Der Sprung ins kalte Wasser!

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Hallo!

Nun habe ich mit meinem Milan MK2 Nr.12 mehr als 5000 Km zurückgelegt, bei Temperaturen von -10°C bis +37°C, bei Sonne und Starkregen, bei Nacht und Tag und ich wollte euch mal berichten wie es mir mit dem Milan ergangen ist.

Hier erst einmal ein bisschen Statistik:
Beginn der Milanfahrten: KW 01, 2011
Gefahrene Strecke: 5.017.000 m
Gesamte Fahrzeit laut Tacho: 205 h
Umdrehungen der Vorderräder: 3.378.000
Umdrehungen des Hinterrads: 2.521.000
Benzinersparnis bei meinem Auto: 400 L
CO2 Einsparung: 930 kg
Kalorienverbrauch: 117.400 kCal
Abgenommen: 9 kg
Reifenpannen: 3
Ausgewechselte Reifen. 2
Speichenbrüche: 0

Meine Motivation ein Velomobil zu kaufen waren nicht der Sport, vielmehr machte ich mir Gedanken wie ich umweltschonend, staufrei und preiswert zur Arbeit pendeln konnte. Als 2008 die Spritpreise hochschossen, ist die Entscheidung gefallen, dass eine Alternative für die täglichen ca. 70km mit dem Spritfresser Auto gefunden werden musste; zumal ich fast jeden Tag Zeit, Geld und Nerven im Stau auf der A57 zwischen Krefeld und Düsseldorf verschwendete.

Ich testete die Strecke mit meinem Kettler-Cityrad, aber für mich als Gelegenheits-Radfahrer, der im Jahr vielleicht 600km zusammen brachte, war das ganz schön anstrengend. Eine Möglichkeit wäre gewesen ein E-Bike zu fahren, aber die Haltbarkeit der teuren Akkus schien mir nicht ausreichend.
Ein Benzin-Roller gefiel mir auch nicht, die stinken so furchtbar.
Ein Elektro-Roller schied wegen der Akkulebensdauer auch aus.
Mit öffentlichen Verkehrmitteln wäre ich auch über 90min unterwegs gewesen.
Schließlich kam ich über die Liegeräder zu den Velomobilen. Dieses Forum hat mein Wissen darüber stark erweitert.

Vielen Dank für eure tollen Berichte!

Ich habe wochenlang gelesen und Informationen zusammengetragen welche Velomobile für mich in frage kommen; bin ja nicht gerade schlank und zierlich und habe breite Schultern.
Wichtige Kriterien waren für mich:
-Ich musste darin Platz finden, bequem sitzen/liegen, und gut ein- und aussteigen können.
-Es sollte ein schnelles VM sein damit ich mit wenig Energie zügig fahren kann.
-Es sollte von guter Verarbeitung und wartungsarm (gekapselter Antrieb)sein.
-Weniger wichtig waren die Optik und das Gewicht, da ich hier am Niederrhein hauptsächlich auf ebenem Terrain fahre.

Dann war es an der Zeit Velomobile live zu sehen und zu testen. Freundlicherweise hat mir der liegender_robert sein damaliges Mango gezeigt, doch da kam ich mit den Schultern nicht hinein.
In betracht zog ich auch das Quest, aber als ich von Wartezeiten um die 3 Jahre gelesen habe schied es aus.
Das Go-One-Evolution habe ich auch getestet, ein hervorragendes Fahrzeug; aber als ich den Milan gefahren bin wusste ich dass es entscheiden ist. Ich hatte darin mehr Raum für die Schultern, konnte gut ein- und aussteigen und die Panzerlenkung gefiel mir besser. Man kann ihn auch mit oder ohne Kopfhaube fahren.

Bestellt habe ich einen weißen Milan in GFK, mit gewöhnlicher Kettenschaltung und drei Blätter (52, 42, 32 Zähne) vorne. Weitere Besonderheiten waren der nicht montierte Spiegel, sowie Ausschnitte für die Hacken. Der Rumpf ist im Bereich der Einstigsöffnung verstärkt. Ebenso sollte das Fahrwerk so hoch gelegt sein wie möglich, damit ich nicht, an den in unserer Gegend häufigen Bodenschwellen, aufsetzen möge. Mein Milan hat zwei Terracycle-Umlenkrollen, 90mm Trommelbremsen und an allen Reifen Kojaks.

Gedanken habe ich mir auch zur Farbgebung gemacht. Eine dunkele Farbe kam wegen der Aufheizung im Sommer nicht in Frage, Gelb gefiel mir nicht so sehr, Rot wird in der Dämmerung schnell zu Grau, außerdem gibt's auch Menschen mit Rotblindheit. Weiß wird schlecht bei Nebel und Schnee gesehen, aber es wird im Sommer nicht so warm. Ich habe mich für weiß entschieden und wollte meinem Milan noch ne ordentliche Beleuchtung spendieren.
Leider verzögerte sich die Auslieferung meines Milan auf 14 Monate, so hatte ich genug Zeit mir Gedanken um die Elektrik zu machen….und die Arbeitskollegen hatten auch genug Zeit Sprüche zu klopfen. Manche meinten das sei zu gefährlich weil man so tief liegt und übersehen werden kann, andere wollten dass ich einen 90Ah Akku einbaue und einen E-Motor oder gleich einen kleinen Verbrennungsmotor.

