Der Status des Tiltens - Was ist der aktuelle Stand des Machbaren beim HPV ?

Finde ich ungewöhnlich das jemand der nicht bis zu den Vorteilen vorgedrungen ist ein Experte sein kann.
Ist doch normal ;)
Fast jeder, der mal 5 min auf einem möglicherweise nicht oder nicht richtig eingestellten Gerät rumgegurkt ist das UNGEWÖHNLICH ist kennt sich aus.
Manchen reicht dazu schon ein Video :ROFLMAO:
Das vieles aber Zeit und Erfahrung braucht um die Vorteile oder den Mehrwert zu erkennen, das zählt nicht.
Für mich ist es meist lustig die Experten Meinungen über das Neigetrike hier zu lesen und zu kurios um darauf einzugehen.
Etwa die Behauptung das immer nur das Hinterrad ausbricht oder wegrutscht.
Oder das es " nicht funktioniert "
Und das man damit keinen Blumentopf gewinnen kann.
Es kommt doch immer auf den Einsatzzweck an und der ist bei mir ziemlich universal.
Ich behaupte nicht das es immer paßt, aber dafür habe ich noch das VM und andere 2, 3 und 4 rädrige Pedalgetriebene Fahrzeuge.
 
Gerade bei den dreirädrigen "Motorrädern" gibt es doch viele gute Konzepte. Das Yamaha Niken hat sich bewährt, das Dohan ITank, Veleco Sagitta doch auch. Das Trac3 hat auch eine sehr nette Technik wie viele andere Lastenräder auch. Das Tris Bike sieht zwar sche.. aus, hat aber an sich eine gute Idee. Von EV4 gibt es auch ein Neigetrike und das Archimoto Trike hat schon für ein gewisses Interesse gesorgt. Dafür ist das AR3 Trike wieder verschwunden, wenn ich es recht sehe. Das DragonFlyTrike ist wie bereits ja erwähnt auch eine sehr nette Konstruktion. Das Zarabike kannte ich noch nicht. Sieht für mich wie das Longabike aus, allerdings etwas eleganter gelöst.

Für mich liegt der Vorteil eines Neigetrikes in der erhöhten Sitzposition mit der besseren Übersicht im Straßenverkehr bei gleich guter Kurvenlage. Ein Velomobil ohne nennenswerte Bodenfreiheit ist für mich im Alltag nicht nutzbar. Ich fände es sinnvoll zu versuchen Technik von Trac3/Tris Bike auf ein Liegerad zu portieren. Dank Hausbau habe ich momentan sehr begrenzte Ressourcen, aber der Tieffflieger hat schon zeitgemäße Laufräder gekriegt und wartet nun noch auf die Motorisierung zum Pendeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich liegt der Vorteil eines Neigetrikes in der erhöhten Sitzposition mit der besseren Übersicht im Straßenverkehr bei gleich guter Kurvenlage.
Und im Vergleich zum Einspurer?

Ein Velomobil ohne nennenswerte Bodenfreiheit ist für mich im Alltag nicht nutzbar.
Hast du es ausprobiert oder ist das sowas:
Fast jeder, der mal 5 min auf einem möglicherweise nicht oder nicht richtig eingestellten Gerät rumgegurkt ist das UNGEWÖHNLICH ist kennt sich aus.
Manchen reicht dazu schon ein Video :ROFLMAO:
Aus meiner Erfahrung hast du mit einem Velomobil ganz andere Probleme bevor die Bodenfreiheit dazu kommt.

Man muss da auch strikt unterscheiden zwischen Neigetrike und Neigevelomobil, weil die Vor- und Nachteile völlig unterschiedlich sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und im Vergleich zum Einspurer?

Einspurer bringt mir keine relevanten Vorteile gegenüber E-Gravel. Kein Sicherheitszuwachs bei schlechten Fahrbahnbedingungen, auch ein Schutz vor schlechter Witterung ist nur schwer umsetzbar.


Hast du es ausprobiert oder ist das sowas:

Aus meiner Erfahrung hast du mit einem Velomobil ganz andere Probleme bevor die Bodenfreiheit dazu kommt.

Nicht jeder hat gute Asphaltwege zur Verfügung. Ich muss kein Velomobil auf geschotterten Waldwegen kaputt machen um festzustellen, dass es für den den Einsatzzweck nicht taugt...
Man muss da auch strikt unterscheiden zwischen Neigetrike und Neigevelomobil, weil die Vor- und Nachteile völlig unterschiedlich sind.

