Moin!
Angeregt durch die von @Strampelhose hier ...
https://www.velomobilforum.de/forum...-streich-alphaseven.50305/page-38#post-884081
... aufgeworfene Frage nach den Möglichkeiten zur Rationalisierung der Velomobilfertigung, aber auch der von @Michael Beyss hier ...
https://www.velomobilforum.de/forum...iges-velomobil-wem-gehoert-die-zukunft.50350/
... gestellte Frage nach der Zukunft der Velomobile, denke ich gerade darüber nach: "Was würde Henry Ford machen?"
Fords Buch "My Life and Work" beschreibt sowohl die wirtschaftlichen als auch die technischen Aspekte von Rationalisierung und Massenproduktion im Fahrzeugbau: http://www.gutenberg.org/ebooks/7213
Dieses Buch liest sich auch aus Radfahrersicht durchaus interessant. Zum Beispiel nennt Ford die folgenden idealen Eigenschaften seines "universelles Fahrzeugs" (das er im Model T verwirklicht sieht):
1. Hochwertige Werkstoffe, die praktischen Nutzen bringen
2. "Einfachkeit im Einsatz - denn die Massen sind keine Mechaniker"
3. Ausreichende Leistung
4. Absolute Zuverlässigkeit
5. Geringes Gewicht
6. Steuerbarkeit unter allen Umständen
7. Effizienz des Gesamtfahrzeuges
Ford erklärt auch: "Es herrschte die Meinung vor, es wäre unmöglich, ein gutes Fahrzeug zu einem niedrigen Preis herzustellen, und es wäre sinnlos, ein günstiges Fahrzeug zu bauen, weil ohnehin nur wohlhabende Leute Fahrzeuge kaufen würden."
Dieses Argument liest man hier im Forum auch häufiger ...
Offensichtlich hat Ford es damals geschafft, mit einem günstigen Fahrzeug außerordentlichen Erfolg zu haben.
Natürlich enthält die Geschichte des Model T auch eine Warnung: Ford hat sich durch langjährige hohe Investitionen in die vollkommen auf das Model T fixierte Massenproduktion am Ende in eine Situation gebracht, in der grundlegende Innovation fast unmöglich war und ein Modellwechsel fast einen Neuanfang (mit hohem Risiko) bedeutete.
Sind Henry Fords Grundsätze auf die Velomobilproduktion anwendbar? Sein Buch enthält zahllose Beispiele für die fortlaufende Rationalisierung der Fertigung. Diese Beispiele stammen aber praktisch alle aus der "Stahlzeit" - Werkzeugmaschinen, subtraktive Fertigung, getaktete Fließbänder. Wie "rationalisierungstauglich" sind moderne Faserverbundstoffe? Im Flugzeugbau werden sie schon länger angewandt - aber Flugzeuge sind selbst, wenn sie mit traditionellen Materialien gebaut werden, sehr teure Produkte.
Es gibt hier im Forum ja die durchaus begründbare Sichtweise, daß Velomobile ein Nischenprodukt sind und bleiben werden. Ist das eine Nische, aus der zu entkommen durch technische Beschränkungen unmöglich ist? Oder ist es eine "selbstgewählte" Nische, aus der heraus es möglicherweise Wege gibt, die bisher noch niemand eingeschlagen hat?
Tschüs!
Hein
Angeregt durch die von @Strampelhose hier ...
https://www.velomobilforum.de/forum...-streich-alphaseven.50305/page-38#post-884081
... aufgeworfene Frage nach den Möglichkeiten zur Rationalisierung der Velomobilfertigung, aber auch der von @Michael Beyss hier ...
https://www.velomobilforum.de/forum...iges-velomobil-wem-gehoert-die-zukunft.50350/
... gestellte Frage nach der Zukunft der Velomobile, denke ich gerade darüber nach: "Was würde Henry Ford machen?"
Fords Buch "My Life and Work" beschreibt sowohl die wirtschaftlichen als auch die technischen Aspekte von Rationalisierung und Massenproduktion im Fahrzeugbau: http://www.gutenberg.org/ebooks/7213
Dieses Buch liest sich auch aus Radfahrersicht durchaus interessant. Zum Beispiel nennt Ford die folgenden idealen Eigenschaften seines "universelles Fahrzeugs" (das er im Model T verwirklicht sieht):
1. Hochwertige Werkstoffe, die praktischen Nutzen bringen
2. "Einfachkeit im Einsatz - denn die Massen sind keine Mechaniker"
3. Ausreichende Leistung
4. Absolute Zuverlässigkeit
5. Geringes Gewicht
6. Steuerbarkeit unter allen Umständen
7. Effizienz des Gesamtfahrzeuges
Ford erklärt auch: "Es herrschte die Meinung vor, es wäre unmöglich, ein gutes Fahrzeug zu einem niedrigen Preis herzustellen, und es wäre sinnlos, ein günstiges Fahrzeug zu bauen, weil ohnehin nur wohlhabende Leute Fahrzeuge kaufen würden."
Dieses Argument liest man hier im Forum auch häufiger ...
Offensichtlich hat Ford es damals geschafft, mit einem günstigen Fahrzeug außerordentlichen Erfolg zu haben.
Natürlich enthält die Geschichte des Model T auch eine Warnung: Ford hat sich durch langjährige hohe Investitionen in die vollkommen auf das Model T fixierte Massenproduktion am Ende in eine Situation gebracht, in der grundlegende Innovation fast unmöglich war und ein Modellwechsel fast einen Neuanfang (mit hohem Risiko) bedeutete.
Sind Henry Fords Grundsätze auf die Velomobilproduktion anwendbar? Sein Buch enthält zahllose Beispiele für die fortlaufende Rationalisierung der Fertigung. Diese Beispiele stammen aber praktisch alle aus der "Stahlzeit" - Werkzeugmaschinen, subtraktive Fertigung, getaktete Fließbänder. Wie "rationalisierungstauglich" sind moderne Faserverbundstoffe? Im Flugzeugbau werden sie schon länger angewandt - aber Flugzeuge sind selbst, wenn sie mit traditionellen Materialien gebaut werden, sehr teure Produkte.
Es gibt hier im Forum ja die durchaus begründbare Sichtweise, daß Velomobile ein Nischenprodukt sind und bleiben werden. Ist das eine Nische, aus der zu entkommen durch technische Beschränkungen unmöglich ist? Oder ist es eine "selbstgewählte" Nische, aus der heraus es möglicherweise Wege gibt, die bisher noch niemand eingeschlagen hat?
Tschüs!
Hein