Ein Fahrrad gehört nicht zum soziokulturellen Umfeld eines Erwachsenen

Hallo,

Deine älteren Bekannten sind aber vermutlich noch in der Lage, ein Fahrrad zu fahren?

Nein, eine von denen sieht zu schlecht, um mit einem Fahrrad im Verkehr klarzukommen, und genau die wird in Kürze am Fuß operiert, weil es mit dem Gehen auch nur noch unter großen Schmerzen klappt. Also exakt zur Scooterzielgruppe gehörend, spätestens, wenn die OP Nicht den gewünschten Erfolg bringen sollte.

Die Schablone welche hier angelegt wird ist einfach zu starr, aber wer soll entscheiden was ein "adäquates" Fortbewegungsmittel ist?

Der Patient und sein Arzt natürlich. Ist doch ganz einfach: Wenn einer Patientin ein Hilfsmittel für 5000 Euro zusteht, Arzt und Patientin aber wissen, dass eines für 3000 Euro besser geeignet ist, dann soll die Versicherung gefälligst das preiswertere bezahlen auch wenn es nicht in den Richtlinien steht.

Man könnte die Zuwendung auch einfach budgetieren, soll der Bedürftige innerhalb des zugelassenen Kostenrahmen das für Ihn sinnvollste Hilfsmittel erhalten oder sich ggf. gegen Zuzahlung eine aufwendigere Lösung ermöglichen können, wie in anderen Bereichen seit Langem üblich.

Genau das meine ich.

Aber in diesem Land muß es ein Fahrrad erst einmal auf die Liste der "zugelassenen" Hilfsmittel schaffen, und um das zu erreichen müßte zunächst einmal der Bekanntheitsgrad dieser Fahrzeuge erhöht werden und der Nutzen allgemein anerkannt werden.

Das schlimme ist: Es ist ja bereits auf der Liste, nur eben nicht für Erwachsene.

Gruß, Klaus
 
Hallo,
Mir ist die Idee gekommen das wir, die Betroffenen uns als eigene Gruppe an einen bestehenden
Verein anschliessen. Es handelt sich um den MMB.

Verein zur Unterstützung behinderter Menschen

zum Erreichen und Erhalt der individuellen Mobilität


Ich habe mit einem der Vorstandsmitglieder gesprochen und ihm die Problematik geschildert. Er stimmte mit mir überein, dass es keinerlei Ausgrenzungund unterschiedliche Behandlung durch die Kostenträger geben darf.

Gegenenenfalls, d.h. bei genügend Interesse würden wir dort auch einen eigenen Bereich erhalten.


Der Verein bietet vielseitige Hilfen und Unterstützung u. a. Bei Finanzierung

und Rechtsberatung


http://www.mobil-mit-behinderung.de/content/pages/home.htm
 
Servus,

@Gasi : Das stimmt nicht ganz, das Geld ist da.
Da wird aber eher der 4 Katheter gesetzt, anstatt dem Herren mal die täglichen McDoof-Besuche zu untersagen und für Bewegung zu sorgen. Steht ja nicht in den Gesetzesbüchern..

Deine totalitären Anwandlungen finde ich erschreckend!

Viele Grüße

Christoph
 
Servus,

@christoph_d : Totalitär? Schau bitte mal wie die Bevölkerung gemaßregelt wird.
Es ist ok (bzw. "ein tragischer Unfall") wenn man die Todesstrafe für ein Bußgeldvergehen bekommt (überfahren weil nicht auf dem Radweg unterwegs).
NSA überwacht so ziemlich alles, und wenn die eigene Meinung zu sehr gegen den Strich einiger höherer Leute geht, wird das auch "gedeckelt"..
Da ist es wenig totalitär (befehlen und beherrschen des eigenen Glückes wegen) jemanden eine Diät aufzudrücken und div. Produkte zu untersagen, anstatt den Menschen sterben zu lassen und hunderttausende in OPs zu pumpen, die es bei passendem Verhalten nicht hätte geben müssen!
Wenn ich absichtlich eine Bushaltestelle zertrümmere, sagt auch niemand "Kein Ding, bezahlen wir dir!". Und wenn man den eigenen Körper absichtlich gegen den Baum fährt und für "Reperaturen" dann die restliche Bevölkerung dafür grade stehen lässt, halte ich das für extrem egoistisch.