Dann wurde der Milan endlich Anfang Januar 2011 fertig, aber ich bekam zu diesem Zeitpunkt keinen Urlaub um die Elektrik zu bauen und installieren. So unternahm ich die ersten vorsichtigen Fahrten fühlte mich aber nicht sehr wohl, weil ich den Verkehrsteilnehmern nicht signalisieren konnte wohin ich fahren wollte. Schnell habe ich eine provisorische Blinkanlage mit je zwei LEDs pro Seite gebaut. Auch die Sicht mit dem kleinen provisorisch angeklebten Spiegel war nicht berauschend. Ferner bin ich anfangs mit Jeans und Fleecejacke gefahren, es war Februar, richtige Radlerklamotten mussten her. Als ich den Milan kaufte habe ich beim Räderwerk auch gleich passende Shimano SPD-Schuhe gekauft. Es zeigte sich dass ich doch gelegentlich die Hülle von innen mit meinen 46er Schuhen berührte, ich habe die Sohlen ein wenig zurechtgestutzt, jetzt geht's. Als es kalt war, hatte ich immer wieder taub gewordene Füße, ich weiß bis jetzt nicht ob es an der Kälte lag oder an den neuen Schuhen die mich eventuell zu sehr einschnüren aber auf jeden Fall sehr gut durchlüftet sind.

Der trotz Höherlegung immer noch sehr tiefe Milan setzt gelegentlich doch vorne auf, manche Bodenschwelle ist auch unüberwindbar. Anfangs hatte ich auch Probleme mit dem großen Wendekreis von ca. 12m, ich musste an manchen Stellen durch die Fußlöcher rückwärts rangieren. Man muss eben Straßen befahren die ein Aufsetzen und rangieren überflüssig machen.

Nach wenigen Wochen hatte ich bei der Abfahrt von einer Brücke beim Bremsen eine heftig flatterndes rechtes Rad; eine unrunde Bremstrommel wie sich später herausstellte. Das Räderwerk behob den Fehler zügig. Zu Ostern 2011 habe ich meinen Milan mal hochgebockt und gründlich inspiziert weil mir bei höherem Tempo ein instabileres Fahrwerk aufgefallen ist. Ich fand einen Riss im rechten Radkasten an der Befestigung für den Längslenker. Das Räderwerk empfahl mir nicht mehr zu fahren und den Defekt sofort beheben zu lassen. Zu der Zeit hatte ich 1300km gefahren und die erste kostenlose Inspektion war fällig. Jens Buckbesch hat nicht nur die Radkästen verstärkt und die Inspektion durchgeführt, sonder auch noch die hintere Umlenkrolle tiefer gelegt, so dass der Antriebsstrang reibungsärmer läuft.

Die Fahrten ohne Kopfhaube sind bei warmen Temperaturen und ohne Regen sehr angenehm, man kann den Verkehr mit allen Sinnen wahrnehmen und wird gut gekühlt. Wenn es morgens jedoch frisch ist, unter 10°C, finde ich es im Brust- und Halsbereich zu kalt. Es bildet sich an der Hinterkante des Deckels ein Wirbel, der die kalte Außenluft auf Brust und Bauch leitet. Da würde vielleicht ein Windabweiser helfen.
Ich fahre meist mit Kopfhaube, der Sichtbereich ist nur minimal kleiner als in einem Auto, weil man sehr nah an den Scheiben sitzt. Bei Kälte und hoher Luftfeuchtigkeit beschlagen die Scheiben an Ampelstopps; obwohl ich eine nanobeschichtete Frontscheibe habe. Nach 30m Fahrt sind sie jedoch wieder frei. Zur Not kann man bei hochgeklapptem Visier unter der Scheibe durchgucken. Das hochgeklappte Visier hat den Nachteil, dass ein Teil des weißen Deckels gespiegelt wird und dadurch die Durchsicht verschlechtert. Ich fahre dennoch meist mit hochgeklapptem Visier, wegen der besseren Sicht und der besseren Kühlung.
Die Haube ist auch ein guter Sonnenschutz. Sie verbessert auch die Aerodynamik, man wird einige km/h schneller. Sowohl an den Außenkanten des Deckels, als auch an der Hinterkante der Kopfhaube habe ich zur Regenabdichtung und Vibrationsminderung Tesa-Dichtungsgummi aufgeklebt. Durch die geschlossene Haube wird der Lärm, der durch den Antrieb entsteht, eingefangen und es wird dadurch noch lauter. Gemessen habe ich auf gutem Asphalt bei 30kmh mit der Kette auf dem großen Ritzel 80-90dB(A). Deshalb fahre ich bei geschlossener Haube mit Ohrstöpsel. Bei hohen Geschwindigkeiten und ohne Haube nimmt der Lärm durch Windgeräusche an den Ohren aber auch stark zu. Der Lärm entsteht hauptsächlich durch die Kettenumlenkrollen und wir durch den Milanrumpf wie durch einen Resonanzkasten verstärkt. Bei schlechten Straßen rumpelt es fürchterlich laut.
Die Fahrt mit Haube bei Regen ist unschön. Bei meinem Deckel mit der Tesa-Dichtung kommt nur gelegentlich mal ein Tropfen Wasser rein. Das Problem ist das Visier. Wenn es bei Regen komplett geschlossen ist, kommt zwar fast kein Wasser rein, aber es beschlägt und durch die Tropfen auf der Scheibe geht die Sicht gegen null. Die Seitenscheiben beschlagen auch schnell bei geschlossenem Visier. Bei leicht geöffnetem Visier sieht man ziemlich schlecht durch die Tropfen auf der Scheibe und es kommt oben und unten Wasser rein. Bei stak geöffnetem Visier sieht man unter der Scheibe durch, aber Sprühwasser von der Oberseite des Milan sowie Regentropfen fliegen ständig ins Gesicht und in die Augen. Abhilfe brachte hier eine klare Radlerbrille. Das Gesicht und der Brustbereich werden bei Starkregen und geöffnetem Visier klatschnass.
Da müssen unbedingt Verbesserungen vorgenommen werden, so dass man bei guter Sicht halbwegs trocken den Verkehr beobachten kann!
….gleich geht's weiter…
 

