Unfälle: Fuß gerät unter Sitzschale?

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Hallo,

vor vier Wochen hatte ich einen heftigen Sturz, bei dem mein linker Fuß auf dem Asphalt unter den Body-Link-Sitz geriet (bzw. die Speedmachine auf ihn kippte) und mein Sprunggelenk auf dem Asphalt gebrochen wurde. Ärgerlich, schmerzhaft und langwierig.
Nun hörte ich von einem ähnlichen Unfall.

- Ist dies eine typischer Liegerad-Verletzung? Gibt es Fahrer/innen mit ähnlichen Erfahrungen?
- Wenn ja, wäre es sinnig, die Sitzschale im unteren Sitzbereich an den Seiten anders zu konstruieren, um solche Verletzungen auszuschließen?

Ich freue mich auf Hinweise / Tipps.

Andreas
 
Hallo,
Bist du Click-Pedale gefahren? Ich hatte das darunter Rutschen am Anfang meiner Trike-Fahrerei auch. Ich hatte mir dann sehr schnell „richtige“ Schuhe gekauft, dann bin ich nicht mehr abgerutscht und auch nicht mehr unter den Sitz/das Fahrzeug mit Fuß und Bein gekommen. Ich fahre seit dem nur noch „eingeklickt“.
Lg
swoops
 
Lieber bariton-sänger,

das ist natürlich immer unschön - behandel ich auch immer wieder in der Physio. Du wirst nicht jedes erdenkliche Unfallgeschehen vermeiden können. Oft ist es wie mit dem Computer. Im einen Fall liegt der Fehler drin bzw. drauf, im anderen sitzt er davor. Eine Analyse des Unfalls (wenn möglich) bzw. der Verletzungs-verhindernden Faktoren ist immer richtig, aber nicht zwingend ergebnisreich. Um das einzuschätzen, wären Hinweise von Deiner Seite sinnvoll. ;)

Liegen ohne Klick-Pedale käme für mich z.B. nicht in Frage. Am Trike zerstört ein Abrutschen ziemlich wahrscheinlich die Unterschenkelknochen - mir noch nicht, aber anderen schon passiert. Da ist das VM (ohne Fußlöcher) klar im Vorteil, hat aber dafür wieder andere Risiken.

VG, Roland (Tenor) :)
 
ich rate auch zu Klickies, insbesondere bei Liegerädern mit Tretlagerüberhöhung, also fast alle.
Schätzen würde ich mal, dass so ein Unfall mit Fuß untern Sitz klemmen selten ist
 
Schätzen würde ich mal, dass so ein Unfall mit Fuß untern Sitz klemmen selten ist
Das verstehe ich eben auch noch nicht aus der Schilderung - meine Vorstellung will ich hier nicht einwerfen, weil das vllt gar nicht der Unfall-Realität entspricht. Wo soll der Fehler am Sitz sein und was schlägt er vor, was anders sein sollte?
 
Der hier ist auch krass...
Meine Stürze sind glimpflicher verlaufen, viermal seitlich auf Split oder ähnlichem Unrat auf Fahrbahnen weggerutscht und seitlich auf den Gluteus Maximus gestürzt. Nur Prellungen und Abschürfungen, immer mit über 30, einmal 45...
Wie beim Skistiefel aus den Klickpedalen geflutscht und gut vom Rad gelöst. Bin aber mit einem guten Motorradfahrlehrer gesegnet gewesen, der hat mir das Hinfallen für alle Zweiräder gut vermittelt. Dazu ein, zwei Jahre Budo und regelmäßig Krafttraining zum wöchentlichen 100er und die Körperspannung reicht auch für den jährlichen UN-fall.
Hoffentlich bleibt das so ...
Gute Genesung, @bariton , gute, sturzarme Fahrt allerseits,
Gruß Krischan
 
Bin aber mit einem guten Motorradfahrlehrer gesegnet gewesen, der hat mir das Hinfallen für alle Zweiräder gut vermittelt.
..... reicht auch für den jährlichen UN-fall.
Das Üben 1x im Jahr reicht aber nicht, um solche Situationen sicher zu beherrschen. Ich würde einfach auf Glück tippen. ;) Zudem ist die Masse beim LR und Motorrad schon deutlich unterschiedlich. Aus der früheren Beobachtung von Fahrradstürzen bei der TdF würde ich meinen, dass die meist nicht kontrollierbar ablaufen - man bekommt die dann ja immer so richtig schön zum Genießen in Zeitlupe aufbereitet angeboten. :eek:
 
@Gasi hat auch ein paar absichtlich herbeigeführte Stürze auf Youtube eingestelt.