Gruß,
Patrick
 
Genau, wo kämen wir hin wenn jeder selbst über seinen Körper entscheiden dürfte? Der gehört genauso dem Staat wie die Bushaltestelle! :D

Ich verstehe deine Argumente, aber die werden dadurch nicht weniger totalitär...
 
Servus,

@Felix Das ist halt ein gesellschaftliches Problem:
Man siehts gut in Amerika. Da werden über 1/3 aller medizinischen Kosten durch die Folgen von Fettleibigkeit "produziert" (Und die Daten sind schon ein paar Jahre alt..).
Das wird das Gesundheitssystem nicht mehr lange tragen können. Dann fehlt das Geld bei Leuten die nichts für ihre Krankheit können (z.B: Unfall, Krebs, etc.).
Anderes Beispiel: China.
Ohne Ein-Kind Politik (die nicht ganz unkontrovers ist), gäbe es jetzt nicht "nur" 1,1Milliarden, sondern sicher schon 2Milliarden oder mehr. Die Folge daraus, das es Weltweit zu Hunger und Notständen kommt und Milliarden drunter leiden müssen.
Es tut ja niemanden weh, wenn man halt kein Chlorhühnchen mit Chemiesoße bei McDoof, sondern etwas Nahrhafteres, kalorienärmeres zuführt?
Ich gehe da eher nach dem Inhalt unseres Grundgesetz : "Die Freiheit des einen hört da auf, wo sie in die des anderen eingreift". Bei direkten Eingriffen ist es klar, aber indirekte müssen auch beachtet werden, die schaden auf Dauer nämlich nicht nur einzelnen, sondern allen.

Gruß,
Patrick
PS. weiteres Beispiel: Flugzeug mit 110 Insassen abschießen und 1000 Menschen retten, oder nicht? Sie habens nicht gemacht, also sind 1110 Menschen gestorben..fein gemacht.
 
Das Gesundheitssystem beruht auf dem Prinzip dass jedem geholfen werden soll, egal warum er krank ist. Jemand der sich überschätzt hat und vom Rad fällt bekommt die gleiche Behandlung wie jemand dem eine Katze vors Rad gelaufen ist.

Das ist kein gesellschaftliches Problem sondern eine Errungenschaft! Wenn wir anfangen Patienten nach ihrem Wert einzustufen, dann gute Nacht!
 
Ich gehe da eher nach dem Inhalt unseres Grundgesetz : "Die Freiheit des einen hört da auf, wo sie in die des anderen eingreift". Bei direkten Eingriffen ist es klar, aber indirekte müssen auch beachtet werden, die schaden auf Dauer nämlich nicht nur einzelnen, sondern allen.
Darum bist Du auch ein glühender befürworter der Helmpflicht!?
Den Helm zu tragen tut schließlich auch niemanden weh. (Soll hier nicht diskutiert werden! nur als Verdeutlichung)

Wenn man so anfängt müsste man viel verbieten und die Menschen würden es dann nicht einmal schätzen, obwohl es nur zu ihrem "eigenem" Besten wäre
 
Servus,

wird das nicht schon längst gemacht? Wenn jemand nach der OP kein Geld mehr einbringt, wird er auch nicht so vorteilhaft behandelt. Privat und Kassenpatient ist da ein weiteres Beispiel.
Oder halt dieser Thread ;)
Ich werde doch auch mit Drohungen und Co. dazu gezwungen mich selbst zu gefährden und auf einem Radweg zu fahren.. Das ist wiederrum ok? Ich wäre froh wenn Gesetze mal dazu führen würden das sich ein Aspekt in meinem Leben verbessert.

@Gasi : Der Helm tut weh, unzwar den Leuten die nach der Einführung der Helmpflicht noch radfahren. Die verunglücken häufiger, ohne das der Helm einen nennenswerten Schutz bietet.
Man muss das ganze größer betrachten, und nicht nur im Einzelfall.
 
Servus,

wenn ich 210kg wiegen würde, den 2 Herzinfarkt hinter mir , dann wäre ich wohl sehr froh wenn mir jemand helfen würde.
Manchmal schafft man es einfach nicht allein. Auch ein Kind kann sich nicht wirklich richtig entwickeln wenn es kein "nein" gibt. Oder darf es auf die Straße rennen, wenn grade n Auto kommt? Ein Nein würde ja die eigene Entscheidungsfreiheit einschränken..
Und ich habe bisher einige Menschen kennengelernt die zwar altermäßig erwachsen, aber sozial und geistig noch ein Kind waren (das hat fast nichts mit der Intelligenz zu tun)!