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AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

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Viele Wochen habe ich gebraucht und viele Routen getestet bis ich eine halbwegs brauchbare Strecke für ein Velomobil zur Arbeit gefunden habe. Bedacht werden musste Ampeln Steigungen, Entfernung, Fahrbahngüte und Verkehr. Ein Velomobil ist schwer und es kostet viel Energie um es zu beschleunigen, deshalb kann die Strecke ruhig etwas länger sein, so lange man nicht ständig ausgebremst wird. Leider habe ich keinen Streckenabschnitt der länger als 2Km ist und ich nicht durch Ampeln, Kreuzungen und engen Kurven ausgebremst werde. Das drückt natürlich meine Durchschnittsgeschwindigkeit.
Früher als Gelegenheitsradfahrer habe ich mich immer gefragt warum die Rennfahrer immer auf der Straße fahren müssen obwohl doch da ein Radweg ist, jetzt weiß ich es. Die Radwege sind meist grottenschlecht. Mit dem Milan kann man da meist nicht schneller als 25 fahren, denn an jeder Straßenkreuzung kann ein Auto kreuzen und man kann mit dem Milan vorne aufsetzen. Fußgänger und Hunde laufen oft auf dem Fahrradweg. Radwege sind teils gespickt mit Löchern, Wurzelerhebungen so dass man manchmal fast aus dem Milan katapultiert wird und letztendlich rechnet niemand mit einem schnellen Fahrzeug auf dem Radweg.
Einzig manche Radwege außerorts sind gut befahrbar.
Aber auch viele Straßen sind nach diesem Winter eine Katastrophe, Schlaglöcher so tief dass man darin steckenbleiben oder ein Rad verlieren kann. Auch provisorisch geflickte Straßen sind schlecht befahrbar. Mein Milan hat eine recht stramme Federung und die Reifen habe ich auch kräftig auf 7 Bar aufgepumpt. So spürt man jedes Steinchen auf der Straße. Wenn man übrigens mit geringerem Luftdruck fährt merkt man deutliche Geschwindigkeitseinbußen aber es wird komfortabler. Für die hiesigen Straßenverhältnisse wünschte ich mir ein weicheres, komfortableres Fahrwerk. Der Milan hat bisher alle Schläge gut weggesteckt, auch wenn es manchmal heftig gerumpelt hat.
Als Konsequenz kann man sagen, dass man ein Velomobil meist auf Straßen fahren muss, wobei ich aber aus Sicherheitsgründen Straßen mit Höchstgeschwindigkeit größer 70Km/h meide.
Da man sich mit dem Milan und auch mit anderen Velomobilen fast wie mit einem Auto bewegt, muss man auch den anderen Verkehrteilnehmern signalisieren können. Dazu gehört meiner Meinung nach ein gut sichtbares Frontlicht, Rücklicht, Bremslicht, Blinker und eine Hupe.

Ich finde dass diese Dinge in jedes am Straßenverkehr teilnehmende VM gehören und ich empfehle allen VM-Herstellern dieses Sicherheitszubehör standardmäßig einzubauen.

Der höchste Punkt am Milan ist die Kopfhutze. An dieser habe ich einen selbstgebauten Lichtflügel montiert, er ist drehbar falls man mal irgendwo anstößt oder den Milan auf den Kopf stellen möchte. Er ist 6mm dick aus weißem Plexiglas und an den Kanten voller LEDs. Nach vorne strahlen weiße 5mm LEDs mit 18000 mcd als Tagfahrlicht, nach hinten rote LEDs mit 16000 mcd als Rücklicht und Bremslicht und rechts und links gelbe mit 14000 mcd als Blinker. Das waren die hellsten die man bei Reichelt bekommen konnte.
Hinter dem linken Vorderrad-Radkasten habe ich die Schaltbox und Akkuhalterung befestigt. Dort kann ich die beiden Cyo-Frontscheinwerfer sowie drei Beleuchtungsmodi am Lichtflügel schalten;
1.gedimmt, denn die LEDs blenden sonst bei Nacht die Autofahrer
2.volle Lichtstärke, bei Tag ist man dadurch hervorragend erkennbar
3.ein 15Hz Blinkmodus, den würde ich nur bei schlechten Sichtbedingungen einsetzen; er erzeugt enorme Aufmerksamkeit.
An der Schaltbox kann ich noch Warnblinken einschalten, wie bei Autos.
Am linken Lenkhebel habe ich die Schalter für die Blinker, die Hupe die Bremse und das Rück-Blick-Kamerasystem montiert.
Wenn ich bremse blinkt mein Rücklicht mit 5 Hz auf; so wie es bei neuen Autos beim Starkbremsen üblich ist.
Seit ich den Lichtflügel in Betrieb habe reagieren die Verkehrsteilnehmer hervorragend auf mich, ich werde immer super gesehen, kann Zeichen geben und fühle mich dadurch sehr sicher. Viele die mich angesprochen haben meinten der Milan wäre ein motorisiertes Fahrzeug. Man wird im Verkehr mit Vorsicht und Respekt behandelt.

Dennoch sollte man immer mit der Fehleinschätzung der anderen Verkehrsteilnehmer rechnen. Manche schätzen die Geschwindigkeit des Milans langsamer ein, als er tatsächlich ist. Das kann dazu führen dass man überholt wird obwohl es nicht nötig ist. Ich habe gelernt dass das eigentliche Revier des Milan nicht Radwege sondern die Straße ist. Bei guten und breiten Straßen fahre ich am rechten Rand, so dass Autos problemlos überholen können. Wenn die Straße jedoch eng, schlecht und mit Schlaglöchern gespickt ist, fahre ich in der Mitte der Fahrbahn um jederzeit den Löchern ausweichen zu können, ferner werden die Autos genötigt vernünftig auf der Gegenfahrbahn zu überholen ohne dass es eng wird. Bisher hatte ich noch nie eine gefährliche Situation.

