Wirkungsgrad von Getriebenaben

ich musste bei meinem Rohloff-Versuch damals auch nix rechnen, der schlechtere Wirkungsgrad der Rohloff gegenüber der Kettenschaltung war schon überdeutlich. Ein Jahr lang habe ich versucht, mir die Rohloff am MTB-Fully gefällig zu fahren. Es ist mir nicht gelungen, obwohl die Motivation (vor allem wegen der Kohle, die ich investiert habe) ziemlich hoch war.

Beim gaaanz lockeren dahinrollern in der Ebene konnte ich mit den Beinen noch kaum einen Unterschied feststellen (obwohl die Ohren vom Gegenteil überzeugt waren), aber wehe, es kam mal etwas Leistung auf die Kette. Im Antritt und am Berg lagen Welten zwischen Kette und Rohloff, und das lag nicht am Gewicht.

Für meinen "Test" hatte ich damals mein Fully von Kettenschaltung (SRAM X9) auf Rohloff umgebaut, um einen möglichst direkten Vergleich zu haben.
Meinen MTBs lasse ich übrigens die geringstnötige Pflege zukommen. Wäsche erst, wenn sich irgendwas nicht mehr bewegt oder partiell bei Reparaturen/Wartung. Die Kette wird bestenfalls mal grob abgebürstet, aus der Sicht wäre ich also schon ein Kandidat für die Rohloff.

Einen Vorteil hatte der Umbau auf Rohloff dann aber doch, dieser hat sich im weiteren Verlauf allerdings in einen Nachteil gewandelt: eine Untersetzung zum die Wand hochfahren, nur durch die Traktion der Reifen begrenzt. Nachdem diese Grenze durch geeignete Reifenwahl verschoben wurde, hat die Momentabstützung den Hinterbau zerlegt.
 
Grundfehler bei dem Versuch hier ist eine gleichmäßige Kurbelgeschwindigkeit. Das ist entweder hier nicht schlau genug oder Vorsätzlich vortäuschen falscher Tatsachen.
Ja, genau das ist das Problem bei diesen Messungen - dieser systematische Fehler ist allerdings unabhängig vom Prinzip 'Getriebenabe'. Dafür sind solche Messungen leichter zu reproduzieren und daher im Prinzip auch besser (untereinander) vergleichbar. (Für ein näher am tatsächlichen Lastfall liegendes Periodisches Lastprofil müsste man erst mal einen vernünftigen Standart definieren).
Um die Werte einer solchen Konstantlastmessung besser interpretierbar zu machen sollte man allerdings wenigstens die lastunabhängigen Verluste separat ausweisen oder besser gleich ein ganzes Kennfeld aufnehmen und dokumentieren.
 
Für meinen "Test" hatte ich damals mein Fully von Kettenschaltung (SRAM X9) auf Rohloff umgebaut, um einen möglichst direkten Vergleich zu haben.

die meisten gefederten Hinterbauten sind mangels geeigneter Drehmomentabstützung auch völlig ungeeignet für eine Rohloff-nabe. Genau dann, wenn man am MTB den besten Wirkungsgrad braucht (im kleinsten Gang am Berg) tritt man (über die Drehmomentabstützung) maximale Energie in die Dämpfung des Hinterbaus. Im Hardtail sieht das schon viel besser aus.
 
Ja, genau das ist das Problem bei diesen Messungen - dieser systematische Fehler ist allerdings unabhängig vom Prinzip 'Getriebenabe'. Dafür sind solche Messungen leichter zu reproduzieren und daher im Prinzip auch besser (untereinander) vergleichbar. (Für ein näher am tatsächlichen Lastfall liegendes Periodisches Lastprofil müsste man erst mal einen vernünftigen Standart definieren).

könnte man dafür nicht einfach ein ovales Kettenblatt als Antrieb verwenden? Das sollte doch von der Idee her die Lastwechsel kompensieren, also im Umkehrfall reproduzieren können, und würde zumindest eine Abschätzung erlauben, um welche Größenordnung es da geht ...
 
Dann müsste das Rad entsprechen gebremst sein
.
Ich stimme Dir das nicht zu Nobbi, das zeigt ja das Ergebnis, denn in echt ist die Normale Schlauch deutlich effektiver.
Wenn man es im echt will braucht es hier keinen Standart der eben nicht echt ist.
 
Schlauch?

Eine Labormessung ist nie echt, aber (mit einer anderen Labormessung unter gleichen Bedingungen) vergleichbar. Das ist auch der einzige Sinn von Messstandards. Daraus was für die gelebte Realität abzuleiten geht halt nur sehr eingeschränkt.

Messkurbel-basierte Vergleiche sind natürlich per se 'realer'. Aber ohne standartisierten Fahrer und standartisierte Einbausituation halt genausowenig vergleichbar.

Eine Messung an sich lügt nie - das macht der, der die Ergebnisse in den falschen Kontext stellt.
 
...wenn man am MTB den besten Wirkungsgrad braucht (im kleinsten Gang am Berg) tritt man (über die Drehmomentabstützung) maximale Energie in die Dämpfung des Hinterbaus. ...

ich konnte keinen Unterschied im Wirkungsgrad "fühlen", die angezogene Handbremse hatte ich in allen anderen relevaten Berggängen (bis 8 oder 9, so genau kann ich das nach über einem Jahr auch nicht mehr sagen).
Spielte auch keine Rolle, ob der Dämpfer offen war oder nicht.
 