Gruß,
Patrick
 
Der Staat als Erziehungsberechtigter bis zum Tod? Bürger die für das System existieren statt umgekehrt? Klar, das ist eine Möglichkeit, bei Ameisen funktioniert es auch. Jetzt musst du dich nur noch zwischen den ganzen Modellen entscheiden, Faschischmus, Sozialismus, oder das beste von beidem: Nationalsozialismus.
 
Naja, was gedenkst du zu machen?
Hundertausende in den Tod treiben, die damit weitere Millionen schädigen?
Es ist ja nicht so das man unter Folter beweisen will, das das Hexen sind. Man sagt einfach : Du hast einen BMI von 45, mehr als 2500kcal am Tag sind nicht erlaubt.
Da ziehst du dann Vergleiche zum 3. Reich.. Aber wenn diese Leute ihr Leben lang leiden, weils sie aus der Fettsucht nicht rauskommen, das ist dann menschlich?
Errinnert mich etwas an "Aktive Sterbehilfe". Es ist ja unmenschlich jemanden sterben zu lassen der nur noch Qual und Leid erlebt..

Gruß,
Patrick
 
Jetzt musst du dich nur noch zwischen den ganzen Modellen entscheiden, Faschischmus, Sozialismus, oder das beste von beidem: Nationalsozialismus.
gefällt mir nicht!
hätte mehr erwartet

ich bin schockiert, offengesagt, wie man das in einen Topf werfen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ja nicht so das man unter Folter beweisen will, das das Hexen sind. Man sagt einfach : Du hast einen BMI von 45, mehr als 2500kcal am Tag sind nicht erlaubt.
Das sagt einem der Arzt sowiso. Aber was macht man mit denen die sich weigern? Einsperren?
Das kostet auch wieder! Arbeitslager? Was macht man wenn jemand nicht arbeiten will? Also doch wieder Folter...

Da ziehst du dann Vergleiche zum 3. Reich.. Aber wenn diese Leute ihr Leben lang leiden, weils sie aus der Fettsucht nicht rauskommen, das ist dann menschlich?
Weil das auch ein System war welches sich selbst über die Menschen stellte anstatt in ihren Dienst. Und selbst wenn die Ziele gut wären, auch ein Staat, in dem jeder per Gesetz gezwungen wird seinen nächsten zu lieben und wer das nicht tut landet im geliebten Arbeitslager, ist nicht erstrebenswert.
Man kann nicht alle Probleme dadurch lösen dass man sie einfach verbietet!

gefällt mir nicht!
hätte mehr erwartet
Es gibt auch viel mehr und noch mehr sind denkbar. Aber die meisten beinhalten die Verehrung von Führern oder Göttern. Das taugt nicht für Jack-Lee :)

Es ist letztenendes egal wie gut oder schlecht die Ideologie ist wenn ein Staat versucht die Bürger zu steuern, sei es auch zu ihrem besten! Eine Gesundheitsdiktatur ist durchaus denkbar, aber nicht wünschenswert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Gesundheitssystem beruht auf dem Prinzip dass jedem geholfen werden soll, egal warum er krank ist.

Das sehe ich anders. Jeder hat die gesellschaftliche Pflicht, im Rahmen seiner individuellen Möglichkeiten, vermeidbaren Schaden von der Gemeinschaft abzuwenden. Jemand der wissentlich seinen Körper vergewaltigt, indem er pausenlos McDoof, Coca Cola und demnächst amerikanische Chlorhühnchen hineinstopft, kann keinen Anspruch erheben das andere, die sogar Sport (igitt) zum Gesundheitserhalt betreiben, für die bösen Folgen finanziell bluten müssen.

Auch kann man es Eltern nicht allein überlassen, ihren Kindern ein normales Leben zu verweigern, indem sie sie von klein an zu Schweinchen Dick (auch aus Amiland) Karikaturen mästen. Der Staat (die Gesellschaft) hat auch eine Fürsorgepflicht.
 
Das sehe ich anders. Jeder hat die gesellschaftliche Pflicht, im Rahmen seiner individuellen Möglichkeiten, vermeidbaren Schaden von der Gemeinschaft abzuwenden.
Mountainbiken wird verboten, stattdessen Pflicht zum Indoorcycling, bei Zuwiderhandlung Stromstöße oder wie stellst du dir das konkret vor?

Mag sein dass du da eine moralische Pflicht siehst, mag sein dass viele der gleichen Meinung sind, aber wie wird da eine gesetzliche Pflicht draus?
 
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