Es gab nicht mal einen Angriff (wurde zumindest im Text nicht beschrieben)
Na ja - das kann man auch anders lesen und ich würde vermuten, dass das auch die meisten Leute tun. Im Artikel steht:
Stattdessen habe er plötzlich die Fahrertür des Rettungswagens aufgerissen und den 28-jährigen Sanitäter bedroht und beleidigt. Anschließend soll er versucht haben, die Hecktür zu öffnen. Im Inneren des Wagens kümmerte sich zu dem Zeitpunkt der Notarzt um die Patientin, deren Zustand sich wieder verschlechterte. Sie musste erneut reanimiert werden.
Die Mannschaft des Rettungswagens habe zwar verhindern können, dass der Radfahrer ins Fahrzeuginnere gelangte, allerdings habe der Vorfall die Weiterfahrt um einige Minuten verzögert. Erst als die alarmierten Polizeikräfte eintrafen, konnte der Rettungswagen weiterfahren.
Das kann man in meinen Augen durchaus als Attacke bezeichnen. Ein Attacke muss ja nicht körperlich sein - hier war sie offenbar kurz davor oder schon im Grenzbereich. Wie würdest Du das denn bezeichnen? Als normales Verhalten eines Radfahrers oder beliebigen Verkehrsteilnehmer im Strassenverkehr ja wahrscheinlich oder hoffentlich nicht, oder etwa doch?
Eine Überschrift ist relevant. Für mich nur ein weiteres Beispiel der alltäglichen Diskriminierung von Radfahrern und wenn man das kritisiert wird es abgetan als Kleinigkeit und dass es so ja nie gemeint war.
Da hat einer sich offensichtlich grob fehlverhalten und zufällig war er ein Radfahrer oder anders gesprochen: der Idiot war mit dem Fahrrad unterwegs. Erstaunlicherweise darf das Fehlverhalten also nicht benannt werden, oder es wird gar toleriert, weil er ein Radfahrer war. Man könnte aus Deiner Äusserung schliessen: Weil Radfahrer Deiner Meinung nach alltäglich Diskrimiert werden dürfen sie jeden Mist machen und man darf das nicht kritisieren, ja noch nicht mal benennen. Eine in meinen Augen etwas schräge Auffassung. Wie hältst Du es denn mit besagtem Banküberfall, denn ich einige Postings zuvor erwähnt habe? Ist der auch voll ok, weil es ja ein Radfahrer war, der ihn begangen hat?
Was wäre, wenn die ganze Geschichte sich in einer Kleingartenkolonie abgespielt hätte und die Überschrift demzufolge von einem Schrebergärtner geredet hätte? Die sind ja auch strukturell diskriminiert - sie werden gemeinhin als spiessige Gartenzwergnazis angesehen und zumindest hier in Berlin sind Kleingarten akut durch Wohnungsbau bedroht. Würdest Du Dich dann ähnlich echauffieren?
Für mich ist der Typ aus dem Artikel ein Idiot, der zufällig mit dem Rad unterwegs war. Ich fahre auch Fahrrad, ansonsten habe ich mit ihm aber nichts gemein - obwohl sogar die Altersklasse ähnlich ist. Schon mal darüber nachgedacht, dass Dein Verhalten nahelegt, dass Du Dich mit ihm gemein machst und das dazu führt, dass offenbar nicht nur das Merkmal "Radfahrer" auf beide zutrifft sondern es für die gemeine Bevölkerung dann aufgrund des selbstgewählten (!) expliziten Gemeinmachens naheliegt, dann auch das Verhalten des Radlers in ähnlicher Art und Weise bei Dir zu vermuten, da ihr ja offenbar zum selben Clan zu gehören scheint?
Wie man auch nur auf die Idee kommen kann bei dieser Geschichte wie Du mit "alltäglicher Diskriminierung" oder wie
@Frox mit "struktureller Diskriminierung" zu argumentieren und das Fehlverhalten zu rechtfertigen und zu relativeren ist mir ziemlich unbegreiflich. Wenn die Benennung von Fehlverhalten nicht möglich ist, weil das als politisch inkorrekt angesehen wird, führt das zwangsläufig zu Problemen, massiven Konflikten, Lagerbildung und Fehlverhalten. Überspitzt gesagt werden dann irgendwann alle Bösewichte per Fahrrad unterwegs sein, weil sie dann ungestraft böses tun können und von der Gruppe der Radfahrer beschützt und unterstützt werden in ihrem tun. Ist das wirklich das, was Du erreichen möchtest und als sinnvoll empfindest?