Wie aus Autofahren Radfahrer werden könnten

Carsharing im städtischen Raum halte ich für unsinnig, weil genau die Wege <5km wieder mit dem KFZ zurückgelegt werden.
Eigentlich eher nicht, denke ich. Wenn du für jede Fahrt Buchungsgebühr + Zeit + km (die sind natürlich wenig dann) bezahlst überlegst du dir jedesmal, ob vielleicht doch lieber Bahn oder zu Fuß - zumindest kenne ich das so aus meinen Carsharing-Zeiten, auch von anderen Freunden die Carsharing gemacht haben. Damals habe ich über jede einzelne Fahrt und Alternativen sehr viel mehr nachgedacht als heute, wo das "kost nix"-Firmenauto vor der Tür steht...
Carsharing finde ich die perfekte Lösung für das Problem, das man hin und wieder eben doch mal ein Auto braucht (Uhrzeit, Transportkapazität) und Mietwagen verhältnismäßig viel Aufwand ist für eine spontane Sache. Ohne Carsharing hätten vermutlich einige Leute mehr ein Auto "für den Fall der Fälle" vor der Tür stehen gehabt.
 
Und der ist genau wann gegeben?
Mit Carsharing meine ich kommerzielle Carsharer, dh. die Fahrzeuge stehen irgendwo im Stadtgebiet herum, werden über eine App lokalisiert und gebucht und nach dem Buchungsfall irgendwo stehengelassen (in Wien waren das Smarts jetzt glaub ich 1er BMW), darum meine Analogie zu den Elektrorollern von Tier und wie sie heißen mögen...
OK, dann meinen wir unterschiedliche Dinge. Ich kenne eher die Variante mit festen Stellplätzen an die das Auto auch wieder zurück muss - und das macht in Gebieten wo die kritische Masse (genug User das es genug Stationen und immer ein freies Auto gibt) extrem viel Sinn.
Ich hatte das Glück im Carsharing-Paradies Karlsruhe zu wohnen und hätte mir nie ein Auto gekauft, wenn es nicht mit dem Job gekommen wäre (und da leider nötig ist).
Inzwischen wohne ich etwas weiter außerhalb und hätte bis vor kurzem 1-2 Ortschaften weiter gemusst zum nächsten Stellplatz (gerade mit Freude gesehen das es inzwischen 2 Autos in 1km Entfernung und jede Menge Stellplätze im Nachbarort gäbe), aber auch das hätte mir gereicht (Bahnanbindung zu den Stellplätzen) um auch mit dem Umzug kein Auto zu kaufen, wenn es nicht mit dem Job gekommen wäre. Dafür arbeite ich jetzt dran meinen Freund davon zu überzeugen, das wir in ein paar Jahren wenn sein Bus (der soviel steht das er nur noch 2-3 Mal im Jahr betankt wird) nicht mehr durch den TÜV kommt kein zweites Auto brauchen. Bei einem überzeugten Bahn-Fahrt-Hasser leider etwas schwierig, obwohl er im Alltag versucht fast alles mit dem Rad zu machen...
 
Eigentlich eher nicht, denke ich. Wenn du für jede Fahrt Buchungsgebühr + Zeit + km (die sind natürlich wenig dann) bezahlst überlegst du dir jedesmal, ob vielleicht doch lieber Bahn oder
Das ist den Menschen wurscht, die denken nicht so.
Ich lebe am Land, da fragen mich die Leut' ob ich mir kein Auto leisten könne und sind perplex, daß ich 30km am Tag in die Arbeit fahre, mit dem Fahrrad!
Ich bin 54 und mein fragendes Gegenüber war <30 und kurz danach wegen mannigfaltiger Stoffwechselentgleisungen hospitalisiert.
Frag Menschen ob sie gerne 3 Monate zusätzlichen Urlaub hätten oder 3 Monate weniger arbeiten möchten. Fast alle werden diese Frage bejahen.
In diesen 3 Arbeitsmonaten wird die Kohle für die Blechdose verdient.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles schön und gut. Doch zum Beispiel heute, als ich meine alte BMW zur Werkstatt gebracht habe. Wie das hier auf dem Land mit Carsharing gehen soll, ist mir ein Rätsel. Oder letzte Woche. Ich habe einen Anruf bekommen, wo ich Brennholz bekommen kann. Ich muß es nur halt selber aus dem Wald holen. Wo bekomme ich da jetzt bitte beim Carsharing einen vollwertigen Geländewagen mit Anhänger her? Mit einem "Spielzeug-SUV" wäre das Ganze sehr schnell in einer Katastrophe geendet.