Wie ich oben schon schrieb störte mich der extrem eingeschränkte Blick durch den Rückspiegel. Also baute ich einen Spiegelersatz mit Kamera und Monitor. Mein Kamera-Rückblick-System hat sich bisher sehr gut bewährt.
Die Vorteile sind:
-Je nach eingesetztem Objektiv der Kamera hat man ein großen Rundumblick nach hinten (bei mir sind es ca. 65°)
-Man wird nicht von hinten geblendet, die Kamera regelt runter
-In der Dämmerung regelt die Kamera hoch und man hat fast Nachtsichtfähigkeit
-Spiegel verschlechtern die Aerodynamik, laut Helge Herrmann verliert man durch Spiegel einige kmh, das Kamerasystem ist komplett intern.
-Die Kamera im Heck des Milan beschlägt nicht, obwohl es draußen ca. 2°C war und die Scheiben beschlagen sind
-Die Sicht bei Regen ist genauso gut wie ohne Regen
Nachteile:
-das System braucht Strom
-Komponenten können ausfallen
-Man sollte den Monitor vor starker Sonneneinstrahlung schützen
-Es ist etwas schwerer als Spiegel
Für mich persönlich überwiegen die Vorteile des lückenlosen Rundum-Rückblick und der automatischen Helligkeitsregelung eindeutig.
So mancher Autofahrer hat mich gefragt wie ich den rückwärtigen Verkehr überwache, als er Monitor und Kamera gesehen hat, gab's große Augen.
Für die interessierten: ich verwende folgenden Monitor (ELV: Funk-Video-Einparksystem mit 9,14cm-Monitor , Artikel-Nr.: 68-08 78 72 für 99€) Die Kamera die dabei war konnte ich nicht verwenden weil sie zu breit für das Heck des Milan ist. Folgende Kamera von (Pollin: Zusatzkamera Kanal 4, Bestellnummer: 580 148 für 24,95€) funktioniert prima.
Der Monitor ist super, ich habe ihn am Deckel in der Mitte zusammen mit dem Tacho befestigt. Er funktioniert mit Kameras auf allen 4 Kanälen und auch mit kabelgebundenen Kameras. Er hat auch Bildrotation/Spiegelfunktion und merkt sich beim Abschalten alle Einstellungen. Ich habe eine Funkkamera eingesetzt weil ich befürchtete dass mit dem ständigen Auf- und Zuklappen des Deckels ein HF-Kabel nicht lange hält, aber diese Sorge war überflüssig, wenn man einen genügend großen Biegeadius der Kabel vorsieht.
Wie erwartet gibt's, wenn man durch Wohngebiete fährt, durch WLAN kurzzeitige Störungen und Streifen im Bild; aber nie so, dass das Bild länger komplett ausfällt. Weil auf meiner Strecke fast kontinuierlich Störungen auftreten werde ich das System auf eine kabelgebundene Kamera umbauen. Pollin 580131 für 19,95€.
Wenn man auf störungsfreies Bild wert legt, sollte man doch eine kabelgebundene Kamera wählen. Eventuell experimentiere ich mal mit einer zweiten Kamera die nach vorne blickt um bei Regen, in Dämmerung und Dunkelheit besser zu sehen und früher Schlaglöcher zu erkennen.

