Kinderanhänger: Fragen über Fragen ...

Beiträge
2.918
Hallo zusammen,

wir stehen vor der Qual der Wahl in Sachen Kinderanhänger. Und da irgendwie ja bei den üblichen Verdächtigen (Chariot/Thule, Leggero, Kindercar, Croozer, Burley, wen hab ich vergessen?) jeder so seine Vor- und Nachteile hat, hangeln wir uns gerade durch einige Details und einige Grundlagen.

Deichsel: Wir haben einen ziemlichen Zoo von möglichen Zugfahrrädern im Fuhrpark, ein Teil mit 559er Hinterrad, der andere mit 406er. Beim Tandem ragt das Tretlager nach hinten übers Hinterrad hinaus, so dass ich bisher nicht einschätzen kann, ob man womöglich mit dem Kettenblatt im Verdeck sägen würde. Laut @HeinzH. im Rad-Forum gibt es von Leggero auf Anfrage auch spezielle Deichseln, aber wie sieht das bei den anderen aus? Thule verwies mich auf Nachfrage an Weber. Stellen die komplette Deichseln für Chariot- und andere Anhänger her? Kann man so Deichseln ansonsten mit überschaubarem Aufwand selber bauen? Wie ausgefeilt sieht die Verbindung zwischen Deichsel und Hänger aus? Das dürfte der einzige Knackpunkt sein.

Federung: Eigentlich ist eine Vollfederung des Hängers doch die einzig sinnvolle Option - niemand käme z.B. beim Auto auf die Idee, einen gepolsterten Sitz als ausreichend hinzustellen. Beim Kinderanhänger hingegen sagen viele, dass die federnd aufgehängten Sitze im Leggero ausreichend oder gar besser seien. Übersehe ich etwas?

Anhängerboden: Leggero und Kindercar kommen mit Aluwanne, man hat also einen definierten, dichten Boden. Der Marktführer Chariot und andere haben unten nur Stoff und gelegentlich liest man von einem durchnässten Boden nach längerer Regenfahrt, weil das Zugrad den Anhänger natürlich von vorn unten duscht. Was spricht für die feste Wanne, was für den Stoffboden?

Regendichtigkeit generell: Man liest da sehr widersprüchliche Aussagen. Meine Eltern hatten für meine Schwester vor vielen Jahren einen De Vogel Kidcar und ich kann mich bei keinem Wetter an einen Wassereinbruch oder gar ersoffene Sitze erinnern. Wie ist das heutzutage so?

Chariot gilt ja als Marktführer. Zu Recht? Günstiger als andere sind sie nicht, jedes Teil muss man extra dazu kaufen. Was können sie also besser als die anderen?

Und noch eine spezielle Frage zum Leggero, falls der nicht an einer anderen Stelle rausfällt: Sind dessen Räder symmetrisch gespeicht/zentriert? Der Kindercar kommt mit asymmetrisch nach außen hin zentrierten Rädern, um die Spurbreite bei gleicher Gesamtbreite zu erhöhen. Ich hatte den Gedanken, dass ich auf Touren einfach ein Nabendynamolaufrad von einem anderen Fahrrad in den Hänger hängen könnte, um damit per Forumslader noch etwas Strom zu erzeugen (beim Tandem geht kein Nabendynamo, weil 2x Antriebsrad). Das ginge halt nicht, wenn das Laufrad asymmetrisch sein muss, um in den Hängerrahmen zu passen. Bei Chariot und anderen einseitig aufgehängten Hängern entfällt die Option sowieso.

Soweit erst mal, vielleicht können erfahrene Hängernutzer das ein oder andere Licht in den Nebel bringen :)

Gruß,
Martin
 
Moin!
Wir haben einen Chariot Captain XL. Der hat keinen Stoffboden, sondern eine feste Kunststoffwanne.
Von Weber kann man die Kupplungen auch einzeln zum Selbstbau von Deichseln kaufen.

Grüße
Heiko
 
Hallo Martin,

wen hab ich vergessen?

