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Hallo!
Nun habe ich mit meinem Milan MK2 Nr.12 mehr als 5000 Km zurückgelegt, bei Temperaturen von -10°C bis +37°C, bei Sonne und Starkregen, bei Nacht und Tag und ich wollte euch mal berichten wie es mir mit dem Milan ergangen ist.
Hier erst einmal ein bisschen Statistik:
Beginn der Milanfahrten: KW 01, 2011
Gefahrene Strecke: 5.017.000 m
Gesamte Fahrzeit laut Tacho: 205 h
Umdrehungen der Vorderräder: 3.378.000
Umdrehungen des Hinterrads: 2.521.000
Benzinersparnis bei meinem Auto: 400 L
CO2 Einsparung: 930 kg
Kalorienverbrauch: 117.400 kCal
Abgenommen: 9 kg
Reifenpannen: 3
Ausgewechselte Reifen. 2
Speichenbrüche: 0
Meine Motivation ein Velomobil zu kaufen waren nicht der Sport, vielmehr machte ich mir Gedanken wie ich umweltschonend, staufrei und preiswert zur Arbeit pendeln konnte. Als 2008 die Spritpreise hochschossen, ist die Entscheidung gefallen, dass eine Alternative für die täglichen ca. 70km mit dem Spritfresser Auto gefunden werden musste; zumal ich fast jeden Tag Zeit, Geld und Nerven im Stau auf der A57 zwischen Krefeld und Düsseldorf verschwendete.
Ich testete die Strecke mit meinem Kettler-Cityrad, aber für mich als Gelegenheits-Radfahrer, der im Jahr vielleicht 600km zusammen brachte, war das ganz schön anstrengend. Eine Möglichkeit wäre gewesen ein E-Bike zu fahren, aber die Haltbarkeit der teuren Akkus schien mir nicht ausreichend.
Ein Benzin-Roller gefiel mir auch nicht, die stinken so furchtbar.
Ein Elektro-Roller schied wegen der Akkulebensdauer auch aus.
Mit öffentlichen Verkehrmitteln wäre ich auch über 90min unterwegs gewesen.
Schließlich kam ich über die Liegeräder zu den Velomobilen. Dieses Forum hat mein Wissen darüber stark erweitert.
Vielen Dank für eure tollen Berichte!
Ich habe wochenlang gelesen und Informationen zusammengetragen welche Velomobile für mich in frage kommen; bin ja nicht gerade schlank und zierlich und habe breite Schultern.
Wichtige Kriterien waren für mich:
-Ich musste darin Platz finden, bequem sitzen/liegen, und gut ein- und aussteigen können.
-Es sollte ein schnelles VM sein damit ich mit wenig Energie zügig fahren kann.
-Es sollte von guter Verarbeitung und wartungsarm (gekapselter Antrieb)sein.
-Weniger wichtig waren die Optik und das Gewicht, da ich hier am Niederrhein hauptsächlich auf ebenem Terrain fahre.
Dann war es an der Zeit Velomobile live zu sehen und zu testen. Freundlicherweise hat mir der liegender_robert sein damaliges Mango gezeigt, doch da kam ich mit den Schultern nicht hinein.
In betracht zog ich auch das Quest, aber als ich von Wartezeiten um die 3 Jahre gelesen habe schied es aus.
Das Go-One-Evolution habe ich auch getestet, ein hervorragendes Fahrzeug; aber als ich den Milan gefahren bin wusste ich dass es entscheiden ist. Ich hatte darin mehr Raum für die Schultern, konnte gut ein- und aussteigen und die Panzerlenkung gefiel mir besser. Man kann ihn auch mit oder ohne Kopfhaube fahren.
Bestellt habe ich einen weißen Milan in GFK, mit gewöhnlicher Kettenschaltung und drei Blätter (52, 42, 32 Zähne) vorne. Weitere Besonderheiten waren der nicht montierte Spiegel, sowie Ausschnitte für die Hacken. Der Rumpf ist im Bereich der Einstigsöffnung verstärkt. Ebenso sollte das Fahrwerk so hoch gelegt sein wie möglich, damit ich nicht, an den in unserer Gegend häufigen Bodenschwellen, aufsetzen möge. Mein Milan hat zwei Terracycle-Umlenkrollen, 90mm Trommelbremsen und an allen Reifen Kojaks.
Gedanken habe ich mir auch zur Farbgebung gemacht. Eine dunkele Farbe kam wegen der Aufheizung im Sommer nicht in Frage, Gelb gefiel mir nicht so sehr, Rot wird in der Dämmerung schnell zu Grau, außerdem gibt's auch Menschen mit Rotblindheit. Weiß wird schlecht bei Nebel und Schnee gesehen, aber es wird im Sommer nicht so warm. Ich habe mich für weiß entschieden und wollte meinem Milan noch ne ordentliche Beleuchtung spendieren.