Ich bin über viele viele Jahre mit Carsharing-Autos zu Orientierungslaufwettkämpfen kreuz und quer durch Deutschland gefahren, inkl. Fahrdienste für die Postensetzer der Wettkämpfe (das ist da wo du dann vom Forst die Schrankenschlüssel bekommst um überall hinzufahren) - viel mehr Wald und Gelände geht kaum. Und dafür gab es immer ein geeignetes Auto beim Carsharing - wenn ich gebraucht hätte auch mit Anhängerkupplung. Das ist ja gerade das gute bei einem guten Carsharing-Anbieter, das es verschiedenste Modelle für verschieden Zwecke gibt. + die Möglichkeit Kindersitze, Dachboxen, etc. bei Bedarf auch mit zu mieten (ob es auch Anhänger gegeben hätte weiß ich nicht, den Bedarf hatte ich nie).
 
Das ist den Menschen wurscht, die denken nicht so.

Wie gesagt, meine eigene Erfahrung als selbst-Carsharing-Nutzer und mit einer Menge Carsharing-Nutzer im Freundeskreis damals war eine komplett andere - man hat über jede Fahrt nachgedacht. Das gilt für Carsharing mit festen Stellplätzen für die Autos.
Für die Variante Autos stehen überall in der Stadt rum und können überall in der Stadt abgestellt werden (aber nirgendwo außerhalb) ist das natürlich anders - die schreit geradezu nach Kurzstrecken- bzw. Innerstädtischer-Nutzung (also genau da wo zu Fuss, Fahrrad oder ÖPNV eigentlich meistens gut funktionieren stattdessen) und ist pro Fahrt dann einfach zu billig für einen Nachdenk-Effekt. Die Variante sehe ich auch als kritisch und eher unnötig.
Die andere Carsharing-Variante möglichst weit zu verbreiten halte ich dagegen für einen wichtigen Punkt in der Verkehrswende, weil das dazu führen kann das mehr Leute das Auto nicht mehr einfach vor der Tür haben und deswegen bei jeder Fahrt zwischen den Alternativen (zu Fuß, Rad, Bahn/Bus,...) überlegen und halbwegs bedarfsgerecht wählen.
Ein weiterer Baustein ist auf jeden Fall Radfahren gegenüber Autofahren attraktiver zu machen, klar. Aber selbst wenn du Leute zu gerne-Radfahrern machst: solange noch ein Auto vor der Tür steht wird viel zu oft doch der Schweinehund, eingebildete Transportbedarf, etc. siegen. Wenn dagegen beides Hand-in-Hand geht, der Spaß am Radfahren und die Möglichkeit das Auto ohne Angst abzuschaffen, weil eine Alternative für den "Fall der Fälle" Tag und Nacht verfügbar immer noch in der Nähe ist könnte man weiter kommen.
 
