Hallo
@--freeride-- ,
also ich hab auch schon BBS- Adapter lasern lassen.
sehen gut aus - die Krafteinleitung ist jedoch meines Erachtens nicht ideal.
In diesem Adapterdesign gibt es auf dem Markt einige Lösungen, wie auch die "komplett runden" Versionen, doch selbst Aluadapter wiegen so teils > 90g, Edelstahl teilweise >140g. Bei der von Dir in Bild 1 gezeigten Lösung wird der Adapter stärker auf Scherung beansprucht, auch gibt es bei seitlicher Verwindung keinerlei Eigenstabilisierung durch Bildung von Dreiecken.
Die "dünnen Streben" meiner Adapter sind schon ordentlich massiv, außerdem wird die Krafteinleitung weit verteilt und durch den Motor / die Montageschrauben selbst das Fachwerkkonzept gestützt.
V4A ist viel zu weich für so einen so dünnen Adapter, es gibt bei Geerscutting 7075iger Aluminium, das ist leichter und hat ein vielfaches der Festigkeit.
Das stimmt so nicht. Es handelt sich bei meinen Adaptern um 1.4404 - nicht um 1.4571, die mechanischen Eigenschaften sind besser. Auch sind sie kaltgewalzt, was der Festigkeit zuträglich ist. Die Zugfestigkeit liegt höher als bei AW-7075, dazu kommen die von Patrick genannten Gründe für Edelstahl anstelle Alu - gerade Biegewechselfestigkeit ist bei Alu ein Garant für frühzeitiges Materialversagen. Hier ist die Alu-Wandstärke von Nachteil.
Schnittkantenbereiche bei 1.4404
verfestigen sich beim Lasern interessanterweise zusätzlich, während zugleich nicht so viel Wärmeenergie eingeleitet wird (u.A. durch die schlechte Wärmeweiterleitung im Vergleich zu Alu), um weiter innen liegende Bereiche gefügeseitig zu verändern.
Bei Alu heizt sich ein breiterer Bereich um die Schnittkante herum auf und eine Temperatur, welche 1.4404 ein müdes Lächeln ohne Beeinträchtigung der mechanischen Eigenschaften abgewinnt, ist für Aluminium bereits gefügeverändernd. Gerade hochfeste Legierungen a la AW-7075 leiden hierunter. Die Laser-Schnittwege werden gasgekühlt, um die Linsenoptik frei von (sie ansonsten durch Energieabsorption sprengenden) Ablagerungen zu halten, doch Wärmeeintrag ist vorhanden.
Bei AW-7075 nimmt die Festigkeit hierbei (angenommen 5mm Stärke) etwa 2-4 mm um die Schnittkante herum ab, was für gefügeinterne Spannungen nicht gut ist. Dazu starke und dauerhaft wirkende Wechselbelastungen.. muss nicht sein. Oder so massiv ausgelegt werden, dass das Material bei solchen Adaptern kaum Vorteile mitbringt.
Was bei meinen Adaptern relevanter ist, als die "massive" Auslegung beim Alu, ist einerseits das Breiten-Höhen-Ratio, andererseits die Fachwerkauslegung auf gegenseitige Stabilisierung. Es ist unmöglich, nur eine Strebe zu belasten, die Last wird weiträumig verteilt. Umso mehr, als dass die Ausschnitte (z.B. der Innenring, welcher auf dem massiven Stahlträger des BBS aufliegt) sehr passgenau sind und somit die eingeleiteten Kräfte hiervon abgestützt werden.
Aber lassen wir die graue Theorie, ich teste die Adapter ohnehin auf Zerstörung.. lebensnah in einem BBS-System.
Muss jedoch Zeit finden, das kann etwas dauern.
Das Problem beim BBS01 ist, dass die Kettenlinie sehr weit außen ist. Das heißt im Umkehrschluss der Adapter sollte so flach sein wie es irgendwie geht.
Korrekt, sind sie. Noch flacher und die seitliche Belastbarkeit wäre der Funktion abträglich.
Auch hier sind die Kettenblätter innenliegend montierbar (beim Direktadapter und mit Modifikationen auch beim 74mm Adapter). Für Letzteren wiederum brauchte es gar kein AW-7075 sondern ich konnte eine mittelfeste (u.A. spannungsriss)korrosionsbeständigere Alternative verwenden. So ist keine Beschichtung notwendig und dennoch die Allwetternutzung mit jeder Art von Kettenblatt- und Schraubenmaterial recht unproblematisch.
Hier 7075 Adapter Schwarz lackiert mit eigenem Lochkreis (Kettenblätter bis 24Z auf der Innenseite des Adapter möglich). Die Kettenblätter, der Rockring und die Kettenführung sind ebenfalls aus 7075 gelasert.
Die Kettenführung passt auf die Gewinde an der Innenseite des BBS und lässt sich frei einstellen
Schöne Lösung - wobei ein 24er Kettenblatt schon arg kompakt ausfällt. Für Uphill-Fahrten gedacht?
Eine Kettenführung nach Art eines MTB /Uprights ist von mir nicht angedacht, hierfür werden bei Bedarf Kettenblattschutzringe mit Spacern verwendet. Allerdings ist bei dem auftretenden Schräglauf in Velomobilen, an Trikes/Quads/Liegerädern, sofern es sich nicht gerade um Fronttriebler handelt.. bei Einfachkettenblatt kein Abwurf zu erwarten, wenn es einmal mittels Kettenleitrolle richtig eingestellt wurde. Bei Zwei- oder Dreifachkettenblatt können äußere Schutzscheiben auch am VM/Liegerad sicherlich helfen.
Viele Grüße
Wolf
PS: Ich gehe davon aus, dass die Adapter zumeist von BBS01-Nutzern eingesetzt werden, denn BBS02 und >500W braucht am Trike/Quad oder gerade im Velomobil halt fast niemand. Preislich sind die Adapter übrigens günstiger, als gedacht: Beispielsweise der Direkt-110/130er Komboadapter für BBS 27€ das Stück inkl. BBS-Montageschrauben.