Leider verzögerte sich die Auslieferung meines Milan auf 14 Monate, so hatte ich genug Zeit mir Gedanken um die Elektrik zu machen….und die Arbeitskollegen hatten auch genug Zeit Sprüche zu klopfen. Manche meinten das sei zu gefährlich weil man so tief liegt und übersehen werden kann, andere wollten dass ich einen 90Ah Akku einbaue und einen E-Motor oder gleich einen kleinen Verbrennungsmotor.
Dann wurde der Milan endlich Anfang Januar 2011 fertig, aber ich bekam zu diesem Zeitpunkt keinen Urlaub um die Elektrik zu bauen und installieren. So unternahm ich die ersten vorsichtigen Fahrten fühlte mich aber nicht sehr wohl, weil ich den Verkehrsteilnehmern nicht signalisieren konnte wohin ich fahren wollte. Schnell habe ich eine provisorische Blinkanlage mit je zwei LEDs pro Seite gebaut. Auch die Sicht mit dem kleinen provisorisch angeklebten Spiegel war nicht berauschend. Ferner bin ich anfangs mit Jeans und Fleecejacke gefahren, es war Februar, richtige Radlerklamotten mussten her. Als ich den Milan kaufte habe ich beim Räderwerk auch gleich passende Shimano SPD-Schuhe gekauft. Es zeigte sich dass ich doch gelegentlich die Hülle von innen mit meinen 46er Schuhen berührte, ich habe die Sohlen ein wenig zurechtgestutzt, jetzt geht's. Als es kalt war, hatte ich immer wieder taub gewordene Füße, ich weiß bis jetzt nicht ob es an der Kälte lag oder an den neuen Schuhen die mich eventuell zu sehr einschnüren aber auf jeden Fall sehr gut durchlüftet sind.
Der trotz Höherlegung immer noch sehr tiefe Milan setzt gelegentlich doch vorne auf, manche Bodenschwelle ist auch unüberwindbar. Anfangs hatte ich auch Probleme mit dem großen Wendekreis von ca. 12m, ich musste an manchen Stellen durch die Fußlöcher rückwärts rangieren. Man muss eben Straßen befahren die ein Aufsetzen und rangieren überflüssig machen.
Nach wenigen Wochen hatte ich bei der Abfahrt von einer Brücke beim Bremsen eine heftig flatterndes rechtes Rad; eine unrunde Bremstrommel wie sich später herausstellte. Das Räderwerk behob den Fehler zügig. Zu Ostern 2011 habe ich meinen Milan mal hochgebockt und gründlich inspiziert weil mir bei höherem Tempo ein instabileres Fahrwerk aufgefallen ist. Ich fand einen Riss im rechten Radkasten an der Befestigung für den Längslenker. Das Räderwerk empfahl mir nicht mehr zu fahren und den Defekt sofort beheben zu lassen. Zu der Zeit hatte ich 1300km gefahren und die erste kostenlose Inspektion war fällig. Jens Buckbesch hat nicht nur die Radkästen verstärkt und die Inspektion durchgeführt, sonder auch noch die hintere Umlenkrolle tiefer gelegt, so dass der Antriebsstrang reibungsärmer läuft.
Die Fahrten ohne Kopfhaube sind bei warmen Temperaturen und ohne Regen sehr angenehm, man kann den Verkehr mit allen Sinnen wahrnehmen und wird gut gekühlt. Wenn es morgens jedoch frisch ist, unter 10°C, finde ich es im Brust- und Halsbereich zu kalt. Es bildet sich an der Hinterkante des Deckels ein Wirbel, der die kalte Außenluft auf Brust und Bauch leitet. Da würde vielleicht ein Windabweiser helfen.
Ich fahre meist mit Kopfhaube, der Sichtbereich ist nur minimal kleiner als in einem Auto, weil man sehr nah an den Scheiben sitzt. Bei Kälte und hoher Luftfeuchtigkeit beschlagen die Scheiben an Ampelstopps; obwohl ich eine nanobeschichtete Frontscheibe habe. Nach 30m Fahrt sind sie jedoch wieder frei. Zur Not kann man bei hochgeklapptem Visier unter der Scheibe durchgucken. Das hochgeklappte Visier hat den Nachteil, dass ein Teil des weißen Deckels gespiegelt wird und dadurch die Durchsicht verschlechtert. Ich fahre dennoch meist mit hochgeklapptem Visier, wegen der besseren Sicht und der besseren Kühlung.