Nun zu den Akkus, ich habe je 10 NIMH-Mignon-Zellen von Sanyo zu einem Akkupack zusammengelötet. So habe ich 12V 2,7Ah 2 Akkupacks. Den Füllgrad der Akkus wollte ich mit einem Bausatz von (ELV NiCd-/NiMH-Akku-Monitor NAM 10, Komplettbausatz
, Artikel-Nr.: 68-735-00 4,95€) überwachen, der funktioniert aber nicht zuverlässig.
Nach drei Stunden Gesamtfahrzeit sind im Akku bei allen eingeschalteten Verbrauchern immer noch 700mAh, außerdem habe ich ja noch immer einen voll geladenen zweiten Akkupack dabei. Geladen und gepflegt werden die Akkus mit einem guten Mikrocontroller-Ladegerät.
Unter dem Tretlagermast habe ich eine Standard KFZ-Hupe von Conrad montiert. Die Hupe ist laut und KFZ reagieren gut darauf…aber Fußgänger und Radfahrer teilweise nicht. Nicht weil sie sie nicht hören, sondern weil sie denken dass ein Auto auf der Straße hupt und nicht ein Velomobil auf dem Radweg. Deshalb wollte ich noch zusätzlich ein kleine Fahrradklingel montieren, wusste aber nicht wohin und außerdem ist sie von aussen kaum zu hören und ein VM ist kein gewöhnliches Fahrrad sondern recht schnell. So habe ich eine Schiedsrichter-Trillerpfeife am Bug des Milan montiert und über einen langen Schlauch kann ich reinpusten. Ich hatte auch schon den Fall dass Rentner den hohen und lauten Pfeifton nicht gehört haben, da hat man eben Pech und muss abbremsen. In letzter Zeit habe ich meine Wege optimiert und fahre viel seltener auf Radwegen, so dass ich die Trillerpfeife nicht mehr brauche und wieder demontiert habe. Die Berichte im Forum über die AirZound Presslufthupe klingen gut, ich wüsste nur nicht wo im Milan ich sie befestigen kann ohne ein Loch in den Rumpf zu machen oder beim Hupen selber Taub zu werden.
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Ich musste auch erst lernen wie und wo ich Gepäck im Milan verstauen kann, er hat ja keinen Kofferraum wie ein Auto. Grundsätzlich sollte man alles in Plastiktüten einpacken, denn durch Schwitzen und kalter Außenluft bildet sich überall Kondenswasser.
Extrem wichtig finde ich das Gepäckfach vor dem linken Vorderrad, was nach unten abgeschlossen ist, so dass man nichts verlieren kann. Dort transportiere ich mein Werkzeug und Ersatzteile sowie Wertsachen. Meine Klamotten für die Arbeit rolle ich wie eine Wurst auf (Habe ich mal bei einer Sendung über Butler und deren Verpackungstricks gesehen) und transportiere sie in einer Plastiktüte an den Seiten hinter dem Sitz.
An Werkzeug habe ich immer dabei:
- einen Ersatzschlauch für die Vorderräder
- Lezyne Alloy Kit Flickzeug
- Reifenheber von Schwalbe
- Pumpe Lezyne Pressure Drive small
- Topeak Alien DX Deluxe
- 5mm Imbusschlüssel für die Hinterraddemontage
- Eine kleine Taschenlampe
- Das Rücklicht: Smart-Flashlight vom Räderwerk
- Ein paar Latexhandschuhe
- Papiertaschentücher
- Einen kleinen leichten Handbesen (wenn ich Scherben auf der Straße entdecke und nicht ausweichen kann fahre ich doch nicht jeden Tag drüber und riskiere einen Platten, da fege ich lieber einmal die Straße)
Ein Fahrradschloß führe ich nicht mehr mit. Ich habe das Abus Steel-O-Flex 1025 aber das wiegt fast 2Kg und ist recht groß. Zu Hause ist der Milan eh immer weggeschossen und das schwere Abus lasse ich immer in der Tiefgarage am Arbeitsplatz am Fahrradständer.
Nach 1000km hatte ich den ersten Platten vorne rechts. Die Reparatur ging schnell weil ich einfach den Schlauch getauscht habe und später geflickt habe. Der Milan ist so konstruiert, dass er auch auf einem Vorderrad, Hinterrad und der unteren Kante stabil steht wenn man ihn um 45° kippt. So kann man komfortabel am Vorderrad reparieren. Nach 2500km hatte ich den zweiten Platten vorne links. Dann habe ich mich entschieden Antiplatt-Bänder einzusetzen. Da der Ausbau des Hinterrades aufwändiger ist wollte ich mir eine Panne dort unbedingt ersparen und habe grünes Proline-Anti-Platt-Band eingebaut. Die Vorderräder haben je ein blaues Anti-Platt-Band. Immer wieder habe ich bei den fast täglichen Reifenkontrollen kleine Steinchen und Glasscherben aus den Reifen gezogen, sie haben regelmäßig den Mantel durchstochen, aber durch die Anti-Platt-Bänder ist keines durchgedrungen. Toi toi toi. Eines schönen morgens auf dem Weg zur Arbeit, in einer scharfen Rechtskurve auf einem Feldweg hat's plötzlich hinten laut pffffff getan und raus war die Luft. Es stellte sich heraus dass der Mantel an der Seite auf 10mm durchgescheuert war und den Schlauch hat es dann auch erwischt. Bei meinem höher gelegten Milan hatte ich hinten einen 50x559mm Schwalbe Kojak drauf und dieser scheuerte in scharfen Kurven innen an der hinteren Radverkleidung. Die Kojaks haben aber sehr dünne Seitenwände. Jetzt fahre ich hinten einen 35x559 Kojak mit blauen Anti-Platt-Band; da schleift nichts mehr.

Wie oben schon erwähnt war ich nie der große Sportler (auch wenn meine Kollegen jetzt sagen: "Da kommt der Sportler.") dennoch macht das Velomobilfahren sehr viel Spaß, bis auf die Passagen wo der Weg miserabel ist und man durchgerüttelt wird. Ich habe mich nie bis zur Erschöpfung angestrengt, außer einmal. Da bin ich zusammen mit dem liegenden Robert ein Stück gefahren, der Mann ist unglaublich fit und schnell mit seinem Quest, außerdem hatte er es eilig. Ich mit meinen paar hundert Km auf dem Tacho konnte da nicht mithalten. Eine Pulsuhr mit Brustgurt ist auch eine gute Investition, die hilft mir dass ich mich nicht überlaste und zeigt mir den Kalorienverbrauch an. Durch meine langsame herangehensweise hatte ich bisher noch nie einen Muskelkater. Für mich ist eben die effiziente Fortbewegung wichtiger als die sportlich schnelle. Ich habe einen GSK-Milan gekauft weil ich hier am flachen Niederrhein weinige Steigungen zu bewältigen habe und außerdem bei mir selbst 25kg abbauen kann, aber das geht langsam. Ich fahre meist zwischen 30 und 40 kmh. Mein Ziel war es 30+ dauerhaft in der Ebene Fahren zu können. Dies war mir fast von Anfang an möglich. Nun sind 40+ in der Ebene drin. Vorne nutze ich meist das große Blatt mit 52 Zähnen oder das mittlere Blatt mit 42 Zähnen, das kleine brauche ich nur bei Auffahrten aus Tiefgaragen, Brücken oder extremen Steigungen. 20% Steigung an der Tiefgarage war damit problemlos möglich. Mit dem großen Blatt kann ich bis ca. 60Kmh mittreten. Das reicht mir vollkommen. Von diesem Forum habe ich auch gelernt dass man besser zwischen 60 und 120 UPM treten sollte um die Gelenke zu schonen, und die Muskeln arbeiten effizienter. Früher habe ich in großen Gängen mit viel Kraft und wenig Drehzahl getreten. Bisher habe ich keinerlei Probleme mit Muskeln oder Gelenken. Durch die täglichen 3 Stunden Training im Milan fühle ich mich viel fitter und besser.