Das sehe ich anders, man kann in jedem Fall die Gefährte höher und schmaler bauen, ohne das Fahreigenschaften sofortgrottenschlecht werden.
 
Kein Sicherheitszuwachs bei schlechten Fahrbahnbedingungen, auch ein Schutz vor schlechter Witterung ist nur schwer umsetzbar.
Einen Wetterschutz hat der Tieffflieger auch nicht.

Ich muss kein Velomobil auf geschotterten Waldwegen kaputt machen um festzustellen, dass es für den den Einsatzzweck nicht taugt...
Das liegt aber nicht an der Bodenfreiheit die sich ja auch leicht vergrößern lässt.

Das sehe ich anders, man kann in jedem Fall die Gefährte höher und schmaler bauen, ohne das Fahreigenschaften sofortgrottenschlecht werden.
Beim Velomobil wird das schnell kritisch mit dem Wind, beim Trike spielt das keine Rolle. Das Trike kann auch breiter sein ohne dass es langsamer wird (als es eh schon ist).
Deshalb sollte man immer dazuschreiben was man gerade meint!
 
Wo fahren den bei dir die Autos? Was anderes wie solche Asphaltwege braucht es nicht und wird es auch nicht geben.
Es gibt Gegenden, da ist die schnellste Verbindung zwischen zwei Orten nicht asphaltiert und es gibt asphaltierte Straßen, die man im eigenen Interesse besser meidet.

Einen Wetterschutz hat der Tieffflieger auch nicht.
Erst muss der Motor dran, dann kann ich mich an die Aufnahme für ein Windwrap machen. Ob das als Wetterschutz für meine Bedürfnisse ausreicht, sieht man dann.
Das liegt aber nicht an der Bodenfreiheit die sich ja auch leicht vergrößern lässt.

Wie willst du denn bitte einfach am Velomobil die Bodenfreiheit vergrößern?

Das Trike kann auch breiter sein ohne dass es langsamer wird (als es eh schon ist).

Die maximal erreichbare Geschwindigkeit ist nicht alles... Natürlich kann ich ein Trike auch breiter machen, aber dann passt es durch keine Tür mehr (813mm Durchgangsbreite an Türen) und auch auf Radwegen bzw. Kreuzungen/Ampeln wird der Platz schnell knapp.

Mit einem abgewandelten Design des Tris Bikes ließe sich eine gute Geometrie realisieren, wie hier gut erklärt wird. Der Vorteil am Tieffflieger ist, dass der Lenker immer Parallel zum Boden steht. Es braucht also keinen Feststellmechanismus an der Ampel. Ein Festhalten am Lenker ist ausreichend um ein Kippen zu verhindern.
 
  • https://panthertrike.com/https://sites.uwm.edu/bike-motorcycle-lab/tilting-narrow-track-recumbent-tricycle/
  • scheint mir zunächst um eine einfachere Neigungskontrolle zu gehen, in der aktuellen Version durch eine Zusatzfunktion am Lenker (beim ersten Link gibt es noch Videos von der angesprochenen Version mit dem Crazy-Griff untern Sitz), statt einer Neigungsbremse mit Ein/Aus gäbe es einen fließenden Übergang von freier Neigung über geführte Neigung zum festen Trike
  • der geführte/feste Modus hat aber wohl eine Besonderheit: während man ja bei der freien Neigung (statisch betrachtet, ohne kinematische Effekte der Stabilisierung durch Drehmomente, etc.) instabil auf einem Potenzialberg balanciert (daher die Einführung einer Neigebremse), würde man hier stabil im Potenzialtal liegen (der englische Text (zweiter Link) ist mir hier nicht eindeutig genug verständlich, für mich steht da, dass das Trike sich im Nicht-Neigemodus auch neigen würde), das wäre für mich das Neue an der Sache: statt einer mechanischen Neigebremsung wird durch die Konstruktion einfach das Potenzial umgestülpt, vom Berg (freie Neigung) zum Tal, aus dem man quasi mit steigendem Neigunswinkel in die höheren Potenzialwände nach außen muss, was letzlich die energetische Neigungsbremse wäre, das lese ich mir noch ein paar Mal durch und vielleicht gibt es Detailbilder vom Mechanismus
  • bei einem Delta-Trike mit separierten Mechanismen für Lenkung und Neigung gibt es sicher auch konstruktive Vorteile (einfacher zu bauen)
 