Die Haube ist auch ein guter Sonnenschutz. Sie verbessert auch die Aerodynamik, man wird einige km/h schneller. Sowohl an den Außenkanten des Deckels, als auch an der Hinterkante der Kopfhaube habe ich zur Regenabdichtung und Vibrationsminderung Tesa-Dichtungsgummi aufgeklebt. Durch die geschlossene Haube wird der Lärm, der durch den Antrieb entsteht, eingefangen und es wird dadurch noch lauter. Gemessen habe ich auf gutem Asphalt bei 30kmh mit der Kette auf dem großen Ritzel 80-90dB(A). Deshalb fahre ich bei geschlossener Haube mit Ohrstöpsel. Bei hohen Geschwindigkeiten und ohne Haube nimmt der Lärm durch Windgeräusche an den Ohren aber auch stark zu. Der Lärm entsteht hauptsächlich durch die Kettenumlenkrollen und wir durch den Milanrumpf wie durch einen Resonanzkasten verstärkt. Bei schlechten Straßen rumpelt es fürchterlich laut.
Die Fahrt mit Haube bei Regen ist unschön. Bei meinem Deckel mit der Tesa-Dichtung kommt nur gelegentlich mal ein Tropfen Wasser rein. Das Problem ist das Visier. Wenn es bei Regen komplett geschlossen ist, kommt zwar fast kein Wasser rein, aber es beschlägt und durch die Tropfen auf der Scheibe geht die Sicht gegen null. Die Seitenscheiben beschlagen auch schnell bei geschlossenem Visier. Bei leicht geöffnetem Visier sieht man ziemlich schlecht durch die Tropfen auf der Scheibe und es kommt oben und unten Wasser rein. Bei stak geöffnetem Visier sieht man unter der Scheibe durch, aber Sprühwasser von der Oberseite des Milan sowie Regentropfen fliegen ständig ins Gesicht und in die Augen. Abhilfe brachte hier eine klare Radlerbrille. Das Gesicht und der Brustbereich werden bei Starkregen und geöffnetem Visier klatschnass.
Da müssen unbedingt Verbesserungen vorgenommen werden, so dass man bei guter Sicht halbwegs trocken den Verkehr beobachten kann!
….gleich geht's weiter…
Nun habe ich mit meinem Milan MK2 Nr.12 mehr als 5000 Km zurückgelegt, bei Temperaturen von -10°C bis +37°C, bei Sonne und Starkregen, bei Nacht und Tag und ich wollte euch mal berichten wie es mir mit dem Milan ergangen ist.
Hier erst einmal ein bisschen Statistik:
Beginn der Milanfahrten: KW 01, 2011
Gefahrene Strecke: 5.017.000 m
Gesamte Fahrzeit laut Tacho: 205 h
Umdrehungen der Vorderräder: 3.378.000
Umdrehungen des Hinterrads: 2.521.000
Benzinersparnis bei meinem Auto: 400 L
CO2 Einsparung: 930 kg
Kalorienverbrauch: 117.400 kCal
Abgenommen: 9 kg
Reifenpannen: 3
Ausgewechselte Reifen. 2
Speichenbrüche: 0
Meine Motivation ein Velomobil zu kaufen waren nicht der Sport, vielmehr machte ich mir Gedanken wie ich umweltschonend, staufrei und preiswert zur Arbeit pendeln konnte. Als 2008 die Spritpreise hochschossen, ist die Entscheidung gefallen, dass eine Alternative für die täglichen ca. 70km mit dem Spritfresser Auto gefunden werden musste; zumal ich fast jeden Tag Zeit, Geld und Nerven im Stau auf der A57 zwischen Krefeld und Düsseldorf verschwendete.
Ich testete die Strecke mit meinem Kettler-Cityrad, aber für mich als Gelegenheits-Radfahrer, der im Jahr vielleicht 600km zusammen brachte, war das ganz schön anstrengend. Eine Möglichkeit wäre gewesen ein E-Bike zu fahren, aber die Haltbarkeit der teuren Akkus schien mir nicht ausreichend.
Ein Benzin-Roller gefiel mir auch nicht, die stinken so furchtbar.
Ein Elektro-Roller schied wegen der Akkulebensdauer auch aus.
Mit öffentlichen Verkehrmitteln wäre ich auch über 90min unterwegs gewesen.
Schließlich kam ich über die Liegeräder zu den Velomobilen. Dieses Forum hat mein Wissen darüber stark erweitert.
Vielen Dank für eure tollen Berichte!
