So, ganz kurz schaue ich auch mal vorbei. Dabei war ich eher in der Notaufnahme als im Wartezimmer, so unerwartet und schnell ging alles:
Am vergangenen Montag fand ich das Alleweder A4 von
@Sven-SH auf der HPV-Gebrauchtliste. (Wie sich heute herausstellte nur wenige Minuten nachdem es dort eingestellt worden war. Es hat wohl gerufen;-) ) Als zwar Velomobil-Interessierter, aber mit vermeintlich guten Gründen nicht -Besitzer (umliegende Strecken, Bollern, dreifache Schlagloch-Fundquote, ...) war das Angebot dann doch zu gut: Verkäufer persönlich bekannt, Standort in der Nähe, klassisches Einsteiger- (und "Alltags"-)VM, sogar mit der von mir so geschätzten Rohloff Speedhub, sehr fairer Preis. Damit könnte ich das theoretische "VMs passen nicht zu mir"-Gedankengebäude einem Praxistest unterziehen?!? Kurz überlegt (wohin damit, der Schuppen ist eigentlich voll?), dann eine "Reservierungsanfrage" geschickt, später dann den heutigen Besichtigungs- und Probefahr-Termin vereinbart.
Nun, das eigentliche Probefahren war ziemlich schnell abgehandelt: Ja, ich passe rein (keine Überraschung), sogar ohne Anpassungsarbeiten schon ziemlich genau. Das VM hat wie angekündigt deutliche Gebrauchsspuren, aber es fährt, lenkt, bremst, schaltet, federt, macht dabei keine bedenklichen Geräusche. OK, letzteres kann ich mangels einschlägiger Erfahrung nur unzureichend beurteilen, aber gefühlsmäßig war das in Ordnung. Und: schon die ersten vorsichtig ertasteten rumpeligen Kilometer durch kleine Wohnstraßen haben Spaß gemacht. Wie hier dutzendfach gelesen: Es fährt sich ganz anders als mit irgendeinem anderen Fahrzeugtyp. Ich nehme es! Der "geschäftliche Teil" bei Kaffee und Bananen-Waffeln (im Gegensatz zum VM ganz frisch und in jeder Hinsicht einwandfrei!) war dann einerseits Formsache, andererseits sehr nett. Zum Schluss haben wir noch einiges an "Begleitmaterial" im und auf dem A4 verstaut.
Dann die Überführungsfahrt nach Hause, meine zweite Fahrt in einem Velomobil überhaupt. Nördlich des Nord-Ostsee-Kanals und durch Kiel, insgesamt genau 50 km. Anfangs mit
@Sven-SH als Scout, zwischendurch dem vorsorglich im Navi hinterlegten Track folgend, im letzten Drittel auf wohlvertrautem Terrain. Erstaunlich für mich, wie klaglos das Alleweder selbst übelste Radwege bewältigt. (Die Fahrbahn habe ich dort lieber den scharenweise vorbeirasenden Motorrädern überlassen.) Auf einer einigermaßen glatten Rollstrecke habe ich festgestellt, warum der erste Gang so viel lauter ist als die nächsten: weil es sich tatsächlich um den siebten handelt, die unteren sechs Gänge liegen jenseits des Anschlags im Drehgriff. In Sehestedt also einen "Werkstatthalt" eingelegt und die Ansteuerung korrigiert: Seilbox abnehmen, Welle im Schaltgehäuse um sechs Rasten "nach hinten" drehen (viele Speedhub-Fahrer haben für diese "Not-Schaltmöglichkeit" einen 8er Schlüssel dabei - kann also auch mit intakten Schaltzügen nützlich sein), Schaltbox wieder aufsetzen. (Fotos machen.) Aha, jetzt kann man auch viel leichter anfahren! Die Primärübersetzung passt also doch schon ganz gut zu meinen Gewohnheiten. Sogar ein kurzer aber knackiger Anstieg, der die Minimalentfaltung meiner Räder bestimmt, ist damit machbar.
Alles in Allem war das ein toller Einstieg. Zum Schluss noch Bilder des Gefährts. Man beachte den rustikal verladenen Original(?)sitz und die ambulant angetapte Navihalterung...