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Gestern war ein besch… Tag.
Paßt das jetzt in den VM-Teil? In den Plauderteil? In den Nerv-Thread oder wohin? Ich mache hier einfach mal einen neuen Thread auf, weil es noch weiter gehen wird. Und dann wisst ihr, warum es hier gelandet ist.
Rückblende:
Wir stehen gegen 14:50 in hübsche grellgelbe Warnwesten gekleidet neben der Autobahn. Der Wagen ist mit Motorkontrollleuchte, Ölkontrollleuchte, Motorsteuerungsfehler etc. ausgefallen.
Der Pannendienst ist informiert. Nach Angabe von Name, Autofabrikat, Nummernschild, Mitgliedsnummer, Position, Fahrtrichtung. Auch nachdem zur Sicherheit das Geburtsdatum („Zur Verifizierung…“) und auch noch die GPS-Daten durchgegeben sind, reicht es noch nicht und es werden noch ein Landmarken abgefragt, die dann scheinbar im Callcenter mit Goggel Earth abgeglichen werden.
Es ist laut direkt an der A1. Es ist heiß. Unkraut und Insekten auf dem Grünstreifen neben der Bahn helfen nicht, unsere Laune zu heben. Nach einem Frühstück heute Morgen um 7:00 meldet sich der Hunger. Nächster Stopp sollte eigentlich irgendein nettes Gartenrestaurant sein. Jetzt lehnen wir an der brüllheißen Leitplanke und sind selbst das Gartenrestaurant für diverse kleine Flugviecher.
17:15. Erneuter Anruf beim Pannendienst. Man versteht mein Problem, kann aber nicht auf den Datensatz der ersten Pannenmeldung zugreifen. Natürlich braucht man die Daten alle noch einmal.
19:50. Erneuter Anruf beim Pannendienst. Leider geht keiner ran. Nach ca. 15 Minuten Warteschleife geben wir auf und rufen die „Gelben Engel“ an. Egal, was man von dem Verein halten mag. Im Pannendienst sind sie schnell und verbindlich. 20:30. Ein gelber Abschlepper hält, lädt das kaputte Auto auf und bringt es zu einer Werkstatt. Der Fahrer bringt uns danach ungefragt (!) noch mit diversen mündlichen Fahrmöglichkeiten versehen zum Bahnhof.
20:30. Der Zug kommt und bringt uns nach Osnabrück.
22:03. Der Zug kommt und bringt uns nach Münster.
Der geplante Anschlußzug (der letzte auf der Liste für den Tag!!!) fällt einfach aus. Gestrandet in Münster. Spät abends vor einem Arbeitstag. Eine Freundin wird angerufen, die mal eben aus dem Sauerland kommt und uns nach Wuppertal bringt.
0:30. Endlich duschen, eine Kleinigkeit essen und dann ab in die Heia. Der Wecker klingelt morgen viel zu früh.
Und warum das alles?
Ich hatte kurzfristig Freitag Abend bei Henning angerufen und einen Termin bekommen: Sonntag, 11 Uhr. Nachdem hier so viel über das Bülk MK1 geschrieben wurde und mir die Details auf den Bildern gefallen, habe ich mir gedacht: guggst’e dir dat mal selbs an, ne? Aus den ganzen Spekulationen und auf 75 Seiten Thread gestreuten echten Infos wird ja keiner mehr schlau, oder?
11:10 eintreffend bei Henning, bei dem volle Kamelle viel zu tun war. Finishing von VMs in verschiedenen Stadien. Irre. Ich wollte instinktiv wieder weiterfahren um nicht zu stören.
Und da steht es. Ein Bülk ohne Deckel, aber mit Safety Modul und Kellermännern. 2x11, Tiller. Die ganzen Milane daneben machen mehr Eindruck, weil sie mit Hauben und Deko etwas „fertiger“ aussehen. Die Verarbeitung macht trotz „Vorserienmodell“ und „vielen Anpassungen“ einen echt guten Eindruck.