Ja, den Weber Ritschie2, den mein Bruder einem Härtetest durch seine drei Kinder und den Hund inklusive Verbesserungen unterzogen hat:
http://pdeleuw.de/fahrrad/ritschie.html

Beim Tandem ragt das Tretlager nach hinten übers Hinterrad hinaus, so dass ich bisher nicht einschätzen kann, ob man womöglich mit dem Kettenblatt im Verdeck sägen würde. Laut @HeinzH. im Rad-Forum gibt es von Leggero auf Anfrage auch spezielle Deichseln, aber wie sieht das bei den anderen aus?

Augenscheinlich kann man beim Vento von Leggero unterschiedliche Deichsellängen einstellen, was ja sowieso bei verschiedenen Laufradgrößen praktisch ist. GGf. musst Du bei der Kupplungsmontage am 406er darauf achten, dass die Kinder nicht zu schräg sitzen.

Kann man so Deichseln ansonsten mit überschaubarem Aufwand selber bauen?

Wenn Du so gut schweißen kannst, dass Du Deine Kinder dranhängen möchtest, oder wenn Du Metallrohre materialschonend biegen kannst ...

Wie ausgefeilt sieht die Verbindung zwischen Deichsel und Hänger aus?

Ich kenne die nur in relativ schlicht mit Schnellspannern oder Schrauben.

Federung: Eigentlich ist eine Vollfederung des Hängers doch die einzig sinnvolle Option - niemand käme z.B. beim Auto auf die Idee, einen gepolsterten Sitz als ausreichend hinzustellen.

Niemand käme auf die Idee, mit den Kindern im Hänger 100 km/h zu fahren...
Eine Federung bedeutet zusätzliche Anhängelast mit den sich daraus ergebenden Folgen für Antrieb und Bremsen.

Beim Kinderanhänger hingegen sagen viele, dass die federnd aufgehängten Sitze im Leggero ausreichend oder gar besser seien. Übersehe ich etwas?

Vermutlich nicht. Du willst ja nicht permanent über bescheidene Wege heizen, und mal eine kurze Holperstrecke stecken Kinder weg, wenn sie nicht gar Freude daran haben. So nutzen Kinder Kopfsteinpflastererschütterungen gerne, um ein Motorengeräusch zu simulieren.

Anhängerboden: Leggero und Kindercar kommen mit Aluwanne, man hat also einen definierten, dichten Boden.

Der Ritschie auch. Vorteil: Man kann auch mal einen Kasten Getränke transportieren oder einen Hund hineinlegen.

weil das Zugrad den Anhänger natürlich von vorn unten duscht.

Ggf. lässt sich auch ein Schmutzlappen am Fahrrad nachrüsten.

Und noch eine spezielle Frage zum Leggero, falls der nicht an einer anderen Stelle rausfällt: Sind dessen Räder symmetrisch gespeicht/zentriert?

Vor 20 Jahren noch nicht, und nach aktuellen Abbildung kann ich es mir nicht vorstellen. Die Räder laufen ja im Rahmen (großer Vorteil an Pollern und Schildermasten, an denen frei laufende Steckräder sich verhaken können!), da würde eine Asymmetrie wenig bringen, denn viel Platz zum äußeren Rahmenrohr ist da nicht mehr.

Der Kindercar kommt mit asymmetrisch nach außen hin zentrierten Rädern, um die Spurbreite bei gleicher Gesamtbreite zu erhöhen.

Nett gedacht, aber bringt die zwei oder drei Zentimeter bei etwa 80 cm Spurbreite etwas?

Gruß, Klaus
 
Niemand käme auf die Idee, mit den Kindern im Hänger 100 km/h zu fahren...
Eine Federung bedeutet zusätzliche Anhängelast mit den sich daraus ergebenden Folgen für Antrieb und Bremsen.

Du vergisst, daß eine Fahrwerksfederung die ungefederte Masse weiter reduziert als eine reine Sitzfederung. Das reduziert den Rollwiderstand. Der Effekt ist zugegebenermaßen bei 20 km/h nicht sonderlich groß aber bei schlechter Straßen-/Radwegsoberfläche durchaus spürbar.

Das bischen Mehrgewicht spielt angesichts der Gesamtmasse eher eine untergeordnete Rolle.

