Wie an Scheibenbremse Kolben zurück drücken ?

Und was ist das für ein Modell?
Ich blicks nicht wie das funktioniert. Normal würde man davon ausgehen, dass beim Bremsen die Schraubenfeder auf Zug beansprucht wird.
Wird hier aber auf Druck beansprucht. Der Metallstift steckt mit dem geriffelten Ende im Zylinderboden fest, und der linke, bewegliche Federteller liegt in der (nicht sehr auffälligen) Nut im Hinterende des Kolbens.
Das ist aber der Nehmer einer Magura-Felgenbremse, also eines geschlossenen Systems. Offene Systeme würden mit so einer Rückstellfeder m.E. nicht vernünftig funktionieren, denn die würde die Kolben immer komplett reinziehen und dabei die Flüssigkeit zurück in den Ausgleichsbehälter drücken.
 
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Habe diese Schraube weiter herausgeschraubt: acht Gewindegänge, weiter hab ich mich nicht getraut, da es schwerer ging:
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Dem Bilde nach dürfte die Schraube ein rein mechanischer Verstellmechanismus sein ohne direkte Verbindung zur Flüssigkeit, da sie im beweglichen Teil des Bremshebels sitzt. Vermutlich ist das schlicht ein Pin, der je nach Eindrehgrad weiter oder weniger weit rausschaut und so die "Bremsvorspannung" einstellt. Wenn Du die ganz rausdrehen solltest dürfte das System dennoch dicht sein (da die beiden Teile komplett entkoppelt sind). Ob es trotzdem eine blöde Idee ist die Schraube rauszudrehen, weil irgendwas anderes dagegen spricht kann man ohne Zerlegen oder Explosionszeichnung nicht sagen. Kann schlicht sein, dass auf den letzten (äussersten) Gewindegängen Sicherungslack drauf ist und es dadurch gegen Ende schwerer geht.
Aber: Nun ist die Einstellschraube praktisch bündig eingedreht. Das heißt bei Belagverschleiß kann ich wohl kaum nachstellen.Weiß jemand bei wie vielen Gewindegängen der Linksdreh-Anschlag wirklich ist?
Ich bezweifele, dass es einen echten Anschlag gibt. Höchstens eine aufgesteckte Sicherungsschreibe oder Schraubensicherung auf dem Ende der Schraube. Wie diverse andere in diesem Thread auch kann ich nur davor warnen, auf dumme Nüsse an hydraulischen Bremsen rumzubasteln ohne Sachverstand. Das kann böse enden. Und da die gesamte Bremskonstruktion offenbar das Bastelwerk von jemandem ist und ausserhalb der vom Hersteller designten Andwendung und Spezifikation betrieben wird rate auch ich dazu, sich an eben diesen Bastler zu wenden.
 
Grundsätzlich wird ja auch bei Scheibenbremsen unten am Bremssattel Öl eingefüllt, bis es oben am Bremsgriff blasenfrei herauskommt.
Grundsätzlich ist das bei Scheibenbremsen eher andersrum: Es wird am Ausgleichsbehälter Flüssigkeit eingefüllt und an Bremssattel entlüftet via Pumpen mit dem Bremsgriff oder Bremspedal so lange, bis keine Luft mehr kommt. Bei jedem Auto und jedem Motorrad. Das ist ein fisseliger Vorgang, immer schon gewesen. Kann sein, dass es bei Scheibenbremsen am Fahrrad anders ist und da unten eingefüllt wird und oben entlüftet - ich habe mit hydraulischen Scheibenbremsen am Fahrrad keine Erfahrung. Hört sich aber ungewöhnlich an, da die Entlüftung normalerweise in Richtung des Drucks gemacht wird (und mit dessen Hilfe), also Richtung Kolben. Es gibt für den professionellen Einsatz im KFZ-Bereich Befüll-/Entlüftungssysteme, die anders funktionieren und den Vorgang deutlich erleichtern, sowas hat aber wohl kaum einer zu hause. Also: Kann sein, dass es am Fahrrad heutzutage so funktioniert wie von Dir beschrieben (weiss ich nicht) - von grundsätzlich würde ich aber da nicht sprechen.
 
Dem Bilde nach dürfte die Schraube ein rein mechanischer Verstellmechanismus sein ohne direkte Verbindung zur Flüssigkeit, da sie im beweglichen Teil des Bremshebels sitzt. Vermutlich ist das schlicht ein Pin, der je nach Eindrehgrad weiter oder weniger weit rausschaut und so die "Bremsvorspannung" einstellt. Wenn Du die ganz rausdrehen solltest dürfte das System dennoch dicht sein (da die beiden Teile komplett entkoppelt sind).
Wenn das noch genauso aufgebaut ist wie vor 20 Jahren, kann man die Schraube nicht ganz herausdrehen, weil auf der Innenseite ein kugeliger Schraubenkopf sitzt, der direkt auf das Hinterende des Geberkolbens drückt. Die ganzen anderen HSxx-Hebel sind in dem Punkt besser. Die haben einen Stift, der ungefähr bis auf Höhe des O-Rings in den Kolben hineinreicht und bei Betätigung keine seitlichen (Reibungs-)Kräfte auf den Kolben ausübt.
ich habe mit hydraulischen Scheibenbremsen am Fahrrad keine Erfahrung. Hört sich aber ungewöhnlich an, da die Entlüftung normalerweise in Richtung des Drucks gemacht wird (und mit dessen Hilfe), also Richtung Kolben.
Meinen alten Golf hab ich auch so herum entlüftet, aber das halte ich hier für nicht allzu relevant.
Am wichtigsten ist, wo die Anschlüsse an den Zylindern sind - am entlüfteten Zylinder muss das Entlüftungsloch den höchsten Punkt bilden und am befüllten der Leitungsabgang. Darüber wird der Hersteller Bescheid wissen, also ist im Zweifel dessen Anleitung richtig. Eventuell störendes Gefälle in den Leitungen kann man am Fahrrad leichter beseitigen als an Autos, aber wenn man schnell und reichlich Flüssigkeit durchpumpt, bekommt man die Blasen auch nach unten herausgespült.
Die alten HS11-Hebel konnte man auch andersherum spülen, wenn man sie um 180° um den Lenker dreht. Die Leitungs- und Entlüftungsanschlüsse liegen dort an gegenüberliegenden Rändern des Zylinderbodens. Solange der Boden des Zylinders nicht tiefer als sein Hinterende liegt und das Öl in den unteren Anschluss hinein- und aus dem oben liegenden herausströmt, bekommt man also immer sämtliche Luft aus dem Geber heraus. Wie es bei dem neueren Hebel bei @labella-baron aussieht, weiß ich nicht, da ist die Entlüftung ja auf der Seite.
 