Ich glaube das die paar LKW die z.B. die Lebensmittelläden versorgen nicht das Problem in Großstädten sind...
Je weiter in der Stadtmitte, desto mehr... allerdings ließen sich diese LKW, die ja nur Kurzstrecken fahren, zumindest durch E-LKW ersetzen, dann wäre zumindest die Luftbelastung in den Innenstädten weniger.
Erster Schritt wäre m. E. das generelle Tempolimit auf deutschen Autobahnen, damit Autofahrer anfangen zu lernen, daß es für sie keinen Anspruch auf freie Fahrt jederzeit gibt.
Sehr guter Punkt! (y) Vielleicht würde dann auch wieder mehr akzeptiert, daß auf einer Straße eben verschieden schnelle Verkehrsteilnehmer fahren können, und daß man halt auch mal ein bißchen warten muß, bevor man überholen kann. In Ungarn habe ich die Autofahrer da viel entspannter erlebt - wenn's mal nicht so schnell geht, dann halt nicht, da regen sich die FahrerInnen nicht so auf wie bei uns.
Im ersten Lockdown habe ich mir angewöhnt, wieder mehr Wege zusammen zu legen und effizienter unterwegs zu sein. Ich muss nicht extra wegen jeder Zwiebel 5km zum "nächsten" Supermarkt fahren. Jetzt habe ich beim Radeln im Alltag einfach immer eine alte Packtasche im Rucksack oder in der Tasche des Liegerades mit, und ich habe genug Stauraum für einen Einkauf für die ganze Familie.
Wir machen (auch seit dem ersten Lockdown) immer einen Wochenplan und ich kaufe 1x wöchentlich mit dem VM (oder LR+Hänger) ein... und wenn zwischendurch mal noch was gebraucht wird, ist das eine willkommene kleine Trainingsfahrt nach dem täglichen Homeoffice.
(Andere fahren mit dem Auto in's Fitnessstudio und setzen sich dort auf ein Fahrrad, das keinen Meter vorwärtskommt und keinerlei Fahrtwindgenuß bietet.)
In der Praxis wird der Seitenabstand und der Abstand zum Vordermann aber deutlich unterschritten, was durch erhöhtes Risiko kompensiert wird.
Vor allem, wenn der/die Vorfahre(nde) kein KFZ fährt..... :rolleyes:
Eigentlich eher nicht, denke ich. Wenn du für jede Fahrt Buchungsgebühr + Zeit + km (die sind natürlich wenig dann) bezahlst überlegst du dir jedesmal, ob vielleicht doch lieber Bahn oder zu Fuß - zumindest kenne ich das so aus meinen Carsharing-Zeiten, auch von anderen Freunden die Carsharing gemacht haben. Damals habe ich über jede einzelne Fahrt und Alternativen sehr viel mehr nachgedacht als heute, wo das "kost nix"-Firmenauto vor der Tür steht...
Carsharing finde ich die perfekte Lösung für das Problem, das man hin und wieder eben doch mal ein Auto braucht (Uhrzeit, Transportkapazität) und Mietwagen verhältnismäßig viel Aufwand ist für eine spontane Sache. Ohne Carsharing hätten vermutlich einige Leute mehr ein Auto "für den Fall der Fälle" vor der Tür stehen gehabt.
Sehe ich genauso - genau deshalb würde ich mir ja wünschen, daß es auch bei uns auf dem Land so ein Angebot gäbe...
Wie gesagt, meine eigene Erfahrung als selbst-Carsharing-Nutzer und mit einer Menge Carsharing-Nutzer im Freundeskreis damals war eine komplett andere - man hat über jede Fahrt nachgedacht. Das gilt für Carsharing mit festen Stellplätzen für die Autos.
Für die Variante Autos stehen überall in der Stadt rum und können überall in der Stadt abgestellt werden (aber nirgendwo außerhalb) ist das natürlich anders - die schreit geradezu nach Kurzstrecken- bzw. Innerstädtischer-Nutzung (also genau da wo zu Fuss, Fahrrad oder ÖPNV eigentlich meistens gut funktionieren stattdessen) und ist pro Fahrt dann einfach zu billig für einen Nachdenk-Effekt. Die Variante sehe ich auch als kritisch und eher unnötig.
Die andere Carsharing-Variante möglichst weit zu verbreiten halte ich dagegen für einen wichtigen Punkt in der Verkehrswende, weil das dazu führen kann das mehr Leute das Auto nicht mehr einfach vor der Tür haben und deswegen bei jeder Fahrt zwischen den Alternativen (zu Fuß, Rad, Bahn/Bus,...) überlegen und halbwegs bedarfsgerecht wählen.
Ein weiterer Baustein ist auf jeden Fall Radfahren gegenüber Autofahren attraktiver zu machen, klar. Aber selbst wenn du Leute zu gerne-Radfahrern machst: solange noch ein Auto vor der Tür steht wird viel zu oft doch der Schweinehund, eingebildete Transportbedarf, etc. siegen. Wenn dagegen beides Hand-in-Hand geht, der Spaß am Radfahren und die Möglichkeit das Auto ohne Angst abzuschaffen, weil eine Alternative für den "Fall der Fälle" Tag und Nacht verfügbar immer noch in der Nähe ist könnte man weiter kommen.
Ja, genau, exakt (y) Dieses Denken "ich muß ein (eigenes) Auto vor der Tür stehen haben, es könnte ja der Fall eintreten, daß ich sonst nicht wegkomme" kann bei vielen Zeitgenossen nur aufgelöst werden, wenn tatsächlich immer ein Auto zur Verfügung steht (nur dann ebenvom Car-Sharing). Im übrigen kann man (gerade als Städter) ziemlich viel Taxi fahren für das Geld, das man durch die Abschaffung eines eigenen KFZ einspart...
Ohne ein Umdenken wird es keine Verkehrswende geben.
100"% Zustimmung (y) Das Problem sitzt im (eigenen) Kopf... wenn man es schafft, selber über den Tellerrand des eigenen eingefahrenen Denkradius hinauszudenken, kann man für viele Mobilitätsbedürfnisse kreative neue Lösungen finden---- wenn man das nur will.
Es ist weniger eine Frage der Fahrzeuge oder der Infrastrukur, beides steht uns bereits in ausreichender Form zur Verfügung.
Doch, ich denke schon... zur Infrastruktur zählt ja auch ein attraktiver, preiswerter ÖPNV - und da läßt sich noch sehr viel verbessern.
Wenn man die tatsächlichen Kosten, die der Individual-PKW-Verkehr wirklich verursacht, mit einpreisen würde, wäre der ÖPNV im Vergleich auch wesentlich attraktiver.
 