Interessant im Zusammenhang mit Kinderanhängern ist auch die vor einiger Zeit seitens zumindest eines Herstellers erwogene Auflaufbremse. Leider kam es, soweit ich weiß, nie zu einer Umsetzung weil der Markt den etwas höheren Verkaufspreis nicht hergab.
Ich habe selber mal einen Lastenanhänger mit Auflaufbremse gebaut (technisch übrigens bei Niederdeichseln sehr leicht umzusetzen). Das Bremsverhalten des ganzen Gespanns verbessert sich dadurch gewaltig!

Gruß,
Dietmar
 
Ich habe selber mal einen Lastenanhänger mit Auflaufbremse gebaut (technisch übrigens bei Niederdeichseln sehr leicht umzusetzen).
Erzähl mal, ich tu mich bei meinen Überlegungen in der Richtung schwer, beim Ruckeln nicht direkt loszubremsen... Wäre in Verbindung mit dem bremsentechnisch eh schon anspruchsvollen Tandem als Zugfahrzeug durchaus interessant.

Gruß,
Martin
 
Ich stehe vor der gleichen Kaufentscheidung. Einer der in deiner Liste noch fehlt ist der Queridoo Sportrex. Etwa gleicher Preis wie der Leggero, nicht ganz so hübsch, dafür voll gefedert. Amazon reviews sehen relativ gut aus. Mach doch mal das Versuchskaninchen :)
 
Hallo zusammen,

mein letzter Stand ist, dass bisher nur eine funktionell wenig überzeugende Auflaufbremse entwickelt wurde (Stand 2003), seitdem habe ich nichts mehr von kommerziellen Lösungen gehört. Auch Ervin Peters hatte bei seinem Eigenbau Probleme: http://fahrradzukunft.de/4/lastenanhaenger/#bremsen
Ich fahre seit ungefähr 20 Jahren den Bambino Transport, das ist ein Lastenanhänger, der im Prinzip eine etwas verlängerte Version des Leggero ist. In der Ebene bremse ich den auch mit über 100 kg Gesamtgewicht problemlos (Zugfahrzeuge: Scooterbike mit HS33, Kurzlieger mit mechanischen Hayes-Scheibenbremsen, Tadpole-Trike mit Sachstrommeln bzw. 70-mm-SA-Trommeln vorne (hinten ohne Bremse)), Gefälle fahre ich mit so viel Ladung nicht, weil ich ja den entsprechenden Berg auch nicht hochkomme. ;)
Am Aufrechtrad gibt es deutlich eher Probleme, hier kommt es zum (gut beherrschbaren) seitlichen Wegschieben des Hinterrades schon mit halbvollem Anhänger, was ich bei den Liegen gar nicht kenne (auch nicht bei waagerechter Deichsel, bei von der Kupplung zum Hänger ansteigender Deichsel sowieso nicht).
Diese Seite bietet übrigens augenscheinlich eine Marktübersicht:
http://www.fahrradanhaenger.org/

Gruß, Klaus
 
Ja, den Weber Ritschie2
Jein, er ist ja zumindest nur noch gebraucht erhältlich, sieht aber ansonsten schon ganz schick und solide aus. Dafür ist er aber auch vom Gewicht her eher am oberen Ende der Skala angesiedelt.

Augenscheinlich kann man beim Vento von Leggero unterschiedliche Deichsellängen einstellen, was ja sowieso bei verschiedenen Laufradgrößen praktisch ist. GGf. musst Du bei der Kupplungsmontage am 406er darauf achten, dass die Kinder nicht zu schräg sitzen.
Genau. Neben der Deichsellänge spielte ich auch auf die Höhe der Befestigung an, als ich unsere zwei Zugradgrößen nannte.

[Deichsel selber bauen]
Wenn Du so gut schweißen kannst, dass Du Deine Kinder dranhängen möchtest, oder wenn Du Metallrohre materialschonend biegen kannst ...
Ich kenn wen, der das kann. Zumindest trau ich mich mit den von ihm gebauten Rädern auch mit hoher Geschwindigkeit den Berg runter... Lastenanhänger hat der auch schon selber gebaut inkl. Weberkupplung. Aber da bestimmt man das Gegenstück für die Deichsel am Hänger auch selber. Mir ging es bei dieser Frage darum, ob die Befestigung mehr ist als beispielsweise ein Vierkantrohr, das irgendwo geklemmt wird oder etwas in dieser Richtung.