  • als Tadpole-Fahrer erkenne ich mal die Zeichen der Delta-Dekade an und bastle mir eins
  • hätte ich ein einspuriges Liegerad, hätte ich wahrscheinlich schon den AeroTilt-Bausatz ausprobiert
  • daher wird es nur ein Funktionsmodell, man muss dem Thema auch mal wieder einen neuen (kleinen) Aspekt abgewinnen
20231004_184549_processed.png20231004_184738_processed.png
20231004_184632_processed.png20231004_184716_processed.png

  • der Radstand ist 16 cm, die Spurweite hinten ist 8,5 cm, der Reifendurchmesser ist ca. 7,5 cm, das Modell bringt es auf 332 g
  • mit diesen Angaben bewegt sich das Modell bereits an der Grenze der Stabilität eines Trikes, bei zu großem Lenkereinschlag kann es sehr schön umkippen, wie ein großes, insgesamt ist der Schwerpunkt zu hoch geraten, ein nächstes Modell muss mit weniger Bauteilen auskommen
  • ich konnte dennoch gut den Neigemechanismus beim Delta-Trike erkunden und auch am Vorderrad mit dem Nachlauf experimentieren, so ein Funktionsmodell kann schon lehreich sein
  • das Panther-Trike kommt mir grad gelegen für einen weiteren Bastelversuch
 
  • für mich ist der Panther-Text besser verständlich, wenn man "tilting" an den richtigen Stellen mal mit "neigen" und mal mit "kippen" übersetzt
  • das Bellcrank scheint mir am Panther nur eine technisch equivalente Implementierung zum Parallelogrammechanismus zu sein, mit der zusätzlichen Fähigkeit, die Geometrie des Parallelogramms während der Fahrt ändern zu können (also wieder "Transformers" :D)
  • soweit ich das blicke wird die Neigefähigkeit unterdrückt, indem zwei Hebelarme im Parallelogram immer kleiner werden und gegen null gehen, dabei greift der eigentliche Neigemechanismus dann irgendwann nicht mehr, sondern "die Neigung greift als Kippung am ganzen Trike an" und muss dessen Schwerpunkt anheben
  • im Zwischenbereich, so beschreibt der Panther-Text, soll der Sitz auf einer Höhe bleiben, im Modell konnte ich das aber nur erahnen, denn der Hub war zwar schon recht klein, aber vergleichbar mit dem vertikalen Fehler, den die Wackeligkeit des Modells leider verursacht, allerdings konnte ich im Modell nicht erkennen, durch welche bauliche Maßnahme der Sitz exakt auf einer Höhe bleiben sollte, kleiner Hub, ja, aber komplett ohne Hub sehe ich noch nicht (ich dächte, dass der Mittelpunkt der 70mm-Achsschraube, die im Model die drei Laufradsegmente verbindet, auf einer Höhe bleiben sollte (vielleicht auch nur falls diese Schraube längs zur Fahrtrichtung gleichweit von den Radachsen entfernt wäre), der Schlüssel zum Verständnis liegt wohl im ersten Absatz dieser alten Jetrike-Seite, es kommt vielleicht auf die genaue Dimensionierung der Rahmenbauteile an, das Modell ist ja auf das Lochmaß und die Teile vom Metallbaukasten beschränkt)
  • es steht im Panther-Text auch, dass das Trike im Zwischenbereich in der geneigten Position stehen bleibt, ohne sich weiter zu neigen (letztlich die Folge vom Punkt zuvor), beim Modell sah ich dieses Verhalten auch, was aber auch an der Reibung der beweglichen Verbindungen im Modell gelegen haben wird
  • Irrtum vorbehalten, weil ich das Panther ja nicht selber habe und nicht anfassen und fahren kann, unbekannt ist die Spannung der Seile am Bellcrank, funktionieren die nur unter Zug?
20231015_153343.png 20231015_153412.png
  • das Modell muss mal ohne Lenkung auskommen
  • die nächsten drei Bilder zeigen die maximale Neigung nach rechts und links bei intaktem Parallelogramm
  • trivialerweise wird die Neigung in dieser Konfiguration durch Bodenkontakt des Parallelogramms begrenzt
20231015_153543.png 20231015_153535.png 20231015_153548.png
  • nun mit verkürzten Hebelarmen oben am Joch
  • die Neigung mit Parallelogrammbetrieb stoppt dann irgendwann (ohne Bodenkontakt), danach kippt das Modell als Ganze, wenn man eine noch größere Neigung erzwingen würde
20231015_153622.png 20231015_153611.png 20231015_153629.png
  • als letztes noch ein Bild ohne wirksame Hebel, das Trike kippt sofort als ganzes, wenn man es neigt
20231015_153710.png
 