Ich hatte in ca. 15 Jahren 3 ähnliche Stürze aus verscheidenen Ursachen und habe mich nie dabei verletzt.
2-Rad mit Untenlenker ist aus meiner Sicht die harmloseste Variante von Liegerad, weil man sich bei einem Sturz sehr leicht vom Rad trennt.
Ich glaube kaum, dass Gasi seine Sturz-Stunts mit einem UDK oder Tiller fahren würde...

Ähnliches gilt für die Clip-Pedale:
So lange man keinen Sturz hat, erhöhen sie die Sicherheit deutlich.
Man kann zwar auch ohne Clip mit überstrecktem Fußgelenk recht sicher fahren, dies braucht aber Übung.
Um nicht vom Pedal abzurutschen sind Clip Padale quasi die "deppensichere" Lösung.
Das funktioniert dann auch, wenn man müde, unkonzentriert, etc..... ist.
Allerdings bringen sie halt auch ihre eigenen Gefahren mit. 2 kleine Löcher auf meinem rechten Handballen, brauchen jetzt 1 Woche um wieder zuzuwachsen. Die wären ohne Clip nicht entstanden... (Umfaller im Stand am Tieflieger)
Wenn's wirklich zu einem Unfall kommt, wäre mir auch llieber, ich wäre nicht eingeklickt...

Für all diese Fragen gibt's aus meiner Sicht nicht wirklich ein "Richtig" oder "Falsch".
Jede Lösung hat ihre Vor- und Nachteile. Man sollte sich dann auch jeweils bewußt sein, was man gerade tut....
 
Mir ist mal was Ähnliches passiert:

Gerutscht - Ausgeklickt - Versucht wie beim Aufrechtrad vom Rad auf die Füsse zu kommen - was aber wegen der besseren Verbindung Mensch/Maschine nicht geht (man liegt halt) - heisst der abstützende linke Fuss wurde nach hinten weggerissen und ich habe mit dem Schienbein gebremst. Unschöne Schürfwunde. Ich bin was das angeht aber auch relativ resistent. Bisher keine Brüche oder Risse (Toitoitoi)

Was mir bei einem ähnlichen Sturz aufgefallen ist: Man sollte einfach sitzen bleiben, vielleicht versuchen sich von Boden wegzuneigen, dann kann das Rad auf der Sitzkante ausgleiten. Im schlimmsten Fall ist der Sitz kaputt (wobei meiner das bis auf einen Kratzer am Kantenschutz gut überstanden hat).

PS: Ja also einen Konstruktionsfehler seh ich nicht. Man könnte seitliche Gleitschienen anbringen. Aber dann würde man vielleicht auf den Ellenbogen knallen (Schultereckgelenkssprengung). Hmm ja hmm, also das Wichtigste ist das man sich richtig verhält, denke ich, was schwierig ist weils so schnell geht - also wenn man wirklich was tun will um im Sturzfall sicherer zu werden: Dowhnhillprotektoren anziehen, sich schmieriges Laub suchen und dann üben.
 
Ich habe ehrlich gesagt Zweifel ob da am Sitz viel zu verändern ist - und so viel liest man hier von derartigen Unfällen dann auch wieder nicht. V.a. selbst wenn man den Sitz ausschließen könnte, gibt es immer noch genug andere Möglichkeiten. Bei mir war es - soweit ich das rekonstruieren konnte - das Rahmenrohr selbst. Und wie ich inzwischen weiß, gibt es auch so einige Leute, die verleichbare Verletzungen mit Ups hinbekommen...
 
...mein Sprunggelenk auf dem Asphalt gebrochen...
Das Sprunggelenk ist ein kompliziertes Teil. Ich wünsche dir gute Besserung und dass möglichst nichts zurückbleibt. Bitte schreib doch, wie dein Unfall abgelaufen ist, warum bist du gestürzt?