Niemand käme auf die Idee, mit den Kindern im Hänger 100 km/h zu fahren...
Eine Federung bedeutet zusätzliche Anhängelast mit den sich daraus ergebenden Folgen für Antrieb und Bremsen.
...sagt jemand, der mal Ostrad fuhr ;) Sicherlich steht in Bedienungsanleitungen drin, dass man nicht schneller als sagenwirmal 25km/h fahren sollte, aber 40-50 im Maximum auf übersichtlichen Strecken halte ich für verantwortlich, wenn der Hänger dabei ruhig auf der Straße liegt. Da vermute ich, dass eine Federung zu einer ruhigen Straßenlage beitragen kann, wenngleich ich weiß, dass der Kidcar meiner Eltern ohne Federung auch eher unauffällig war. Ich vermag es halt nicht einzuschätzen.

Vermutlich nicht. Du willst ja nicht permanent über bescheidene Wege heizen, und mal eine kurze Holperstrecke stecken Kinder weg, wenn sie nicht gar Freude daran haben. So nutzen Kinder Kopfsteinpflastererschütterungen gerne, um ein Motorengeräusch zu simulieren.
[ ] Du kennst Dresdner Straßen? ;) Bei gelegentlichem leichteren Pflaster ist das oke, aber es gibt hier auch Hauptstraßen aus sehr heftigem Pflaster...

Queridoo Sportrex
Hab ich neulich auch schon irgendwo von gelesen und kurz angeschaut, aber noch nicht all zu intensiv. Ich schau mir den noch mal genauer an, danke!

Gruß,
Martin
 
Hallo Martin,

Jein, er ist ja zumindest nur noch gebraucht erhältlich, sieht aber ansonsten schon ganz schick und solide aus.

Ups, mir ist noch gar nicht aufgefallen, dass Weber sich aus dem Kinderanhängersegment verabschiedet hat...
Egal, die einseitige Radaufhängung hat mir noch nie gefallen, außerdem brauche ich ja keinen.

Genau. Neben der Deichsellänge spielte ich auch auf die Höhe der Befestigung an, als ich unsere zwei Zugradgrößen nannte.

Da man die auf die Achse zu steckenden Weberkupplungen unter, über oder hinter die Achse drehen kann vor dem Festziehen, ist das kein so großes Problem. Ich würde mir für jedes potentielle Zugfahrrad eine Kupplung gönnen, dann entfällt der lästige Umbau.

Mir ging es bei dieser Frage darum, ob die Befestigung mehr ist als beispielsweise ein Vierkantrohr, das irgendwo geklemmt wird oder etwas in dieser Richtung.

Hier gibt es recht aussagekräftige Bilder:
http://www.leggero.de/kinderfahrradanhanger/deichseln.html


...sagt jemand, der mal Ostrad fuhr

Und jetzt Anthro (hinten simples Elastomer, vorne nix), wobei die Federung nict das Wichtigste war bei der Entscheidung für das Ostrad (sonst hätte ich ein Adagio gehabt, nicht ein Presto).

Da vermute ich, dass eine Federung zu einer ruhigen Straßenlage beitragen kann, wenngleich ich weiß, dass der Kidcar meiner Eltern ohne Federung auch eher unauffällig war. Ich vermag es halt nicht einzuschätzen.

Probefahrt!
Eine Federung macht den Hänger hochbeiniger, was wiederum die Straßenlage verschlechtert.

Du kennst Dresdner Straßen? ;) Bei gelegentlichem leichteren Pflaster ist das oke, aber es gibt hier auch Hauptstraßen aus sehr heftigem Pflaster...

Ich fahre selten länger auf Hauptstraßen, Dresden kenne ich gar nicht.