Entsprechend und auf meinen ausdrücklichen Wunsch, nicht zu viel Aufwand zu treiben, hat er sich eben nicht die übliche Zeit genommen, das Bülk auf mich einzustellen. Für einen ersten Eindruck sollte es ausreichen. Mehr nicht. Ich will es ja nicht kaufen. Ich bin nur neugierig und brauche einen eigenen Eindruck.
Der Sitz ist klasse und paßt direkt richtig gut. Als Kontrasprogramm klettere ich mal eben in einen GT. Nö, der ist mir zu „beulig“ zwischen Schulterblättern und Po.
Badewannenmodus. Licht auf Tagfahrmodus. Leider auch mit Tiller. Den ich wegen der kurzen Hebelverhältnisse und dem daraus resultierenden nervösen Lenkverhalten nicht mag. Wahrscheinlich, weil ich meinem DF bei Seitenwindböen nicht ganz vertraue. Und die Böen kann man selten vorher erkennen und gegenlenken.
Henning gibt mir noch einen kleinen Plan mit einer guten Test-Rundstrecke, paßt noch auf den rückwärtigen Verkehr auf und gibt mir dann die Freigabe für den Start.
3, 2, 1, Go. Was mir als Erstes durch den Kopf geht: die Kiste ist aus Keramik. Oder Stein. Trittst du z. B. bei einer Strada hart an, geht ein Teil der Energie in die Bewegung des Tretlagermastes etc. Man spürt den Verlust. Wie ein Plastik-Eimer, der erstmal einbeult und dann erst wegfliegt, wenn man ihn tritt. Und beim Bülk? Du trittst gegen einen Stein. Es wird sich bewegen, aber vorher nicht verformen.
Der Rundkurs ist leicht wellig, teilweise durch Stadt und teilweise durch Alleen. Ich fliege ein paar Mal aus den SPD-Pedalen. Meine Cleats sind uralt und die Pedale eben nicht so „zugedreht“, wie ich das gewohnt bin. Die Schuhe schaben trotz SG 47 und kurzen 140er Kurbeln an der Hülle. Und es klingelt beim treten. Als würde ein Stück zu langer Schaltzug vorne an den Kettenblattstreben entlang flattern. Vielleicht der Drahtzug vom Tiller-Hochhalter? Egal.
Die MTB-Hebel sind auch ungewohnt und der für´s Schaltwerk ist mir zu tief am Tiller montiert. Naja, Kleinkram.
Ab durch Kreisverkehr 1 und 2. Mir fehlen die Rückspiegel. Durch die tiefe Liegeposition kann man schlecht den Kopf drehen für den Schulterblick und muß sich auch noch jedes Mal unter dem Süllrand rauswinden.
Ein längerer Anstieg liegt vor mir. 10 Höhenmeter? Achguck, ich fahre 35. Mit dem DF müßte ich spätestens jetzt zurück schalten, um die Kadenz zu halten. Oh, ein Rennradler. Fein. Der wird quasi doppelt so schnell überholt, wie er selbst fährt. Ein kleiner Zug TT-Radler kommt mir entgegen. Keiner grüßt. Ohoh, da hat ja jemand die ganzen Radler hier schon vor mir mit Velomobilen bekannt gemacht…
Vor mir taucht ein Trecker mit Anhänger auf. Gucken, blinken, dran vorbei. Ein Wimpernschlag und das Ding verschwindet irgendwo hinter mir. Der Krach weicht wieder dem alleinigen Rauschen an den Ohren.
Seitenwind? Ich sehe, daß sich die langen Gräser am Strassenrand biegen. Ab und an fliegen ein paar Blätter wie Vogelschwärme aus den Bäumen fast waagerecht über die Strasse vor mir. Manchmal überholen auch Kleintransporter. Seitenwindeinfluß? Ja. Aber bei diesen Böen wäre ich mit dem DF schon lange in hübschen Schlangenlinien unterwegs. Oder im Graben. Hier versetzt es so 10 cm? Kaum merklich jedenfalls.
Ortseingang. Mit einer netten elektronischen Geschwindigkeitsanzeige. Der Wagen ein paar Dutzend Meter vor mir bekommt einen grünen Smiley angezeigt und dazu die Info 44 km/h. Uli fährt durch. Roter Smiley, 52 km/h.