Ich habe wochenlang gelesen und Informationen zusammengetragen welche Velomobile für mich in frage kommen; bin ja nicht gerade schlank und zierlich und habe breite Schultern.
Wichtige Kriterien waren für mich:
-Ich musste darin Platz finden, bequem sitzen/liegen, und gut ein- und aussteigen können.
-Es sollte ein schnelles VM sein damit ich mit wenig Energie zügig fahren kann.
-Es sollte von guter Verarbeitung und wartungsarm (gekapselter Antrieb)sein.
-Weniger wichtig waren die Optik und das Gewicht, da ich hier am Niederrhein hauptsächlich auf ebenem Terrain fahre.
Dann war es an der Zeit Velomobile live zu sehen und zu testen. Freundlicherweise hat mir der liegender_robert sein damaliges Mango gezeigt, doch da kam ich mit den Schultern nicht hinein.
In betracht zog ich auch das Quest, aber als ich von Wartezeiten um die 3 Jahre gelesen habe schied es aus.
Das Go-One-Evolution habe ich auch getestet, ein hervorragendes Fahrzeug; aber als ich den Milan gefahren bin wusste ich dass es entscheiden ist. Ich hatte darin mehr Raum für die Schultern, konnte gut ein- und aussteigen und die Panzerlenkung gefiel mir besser. Man kann ihn auch mit oder ohne Kopfhaube fahren.
Bestellt habe ich einen weißen Milan in GFK, mit gewöhnlicher Kettenschaltung und drei Blätter (52, 42, 32 Zähne) vorne. Weitere Besonderheiten waren der nicht montierte Spiegel, sowie Ausschnitte für die Hacken. Der Rumpf ist im Bereich der Einstigsöffnung verstärkt. Ebenso sollte das Fahrwerk so hoch gelegt sein wie möglich, damit ich nicht, an den in unserer Gegend häufigen Bodenschwellen, aufsetzen möge. Mein Milan hat zwei Terracycle-Umlenkrollen, 90mm Trommelbremsen und an allen Reifen Kojaks.
Gedanken habe ich mir auch zur Farbgebung gemacht. Eine dunkele Farbe kam wegen der Aufheizung im Sommer nicht in Frage, Gelb gefiel mir nicht so sehr, Rot wird in der Dämmerung schnell zu Grau, außerdem gibt's auch Menschen mit Rotblindheit. Weiß wird schlecht bei Nebel und Schnee gesehen, aber es wird im Sommer nicht so warm. Ich habe mich für weiß entschieden und wollte meinem Milan noch ne ordentliche Beleuchtung spendieren.
Leider verzögerte sich die Auslieferung meines Milan auf 14 Monate, so hatte ich genug Zeit mir Gedanken um die Elektrik zu machen….und die Arbeitskollegen hatten auch genug Zeit Sprüche zu klopfen. Manche meinten das sei zu gefährlich weil man so tief liegt und übersehen werden kann, andere wollten dass ich einen 90Ah Akku einbaue und einen E-Motor oder gleich einen kleinen Verbrennungsmotor.
Dann wurde der Milan endlich Anfang Januar 2011 fertig, aber ich bekam zu diesem Zeitpunkt keinen Urlaub um die Elektrik zu bauen und installieren. So unternahm ich die ersten vorsichtigen Fahrten fühlte mich aber nicht sehr wohl, weil ich den Verkehrsteilnehmern nicht signalisieren konnte wohin ich fahren wollte. Schnell habe ich eine provisorische Blinkanlage mit je zwei LEDs pro Seite gebaut. Auch die Sicht mit dem kleinen provisorisch angeklebten Spiegel war nicht berauschend. Ferner bin ich anfangs mit Jeans und Fleecejacke gefahren, es war Februar, richtige Radlerklamotten mussten her. Als ich den Milan kaufte habe ich beim Räderwerk auch gleich passende Shimano SPD-Schuhe gekauft. Es zeigte sich dass ich doch gelegentlich die Hülle von innen mit meinen 46er Schuhen berührte, ich habe die Sohlen ein wenig zurechtgestutzt, jetzt geht's. Als es kalt war, hatte ich immer wieder taub gewordene Füße, ich weiß bis jetzt nicht ob es an der Kälte lag oder an den neuen Schuhen die mich eventuell zu sehr einschnüren aber auf jeden Fall sehr gut durchlüftet sind.
Der trotz Höherlegung immer noch sehr tiefe Milan setzt gelegentlich doch vorne auf, manche Bodenschwelle ist auch unüberwindbar. Anfangs hatte ich auch Probleme mit dem großen Wendekreis von ca. 12m, ich musste an manchen Stellen durch die Fußlöcher rückwärts rangieren. Man muss eben Straßen befahren die ein Aufsetzen und rangieren überflüssig machen.