Gruß, Klaus
 
Federung: Eigentlich ist eine Vollfederung des Hängers doch die einzig sinnvolle Option - niemand käme z.B. beim Auto auf die Idee, einen gepolsterten Sitz als ausreichend hinzustellen. Beim Kinderanhänger hingegen sagen viele, dass die federnd aufgehängten Sitze im Leggero ausreichend oder gar besser seien. Übersehe ich etwas?
Nö, Du betrachtest es nur aus dem falschen Blickwinkel - frag mal Kinder, ob das Holpern stört. :)
Für mich war das Fahren mit Kinderanhänger auch eine (Wieder-)Entdeckung der Langsamkeit - ab allerspätestens 25 kostet jedes km/h derart viel Leistung, dass ich das nicht mehr sinnvoll fand. Da relativiert sich auch die Notwendigkeit einer Federung etwas. Was wirklich stört (Wurzelaufbrüche z.B.) würde ich auch mit gefederten Anhängern nur langsam nehmen wollen.

Anhängerboden: Leggero und Kindercar kommen mit Aluwanne, man hat also einen definierten, dichten Boden. Der Marktführer Chariot und andere haben unten nur Stoff und gelegentlich liest man von einem durchnässten Boden nach längerer Regenfahrt, weil das Zugrad den Anhänger natürlich von vorn unten duscht. Was spricht für die feste Wanne, was für den Stoffboden?
Chariot sollte es auch mit fester Wanne geben, mindestens gebraucht bei Modellen mit zwei Sitzen und großem Gepäckabteil. Stoff ist halt leichter. Wie dicht er gegen Sprüh vom Hinterrad ist, hab ich nie wirklich getestet, er ist zumindest stabil genug, dass ein 3-4-jähriges Kind reintreten kann. Leichterer Regen hat unserem Chariot Cabriolet nix ausgemacht, auch mit offenen Belüftungsecken ist es innen nie nass gewesen. Länger als 45min am Stück bin ich damit allerdings nie gefahren (Grund steht unten).

Chariot gilt ja als Marktführer. Zu Recht? Günstiger als andere sind sie nicht, jedes Teil muss man extra dazu kaufen. Was können sie also besser als die anderen?
Es gibt 'ne große Modellpalette, es gibt viel Zubehör, man kann schnell umbauen. Außerdem kann man unbenutztes Zubehör teilweise am Anhänger spazierenfahren, so dass man z.B. Anhänger und Kinderwagen gleichzeitig dabei hat. Eher selten nutzen wird man wohl die Möglichkeit, ihn zusammengelegt zu ziehen und damit Luftwiderstand zu sparen.
Mich hat gestört, dass bei unserem Sohn der Kopf beim Schlafen herunterhing und herumgependelt ist, obwohl das mit den dicken Halskrausen theoretisch nicht passieren sollte. Ich hab ihn dann meistens quer auf die Bank gelegt - wobei "meistens" auch in Bezug auf die Fahrten insgesamt stimmt, denn er ist im Anhänger immer ziemlich schnell eingeschlafen. Das hat dann oft die Länge der Ausflüge begrenzt. Gut wäre in der Beziehung eine verstellbare Lehne, aber das bieten wohl nur wenige (Ritschie?). Wenn Ihr den Anhänger auf Touren benutzen wollt, könnte das ein wichtiger Punkt werden.


Viele Grüße,
Stefan
 
Nö, Du betrachtest es nur aus dem falschen Blickwinkel - frag mal Kinder, ob das Holpern stört. :)
Momentan antwortet der Kerl ja nicht mal auf die Frage, was ihn überhaupt stört ;)

Für mich war das Fahren mit Kinderanhänger auch eine (Wieder-)Entdeckung der Langsamkeit - ab allerspätestens 25 kostet jedes km/h derart viel Leistung, dass ich das nicht mehr sinnvoll fand. Da relativiert sich auch die Notwendigkeit einer Federung etwas. Was wirklich stört (Wurzelaufbrüche z.B.) würde ich auch mit gefederten Anhängern nur langsam nehmen wollen.
Unser Tandem rennt ohne Hänger in der Ebene locker über 30. Mit "Bremsschirm" dahinter werden 30 immer noch drin sein. Und mit Hänger hat man ja auch quasi einen Dreispurer, also 3x so viele Chancen auf Unebenheiten. Macht's evtl. einen Unterschied, ob man ein zweijähriges Kind oder ein zwei Monate altes transportieren möchte?

