AW: Winterreifen für's Velomobil
Hallo Max,
ich habe zwar schon einige unterschiedliche Reifen bei winterlichen Wetterbedingungen am Quest getestet, aber voraussichtlich kannst du mit meinen Erfahrungswerten am Quest im norddeutschen Flachland damit nicht viel anfangen.
Schwalbe Kojak in 50 - 559 = schon an geringen Steigungen (Brücken) dreht dieser selbst bei hohem Gang, z. B. 70 - 13 bis 11, auf Schnee mit dem darunter liegendem Eis durch.
Schwalbe Kojak in 35 - 559 = ein wenig besser, jedoch bis man erst Grip, unter hohem Energieverlust, am Reifen verspürt, könnte man mit einem echten Winterreifen schon ein weiteres Stück Strecke wesentlich entspannter zurückgelegt haben. Aber auch hier zeigte sich das Problem des Zurückrutschens trotz langsamen Antritts im hohen Gang an einer steileren mit 8 - 10 cm Schnee belegten und vereisten Brücke in Haren an der Ems/über die Ems, wo ich trotz langsamer Tretbewegung in einem hohen Gang immer wieder nur an den Fuß der Brücke zurückrutschte und letztendlich dann aus dem VM aussteigen mußte um es über die Brücke zu schieben.
Schwalbe Marathon Plus in 35 - 559 = wesentlich besser, allerdings neigt er noch dazu (z. B. auf einer rauhreifbedeckten Holzbrücke) noch durchdrehen zu wollen.
Schwalbe Land Cruiser in 50 - 559, in Laufrichtung montiert = bislang bestes Ergebnis bei Eis und Schnee (mit Ausnahme vielleicht von Spikesreifen, die ich noch nie verwendet habe), allerdings drehen sie noch bei Eis beim Antreten in niedrigeren Gängen noch ein wenig durch
Schwalbe Land Cruiser in 50 - 559, gegen die Laufrichtung montiert = auf Eis und Schnee sorgen diese für guten Vortrieb bei weniger Energieeinsatz.
Continental Grand Prix in 28 - 559 = da ich im März, nach dem Reifenwechsel auf Sommerreifen, noch von Schnee und Eis überrascht wurde, gibt es hier auch einen kurzzeitigen Erfahrungswert. Dieser Reifen verhält sich ähnlich wie der Schwalbe Kojak in 35 - 559 bei Schnee, jedoch dreht er, auf das Bodeneis durch den Schnee kommend, etwas eher durch.
Continental Top Contact Winter II in 50 - 559 = der Reifen bislang, der beim Quest für den besten Vortrieb sorgte allerdings lernt man dann mit ganz neuen Trainingsreizen die wunderbare Entschleunigung seines VM (voraussichtlich ähnlich wie mit Spikesreifen).
In diesem Winter teste ich den Marathon Plus Tour in 50 - 559 am Quest, weil der ein etwas höheres Profil hat als der gewöhliche Marathon Plus und ich mir hiervon einen bessern Grip in Kombination mit nicht zu viel Geschwindigkeitsverlust verspreche. Für das MTB habe ich Schwalbe Marathon Extreme in 57 - 559 gekauft. Die Lamellenstruktur auf den Gummistollen des Profils, sollte in etwa ähnlich wirken wie beim Continental Top Contact Winter II.
Meine Erfahrungswerte könnten allerdings auch durch den zu schwachen Federdämpfer am Antriebsrad verfälschte Ergebnisse liefern (wenn ich so die Erfahrungswerte mit gleichen Reifen anderer VM-Fahrer so vergleiche, denn ich habe erst in diesem Herbst die Federn in den Dämpfern gegen härtere getauscht). Die Sitzposition ist allerdings von Anfang an auf die niedrigste Stufe eingestellt und auch der Schwerpunkt ist ein wenig durch die Sitzeinstellung nach hinten verlagert (beim heckangetriebenen Quest habe ich nun etwas mehr Auflast am Antriebs-Reifen). Und ja, für gewöhnlich wechsele ich bis zu viermal im Jahr die Bereifung, den zu erwartenden Witterungsverhältnissen nach ("Sommerreifen", "Winterreifen" und "Übergangsreifen" für Frühling und Herbst), komplett durch.
bis jetzt gezogenes Fazit für Reifen bei winterlichen Verhältnissen:
der kostengünstige Schwalbe Land Cruiser trägt, bei gegen die Laufrichtung auf dem Laufrad montiert, zum besten Ergebnis, im Hinblick auf Grip und Geschwindigkeit, bei hiesigem Winterwetter bei der bisherigen Fahrzeugkonstellation bei.
Gruß
Heinz