Habe vor ca. 8 Jahren von einer Kettenschaltung (damals Shimao XT) auf eine Rohloff umgestellt. Grund waren die Kosten. Wenn man ein Stadtrad (Fahrleistung zwischen 4000-5000 KM/Jahr) bei jedem Wind und Wetter fährt, da reinigt man nicht wöchentlich die Kette, sondern tut immer wieder nur neues Öl drauf und weiter....
Konsequenz war, dass ich jährlich die Kette, Ritzel und die 2-3 Kettenblätter ausgewechselt habe. Klar wäre das bei regelmäßiger Reinigung nicht notwendig gewesen, aber es hatte sich so etabliert. Jedes Jahr liefen da Kosten mit Arbeitslohn von um die €150 -200€ auf.
Seit ich Rohloff fahre, wechsle ich alle 2-3 Jahre durch. Das Ritzel hinten kann gedreht werden. Die Kosten sind deutlich gesunken, weil auch die Anzahl der Wartungsintervalle gesunden ist und ein Ritzel und ein Kettenblatt nicht so teuer sind wie ein 9er-Ritzelpack und 2 oder gar 3 Kettenblätter.
Das ist der Grund warum ich Rohloff fahre. Es hält länger, hat mich bisher (in 8 Jahren) nicht einmal im Stich gelassen. Es gab keine Baudenzugrisse oder ähnliches. Die Schaltung funktioniert. Da gleicht den Wirkungsgrad(Verlust) am Ende wieder aus.

VG DD
 
Ich fahre auch Sommer wie Winter.. Kette hält ca. 1Jahr (im Frühling kommt ne neue drauf) also ca. 8000-10000km.
Aber doch mit mehreren verschiedenen Rädern? und im Milan ist die Kette, sind die Ritzel auch nicht so der Witterung ausgesetzt, wie auf der offenen Liege.

Gruß
Geli
 
Selbst bei einem Werksrad im Salzstollen halten die länger
Bei meinem Flux 220 mit Werfer knapp über dem ständig verdreckten alsphaltierten Feldweg, war der Ketten- und Ritzelverschleiß auch extrem. Das war der Hauptgrund für den Wechsel zur Greenmachine mit vollständig gekapseltem Antrieb.

Gruß
Bernd
 
Konsequenz war, dass ich jährlich die Kette, Ritzel und die 2-3 Kettenblätter ausgewechselt habe.
Ich fahre mit meinem Stadtrad vlt 1000-2000 Km mehr wie du und das auch das ganze Jahr über.
Kette und Ritzelpaket halten in der Regel um die 10.000 - 15.000 Km (ohne wöchentliches Putzen der Kette).
Ein neues sog Verschleißset kostet ca 27 € (Kette + 9 fach Ritzelpaket)
mein 3-fach Kettenblatt vorne hält nun schon seit 45.000 Km und da reinige ich vlt 1 mal im Jahr grob. Selbst wenn man dieses alle 2 Jahre wechselt, ist man weit von den von dir genannten 150 - 200 € entfernt.
Eine Rohloff mag zwar wartungsfreundlicher sein wie eine Kettenschaltung, aber im Unterhalt sicherlich kaum günstiger wie eine Kettenschaltung mal von der Anschaffung der eigentlichen Nabe abgesehen.
Öl, Spülöl, Ritzel, Schaltzüge.....alles lässt sich Rohloff teuer bezahlen.
 
Na,
so ein 9er-Ritzelpack von Shimano mit einer HG-X-Kette hat schon mal schnell bei 80-100€ gelegen. Wenn man die Kettenblätter nicht durchtauscht, dann hört und fühlt sich das beim Treten nicht gut an und die Zähne der Kettenblätter waren auch schon mal so spitz gefahren, das ich beim Reintreten durchgerutscht bin. Ganz blödes Gefühl, wenn man gerade schnell über die Kreuzung muss, weil ein Auto angefahren kommt.....
Und die Kettenblätter gab's auch nicht für unter €25 /Stück zumindest wenn das mittlere und große Kettenblätter ausgetauscht wurde und man Baumarktqualität meidet. Also wurde immer Kassette, Kette und zumindest die beiden größeren Kettenblätter getauscht. So kamen die 150€ zustande. Vielleicht leidet die Garnitur auch neben der nicht vorhandenen Pflege, weil ich leicht über 100kg auf die Waage bringe und da die Kette und die Ritzel etwas mehr als bei einer leichten Ente beansprucht werden. Dadurch, das die Ritzel natürlich angeschrägt und dünner waren, waren sie auch schnell runter. Anders als bei einer Getriebenabe, da ist das Ritzel, obwohl immer nur auf einem gefahren wird, haltbarer als die 3-5 Ritzel auf der 9er-Kassette, die man am häufigsten fährt.

Aber das gehört ja alles schön lange der Vergangenheit an.....

VG DD
 
gut an und die Zähne der Kettenblätter waren auch schon mal so spitz gefahren, das ich beim Reintreten durchgerutscht bin.

ja, aber doch nicht nach 4000-5000km

sorry, aber da erzählst du uns doch ein klein wenig ein Märchen, wenn du uns das als Pro-Argument für eine Rohloff verkaufen willst

ist schon in Ordnung, wenn du das deiner Frau erzählst, um die 1000Euro für die Rohloff durchs Haushaltsbudget zu kriegen *g* :) ;)
 
als ich noch recht aktiv MTB gefahren bin wäre ich froh gewesen, wenn die Kette mal länger wie 1500-2000 km und das hauptsächlich benutze mittlere Kettenblatt mehr wie 2-3 Ketten gehalten hätte. Hängt halt sehr stark vom Einsatzgebiet ab.
 
Hier geht es um Wirkungsgrade nicht um hohe Wartungskosten durch fehlerhafte Wartung.
 
na gut.. lassen wir es im MTB-Schlamm-Staub-Dreck-Bereich so passieren..
aber im - großteils asphaltgebundenen - Liegeradbereich ? mit doch recht hoch liegender Kurbel

ok.. dafür könnte Schaltwerk bei 20" hinten tief hängen
 
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