Warum eigentlich immer dieses Entweder-Oder?
Ahoi,
>Überlegt mal, worauf ihr alles verzichten müsstet, wenn ihr das Auto abschafft. Würdet ihr das schon jetzt machen, wenn alle mitmachen?
also ich mache das jetzt seit 1989, habe es bislang nicht bereut und nicht im geringsten das Gefühl, auf etwas zu verzichten.
Der einfachste Weg, möglichst wenig Auto zu fahren ist der, einfach keins vor der Haustür stehen zu haben. Dann ab und an bei jemandem mitzufahren oder eins auszuleihen, darin sehe ich kein Problem. Vom Einkaufen nehmen wir manchmal ein Taxi, zum Transport von PC, Drucker und dem meisten anderen Kram nehmen wir entweder einen Fahrradanhänger, ein Alugestell eines alten Rucksacks, Packtaschen oder sonst irgendwas.
Wenn wir uns mal ein Auto geliehen haben, dann meist zum Großeinkauf im Baumarkt oder zum Transport eines komplett fahrunfähigen Fahrrads.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass die ökonomische Seite fast gar nicht berücksichtigt/wahrgenommen wird.
Ich gebe in den letzten Jahren pro Monat zwischen 200 und 300 EUR je Monat aus für:
- neue (Liege-)Räder (eigentlich jedes Jahr immer mind. ein neues/gebrauchtes)
- ALLE Bahnfahrten (abzgl. denen für den HPV, aber inkl. der meisten Fahrkarten für Heike wg. Punkte sammeln Bahncard
)
- sonst. ÖPNV
- Urlaub (also zusätzliche Kosten durch Übernachtung, Essen etc., sofern nicht bei Bahnfahrten schon gerechnet)
- auch solchen Kram wie Zubehör für Rad (Licht, Tacho, Ernährungsergänzungen etc.)
- Klamotten zum Radfahren
- Teilnahmegebühren für Rennen, RTFs, Brevets etc.,
- Mitgliedschaften in Sportverein(en)
- eine spezielle Digicam, gekauft NUR fürs Radfahren (wasserdicht, stoßfest, klein)
- einen Anteil für ein Fahrrad für meine Mutter
==> also wirklich ALLES, was irgendwie mit meiner Mobilität zu tun hat.
Mach das bitte mal mit einem Auto vor der Tür, das haut hinten und vorne nicht hin.
Und dieser Diskussion weichen die meisten Autobenutzer/innen auch konsequent aus mit verschiedenen Begründungen:
- habs doch schon bezahlt/gekauft
- habs gebraucht gekriegt
- habs (fast) geschenkt gekriegt
- Versicherung kostet mich nur XXX EUR im Jahr
- ich wohne so unpraktisch
- ich wohne so autogünstig
- ich bin bereit, für das bißchen Luxus zu bezahlen
- ich weiß nicht, was mich mein Auto kostet
- ist mir egal
Letzthin gelesen, dass die Deutschen in 2006 80 Mrd. EUR für neue Autos ausgegeben haben. Ich wars jedenfalls nicht.
Gruß, Chr.