Velocars aus der Sicht eines zukünftigen (unbedarften) Käufers

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Ich bin eine Person im letzten Lebensdrittel und wohne am Stadtrand. Bis zur Innenstadt sind es fast 20 km.
Mein Wunsch, ich will komplett auf das Auto in der Stadt verzichten und möchte SICHER mit Fahrrad = BEWEGUNG ins Büro fahren.
Im Jahr 2019 war ich auf der Spezi um mir Velomobile anzuschauen. Dabei suchte ich nach einem Fahrzeug, dass folgende Vorgaben erfüllt:

Kein UMKLEIDEN und kein VERSCHWITZEN, FLEXIBLE Streckenführung auch durch Parks, REGENFEST

Dann der Frust, die bisherigen Velomobile sind für mich nicht einsetzbar.
Begründung:
Ein- und Aussteigen viel zu aufwändig. Aufgrund des Wendekreises für die Großstadt absolut untauglich. Darüber hinaus sind die Dreiräder auch noch umsturzgefährdet.

Damit war klar, es kann nur ein 4 Rad infrage kommen.

Hier meine Auswahlliste:

1. Podbike
Das Podbike ist relativ preisgünstig und verspricht viel.
Aber...
mir ist es aufgrund der geringen Bauhöhe zu unfallgefährdet. Bei vielen neuen Personenwagen sind die Fenster zwischenzeitlich so hoch angebracht, dass das Podbike nicht gesehen wird. Die Fahrradunfälle nehmen in der Großstadt immer mehr zu. Das liegt auch an den neuen Kreuzungskonzepten mit den speziellen Fahrradfahrspuren.

2. Quadvelo +
Im Sommer wurde der 1. Prototyp erstellt. Building the prototype – Quadvelo
Antrieb erfolgt über die Kette. Noch echtes Fahrradgefühl. Noch keine Preisidee.

3. Pedilio ++
pedilio on tour - pedilios Webseite!
Antrieb über die Kette. Solardach.
Erste Vorserie in Arbeit. Variante 25 km und 45 km ist lieferfähig

4. Bio Hybrid +++
Lange Entwicklungsdauer und Serienproduktion versprechen einen günstigeren Preis.
Mitnahmemöglichkeit eines zweiten Erwachsenen entwickelt sich für mich zu einem wichtigen Kaufkriterium.
Auch die spätere (hoffentlich nicht notwendige) Einsatzmöglichkeit als Elektrorollstuhl ist ein Gesichtspunkt, denn bis 6 km Höchstgeschwindigkeit ist keine Tretunterstützung notwendig.
Die umfassende elektronische Ausstattung lässt vermuten, dass ein hoher Diebstahlschutz geliefert wird.

Meine Kaufentscheidung wird erst nach Veröffentlichung der Preise und einer ersten Probefahrt erfolgen.
 
Ich bin eine Person im letzten Lebensdrittel und wohne am Stadtrand. Bis zur Innenstadt sind es fast 20 km.
Mein Wunsch, ich will komplett auf das Auto in der Stadt verzichten und möchte SICHER mit Fahrrad = BEWEGUNG ins Büro fahren.
Im Jahr 2019 war ich auf der Spezi um mir Velomobile anzuschauen. Dabei suchte ich nach einem Fahrzeug, dass folgende Vorgaben erfüllt:

Kein UMKLEIDEN und kein VERSCHWITZEN, FLEXIBLE Streckenführung auch durch Parks, REGENFEST
Der Drymer von Sinner geht in diese Richtung.
Leider wird er nicht mehr gebaut.
Aber in der heutigen Zeit könnte er vielleicht wieder auferstehen?
 
Ein Preis von 9.000,00 Euro zuzüglich USt. ist jedoch heftig.

Alle von dir genannten Velocars werden sich letztlich in diesem Preisrahmen bewegen. Aber bereits die Luxus-Variante eines E-Lastenrads (das CaGo Lastenrad) kostet ca. 5500€ und das hat noch keinen Wetterschutz.

Außerdem wird sich der Kaufpreis im Vergleich zu den monatlichen Gesamtkosten eines Autos recht schnell amortisieren. Der ADAC berechnet selbst für den günstigsten Kleinstwagen etwa 324€ pro Monat. Bei einem Velocar dürften diese monatlichen Gesamtkosten deutlich niedriger liegen.
 
Ein- und Aussteigen viel zu aufwändig. Aufgrund des Wendekreises für die Großstadt absolut untauglich. Darüber hinaus sind die Dreiräder auch noch umsturzgefährdet.