Reaktionen der Mitmenschen auf den Milan:
Alle die den Milan live auf der Straße erleben sind begeistert und erstaunt dass man nur mit Muskelkraft so flott unterwegs sein kann und solche Entfernung überbrücken kann. Wenn ich mit Haube fahre werde ich seltener angesprochen/angehalten, manche bücken sich und gucken ob da überhaupt jemand drin sitzt. Immer wieder ist mir im Rückmonitor aufgefallen dass Autos einige Zeit hinter mir herfahren und dann doch überholen. Irgendwann habe ich es dann gesehen; die Leute filmen mit ihrem Handy. Einer ist sogar mitten auf der Straße stehen geblieben, hat den Warnblinker angemacht um dann in aller Ruhe mit dem Handy zu fotografieren. Viele, insbesondere Frauen, die den Milan plötzlich sehen, erschrecken und springen zur Seite, obwohl genug Platz da ist, dann lachen sie. Neulich hat eine Familie mit ihrem ca. zweijährigen Sohn ganz fasziniert geguckt, da habe ich angehalten um ihnen den Milan zu erklären. Kaum hatte ich den Deckel auf, schon war der kleine Junge, mit dem kopf voran, zu mir reingesprungen, der Vater hat ihn dann an den Beine rausgezogen. : Jaja…wenn man nicht aufpasst wird man geentert….habe ich mir so gedacht. Am Medienhafen in Düsseldorf war eine Schulkasse unterwegs, da haben mich junge Mädchen gefragt ob sie auf dem Milan reiten könnten; das ist doch kein Pferd habe ich erwidert.
Sehr vorsichtig bin ich immer bei Pferden. Bisher ist keines erschrocken. Eine Reiterin kam einmal mit ihrem Pferd zu Fuß näher, ich stand, und als das Tier begriffen hat, dass das auch nur ein Fahrzeug mit einem Mann drin ist, war alles bestens. Jeden Tag fahre ich an ihm vorbei und es hat keine Angst mehr.
Manche Hunde haben Angst, andere reagieren neugierig und schnuppern, andere bellen aggressiv. Einmal lief ein Hund an der Leine seines Frauchens; der sah mich von hinten mit hellem Licht und hohem Tempo herandüsen, da war er wie geschockt blieb starr stehen und hatte ganz große Augen und zittrige Beine; ich musste bis zum Stillstand abbremsen.
Der Polizei bin ich schon öfters begegnet, aber bisher wurde ich noch nicht angehalten. Ein Motorradpolizist hat mich mal während der Fahrt gefragt ob das ein Fahrrad ist, als ich bestätigte, fuhr er davon.
Es war auch klar dass die Arbeitskollegen auch ihre Sprüche bringen mussten. Der Kollege, der meinte, dass ich ne 90Ah Batterie und einen Hilfsmotor brauche, meint nun ich solle eine Strecke mit mehr Steigungen fahren, das ginge zu leicht. Ein anderer der sich vorher wegen der Sicherheit im Straßenverkehr Sorgen gemacht hatte, hat neulich geträumt, wie er mit meinen Milan mit 50kmh durch die Stadt düst und sein Vater und seine Schwester hinten drauf reiten. Ein anderer fragte ob ich keine Werbung draufmachen wollte. Sein Vorschlag: "Machst du dir eine lange Schnur dran, dann kannst du Werbung für OB Tampons machen."
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Zukünftige Modifikationen
Der Milan ist zwar schon ganz gut aber er lässt sich bestimmt noch verbessern.
Wenn ich in Zukunft Zeit finde und Lust verspüre werde ich mit folgenden Modifikationen experimentieren
-zur Verbesserung der Aerodynamik will ich die Löcher am Unterboden im Bereich der Räder durch Abdeckungen verkleinern und hinten vielleicht sogar ganz verschließen
-Die Kette läuft auf dem kleinen und mittleren vorderen Blatt leise, wenn ich sie jedoch auf dem meist genutzten großen Blatt umschalte ist es viel lauter. Vielleicht hilft da eine Verlängerung der Kette, da ich momentan das kleine Blatt nicht benötige.
-Sehr wichtig ist mir die gute Sicht bei allen Wetterbedingungen und Tageszeiten. Wie ich hier im Forum gelesen habe kann man das Beschlagen des Visiers verhindern, wenn man eine Pinlock-Scheibe einbaut. Diese Doppelverglasung müsste man auch mal an den Seitenscheiben testen. Ferner müsste ich mal Methoden Testen um Regentropfen von der Scheibe zu entfernen. Gelesen habe ich hier über mit Rain-X behandelte Scheiben, die man über eine Düse und Sprühflasche mit Wasser wieder sauber bekommt. Ein Scheibenwischer auch Fadenwischer würde die Kunststoffscheiben schnell zerkratzen. Ein Echtglasvisier mit Scheibenwischer würde natürlich auch funktionieren. Die andere Möglichkeit immer gute Sicht zu haben wäre eine art Versatile-Dach passend für den Milan. Dabei müsste ein Abweiser unbedingt auch die feinen Tröpfchen abfangen die der Luftstrom über der Karosserie mitführt und die sonst im Gesicht und in den Augen landen. Fährt man ohne Haube müsste man einen Windabweiser haben der kalte Luft und möglicherweise auch Regen vom Brustbereich und Kopf abhält ohne die Sicht zu beeinträchtigen. Als letzte Möglichkeit für gute Sicht könnte man auch noch mit einer nach vorne blickenden Kamera experimentieren, die eine kleine Scheibe mit Wischer oder eine motorbetrieben Schleuderscheibe davor hat.
-Der Einbau einer Tröte wie AirZound oder ähnliche die nicht wie eine Autohupe klingt und die Fußgänger und Radfahrer aufmerksam macht.
-Der Einbau einer Tachobeleuchtung und Schalthebelbeleuchtung
-Akustische Entkopplung der Kettenumlenkrollen vom Rumpf würde eine starke Geräuschreduzierung bringen. Da habe ich aber noch keine Idee wie ich das stabil und gut hinbekomme.

