Alternativ zu dem Bremshebel

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Man ist behindert und kann nicht mehr gut das Bremshebel knijfen; geht nicht so gut mehr.
Also Alternativ fürs Bremsgriff.
So machen die Jungs von AZUB es.

Photo-27.02.13-11-02-061.jpg


Und hier ne Privat-Prototype


Ich das sehr gerne. Kreativität + Solidarität

Tschüß, HansNL
 
Ich kann leider überhaupt nicht erkennen, wie das funktioniert. Kann mir jemand erklären, was ich da auf dem Bild sehe?
 
Du siehst den Handgriff, unmittelbar darunter ein Gelenk. Wenn du den Handgriff zu dir kippst (beim Tiller) bzw. von dir weg (Untenlenker), wird am Bremsseil gezogen, das (so muss es jedenfalls sein) im Handgriff befestigt ist und durch das Lenkerrohr nach unten und zu den Bremsen geführt wird.

Minikettwiesel

:whistle::whistle::whistle: das nennt sich dann Knicklenker :whistle::whistle::whistle: :cool:
 
Meine Interesse:
AZUB: Bewegung nach VORNE. (Foto)
James: Bewegung nach HINTEN. (Filmchen)
Was wäre besser und warum oder warum nicht?

Da kann man aber leider nicht beide Vorderräder einzeln bremsen.
Ist das ne Problem oder nicht, oder ...

Kann jemand noch ander Handgrifflose Bewegungen zum Bremsen erdenken?

Auch möchte ich gerne @Jack-Lee und @BuS velomo
Meinungen wissen, weil beiden sehr beschäfigt sind
mit Tiller-Entwurf. Also wenn Ihr Zeit & Lust habe,
dan gerne. Danke im Voraus! (y)
Tschüß, HansNL, der Amsterdammer
 
Ja, Hebel nach innen knicken müßte auch gehen und sogar einzeln bremsende Räder ermöglichen. Beim nach hinten ziehen sehe ich Probleme mit den Lenkerendschaltern. Nach innen gibt es natürlich Platzmangel, ganz enge Tiller gehen damit nicht.
 
...und ergänzend gibt es für hinten noch Rücktrittnaben mit bis zu 9 Gängen.
Wenn man braucht auch mit Automatik (Gangwechsel) und/oder Rückwärtsgang.
 
James barnham hat geantwortet auf meine Bemerkkungen at YouTube:

"My thoughts were though that this would create over-powerful brakes
since your weight would go forwards as you brake which would push
the bar more adding more brake and causing uncontrolled deceleration."

Meine Gedanken waren so, dass dies übermächtige Bremsen schaffen würde,
da Ihr Gewicht nach vorne gehen würde, während mann bremst, was die Stange
mehr dazu veranlasste, mehr Bremse (kraft) hinzuzufügen und eine unkontrollierte
Verzögerung verursachen würde.

Tschüß, HansNL
 
Moin,


So sehr ich mich auch hinterdenke: ich verstehe den Sinn dieser Bremshebelage nicht! Sowas ist im rauhen Fahrbetrieb - ob mit oder ohne Handicap - nur grobmotorisch bedienbar: Beide Systeme, ob Griff nach vorn drücken oder nach hinten ziehen, dabei dient das Ding noch als normaler Handgriff und dann mal unaufmerksam im Halbdunkel nen Schlagloch mitnehmen...:whistle: Spätestens dann dürfte jeder auf den Trichter kommen, dass das eine Erfindung ist, die die Welt weder braucht noch darauf gewartet hat.


MfG
 
Da kann man aber leider nicht beide Vorderräder einzeln bremsen. Ansonsten SUPER Idee!!!
Ich habe James um Antwort gebeten und er sagt:

"Of course on the Windcheetah you only would have one brake lever and the two front drum brakes
are carefully adjusted to brake at the same time... unnecessary for my particular machine."

"Natürlich auf der Windcheetah hättest du nur einen Bremshebel und die beiden vorderen Trommelbremsen
sind sorgfältig eingestellt, um gleichzeitig zu bremsen ... unnötig für meine besondere Maschine."

Also es ist eine Sonderfertigung spezial fur Windcheetah. Aber konnte auch bequem HiTrike-würdig sein.
Tschüß, HansNL
 
Den Tiller könntest Du sicher auch woanders anbauen oder das Prinzip nachbauen lassen. Ich finde die Konstelation ehrlich gesagt auch besser für jemanden mit Einschränkungen als zwei einzelne, die man im Normalfall gleichzeitig bedient.
Eine Rücktrittbremse von Liegeradbau Schumacher mit Rückwärtsgang würde ich trotzdem verbauen, damit hat man auch eine (in Deutschland erforderliche) zweite Bremse.

Das mit dem Ziehen als Bremse gefällt mir eigentlich ganz gut. Vielleicht sollte ich das für mein Velocar übernehmen.
"Am Lenkrad ziehen bremst" würde den Bremshebel am Lenkrad ersparen.
(Dann könnte dort der Gashebel hin ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber konnte auch bequem HiTrike-würdig sein.
Dem würde ich zustimmen. Ob es bei einer Bremsung so intuitiv ist, wie jetzt das Mit-der-Hand-Zugreifen bezweifle ich aber ein bisschen. Schon mein jetzige Anordnung - velomobiel.nl-Tiller und Bremsgriff unten - ist nicht intuitiv genug, obwohl ich das schon 2 Jahre gewohnt sein sollte. :rolleyes:
(Meine Hintergrundüberlegung dazu: einer der ältesten Reflexe ist das Zugreifen und Festhalten - wird schon bei Babys getestet und kein erlernter Reflex, sondern im Stammhirn verankert. Bei Gefahr wird der rel. leicht ausgelöst und genau diesen Reflex nutzen wir beim Bremsen mit Bremsgriff. Alles andere ist weit weniger intuitiv.)