Nach wenigen Wochen hatte ich bei der Abfahrt von einer Brücke beim Bremsen eine heftig flatterndes rechtes Rad; eine unrunde Bremstrommel wie sich später herausstellte. Das Räderwerk behob den Fehler zügig. Zu Ostern 2011 habe ich meinen Milan mal hochgebockt und gründlich inspiziert weil mir bei höherem Tempo ein instabileres Fahrwerk aufgefallen ist. Ich fand einen Riss im rechten Radkasten an der Befestigung für den Längslenker. Das Räderwerk empfahl mir nicht mehr zu fahren und den Defekt sofort beheben zu lassen. Zu der Zeit hatte ich 1300km gefahren und die erste kostenlose Inspektion war fällig. Jens Buckbesch hat nicht nur die Radkästen verstärkt und die Inspektion durchgeführt, sonder auch noch die hintere Umlenkrolle tiefer gelegt, so dass der Antriebsstrang reibungsärmer läuft.
Die Fahrten ohne Kopfhaube sind bei warmen Temperaturen und ohne Regen sehr angenehm, man kann den Verkehr mit allen Sinnen wahrnehmen und wird gut gekühlt. Wenn es morgens jedoch frisch ist, unter 10°C, finde ich es im Brust- und Halsbereich zu kalt. Es bildet sich an der Hinterkante des Deckels ein Wirbel, der die kalte Außenluft auf Brust und Bauch leitet. Da würde vielleicht ein Windabweiser helfen.
Ich fahre meist mit Kopfhaube, der Sichtbereich ist nur minimal kleiner als in einem Auto, weil man sehr nah an den Scheiben sitzt. Bei Kälte und hoher Luftfeuchtigkeit beschlagen die Scheiben an Ampelstopps; obwohl ich eine nanobeschichtete Frontscheibe habe. Nach 30m Fahrt sind sie jedoch wieder frei. Zur Not kann man bei hochgeklapptem Visier unter der Scheibe durchgucken. Das hochgeklappte Visier hat den Nachteil, dass ein Teil des weißen Deckels gespiegelt wird und dadurch die Durchsicht verschlechtert. Ich fahre dennoch meist mit hochgeklapptem Visier, wegen der besseren Sicht und der besseren Kühlung.
Die Haube ist auch ein guter Sonnenschutz. Sie verbessert auch die Aerodynamik, man wird einige km/h schneller. Sowohl an den Außenkanten des Deckels, als auch an der Hinterkante der Kopfhaube habe ich zur Regenabdichtung und Vibrationsminderung Tesa-Dichtungsgummi aufgeklebt. Durch die geschlossene Haube wird der Lärm, der durch den Antrieb entsteht, eingefangen und es wird dadurch noch lauter. Gemessen habe ich auf gutem Asphalt bei 30kmh mit der Kette auf dem großen Ritzel 80-90dB(A). Deshalb fahre ich bei geschlossener Haube mit Ohrstöpsel. Bei hohen Geschwindigkeiten und ohne Haube nimmt der Lärm durch Windgeräusche an den Ohren aber auch stark zu. Der Lärm entsteht hauptsächlich durch die Kettenumlenkrollen und wir durch den Milanrumpf wie durch einen Resonanzkasten verstärkt. Bei schlechten Straßen rumpelt es fürchterlich laut.
Die Fahrt mit Haube bei Regen ist unschön. Bei meinem Deckel mit der Tesa-Dichtung kommt nur gelegentlich mal ein Tropfen Wasser rein. Das Problem ist das Visier. Wenn es bei Regen komplett geschlossen ist, kommt zwar fast kein Wasser rein, aber es beschlägt und durch die Tropfen auf der Scheibe geht die Sicht gegen null. Die Seitenscheiben beschlagen auch schnell bei geschlossenem Visier. Bei leicht geöffnetem Visier sieht man ziemlich schlecht durch die Tropfen auf der Scheibe und es kommt oben und unten Wasser rein. Bei stak geöffnetem Visier sieht man unter der Scheibe durch, aber Sprühwasser von der Oberseite des Milan sowie Regentropfen fliegen ständig ins Gesicht und in die Augen. Abhilfe brachte hier eine klare Radlerbrille. Das Gesicht und der Brustbereich werden bei Starkregen und geöffnetem Visier klatschnass.
Da müssen unbedingt Verbesserungen vorgenommen werden, so dass man bei guter Sicht halbwegs trocken den Verkehr beobachten kann!
….gleich geht's weiter…