Vielleicht könnte auch der Veloxiter, an dem @JKL gerade arbeitet, was für dich sein. Was ich bisher gesehen habe, sieht recht kippsicher aus, er ist höher als übliche VM und es wird ihn als 25er Pedelec und 45er "Kabinenroller" geben.

Niedrig-Wendekreis-Apologet war ich bis zum Erwerb des Trikes auch, wenn es nicht gerade ein Milan SL mit üppigen 14m ist, sollten die ~10m der üblichen VM auch gehen. Gefühlt fahre ich keine schärferen Kurven als 10m mehr.
 
Bei den Anforderungen würde ich schlicht ein Twizy empfehlen.. Die Ansprüche sind halt die gleichen wie an das nächst beste SUV, aber bitte in Öko. Da man dann aber auf etwa 150000 Watt Antriebsleistung verzichtet und mit 100w + 250w Pedelec klar kommen muss, können die Abmaße nicht so sein, das man mit 3000kg Monster mithalten kann. Außer man findet 5-10kmh ausreichend. Und dann bitte nicht noch die eh zu engen Radwege damit blockieren.
Daher bedingt es etwas mehr umdenken. Ein Auto funktioniert nur, weil nahezu unendlich Energie im Tank zur Verfügung steht.
 
Bei den Anforderungen würde ich schlicht ein Twizy empfehlen.. Die Ansprüche sind halt die gleichen wie an das nächst beste SUV, aber bitte in Öko.

Eben nicht. Ein Velocar kann bei @HN_HH funktionieren. Vielleicht sogar eines der langsameren VM, entsprechend ausgestattet (Alleweder 6, Leitra Avancee, Leiba Classic). Er kann dann halt keine 50 aus reiner Muskelkraft fahren, er schrieb aber auch nicht, dass er das möchte. Wenn der Motor die Hauptarbeit macht und das VC etwa 50-100kg schwer ist - was mit heutigen Fertigungstechniken durchaus drin ist, siehe Veloxiter - kann man mit 100W Muskeln + 250W Pedelec mit Sicherheit dauerhaft 20-25km/h schaffen. Dann fährt man die 20km in etwas über einer Stunde, Ampelstopps eingerechnet. In modernen Großstädten ist man mit dem Auto kaum schneller und dieser Geschwindigkeitsbereich ist für die allermeisten Radfahrer mehr als ausreichend.
 
Kein UMKLEIDEN und kein VERSCHWITZEN, FLEXIBLE Streckenführung auch durch Parks, REGENFEST
Wenn es regenfest sein soll, ist es geschlossen. Wenn du dich innerhalb einer geschlossenen Karrosserie körperlich betätigst, schwitzt du.
Also entweder änderst du deine Vorgaben, oder musst dir ein anderes Fahrzeug suchen.
Dann der Frust, die bisherigen Velomobile sind für mich nicht einsetzbar.
Begründung:
Ein- und Aussteigen viel zu aufwändig. Aufgrund des Wendekreises für die Großstadt absolut untauglich. Darüber hinaus sind die Dreiräder auch noch umsturzgefährdet.
Ich fahr jetzt seit 19 Monaten/>18.000km ein Milan GT in HH, kann keine deiner "Begründungen" bestätigen und würde mich sehr wundern, wenn einer der anderen 12-15 Hamburger VM-Fahrer das anders sehen. Im Winter fahre ich sogar mit geschlossenem Fußloch, also ohne "Rückwärtsgang".

Wenn es sein muss, oder ich unbedingt Bock darauf habe, kann ich mit dem Milan auch durch die Hamburger Parks fahren (zb Wandsepark von Farmsen bis zur Alster, um dem Öjendorfer, Stadtpark, etc). In Regel dauern "Abkürzungen" durch die Parks aber länger als die Straße.

Bei vollen Straßen bin ich allerdings (auf meinem Arbeitsweg vom östlichen Stadtrand nach Wedel) gern den Elberadweg von Teufelsbrück nach Blankenese (oder umgekehrt) gefahren. Das war auch nicht schneller, aber viel angenehmer als im Berufs-Verkehr festzustecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht, wenn du nicht willst.
Ein lockeres leer mittreten hat mich auch im Sommer nie zum schwitzen gebracht.
Im Hochsommer bei >30°C fahr ich lieber das Trike. VM fahren ist bei der Hitze nicht das Problem, aber das warten an den Ampeln...
Das kommt aber (zumindest in Köln) sehr auf die Uhrzeit an.
Vor allem kommt es auf das Wetter an! Bei Hamburger "Schietwetter" komm ich zügig durch die Parks, bei Sonne muss ich mich langsam durch die Horden von Spaziergängern, Kinderwagen und Radfahrer schlängeln.
 