Hallo beisammen,
ich spiele mit dem Gedanken, ein junges Gebrauchtes Dreirad (Ice, hp, anthro...) für meinen Sohn, ebenfalls mit Handicap anzuschaffen. Am liebsten wäre mir das gleiche Modell (Ice Adventure HD), weil ich die Technik kenne, wobei HD nicht zwingend ist. Mich schrecken allerdings die meist verbauten hydraulischen Bremsen ab.
Bei meinen mechanischen kann ich die Beläge selbst wechseln (beinhaltet Ab- und Wiederanbau des Sattels). Das Einstellen habe ich ganz gut im Griff, so dass sie nicht schleifen.
Wie sieht der Wechsel bei den offenbar gängigen hydraulischen (z.B. Tektro Auriga) aus?

Ideal wäre:
- Ausgleichsschraube (für Abnutzung der Beläge) am Griff zurückdrehen
- Arretierstift-/Schraube raus
- Kolben zurückdrücken
- Beläge rausziehen
- Sattel innen reinigen
- neue Beläge mit eingelegter Feder rein
- arretieren
- ein paar mal Hebel drücken
- loslassen
- Testen ob es irgendwo schleift
- Freuen, Bier öffnen

Läuft es üblicherweise so ?

Vermutlich muss auch der Sattel ab- und wieder angebaut werden.
Wenn ich jedoch auch noch die Füllung mit Bremsflüssigkeit jedesmal korrigieren muss, dann wird es nervig, besonders wenn die Entlüftung beim Trike wegen der Lage der Bremsen anscheinend nicht trivial ist.

VG, Martl
 
Hallo Dirk,
danke für die schnelle Antwort.
Muss der Sattel bei Dir ab?
 
Die heutigen hydraulischen Bremsanlagen sind selbst nachstellend und die Sättel müssen nicht ab zum Tauschen der Bremsbeläge.
Bei meinem Reisedampfer habe ich weder Hydrauliköl nachfüllen noch entlüften müssen in fast 4 Jahren.
 
Danke Dirk.
so hatte ich es schon gedacht.
Die heutigen hydraulischen Bremsanlagen sind selbst nachstellend und die Sättel müssen nicht ab zum Tauschen der Bremsbeläge.
Bei meinem Reisedampfer habe ich weder Hydrauliköl nachfüllen noch entlüften müssen in fast 4 Jahren.
Und wie gehen die Kolben wieder zurück?
 
Ich reinige zunächst die Bremskolben, dann packe ich die alten Bremsbeläge wieder rein. Nun stecke ich einen breiten Schlitzschraubendreher zwischen die Bremsbeläge und verkante den Schraubendreher so weit, bis die Kolben ganz zurückgedrückt sind. Danach kommen die neuen Bremsbeläge in die Sättel. Die Sättel locker montieren, etwas fahren, auf einer Seite bremsen. Die Bremse gedrückt halten, den Sattel endmontieren. Das ganze auf der anderen Seite wiederholen. Fertig. Ging bei mir ruckzuck. Und ich bin kein Schrauber!
 
Ja, ich habe schon verstanden, wie es geht wenn der Sattel eh ab muss. Aber mich interessiert wie das bei Chrisol läuft?
Da wäre ja für das zurückdrücken die Scheibe im Weg, oder die gehen irgendwie freiwillig zurück.
 
@Ice
Wenn du vor den Nutzernamen ein @ setzt, wird dieser Nutzer darüber informiert, wenn du ihn in einem Faden ansprichst (ich weiß nicht, wie die Funktion heißt).
So ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass du eine schnelle Antwort bekommst.
In deinem vorigen Post also:
Aber mich interessiert wie das bei @Chrisol läuft?
Dirk, hoffentlich funktioniert das jetzt

Ne, leider nicht!
 
Danke. Ich bin mit der Bedienung nicht so vertraut.
Tut mir leid für meine Neugier...
 
Ja, ich habe schon verstanden, wie es geht wenn der Sattel eh ab muss. Aber mich interessiert wie das bei Chrisol läuft?
Da wäre ja für das zurückdrücken die Scheibe im Weg, oder die gehen irgendwie freiwillig zurück.
Die Kolben drückt man wie schon gesagt mit den alten Bremsbelägen und einem breiten Schraubenzieher zusammen.
Die haben ja genug Platz für die Klinge in der Breite der Bremsscheiben.
Nach dem Einbau der neuen Beläge den Bremssattel lockern, die Bremse anziehen und z.B. mit einem Spanngurt fixieren, dann den Bremssattel festschrauben.
Und die neuen Bremssättel möchten eingebremst werden, sonst quietschen die später.
Um die Dicke der Bremsscheibe zu messen ist dann auch eine gute Idee.
 
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