Neues aus Getriebenaben-Nerdistan

Hat schon mal jemand versucht einen Getriebe-Nabe zu wachsen , anstatt zu ölen oder zu fetten ?
Was soll das bringen? Vorteil von Wachs an der Kette ist doch nur, daß Schmutz mit dem Wachs nach aussen getragen wird und nicht in die Lagerung gerät. Gute Nabenschaltungen sind eh schon gekapselt so, daß das Problem des Schmutzeintrages dort kaum auftritt, bzw mit dem Ölwechsel Verunreinigung abgeführt wird.
 
Was soll das bringen? Vorteil von Wachs an der Kette ist doch nur, daß Schmutz mit dem Wachs nach aussen getragen wird und nicht in die Lagerung gerät. Gute Nabenschaltungen sind eh schon gekapselt so, daß das Problem des Schmutzeintrages dort kaum auftritt, bzw mit dem Ölwechsel Verunreinigung abgeführt wird.
Da hast Du natürlich recht ...jedoch wäre es dann auch nicht mehr nötig eine Dichtung benutzen zu müssen....wenn man eine nabe mit fett auf öl umrüstet muss man die nabe ja irgendwie abdichten, was bei Wachs entfallen würde...es sei denn das ding wird so heiss das es das Wachs flüssig macht
 
Wie machte man eigentlich früher,z.B. in den 50ern oder 60ern? Die Naben hatten ja oftmals Ölnippel (die reinen Rücktrittsnaben ohne Schaltung auch), wurden also innen geölt. Und Dichtungsringe gab es auch keine.
Hab ich es richtig im Kopf, dass man da die Lager satt mit Kettenfett geschmiert und so die Spalten halbwegs dicht bekommen hatte? Jedenfalls blieb das Öl in der Regel drinnen, das man durch den Nippel eingefüllt hatte.

Und warum sollte das bei jüngeren Naben wie meiner i-motion 3 nicht auch funktionieren?
 
Die Nabe mit Öl füllen ist gar nicht nötig. Kugellager fetten (Wälzlagerfett kein Kettenfett), Getriebe großzügig einölen, zusammenbauen, raustropfendes Öl abwischen. Das verbleibende Öl reicht (ich öle ab und zu ein paar Tropfen durch die Hohlachse nach).
Meine Pentasport und S7-Naben rennen damit einwandfrei. Zusatzdichtungen in die S7 einbauen hab ich mal versucht und schnell wieder aufgegeben.
 
Wenn die Sonne auf die Nabe scheint oder du lange die Rücktrittbremse betätigst, wird das im Inneren der Nabe sehr warm und verflüssigt jedes halbwegs viskose Wachs. Es würde aus der Naben heraustropfen. An kalten Tagen hingegen hast du im Hinterrad dagegen einen zählen Klumpen. Das willst du nicht wirklich.

Die alten Schmiernippel waren für eine Fettpresse, nicht für Öl.
Bei Nabenschaltungen sollten aber die Sperrklinken geölt und nicht gefettet werden.

Meine alte Pentasport habe ich von Zeit zu Zeit auch durch die Hohlachse per WP40 geölt. Immer nur ein bisschen! Hat prinzipiell gut geklappt; ich war auch zu faul, die auseinander zu nehmen. Das Einstellen mit den zwei Zugkettchen und dem 5-Gang-Schalthebel war auch nicht so meine Lieblingsbeschäftigung. Die Pentasport und ich sind nie wirklich Freunde geworden...
 
Jedenfalls blieb das Öl in der Regel drinnen, das man durch den Nippel eingefüllt hatte.
Wie schon jemand anders schrieb sind das Nippel für die Fettpresse. So eine richtige Ölbad-Schmierung gab es meines Wissens bei Nabenschaltungen erstmals 1999 mit der Rohloff Speedhub.
Und warum sollte das bei jüngeren Naben wie meiner i-motion 3 nicht auch funktionieren?
Mit der Nabe hast du ganz andere Sorgen.
 
Ich schmiere meine Shimano Nexus 8G (SG-C6001-8C) übrigens mit Liqui Moly LM 50 LITHO HT. Das ist minimal zähflüssiger als das original Shimano Getriebenabenfett, schmiert aber perfekt und ist sehr temperaturstabil. Ich nutze das sonst auch am Motorrad.
 
Die alten Schmiernippel waren für eine Fettpresse, nicht für Öl.
Missverständnis! Das ist kein Schmiernippel zum Abpressen, das ist ein Helmöler. In der alten Wartungsanleitung der Torpedo 515 steht's genauso:

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Nicht zuviel natürlich, sonst funktioniert die Rücktrittbremse nicht mehr.

Das Nachölen führt irgendwann zu einer Kreuzkontamination mit dem Fett des Bremsmantels und der Lager, deshalb sollte ab und zu eine Reinigung der Nabe erfolgen. Vorteil ist, dass die alten Naben fast nie so verharzt sind wie die Naben ohne Ölmöglichkeit aus den 80ern.

Gruß Fetzer
 
Wie lange kann es denn dauern, bis eine NOS-Nabe verharzt? Die i-motion 3 ist ja jetzt mindestens 6 Jahre alt.
 
Als ich noch für einen Drehverbindungshersteller gearbeitet hatte, gab es Kunden die ein Lager als Ersatzteil mit Langzeitkonservierung einlagern wollten. Die Fetthersteller wollten aber nicht mehr als für 5 Jahre für ihr Fett garantieren.

Ich hatte mal eine Dose Lagerfett, die habe ich fast 20 Jahre benutzt.

Also von bis….
 
Ich benutze immer noch eine Dose Wälzlagerfett vom Bund, hat somit 35 Jahre überstanden.
 
Meine Bohrhämmer schmiere ich mit Wälzlagerfett aus alten Zeiten Zeit. Das muss so um die 45 Jahre alt sein, und es scheint auch sonst noch prima zu sein, ebenso mein nicht ganz so altes Titan(dioxid)fett für die Rennradlager.

Aber was sagt das über die in den Naben verwendeten Schmierstoffe aus?
 
Wenn ich das wüsste, würde ich nicht fragen. Ich versuche gerade, etwas mehr über diese Naben zu lernen und zu verstehen, was man da verbessern könnte. Und vorher andere Möglichkeiten auszuprobieren. Zum Beispiel die Eingangsübersetzung zu verkleinern. 10-15% sind da sicher drin. In der Cargo kann man dann noch die Pedale ersetzen (leider sitzt eines meiner alten besser laufende SPD-Pedale im Gewinde fest, sonst wäre das schon passiert) und wohl auch die Lagerpatrone (eine Neco läuft merklich besser als die billige Shimano)

Da wäre es wohl interessant, wie weit man gehen kann, ohne die Nabe zu überlasten,
 
(leider sitzt eines meiner alten besser laufende SPD-Pedale im Gewinde fest, sonst wäre das schon passiert)
OT: ist Dir bestimmt bekannt, schreibe es trotzdem vorsichtshalber: ist ja normalerweise Stahlachse in Alukurbel, also könnte erwärmen z.B. mit Heißluftpistole beim lösen helfen. Alu dehnt sich mehr aus als Stahl beim erwärmen, und mehrmals warm kalt kann ggf auch was Gammel lockern. Dazu immer wieder Kriechöl drauf. Natürlich besteht trotzdem die Gefahr, daß hinterher das Kurbelgewinde platt ist und Du ne neue Kurbel brauchst
 
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