Ein Fahrrad gehört nicht zum soziokulturellen Umfeld eines Erwachsenen

Na klasse! Alle (Ärzte, Reha etc.) sind dafür, dass Bewegung die Gesundheit stärkt (das ist glaube ich, doch für jeden Menschen so, oder?) - aber die Kasse darf nur einen "Setz dich hin und lass dich fahren" bezahlen ... was ist das für ein krankes Gesundheitssystem?

Minikettwiesel
 
Hallo,

darf sie den ihr zustehenden Elektroscooter verkaufen und sich mit dem Erlös das gewünschte Fahrrad kaufen und noch einen schönen Urlaub machen?

Gruß, Klaus
 
In einem Land, in dem es ohne weiteres es möglich ist, daß ein infantiler Plapperphilipp zum Gesundheitsminister gekürt wird, darf man sich über solche Kleinigkeiten nun wirklich nicht aufregen. Außerdem, vom soziologischen Standpunkt handelt die Kasse folgerichtig: Radfahren auf unseren Straßen macht einsam und verbittert.
 
Oh die Begründung kenn ich leider zu genüge :( - Mir hat man mit meiner Spastik genau das selbe gesagt - "Frau W. - Radfahren gehört nicht zu den Grundbedürfnissen eines Erwachsenen. Ja wenn Sie unter 18 währen....." - Auf meine Hinweis ich käme ja dann viel später wie garnicht in den Rolli - meinte die nette Dame - "Was machen sie sich für Gedanken - den Rolli werden wir Ihnen auf alles Fälle bezahlen!" Meinen dezenten Hinweis, dass ich 3 kleine Kinder und keinen Führerschein habe und ich so mit den Kindern schneller von A nach B komm (Arzt. Einkauf...) - "Ja, für Familienausflüge sind wir nicht zuständig!"

Ich sag doch hier bei uns darf man weder Kind, noch alt oder gar krank sein!!

Haben die Krankenkassen eigendlich Angst, dass wir mit oder trotz unserer Handicaps vielleicht noch Spass am Leben haben könnten???
 
Servus,

ich tippe aufs gute Geld.
Grade im Reha/Krankenbereich wird Kernschrott für tausende € verkauft.
Wir hatten mal ein Handbike da, knapp 3500€ hat das gekostet, das war von der Verarbeitungsqualität knapp unterhalb von dem Baumarkt MTB für 140€ das ich im Keller habe.
Wenn es um viel viel Geld ohne Risiko und Arbeit geht, wird über Leichen gegangen..ist leider so.

Gruß,
Patrick
 
Hallo Michele,

ich fürchte, es sind dieses Mal nicht die Krankenkassen, sondern die Gesetzgeber, die das verbockt haben. Die TK würde sicher gerne das Dreirad bezahlen, wenn sie eine vierstellige Summe gegenüber dem Scooter sparen kann, nur sehen die engmaschigen Vorgaben das nicht vor. So werden unsere Beitrage und Steuern verschleudert!

Gruß, Klaus
 
Hallole Klaus,
leider werden wir nie herausbekommen an wem es hier genau klemmt, denn auf meine Anregung - "Hase habe ja sogar Modelle mit Hilfsmittelnummer!" - Kam nur ein müdes Winken ;(
Hoffen wir mal für die liebe Dame, dass der Artikel genug Staub auf wirbelt, damit es da eine Einzelfallentscheidung gibt ;)

Ansonsten müssen hier Änderungen in den Köpfen der Entscheider her -
Mein Vorschlag alle diese Entscheider und Bewilliger, sollen mal eine Woche unseren Alltag mit ALL den "uns verschriebenen Hilfsmittel" die theoretisch super funktionieren - aber im wahren Leben NIX aber auch GARNIX taugen!!!
Wenn dafür gesammelt wird, ich hab da noch so einige Schienen und bleischwere Schuhe (hab eine diaknostizierte Muskelschwäche rechts) mit Abrollhilfen im Angebot ;)
 
Wer meint,dass Gesetze Sinn machen müssen (in allen Lebenslagen) ,der irrt.....
Wenn es denn mal doch Sinn macht,könnte man es als Zufall deklarieren.
Nein ganz so schlimm ist es nicht, aber manchmal stellen sich einem schon die Fußnägel auf.
 