Nach jahrelangem Lesen hier im Forum hatte ich den Eindruck, dass vorallem bei Liegerädern mit höherer Sitzposition das Sprungelenk gefährdet ist.
Von hoch oben wollte ich nicht mehr runterfallen und mein Bedarf an Brüchen hatte ich schon mit dem Rennrad gedeckt. Darum hatte ich bei meiner Speedmachine (gebraucht gekauft, schon älter) mit nur 42cm Sitzhöhe ein gutes Gefühl.

Bis ich mir dann den Oberschenkel gebrochen habe. ;)
 
Bei einer der ersten Fahrten mit dem Trike ist mir ein Fuß vom Pedal gerutscht, auf dem Boden aufgeprallt und umgeschnackelt, dann wieder nach oben gehüpft und mit der Wade gegen den Ausleger geprallt. Da habe ich Glück gehabt, dass der Fußnicht eingefädelt wurde. Aus "ich hole mir dann irgendwann Klick-Schuhe" resultierte der Kauf innerhalb einer Woche. Fahre seitdem nur in Ausnahmefällen und kurze Strecken ohne und würde am Trike mindesten mit Pins auf den Pedalen fahren.
 
Hallo,

danke für die prompten Reaktionen und für die Genesungswünsche.
Hier die gewünschten Infos:

- Ich fahre seit Jahren mit SPD-Pedalen. Halte ich auch für nötig, um bei Bodenwellen nicht abzurutschen und mit dem Schienenbein gegen den UdK-Lenker zu stoßen.
- Entsprechend fahre ich auch mit (NW)-Fahrrad-Schuhen. Die haben beim dem heftigen Sturz gut geschützt (wie die Schleifspuren auf dem Schuhrücken zeigen und die Schwellung auf dem Fußrücken, die nach 4 Wochen nun fast weg ist).
- Sturz geschah bei ca. 30 kmh. Auf einer Straße mit aufgemaltem Radweg stand nach meinem Abbiegen (Einmündung) der Lenker schief (Schelle gelockert oder gerissen?). Schon als ich stabilisieren wollte, flog ich hin. Konkret: Nach der Rechtskurve auf die linke Fahrrad-Körperseite. Das SPD-Ausklicken ging links schnell vorstatten, dann muss mein linkes Bein nach hinten geknickt sein und auf Sprunggelenk-Höhe von der Sitzschale auf den Asphalt gedrückt worden sein (bis zum Stillstand). Weber C Fraktur (Der Chirurg sprach von Blattschuss: von außen und von innen durch und hinten auch was abbekommen). Aktuell ist der Ruhe halber mein Schienenbeinknochen mit dem Wadenbein verschraubt, innen hält eine Schiene mit 8 Schrauben die Knochenstücke zum Anwachsen in Position. Das Positive: Jeden Tag geht es etwas besser ...
- Dank Helm und Fahrradhandschuhen sonst nur Abschürfungen (beides beim Sturz draufgegangen).
- Ich fahre seit über 10 Jahren Liegerad. Vor corona täglich 7,5 km zur Arbeit (ein Weg) und die anderen Wege auch. Dazu oft Touren (vergangenen Sommer von Westfalen nach Garmisch - war eine schöne Woche ... ). Würde mich als erfahrenen Fahrer bezeichnen.

>> Würde ein Unterlenker diese Art von Unfall verhindern, da er re/li deutlich über die Sitzschale rausteht?

- @ Roland PS: Der "bariton-sänger" ist ein Bariton-Spieler (da meine Gesangs-Fertigkeiten nicht so prickelnd sind) ;-)
 

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- Sturz geschah bei ca. 30 kmh. Auf einer Straße mit aufgemaltem Radweg stand nach meinem Abbiegen (Einmündung) der Lenker schief (Schelle gelockert oder gerissen?). Schon als ich stabilisieren wollte, flog ich hin. Konkret: Nach der Rechtskurve auf die linke Fahrrad-@ Roland PS: Der
geht auch bei 13 km/h mit dem MTB: Ergebnis Weber B in 2017, guckst du Video.
größter Fehler ist es den Fuß von der Pedale zu nehmen.

verheilt aber gut und schnell,
bin 7Monate später LEL gefahren , mit Abbruch nach 900km wegen AchillesProbleme , Bruch machte keine Probleme.
 