An der Abzweigung zu Hennings Standort fahre ich vorbei. Weil es gerade so schön läuft. Im Nachbarort wird umgedreht. Schade. Aber meine bessere Hälfte langweilt sich bei Henning und wir müssen ja noch durch einen dicken Stau zurück nach NRW.
Wieder in Ottersberg wird Bilanz gezogen. Das "Klingeln" ist schnell gefunden. Der Umwerfer hat an der Kette gerieben. Kein Wunder: ich war unfreiwillig die ganze Zeit auf dem kleinen Blatt unterwegs. Die beiden Hauptpunkte wie Geschwindigkeit und Seitenwindeinfluß? Ja, mit dem Bülk war ich auf dem kleinen Blatt schneller unterwegs als mit dem DF mit seinem 60er. Und habe mich sicherer gefühlt. Tiller? Naja, das geht in dem VM ganz gut…
Kurz: ich habe direkt eine Bestellung aufgegeben.
Paßt das jetzt in den VM-Teil? In den Plauderteil? In den Nerv-Thread oder wohin? Ich mache hier einfach mal einen neuen Thread auf, weil es noch weiter gehen wird. Und dann wisst ihr, warum es hier gelandet ist.
Rückblende:
Wir stehen gegen 14:50 in hübsche grellgelbe Warnwesten gekleidet neben der Autobahn. Der Wagen ist mit Motorkontrollleuchte, Ölkontrollleuchte, Motorsteuerungsfehler etc. ausgefallen.
Der Pannendienst ist informiert. Nach Angabe von Name, Autofabrikat, Nummernschild, Mitgliedsnummer, Position, Fahrtrichtung. Auch nachdem zur Sicherheit das Geburtsdatum („Zur Verifizierung…“) und auch noch die GPS-Daten durchgegeben sind, reicht es noch nicht und es werden noch ein Landmarken abgefragt, die dann scheinbar im Callcenter mit Goggel Earth abgeglichen werden.
Es ist laut direkt an der A1. Es ist heiß. Unkraut und Insekten auf dem Grünstreifen neben der Bahn helfen nicht, unsere Laune zu heben. Nach einem Frühstück heute Morgen um 7:00 meldet sich der Hunger. Nächster Stopp sollte eigentlich irgendein nettes Gartenrestaurant sein. Jetzt lehnen wir an der brüllheißen Leitplanke und sind selbst das Gartenrestaurant für diverse kleine Flugviecher.
17:15. Erneuter Anruf beim Pannendienst. Man versteht mein Problem, kann aber nicht auf den Datensatz der ersten Pannenmeldung zugreifen. Natürlich braucht man die Daten alle noch einmal.
19:50. Erneuter Anruf beim Pannendienst. Leider geht keiner ran. Nach ca. 15 Minuten Warteschleife geben wir auf und rufen die „Gelben Engel“ an. Egal, was man von dem Verein halten mag. Im Pannendienst sind sie schnell und verbindlich. 20:30. Ein gelber Abschlepper hält, lädt das kaputte Auto auf und bringt es zu einer Werkstatt. Der Fahrer bringt uns danach ungefragt (!) noch mit diversen mündlichen Fahrmöglichkeiten versehen zum Bahnhof.
20:30. Der Zug kommt und bringt uns nach Osnabrück.
22:03. Der Zug kommt und bringt uns nach Münster.
Der geplante Anschlußzug (der letzte auf der Liste für den Tag!!!) fällt einfach aus. Gestrandet in Münster. Spät abends vor einem Arbeitstag. Eine Freundin wird angerufen, die mal eben aus dem Sauerland kommt und uns nach Wuppertal bringt.
0:30. Endlich duschen, eine Kleinigkeit essen und dann ab in die Heia. Der Wecker klingelt morgen viel zu früh.
Und warum das alles?
Ich hatte kurzfristig Freitag Abend bei Henning angerufen und einen Termin bekommen: Sonntag, 11 Uhr. Nachdem hier so viel über das Bülk MK1 geschrieben wurde und mir die Details auf den Bildern gefallen, habe ich mir gedacht: guggst’e dir dat mal selbs an, ne? Aus den ganzen Spekulationen und auf 75 Seiten Thread gestreuten echten Infos wird ja keiner mehr schlau, oder?