Ich hoffe meine ausführlichen Berichte über den Einstieg ins Velomobilfahren haben euch nicht gelangweilt und begeistern auch andere dafür. Der Sprung ins kalte Wasser war nicht so schlimm wie erwartet wenn man es langsam angeht und nicht aufgibt.
Man muss sich bewusst sein das ein Velomobil immer einen Kompromiss aus verschiedenen Anforderungen darstellt und es die eierlegende Wollmilchsau nicht gibt. Man muss eben das für seine persönlichen Anforderungen beste Modell wählen.

freundliche Grüße
Franz
 

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Hallo Frackträger,

Schön das Du anscheinend Spaß hast mit deinem VM, den Wünsch ich dir auch!

Bei dem Schnittverbrauch deines Autos hätt ich auch alternativen gesucht.. 12,5 l auf 100 Km, was fähst Du denn da, nen Alten Kadett oder Käfer? (ich hab einfach mal deine Angaben über die Laufleistung und die Angabe über den Bezinverbrauch benutzt.. 5017km/400 Liter.. mir schwahnt aber das Du da irgendwo mißverständliche Angaben gemacht hast.. )

gruß, Axel
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

..Die Kamera ist ne coole idee, zeichne das teil auch auf? Ich habe nach mehreren unschönen Begegnungen nämlich dringend das Bedürfnis nach Beweissicherung..

Whooha, wenn ich mir deine Leuchtschiene auf dem Dach angucke, kann ich mir kaum vorstellen das Du die wegen den Cw-Verlusten an den Außenspiegeln wirklich Sorgen gemacht hast ;-) Zieht aber cool aus, keine Frage
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Das ist nicht langweilig, das ist hochinformativ. Einer der besten Berichte, die ich in letzter Zeit gelesen habe. :)
Ich bin beim Kauf meines FAW im Januar 1997 auch ins kalte Wasser gesprungen: Ich habe ein FAW zum ersten Mal bei der Abholung meines Bausatzes in Dronten in Naturam gesehen. Trotzdem hatte mich das Konzept überzeugt und das Selbstvertrauen, für die auftetenden Probleme auch Lösungen zu finden, überwog alle Zweifel.

Ganz herzlichen Dank dafür!
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Meine Motivation ein Velomobil zu kaufen waren nicht der Sport, vielmehr machte ich mir Gedanken wie ich umweltschonend, staufrei und preiswert zur Arbeit pendeln konnte. Als 2008 die Spritpreise hochschossen, ist die Entscheidung gefallen, dass eine Alternative für die täglichen ca. 70km mit dem Spritfresser Auto gefunden werden musste; zumal ich fast jeden Tag Zeit, Geld und Nerven im Stau auf der A57 zwischen Krefeld und Düsseldorf verschwendete.

Dieses Motiv hat in der Zeit viele in's VM-Forum gespült und veranlasst, sich ein VM zu besorgen. Mich eingeschlossen. Schon interessant wie konkret sich da der Spritpreis auswirkte - und heute beim selben Niveau eben nicht mehr. Aber damals war's ein stetiges Ansteigen, heute ist's ein Stagnieren. Zudem hat sich der Verkehr seitdem etwas verändert. Die Leute fahren etwas langsamer (weniger aggressiv) und scheinbar auch etwas weniger?
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

(...) Einbau einer Tröte wie AirZound oder ähnliche die nicht wie eine Autohupe klingt und die Fußgänger und Radfahrer aufmerksam macht.(...)

Hey Franz,
Die Airzounds ist (weil sie nicht klingt wie eine Autohupe) anscheinend etwas das Fußgänger und radfahrer erst beim ZWEITEN mal Hupen auf die Idee kommen lässt, das sie gemeint sein könnten... keine Ahung ob eine 12 Motorradhupe das besser macht.. ich vermute mal nicht... setz deine Erwartung an das Teil nicht zu hoch. ohne Loch im Milan wirst Du mit keiner Hupe glücklich werden, das ist schonmal klar..

gruß, Axel
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Hallo Franz,

Mensch da hat man ja viel zu lesen! Für lange Romane bin ich selber immer zu faul. Vielleicht sieht man sich ja noch mal auf dem Heimweg. Können gerne noch mal ein kleines Rennen fahren ;).

Gruß Roert
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Das ist nicht langweilig, das ist hochinformativ. Einer der besten Berichte, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Dem kann ich nur zustimmen!
Sehr witzig die Fotos von dem Stau auf der A 57 und Du mit dem Milan auf der leeren Straße oberhalb.:D

Reinhard
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Hallo Frackträger,

Schön das Du anscheinend Spaß hast mit deinem VM, den Wünsch ich dir auch!