Hallo Harald? @HN_HH aus Hamburg,
ich hoffe, die spöttelnden Bemerkungen verschrecken Dich nicht zu sehr.
Ein- und Aussteigen viel zu aufwändig. Aufgrund des Wendekreises für die Großstadt absolut untauglich. Darüber hinaus sind die Dreiräder auch noch umsturzgefährdet.
Wir wissen wohl alle, was Du meinst, aber in diesem Forum haben sich viele mit den kleinen Nachteilen ihrer besonderen Fahrzeug arrangiert und ob der enormen Fahrmöglichkeiten eine tiefe und nachhaltige Begeisterung für ihre Tretrennmobile entwickelt. Zudem sind Deine Argumente - wegen mangelnder Erfahrung - sachlich falsch.
Für mich ist ein VM auch noch nicht relevant, aber ich habe immer mal wieder verschiedene Fahrzeuge ausprobiert und gut 1500km mit einem eigenen Alleweder Faw 2 zurückgelegt. Ein Elchtest kann gelingen, ganz manchmal auch versehentlich, sogar mit schwerwiegenden Folgen. Das könnte auch mit einer Leitra klappen. Die solltest Du Dir allerdings mal ausleihen und ne Weile damit fahren, bevor Du unversehens wegen plötzlichen Eintritt des Rentenalters kein voll ausentwickeltes und marktreifes und bezahlbares umd ansehnliches und... Velocar nicht mehr brauchst für Deine unverschwitzte Fahrt zum Büro.
Nix für Ungut,
Krischan
 
Ich würde ja noch die Leiba Cargo ins Gespräch bringen, die gibt es auch schon lange wirklich zu kaufen - hat aber auch nur drei Räder.
Wobei diese Fahrzeuge deshalb nicht ständig von selbst umfallen... die meisten dreirädrigen Velomobile werden mehrere 10 tkm gefahren ohne einmal auf die Seite gelegt zu werden...

Und ja, jedes halbwegs hochwertige Lasten- oder Liegerad kostet als Pedelec schon mindestens 5.000 Euro, ein Velocar das wirklich dauerhaft problemlos nutzbar ist wird wohl eher um die 10.000 Euro liegen denke ich.
Da ist der Markt ja noch recht überschaubar, die nächsten Jahre dürfte sich da noch einiges tun, dann wissen wir mehr...
 
Wie ja schon öfters hier geschrieben, zwischen Theorie und Praxis liegen Welten :D.
Bin auch im letzten Lebensdrittel (vermutlich) und habe auch ca. 20 Km bis zur Arbeit und hier ist etwas hügeliger als in HH. Allerdings bin ich Fan von möglichst auf der Straße fahren. Besonders aufwändig finde ich das Einsteigen in mein Velomobil nicht (Beinchen heben, rein rutschen). Völlig unverschwitzt komme ich trotz Motorunterstützung allerdings nicht an, ist aber für einen Arbeitstag auch kein Problem. Für möglichst völlig unverschwitzt braucht es nach meiner Erfahrung ein selbstfahrendes Fahrzeug (Automobil). Aber selbst da, kann man es im Sommer nicht immer verweiden (so man keine Klimaanlage mit Vorkühlung hat).
 
Hier ein traumhaftes Angebot für keine Eintagsfliege ;)
Vertrauenswürdiger Verkäufer!
Gruß Krischan
 
Vorhin sprach mich ein Nachbar an. Ob ich ein zweisitziges Velocar kenne... er fährt unter anderem ein Lasten-Pedelec (zur Arbeit, wenn er nicht grad den Leichenwagen nimmt) oder aber sein auffälliges Tandem (vorne Liege, hinten UP). Ihm fehlt der Wetterschutz.

Ein Duo-Quest oder gar ein Milan42 kommt vom Konzept her nicht in Frage, zwei Einsitzer auch nicht. Ach so, es sollen möglichst beide treten.

Er hat übrigens sowohl meinen Scorpion als auch mein GoOne schon mal kurz ausprobiert (er ist um so viel größer als ich, dass das nur áußerst eingeschränkt geht).

Wir haben dann kurz übers Twike geredet.

Fazit: Einsitzer sind in der Nische ja ganz nett. Aber nicht ausreichend.
 
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