Wir machen (auch seit dem ersten Lockdown) immer einen Wochenplan und ich kaufe 1x wöchentlich mit dem VM (oder LR+Hänger) ein
So mache ich das, seit ich Teenager bin, zuerst mit 24zöller und Packtaschen, seit Jahrzehnten mit Liege und Anhänger.
setzen sich dort auf ein Fahrrad, das keinen Meter vorwärtskommt
Das hat mich schon beim Schaukelpferd gestört und mich so wild gemacht, dass das Schaukelpferd dann eben doch vorwärts kam.
ziemlich viel Taxi fahren
Das erinnert mich an den "stupid son if a bitch" von Taxifahrer, der mich gestern wie ein Irrer überholte. Von dem und den meisten seiner Kollegen möchte ich eher nicht gefahren werden.
 
wenns nicht so traurig und absurd wäre, dann würd ich den wikipedia Artikel dazu für ein satirisches schience-fiction Geschichtchen halten...
oh, aber wir wollen nicht verrußt abschweifen...
 
Das die Psyche und Emotionen eine größere Rolle spielen als vielfach angenommen wird in diesem Artikel in Sachen Fahrverhalten im privaten Blog eines Verkehrspsychologen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen deutlich:
Erwartungen steuern das Fahrverhalten

Zitate daraus:
[...] Besonders problematisch ist es jedoch, wenn aufgrund positiver Erfahrungen mit einer riskanten Fahrweise "falsche" Schemata gebildet werden, in denen das Verhalten in bestimmten Situationen als ungefährlich im Gedächtnis gespeichert wird, obwohl diese Situation objektiv gefährlich ist. Wiederholen sich solche Erfolgserlebnisse bei Autofahrern, stabilisieren sich die gefährlichen Schemata. Schemata sind relativ stabil und daher gegen über Änderungsversuchen zum Beispiel durch Kampagnen sehr widerstandsfähig.
[...]
So gesehen wird das Fahrverhalten in konreten Verkehrssituationen durch mehr oder weniger bewusste Erwartungen gesteuert. [...] Dieser Vorgang erfolgt begrenzt rational, da die Erwartungen von mehr oder weniger starken Emotionen begleitet werden, die ihrerseits ein starkes Gewicht bei der Entscheidungsfindung haben.
[…]
Ein für die Erwartungsbildung relevantes Merkmal der Situation ist die objektive Aufgabenschwierigkeit. [...] Die objektive Aufgabenschwierigkeit kann jedoch von der subjektiven in einem erheblichen Umfang abweichen, so dass objektiv betrachtet eine Fahraufgabe schwieriger ist, als sie subjektiv wahrgenommen wird.
 
