N'abend,
bin heute noch Mal ne schöne Runde mit dem MilanSL im Bergischen gefahren. Da gibt es ein dickes Pro bei der Straßenlage und viele Punkte, die je Pros und Contras, je nach Anwendung, Empfindlichkeit und Geschmack halt unterschiedlich wiegen:
Pro:
- Er liegt satt auf der Piste und Dank seines tiefen Schwerpunkts zieht er auch prima durch die Kurven.
- Der Body und besonders der Boden ist deutlich stabiler als der meines Quests, konnte mich zur Scheinwerfermontage richtig reinknien, die Kurbelkraft kommt direkter auf die Straße.
- kleiner -> geringere Oberfläche -> geringerer Luftwiderstand und auch geringeres Gewicht
- kleiner -> deutlich bessere Sicht auch im Nahbereich
- beidseitige Hinterradaufhängung -> Standard 135 mm Naben, habe sogar noch eine Shimano Kassettennabe mit Nabendynamo, mit der ich mir vielleicht für lange Brevets ein Laufrad einspeichen will.
- keine Hinterradfederung -> direkterer Vortrieb, heute auf der neuen glatten Straßendecke im Sülztal ein Traum
- größere Einstiegsöffnung und Klappdeckel -> bequemer, erleichtert Arbeiten vorne an der Kurbel, ist bei leichtem Regen angenehmer als der Schaumdeckel beim Quest, weniger Sauna, die Deckel gibt'S für unterschiedliche Platzbedarfe der Knie, im Not/Unfalle verhindert er eher ein Rausfliegen aus der schützenden Kiste, Helfer können allerdings dann auch beim Bergen Schwierigkeiten haben.
- das Räderwerk hat mir leichte Vorderräder mit 28 Speichen und vergrößerter Kühlfläche eingebaut
Contra:
- kleiner -> weniger Gepäckraum, reicht bei mir aber, um Campingausrüstung (kl. Zelt, Schlafsack und Isomatte) mitzunehmen, habe vorne auch vor den Radkästen ein Gepäckfach, ein zweites wäre auch noch möglich, aber noch keinen Bedarf.
- kleiner/aerodynamischer -> kleinere Rückseite -> schlechtere Sichtbarkeit von hinten (habe da ein unregelmäßig flashendes Rücklicht auch tagsüber drangeklemmt und Body in frischem Gelb)
- kleiner: mit Schuhgröße 46 geht's bei mir prima mit 152 mm Kurbel, ich messe 1,86 m und passe perfekt rein, brauche keine Schulterpolster und fühle mich auf dem Karbonsitz ohne Matte wohl. Rüttelstrecken geben aber blaue Flecken im Lendenwirbelbereich und an den Schulterblättern, der rechte Oberschenkel streift manchmal leicht den rechten Radkasten, mit Schweiß kann das nach einigen Stunden eine leichte Rötung geben, eine etwas längere (U-)Hose hilft da auch.
- beidseitige Hinterradaufhängung -> Radausbau für Mantel/Schlauchwechsel notwendig (kann man aber üben)
- keine Hinterradfederung (gibt's heute als Option) rüttelt stärker auf unebener Strecke und täglich wollte ich da nicht über Asphaltflickenteppiche fahren
- im Standard lieferte das Räderwerk bei mir vorne 2 Cyos und hinten eine ansteckbares Rücklicht, das sich aber nicht von innen schalten lässt. Da ist das Quest mit einem winkelverstellbaren Cyo vorne sowie Rücklicht, Blinker, Bremslicht, Warnblinkmodus, permanentes Bremslicht als Nebelschlussleuchte + Hupe breiter aufgestellt - habe aber auch schon von Milanen gehört, die das Räderwerk weiter ausgestattet hat.
- Klappdeckel -> muss man etwas lupfen, um bei warmen Wetter bergauf die Arme mantamäßig raushängen zu lassen und mal in einer etwas anderen Sitzposition bei belüftetem Rücken kurbeln zu können, ist vorne an den Scharnieren nicht ganz wasser dicht, an den Seiten dank Profilgummi schon. Wenn das mich stärker stören würde, ließe sich da etwas basteln.
Meine Erfahrungen beruhen auf Fahrzeugen, die gut 2 Jahre alt sind. Erfreulicherweise entwickeln sich die verschiedenen VM weiter, auch Dank Daniel & Wim und anderer Optimierer. Da die Hersteller leider eher wenig davon auf ihren Internetseiten preisgeben, einfach nachfragen, z. B. auf der Spezi oder bei Probefahrtterminen.
Viel Erfolg - und warte nicht zu lange, Hajo