Was also bei Behinderung eine super Lösung sein kann, sehe ich beim Gesunden eher kritisch. Auch bei Umgestaltung des Tillers wird es mir wohl auf einen Bremsgriff hinaus laufen.

VG, Roland
 
...lässt sich bei jeder Art von Schaltung nachrüsten.
Es braucht Bastelei, aber mit Magura Felgenbremsen ist der dazu notwendige Aufwand überschaubar.
Dann würde diese Rücktrittbremse ja auch mit zwei gekoppelten Hydraulik-Scheinenbremsen vorne funktionieren, oder?
Gibt's irgendwo Bilder von so einer Bastelei?
 
Moin Kulle und auch Einrad,

Ich bin des Lesens durchaus mächtig. Dennoch sehe ich diese Art von Bremsbetätigung skeptisch. Lenkergriffe sind dazu da, das Fahrzeug unter Kontrolle zu halten. Bau ich da so eine Knickhebelei ein, ist das in meinen Augen nicht mehr gegeben, wenngleich die Idee, auf ein Bauteil zu reduzieren und diesen eine zweite Funktion aufzubürden im Grundsatz interessant ist einer cleanen Optik wegen.
Beim Tiller wie bei der erwähnten Windcheetah sehe ich noch eine gewisse Funktionalität und Beherrschbarkeit, weil hier, wie bei so ziemlich jedem Zweirad - egal ob HPV oder MPV - die Bremsbetätigung durch Zug nach hinten bzw in Richtung Lenker erfolgt. Das Prinzip funktioniert seit 100 Jahren, bringt die nötige Stabilität bzw lässt mögliche negative Folgen für die Manövrierfähigkeit bei Brems-und Lenkvorgängen gar nicht erst zu. Es heißt nicht umsonst, dass die einfachsten Lösungen oft die besten sind...


Aber bevor mir wieder einer Vorwürfe macht, ich hätte das Wort behindert nicht gelesen und ich mir dann den Rest von halbgeschriebenen Sätzen zusammenreimen soll, die dann sinngemäß lauten, ich solle doch bitteschön den Mund halten, lasst euch folgendes gesagt sein:

Ich beschränke mich bei der Betrachtung solcher Bauteile nicht auf den Behinderten im klassischen Sinn, der da im Rollstuhl sitzt und ggf Mißbildungen hat, sondern ich denke weiter. Nämlich in die Richtung, ob so etwas nicht gar das Potential einer weiteren Verbreitung hat. Sei es, weil ein solches Bauteil auch für einen Nichtgehandicapten Vorteile gleich welcher Art bringen kann oder aber, weil es gerade im Handbereich zig chronische Erkrankungen gibt, die je nach Schwere durchaus den Grad einer Behinderung darstellen können, aber meist nicht für einen Eintrag in entsprechende Papiere reichen.
Gibt genug Leute da draußen, denen die
- Sehnenscheiden
- Gicht
- Rheuma
- Arthrose
usw usf.
den Gebrauch der Hände und Finger übel einschränken.

Schauen wir uns den Azub doch mal näher an:

Das hier verbaute Handgriff-Bremshebel-System am Untenlenker braucht schon mal ne Menge Eigenwiderstand, damit nicht bei ner schnöden Lenkbewegung ne Bremse ausgelöst wird. Noch mehr, um solches auch bei abrupten Lenkmanövern zu unterbinden. Dann die Betätigung nach vorn - sorry, geht gar nicht! Fahrzeug taucht ein, Gewicht verlagert sich nach vorn, Pilot stemmt sich dagegen und stützt sich auf den Hebeln ab und schnell ist überbremst. Oder du kannst andere technische Hilfsmittel anwenden, um zu viel Bremskraft zu verhindern - aber ist das Sinn und Zweck?

Dann sehe ich, dass der gehandicaptenfreundliche Lenker mit ner Rapidfire ausgestattet ist - OK. Wenn ich dann noch sehe, dass die so verbaut ist, dass die Schalthebel außen liegen, wo doch die Finger innen??? ;) Hab ich auch mal versucht, hab´s schnellstens geändert.
OK, vom Griff aus ohne die Hand vom Lenker zu nehmen lassen die sich eh nicht schalten, weil der Bremshebelmechanismus im Weg ist und das ganze Geraffel somit zu tief sitzt. Ob die Rapidfire die geeignete Schalthebelei ist für jemanden, der nicht (mehr) in der Lage ist, einem normalen Bremshebel zu ziehen? Das dürfte auf den Einzelfall ankommen. Aber bei Einschränkung der Beweglichkeit der Finger gibt´s ne bessere Lösung.


Ich hoffe, das nun klar wird, worauf ich hinaus will. Dem ein oder anderen mag die Konstruktion von Azub eine Hilfe sein. Ein Allheilmittel mit feinfühliger Funktionalität wie ein herkömmliches Konstrukt mit größtmöglicher Betriebssicherheit bietet sie indes nicht: grobmotorisch halt und somit nichts anderes als ein günstig zu produzierendes, aber unausgegorenes Konstrukt.
Das ließe sich durchaus besser machen. Entweder trendy mit elektrischen Komponenten oder sogar vollmechanisch und somit völlig analog:D. Ja, sogar mit feststehendem Lenkerende ohne kippeln und knicken. Aber da ist dann nichts mehr mit bei Shimano im Regal nach Bedienelementen fischen, sondern das bedarf Eigenkonstruktionen und dann meldet entweder die betriebswirtschaftliche oder die produkthaftungstechnische Seite ihre Bedenken... Schade.


MfG
 
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