  • im LBR-Interview (oben) zum Panther-Trike wurde auf ein Lastenrad mit dem gleichen Mechanismus hingewiesen
  • das Lastenrad wird jetzt die Woche vorgestellt in Delft auf einer Konferenz:
  • aus dem Konferenz-Abstract hier das Bild vom variablen Neigemechanismus (Quellenangabe unterm Bild):
image4.png

Dressel, A. & Moore, J. (2023). Adapting a variable stability mechanism for a tilting tricycle from the delta to the tadpole wheel configuration. The Evolving Scholar - BMD 2023, 5th Edition. This work is licensed under a Creative Commons Attribution License (CC-BY).
  • das Bellcrank nun ohne Kutscherseile, was verständlich ist, aber auch ein wenig schade
 
Zum NeigeVM hatte ich mal Überlegungen in Bezug auf die Eintauchtiefe in die Verkleidung in der Kurve angestellt (s. Bilder). Es ergeben sich relativ häßliche langgezogene Radbehausungen, die sehr viel Spiel nach oben benötigen. Hier sind sie in den Skizzen mit ... sagen wir mal... "kurzen Hosen" (gelb) kaschiert. Vermutlich hat das Velotilt schon immer deshalb die Räder einfach unverkleidet gehabt, was aber aerodynamisch ungünstig ist.
Dem Wunsch nach einem hoch gebauten VM steht zudem entgegen, dass dieses eine deutlich größere (höhere) Querschnittsfläche hätte, wodurch auch typische aerodynamische VM-Vorteile verloren gehen würden. Was man durch minimal schneller gefahrene Kurven gewinnen könnte würde man so mehrfach durch das Fahren gegen eine größere Luftwand verlieren.

Bleibt eigentlich nur der verkleidete Einspurer mit schnell agierendem Stütz-Einziehfahrwerk (motorisch?) (wenn man die sichere Handhabung eines Mehrspurers in der Stadt haben möchte), aber hier lauern dann wieder andere Gefahren: Windiges Wetter, plötzliche Seitenwindböen, auch durch LKWs verursacht oder zwischen Häusern.

Wie einfach, leicht, schnell und sicher sind dagegen die derzeit optimierten niedrigen VMs ähnlich Milan, DF, Snoek und andere.

Neigetechnik ist zwar aus meiner Sicht reizvoll aber im Endergebnis nur suboptimal bei den erhofften Effektivitätsgewinnen.
 

Anhänge

  • NeigeVM1.JPG
    NeigeVM1.JPG
    112,8 KB · Aufrufe: 22
  • NeigeVM2.JPG
    NeigeVM2.JPG
    74,9 KB · Aufrufe: 21
Zuletzt bearbeitet:
Hier sind sie in den Skizzen mit ... sagen wir mal... "kurzen Hosen" (gelb) kaschiert.
Denk das mal als Delta mit Vorderradantrieb. Dann können die neigenden Räder auch weniger Spur haben wodurch sie weniger schwenken müssen. Vielleicht sogar ohne Umlenkrolle im Zugtrum, wie ein Bevobike. Ein neigendes Fahrzeug braucht ja weniger Lenkeinschlag, der Radkasten müsste nicht extrem breit sein.

Wie einfach, leicht, schnell und sicher sind dagegen die derzeit optimierten niedrigen VMs ähnlich Milan, DF, Snoek und andere.
Beim Velomobilen (bei unverkleideten Trikes sieht es völlig anders aus) kann man es wohl drehen wie man will, es gibt mehr Nachteile als Vorteile. Das heisst nicht dass es sich für manchen nicht lohnt, aber die meisten werden keinen Bock drauf haben.
Genauso wie bei Knicklenkern und Deltatrikes (ohne Neigung), auch die haben mit Verkleidung große Nachteile.
 

Zählt das Mosquito zu den Neigetrikes?
Gibt es ja auch verkleidet.
 
Okay, als schmales Delta hat wohl Munzo hier etwas gemacht (Bild), irgendwer hat soetwas auch verkleidet, allerdings höher aufragend, habe ich grad nicht gefunden. Allerdings mit extrem wenig Gepäckraum zwischen den eng zusammenliegenden Hinterrädern. Da gibt es viele Varianten, wobei die Bedienung bei einigen nicht ganz einfach ist, denn vor dem Stop muss die Neigetechnik arretiert werden, um nicht komisch zu kippen.
Beim Trike scheint es da bei Neigetechnik wohl doch deutliche Geschwindigkeitsvorteile zu geben.


Kippmechanik8.jpg
 
Zurück
Oben Unten