Bei dem Schnittverbrauch deines Autos hätt ich auch alternativen gesucht.. 12,5 l auf 100 Km, was fähst Du denn da, nen Alten Kadett oder Käfer? (ich hab einfach mal deine Angaben über die Laufleistung und die Angabe über den Bezinverbrauch benutzt.. 5017km/400 Liter.. mir schwahnt aber das Du da irgendwo mißverständliche Angaben gemacht hast.. )

gruß, Axel

Hallo Axel,
mit Frackträger liegts du bei mir falsch, ich trage weder Slips noch Anzug. Meine Firma hatte ihren Sitz ne zeit lang am düsseldorfer Medienhafen aber inzwischen sind wir nach Ratingen umgezogen und ich muss ein paar Km weiter fahren.
Mein Auto, ein alter Benz W210 Kombi braucht bei meiner Fahrweise ca. 8L/100km. Er hat aber den Vorteil dass ich den Milan bei ausgebauten Beifahrersitz im Inneraum transportieren kann und dabei auch die Heckklappe schließen kann.

Meine Kamera ist eine einfache Funkkamera ohne Aufzeichnung, es gibt auch Modelle mit eingebautem Recorder (zur Beweissicherung).

Hallo Franz,

Mensch da hat man ja viel zu lesen! Für lange Romane bin ich selber immer zu faul. Vielleicht sieht man sich ja noch mal auf dem Heimweg. Können gerne noch mal ein kleines Rennen fahren ;).

Gruß Roert

Hallo Robert,
wir können uns gerne mal treffen und zusammen fahren, aber bei deinen Trainingszustand und dein neues Carbonquest rechne ich mir keine Chancen aus :).

Gwynfor AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Moin,
quote_icon.png
Zitat von penguin
-Der Einbau einer Tröte wie AirZound oder ähnliche die nicht wie eine Autohupe klingt und die Fußgänger und Radfahrer aufmerksam macht.



warum keine Fahrradklingel?

Ciao,
Andreas

Hallo Gwynfor,
die Fahrradklingel wäre ja im Innerern des Milan, und die hört man aus größerer Entfernung nicht. Wenn man schon abgebremst hat und in Schrittgeschwindigkeit hinter Fußgängern herfährt hören sie die klingel schon.

Grüße
Franz
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

hallo Franz,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Du warst ja sehr fleißig im Milan.
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht (Haube => Ohrenstöpsel! Umlenkrollen verursachen auch bei mir mit Haube viel Lärm im Innenraum; wenn Du eine Lösung für das Entkoppeln vom Resonanzkörper gefunden hast, wäre ich interessiert :)).
Dein Lichtflügel ist das obercoolste, was ich an VM-Beleuchtung jemals gesehen hab :D. Es hat was von einem mitfliegenden Schutzengel, oder man könnte ihn für einen Propeller oder Spoiler halten.

Richard
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Einfach nur ein super genialer Bericht der Lust auf mehr und einem eigenem Velomobil macht. Bitte schreib mehr Berichte zum Thema, ich möchte noch mehr lesen!
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Das mit der Tankstelle fand ich sogar etwas sarkastisch ,)
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

9kg abgenommen ist ein Wort. So ne fahrende Sauna ist auch ideal wenn man abspecken möchte und Spaß hat man obendrein. Sehr schöner Bericht, beim Lesen habe ich oft genickt.

Deine leuchtende "Antenne" käme mir nicht aufs Dach aber so ein Tannenbaum wird sicher sehr gut gesehen.

Könnte man das anlaufende Visir vielleicht mit einem Heizdraht in den Griff bekommen?

Mach weiter so
Heiko
 
AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Hallo,

hier sind noch ein Paar Bilder von der Kamera mit Halterung, dem Lichtflügel beim Test, die Befestigung von Monitor und Tacho am Deckel und der Blick auf Monitor und durchs Visier bei Regen. Für das Bild bei Regen musste ich anhalten, deshalb ist das Visier innen angelaufen, trotzden sieht man, dass das Kamerasystem ein super Bild auch bei Regen liefert.
Für die Montage von Monitor und Tacho nutze ich die Vorhandenen Löcher in Deckel und Haube. Mit den Flügelmuttern kann ich die Haube werkzeuglos in 2 Minuten demontieren. (ja ich weiß, man müsste die Flügelmuttern abdecken, damit man bei einer Kollision nicht mit dem Gesicht aufschlägt, das kommt noch...).

Grüße
Franz
 

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AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

Hallo,

hier sind noch ein Paar Impressionen von meinem Weg:
An dem Pflänzchen was durch den Asphalt bricht komme ich täglich vorbei. leider ist es nicht allein, sein Freunde wachsen auch fleißig und so muss ich aufpassen, dass ich keine überfahre :rolleyes: ....im Ernst, die Straßen sind teilweise katastrophal und werden nicht repariert oder nur notdürftig geflickt. Bei der Suche nach neuen Pfaden fand ich ein Straße wo kaum mehr Asphalt vorhanden war, an manchen Stellen wachsen kleine Bäumchen.

Es gibt natürlich auch schöne Streckenabschnitte auf guten Feldwegen, wo selten ein Auto langfährt und man den Blick auf die duisburger Stahlwerke (aus der Ferne) genießen kann. An den Stahlwerken bin ich auch mal eine Zeit lang vorbeigefahren, aber den ganzen Dreck in der Luft und den starken Verkehr muss ich meinen Lungen nicht antun. Dann lieber ab und zu einem Schalgloch oder einem Hasen auf den Feldern ausweichen und die frische Luft und die Freiheit genießen.

Grüße
Franz
 

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AW: Der Sprung ins kalte Wasser!

ich trage weder Slips noch Anzug.
Bitte keine Bilder in meinem Kopf erzeugen!:eek:

Ansonsten besten Dank für diesen wunderbar informativen Bericht.
Ich habe mit der Fahrradklingel als Zusatz zur Hupe gute Erfahrungen gemacht. Besser wäre die gute alte Radlaufschelle, aber da gibt es Befestigungsprobleme.

Gruß aus Münster,
Christoph
 
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