Grade im Reha/Krankenbereich wird Kernschrott für tausende € verkauft.

Du sagst es und doch wieder nicht: wenn es denn mal wenigstens Kernschrott wäre. Der ist immerhin was wert. Wenn ich diese "Hilfsmittel" so sehe, denke ich oft, daß es wahrscheinlich humaner wäre, die Betroffenen gleich einzuschläfern, anstatt sie mit diesen Geräten langsam zu Tode zu quälen.
 
Hab ich auch durch. Meine Beeinträchtigung erfordert tägliche Bewegung um die Beweglichkeit zu erhalten und um das Herz/Kreislaufsystem in Schuß zu halten.
Steht auch so im FMS-Leitfaden. Zwei mal Wöchentlich Muckibude und/oder Synchronschwimmen reicht da nicht.
Der Gesetzgeber verpflichtet die Krankenkassen Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen um eine Behinderung zu verhindern oder auszugleichen.
Nun wollte ich ein Trike haben, das hätte ich mir notfalls selbst elektrifiziert. Die Krankenkasse, bei mir die Barmer, erklärt das Trike zu einem Alltagsfahrzeug
und sich somit nicht zuständig. Aber wenn ich denn einen Rollstuhl brauch irgendwann würde ich keine Probleme erwarten.
Auf meine Bemerkung "da will ich aber nicht hin" gabs nur Schulterzucken.
Von den Sozialgerichten gabs bereits Urteile im Sinne der Krankenkassen...
 
und sich somit nicht zuständig. Aber wenn ich denn einen Rollstuhl brauch irgendwann würde ich keine Probleme erwarten.
Auf meine Bemerkung "da will ich aber nicht hin" gabs nur Schulterzucken.
Von den Sozialgerichten gabs bereits Urteile im Sinne der Krankenkassen...

Genau das mein ich - bei mir war es die DAK *oops*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hab ich auch durch. Meine Beeinträchtigung erfordert tägliche Bewegung um die Beweglichkeit zu erhalten und um das Herz/Kreislaufsystem in Schuß zu halten.
Aber wenn ich denn einen Rollstuhl brauch irgendwann würde ich keine Probleme erwarten.
Auf meine Bemerkung "da will ich aber nicht hin" gabs nur Schulterzucken.
Von den Sozialgerichten gabs bereits Urteile im Sinne der Krankenkassen...

Das erste mir bekannte Urteil des BGH zu dem Thema stammt aus den 1990ern. Seit dem hat sich die Haltung nicht geändert.
Man ist dort völlig lernresitent gegen über den neueren Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Medizin
 
Hallo Michele,

ich fürchte, es sind dieses Mal nicht die Krankenkassen, sondern die Gesetzgeber, die das verbockt haben.

Gruß, Klaus

Seltsam ist das man ein Dreirad mit Hilfsmittelnummer dann aber als außergewöhnliche Belastung bei der Einkommenserklärung absetzen kann. Da man damit die zumutbare Belastung in den meisten Fällen übersteigt, kann man dann auch noch alle weitere Kosten für Medikamente usw eintragen.
 
Ich stelle immer wieder fest, dass der Wohlstand, den die Leute in D momentan zum Großteil genießen, durch massive Einschnitte in anderen Bereichen bezahlt wird.
Leider merken es die Leute erst dann, wenn sie selber Krank oder vom Schicksal geschlagen werden.
Dann ist man verloren. Außer man hat soviel Geld, dass man sich alles selbst bezahlt und stirbt bevor es ausgeht.
 
Servus,

@Gasi : Das stimmt nicht ganz, das Geld ist da.
Da wird aber eher der 4 Katheter gesetzt, anstatt dem Herren mal die täglichen McDoof-Besuche zu untersagen und für Bewegung zu sorgen. Steht ja nicht in den Gesetzesbüchern..

Gruß,
Patrick
 
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