Chariot sollte es auch mit fester Wanne geben, mindestens gebraucht bei Modellen mit zwei Sitzen und großem Gepäckabteil. Stoff ist halt leichter. [...] Wenn Ihr den Anhänger auf Touren benutzen wollt, könnte das ein wichtiger Punkt werden.
Danke!

Sind BAs keine Option?
Dicke Reifen sind grundsätzlich eine Option, wenn die versammelte Vater- und Mutterschaft hier meint, dass man auf eine Federung verzichten kann. Der Gewicht- und Leichtlauffetischist in mir würde dann eventuell zum Flevobike F-Lite greifen. ;)

@sanktnelson: Den Queridoo haben wir uns mal im Netz angeschaut. Preis-Leistung ist bei dem Anhänger sicher super. Aber Federbeine können gegenüber Blattfedern beim Ansprechverhalten sicher nicht mithalten.

Gruß,
Martin
 
Ich habe zwei Kinderhänger durch, einen billigen von Lidl den hatte ich etwa 1o Jahre im täglichen Einsatz sowohl für meine eigenen wie auch für meine Tageskinder. Die kurzen innerstädtischen Strecken waren problemlos und bei jeden Wetter trocken (für die Kinder) zu bewältigen. Von Geschwindigkeit zu reden bei zum Teil vier Kindern am und auf dem Rad ist übertrieben. Der Hänger wurde vor ein paar Jahren zum Lastenhänger umgebaut und läuft immer noch.
Für meinen Nachzügler habe ich ein Croozer der läuft leichter hat aber auch viel weniger Stauraum was ich im Alltag als großes Manko sehen. Aus dem Croozer habe ich auch schon ziemlich nasse Kinder rausgeholt.
Sobald meine Kids sich aussuchen konnten ob Kindersitz oder Hänger haben alle den Kindersitz bevorzugt.

Tom
 
Federung: Eigentlich ist eine Vollfederung des Hängers doch die einzig sinnvolle Option - niemand käme z.B. beim Auto auf die Idee, einen gepolsterten Sitz als ausreichend hinzustellen. Beim Kinderanhänger hingegen sagen viele, dass die federnd aufgehängten Sitze im Leggero ausreichend oder gar besser seien. Übersehe ich etwas?
Zu aktuellen Kinderanhängern kann ich Dir leider nichts mehr erzählen, aber ich kann ein paar unserer Erfahrungen teilen. Wir haben anno 2004 einen Burley D'Lite (Zweisitzer) gekauft - ohne Federung. Und ehrlich gesagt hatten wir nie den Eindruck, dass unsere Kinder die vermißt haben. Mit unserem damals 10 Monate alten Sohn sind wir mit dem Hänger mal 500km quer durch Mecklenburg-Vorpommern gefahren - auch über Waldwege! - und das war nie ein Problem (trotz 40-406er Reifen). Im Zweifelsfall halt etwas langsamer.

Was ich viel wichtiger finde ist die Straßenlage - den alten D'Lite (keine Ahnung wie sich das neue Modell schlägt - der wurde ziemlich geändert) hat echt nix aus der Ruhe gebracht. Die extremsten Situationen waren ein übersehener Randstein rund um einen Pfahl auf dem Radweg bei 20km/h (das hat eines der Räder kurz gelupft und war für einen fröhlichen Gluckser aus dem Anhänger und einen Herzanfall hinter dem Anhänger gut) und eine Abfahrt im Chiemgau bei der ich mich verschätzt hatte - so bei 52km/h war dann doch mal Bremsen angesagt (ahem...). :eek::D Aber zu keinem Zeitpunkt machte der Hänger den Eindruck nicht mehr beherschbar zu sein (vom allgemeinen Bremsproblem halt abgesehen). Das Ding lag auf der Straße wie ein Brett (auch dafür braucht's also nicht zwingend Federung).