[...] Besonders problematisch ist es jedoch, wenn aufgrund positiver Erfahrungen mit einer riskanten Fahrweise "falsche" Schemata gebildet werden, in denen das Verhalten in bestimmten Situationen als ungefährlich im Gedächtnis gespeichert wird, obwohl diese Situation objektiv gefährlich ist. Wiederholen sich solche Erfolgserlebnisse bei Autofahrern, stabilisieren sich die gefährlichen Schemata. Schemata sind relativ stabil und daher gegen über Änderungsversuchen zum Beispiel durch Kampagnen sehr widerstandsfähig.
[...]
Kann ich aus eigner Erfahrung zu 100% bestätigen. Auf einer meiner Standardstrecken werde ich praktisch jedesmal in extrem riskanter Weise überholt (Kuppe mit Kurve, Gegenverkehr ist überhaupt nicht einzusehen) - mir erscheint es fast als ein Wunder, daß es da noch nicht gekracht hat, bei den ungezählten Beinahe-Crashs, die ich dort selber miterlebt habe... und offensichtlich scheint bei den betreffenden Autofahrern genau das passiert zu sein: "Es ist bisher immer gutgegangen, also kann es ja nicht so gefährlich sein." wird abgespeichert.
 
"Es ist bisher immer gutgegangen, also kann es ja nicht so gefährlich sein." wird abgespeichert.
Ja, wir werden zwar schon wieder leicht OT... aber auch ich denke immer wieder dass vermutlich der weitaus grösste Teil der KFZ-Fahrer:innen völlig verdrängt (oder überhaupt nie realisiert) hat wie gefährlich das führen eines KFZ eigentlich ist - für andere, aber auch für sich selbst.
Und so verhalten sich viele dann halt eben auch.
Und entsprechend viele schwere Unfälle mit Verletzten und Toten gibt es infolgedessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wir werden zwar schon wieder leicht OT...
zugegeben... ;)
Deshalb zurück zum eigentlichen Thema: Nach meiner eigenen Erfahrung können Arbeitgeber viel dazu beitragen, indem sie gute (möglichst überdachte, ggfs. auch gesicherte) Fahrradparkplätze und Duschmöglichkeiten anbieten. Für mich war beides (v.a. die Dusche) entscheidend, ob ich jeweils mit dem Rad zur Arbeit gefahren bin oder nicht.
 
Das ist sicher ein wichtiger Punkt. Ein weiterer ist, dass manche Orte zu Fuß Gehen und noch mehr Rad fahren weitgehend ausschließen. Ich bin heute durch so einen gefahren. Ein wirklich netter, alter Ort mit schönen alten Häusern (Wildon), dessen einzige Straße durch den Ort vom Autoverkehr in Beschlag genommen wird. Der Ortskern ist tot wie nur möglich. Die Geschäfte stehen großteils leer. Dabei hätte der Ort Potential. Wahrscheinlich reicht es, die Straße zu Shared Space um zu gestalten, die Trennung von Gehsteig (eh nur minimal in vielen Abschnitten) und Fahrbahn auf zu heben, und die Straße durch Blumeninseln und Sitzgelegenheiten auf zu lockern. Aber ich sehe dem Ort immer noch beim Sterben zu. Würde ich dort im Ortszentrum wohnen, würde sogar ich mit das Rad fahren überlegen. Denn derzeit wird man mit dem Rad regelmäßig an die Wandgedrängt.

Wenn man den Bürgermeister fragt, sagt er wahrscheinlich, dass sie nichts für Radfahrer machen, weil eh keiner Rad fährt. (Ich habe ihn nicht gefragt.) Außerdem verläuft außen herum eh ein Radweg, von dem man aber nicht sicher in den Ort kommt. Zu Kinderwagen würde ihm wahrscheinlich auch nichts Besseres ein fallen. Dabei muss man es nur machen!

lg!
georg
 
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