen, nasse Strasse. Assos funktioniert dann
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Ganzkörperanzug ist ja vielleicht eine Idee. [...] Wahrscheinlich mit abnehmbaren Bein.
Ja, es ist der SFD, die Premiumedition. Da sind die Beine und Arme zur Hälfte abnehmbar. Ist gestern gekommen, jetzt muss es nur mal Schietwetter werden, um ihn testen zu können. Passform ist für Liegerad schonmal super, nur Alltagskleidung etwas unkomfortabel, mit Radhose bzw. Laufhose und -Trikot aber gut. Aber für die 6km zur Arbeit habe ich auch noch mein normales Regenzeug und dort auch einen Schrank, wo ich Wechselkleidung deponiert habe.

Das Full Fat ist auch weniger für den Alltag gedacht, ich bin im Moment nur erstmal dabei, es einzufahren.

Veee ist schon ein toller Reifen
In 26x4 gibt es da nur den Zig Zag, den Mission Command und den Snow Avalanche. Der Mission Command ist sehr ähnlich wie mein Panaracer, Snow Avalanche wohl eher für Schnee(matsch) und dem Zig Zag würde ich nicht so als Favorit für unbefestigte Wege sehen.

Wenn ich mal neue aufziehe, dann würde ich eher was mit Pannenschutz auswählen, wohl den Fincci 26x4.
 
Der Punkt ist auch für mich das interessanteste. Der soll ja viele Lüftungsöffnungen haben, aber wenn es so warm ist, fahre ich mit Fahrradkleidung, ich selbst kann ruhig nass und dreckig werden. Waschmaschinen und Duschen existieren.
Lass mich mal wissen wie sich der DirtSuit macht. Mich interessiert vor allem wie dicht er wirklich bei starkem Regen auf einem Trike ist. Der war nämlich auch der Tipp meines Schwagers (begeisterter Mountainbiker) für mein Problem das Regenjacken/Hosen egal wie gut auf dem Trike immer irgendwann genau um den Schritt herum durchnässen weil sich da das Wasser sammelt - aber seine Erfahrung sind halt alle nur vom UP und da haben bei mir auch "normale" Regenhosen/jacken funktioniert.
 
Chaoyang Fat Momma könnte vom Profil noch gut füf gemischte Wege aussehen.
Mittelsteg für leichtes (und leises :cry: ) Rollen bei etwas hoherem Druck auf Asphalt, Stollen kontakten bei abgelassenem Druck und in weichen Böden. Erhaltlich in 30TPI, 60TPI, 120TPI - 120er mit flexiblem Wulstkern, die anderen mit Draht. In der Regel sind hohe TPI leichter und rollen besser, können niedrige TPI aber stabiler sein.
Für den Pannenschutz gibt es natürlich auch noch verschiedenste Einleger. Zu den Vee Apache Slicks hat mir der vorherige Eigentümer gleich noch "Mr. Tuffy" Gummistreifen mitgegeben, die kannte ich garnicht.
 
Vielleicht werde ich auch irgendwann die zwei Stück abzugeben haben, aber das wird dauern.
 
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