Was spricht für die feste Wanne, was für den Stoffboden?
Wir hatten damals bewußt alle Hänger mit fester Wanne ausgeschlossen. Grund: Schlechter/größer zusammenzufalten (wenig Stauraum im Schuppen und wir wussten, dass wir auch Touren damit fahren wollten, sprich den Hänger in Zug oder Auto mitnemen würden) und schwerer. Der D'Lite hatte gerade mal 10kg leer und ließ sich sehr flach zusammenklappen. Die Abdeckung war bei dem Hänger recht weit nach unten gezogen und ein echt durchnäßter Boden war eine Seltenheit. Ein extra Spritzlappen am Schutzblech des Zugrades ist aber so oder so zu empfehlen, allein schon damit der Hänger nicht komplett eingesaut wird.

Einen Aspekt den Du nicht erwähnt hattest möchte ich noch ergänzen: Falls Ihr mit dem Hänger auch größere Touren fahren wollt (v.a. mit Kindern die noch nicht oder noch nicht viel laufen können) sollte er einfach in einen Laufwagen umzurüsten sein. Der D'Lite hatte sowieso hinten einen Bügel zum schieben und das dritte Rad war mit wenigen Handgriffen einsatzbereit. Grandios wenn man z.B. nach Ankunft noch ein wenig durch eine Stadt schlendern will - oder auch zum Einkaufen.

Viel Erfolg beim Suchen,
Thomas
 
Momentan antwortet der Kerl ja nicht mal auf die Frage, was ihn überhaupt stört ;)
Gib's zu, Du kannst nur seine Sprache noch nicht. ;)

Unser Tandem rennt ohne Hänger in der Ebene locker über 30. Mit "Bremsschirm" dahinter werden 30 immer noch drin sein.
Bei der Hornet bin ich allein knapp über 30 gefahren; mit Hänger wurde es ab 25 auffällig zäh, aber auch darunter war schon zu merken, dass die Fuhre schneller Fahrt verliert. Ich war dann meist zwischen 20 und 25 unterwegs. Zu längeren Touren sollten aber lieber andere was schreiben. Das wird mit Kind ja schon wegen der Pausengestaltung deutlich anders laufen, und da fehlt mir einfach die Erfahrung.

Eine Sache fand ich bei der Kombination von (Solo-)Liegerad und Anhänger ziemlich schlecht: Kommunikation. Am besten ist in der Beziehung ein Upright mit Kindersitz vorn. Bei einem Sitz direkt hinter dem Fahrer kann man noch gut miteinander reden, und beim Up mit Anhänger kann man sich wenigstens schnell mal umgucken. Ein B2B-Tandem wird in der Beziehung wahrscheinlich ganz gut abschneiden, auch wenn die Füße etwas seltsam im Blickfeld hängen.


Viele Grüße, und viel Erfolg bei der Auswahl,
Stefan

PS: Da der Beitrag von tjs gerade aufploppte - den großen Stauraum beim Cabrio hab ich auch schnell zu schätzen gelernt. Natürlich kann man unempfindliches auch vorn hinter, vor oder neben (d.h. letztlich immer unter...) den Füßen der Kinder reinstopfen, aber ich bin nach dem Spielplatz oft noch einkaufen gefahren, und das hätte mit den leichten Sportmodellen von Chariot sicher nicht mehr geklappt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am besten ist in der Beziehung ein Upright mit Kindersitz vorn.

Nö ... noch besser ist ein Lastenrad mit Kiste vorn. Schaut Euch mal die Berichte im Cargobike-Forum dazu an (y).

Zum Anhänger kann ich nix weiter beitragen, außer eben, dass diese mit Big Apple oder vor mir aus auch FLite, meist ziemlich gut laufen.
 
Nö ... noch besser ist ein Lastenrad mit Kiste vorn. Schaut Euch mal die Berichte im Cargobike-Forum dazu an (y).
Au ja, kann ich mir lebhaft vorstellen. :) Hatte ich nur nicht auf dem Schirm, und hab auch weder als Passagier noch als Chauffeur Erfahrungen damit.

Viele Grüße,
Stefan
 
Aber Federbeine können gegenüber Blattfedern beim Ansprechverhalten sicher nicht mithalten.
Natürlich nicht. Dafür kostet er aber halt nur halb so viel.
Ich tendiere trotzdem eher zum ungefederten Vento. Ich bin schließlich auch ohne Federung unterwegs, und die solide Aluwanne ist mir recht sympathisch, lädt zum basteln ein :)
 
Zurück
Oben Unten