geht auch bei 13 km/h mit dem MTB: Ergebnis Weber B in 2017, guckst du Video.
größter Fehler ist es den Fuß von der Pedale zu nehmen.
Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Was war an der Stelle so rutschig? Ich habe mich auch schonmal mehrfach unerwartet gelegt aber das entweder auf nassem Schlackestein oder Asphalt mit nassen Lindenblüten. Das ist richtig glitschig.
 
größter Fehler ist es den Fuß von der Pedale zu nehmen.
Abfangen wollen erhöht sicher das Risiko für den Fuß. Ich denke auch, dass es besser wäre, die Füße bleiben am Rad, aber wer danach den Oberschenkelhals kaputt hat, wird das auch wieder anders sehen. :rolleyes:
bin 7Monate später LEL gefahren , mit Abbruch nach 900km wegen AchillesProbleme , Bruch machte keine Probleme.
Naja. Kann aber trotzdem sein, dass die Koordination noch nicht optimal war und deshalb die Achillessehne Probleme bekam. So was bearbeite ich ja öfter.
Auf einer Straße mit aufgemaltem Radweg stand nach meinem Abbiegen (Einmündung) der Lenker schief (Schelle gelockert oder gerissen?)
Klingt verdächtig. o_O
 
Hallo,

schade, dass einige hier ohne richtig zu lesen gleich nach Klickpedalen schreien. Da war mindestens ein Drittel der Beiträge völlig am Thema vorbei. Wenn mandie Sitzkante breiter ausfürhren würde, könnte evtl. mancher Bruch vermieden werden. Aber das ist wahrscheinlich eine ähnliche Kristallkugelleserei wie die Sache mit dem Schaumhut ...

Das funktioniert dann auch, wenn man müde, unkonzentriert, etc..... ist.

Angesichts der Notwendigkeit für Deppen und Arschlöcher im Verkehr mitdenken zu müssen würde ich in diesem Zustand nicht Klickpedale, sondern gar nicht fahren!

Dir noch gute Besserung, dem Röntgenbild nach sind die Sprungelenke anscheinend nicht betroffen und Du bekommst nicht Arthrose wie ich.

Gruß, Klaus
 
Wünsch dir auch schnelle Heilung!
>> Würde ein Unterlenker diese Art von Unfall verhindern, da er re/li deutlich über die Sitzschale rausteht?
Eher dadurch glaube ich, dass er eine Bewegung des Fußes an diese Stelle unmöglich macht. Du kommst mit einem intakten Unterschenkel nicht unter dem Lenker durch mit dem Sprunggelenk an den Sitz. Auf der Hornet hatte ich mir als Bewegungsablauf zurechtgelegt, dass ich beim Sturz seitlich vom Rad runterrolle. Das hat auch 2x ungefähr so funktioniert. Allerdings war die Absicht dahinter vor allem Schutz des Lenkers.

Einen Sturz mit den Füßen abzufangen versuche ich auch auf meinen anderen Liegen gar nicht erst - einfach weg vom Rad und hoffen, dass im Falle von Tiller oder UDK der Lenker nicht im Weg ist. Um kontrolliert zu reagieren, muss man allerdings mitkriegen, dass man gerade stürzt, bei mir ging das mit der Cheetah schon 2x so schnell, dass dafür keine Zeit blieb.
 
Hallo,
danke für Ideen und Erfahrungen.

@klaus: Gut gesehen. Das Positive (laut Chirung) war: Kein Austritt von Gelenkflüssigkeit.
@Fanfan: Ja, ähnlich bei mir: Der Sturz ging so schnell, da habe ich nicht bewusst gehandelt / ausgeklickt. Die kleineren Stürze der vergangenen Jahre waren durch rutschigen Untergrund (wieso ich, als es noch Winter gab, zu kritischen Zeiten auf mein "normales" Rad umstieg). Bei diesem Unfall rutschte das Rad nicht weg (das wäre wg. Rechtskurve nach links gewesen und ich nach rechts gekippt.)

Was würde denn passieren, wenn die Sitzschale Ausbuchtungen (als Abstandsschutz) und Einbuchtungen (um Platz für den evtl. umgeknickten Fuß zu lassen) hätte?
 
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