11:10 eintreffend bei Henning, bei dem volle Kamelle viel zu tun war. Finishing von VMs in verschiedenen Stadien. Irre. Ich wollte instinktiv wieder weiterfahren um nicht zu stören.
Und da steht es. Ein Bülk ohne Deckel, aber mit Safety Modul und Kellermännern. 2x11, Tiller. Die ganzen Milane daneben machen mehr Eindruck, weil sie mit Hauben und Deko etwas „fertiger“ aussehen. Die Verarbeitung macht trotz „Vorserienmodell“ und „vielen Anpassungen“ einen echt guten Eindruck.
Entsprechend und auf meinen ausdrücklichen Wunsch, nicht zu viel Aufwand zu treiben, hat er sich eben nicht die übliche Zeit genommen, das Bülk auf mich einzustellen. Für einen ersten Eindruck sollte es ausreichen. Mehr nicht. Ich will es ja nicht kaufen. Ich bin nur neugierig und brauche einen eigenen Eindruck.
Der Sitz ist klasse und paßt direkt richtig gut. Als Kontrasprogramm klettere ich mal eben in einen GT. Nö, der ist mir zu „beulig“ zwischen Schulterblättern und Po.
Badewannenmodus. Licht auf Tagfahrmodus. Leider auch mit Tiller. Den ich wegen der kurzen Hebelverhältnisse und dem daraus resultierenden nervösen Lenkverhalten nicht mag. Wahrscheinlich, weil ich meinem DF bei Seitenwindböen nicht ganz vertraue. Und die Böen kann man selten vorher erkennen und gegenlenken.
Henning gibt mir noch einen kleinen Plan mit einer guten Test-Rundstrecke, paßt noch auf den rückwärtigen Verkehr auf und gibt mir dann die Freigabe für den Start.
3, 2, 1, Go. Was mir als Erstes durch den Kopf geht: die Kiste ist aus Keramik. Oder Stein. Trittst du z. B. bei einer Strada hart an, geht ein Teil der Energie in die Bewegung des Tretlagermastes etc. Man spürt den Verlust. Wie ein Plastik-Eimer, der erstmal einbeult und dann erst wegfliegt, wenn man ihn tritt. Und beim Bülk? Du trittst gegen einen Stein. Es wird sich bewegen, aber vorher nicht verformen.
Der Rundkurs ist leicht wellig, teilweise durch Stadt und teilweise durch Alleen. Ich fliege ein paar Mal aus den SPD-Pedalen. Meine Cleats sind uralt und die Pedale eben nicht so „zugedreht“, wie ich das gewohnt bin. Die Schuhe schaben trotz SG 47 und kurzen 140er Kurbeln an der Hülle. Und es klingelt beim treten. Als würde ein Stück zu langer Schaltzug vorne an den Kettenblattstreben entlang flattern. Vielleicht der Drahtzug vom Tiller-Hochhalter? Egal.
Die MTB-Hebel sind auch ungewohnt und der für´s Schaltwerk ist mir zu tief am Tiller montiert. Naja, Kleinkram.
Ab durch Kreisverkehr 1 und 2. Mir fehlen die Rückspiegel. Durch die tiefe Liegeposition kann man schlecht den Kopf drehen für den Schulterblick und muß sich auch noch jedes Mal unter dem Süllrand rauswinden.
Ein längerer Anstieg liegt vor mir. 10 Höhenmeter? Achguck, ich fahre 35. Mit dem DF müßte ich spätestens jetzt zurück schalten, um die Kadenz zu halten. Oh, ein Rennradler. Fein. Der wird quasi doppelt so schnell überholt, wie er selbst fährt. Ein kleiner Zug TT-Radler kommt mir entgegen. Keiner grüßt. Ohoh, da hat ja jemand die ganzen Radler hier schon vor mir mit Velomobilen bekannt gemacht…
Vor mir taucht ein Trecker mit Anhänger auf. Gucken, blinken, dran vorbei. Ein Wimpernschlag und das Ding verschwindet irgendwo hinter mir. Der Krach weicht wieder dem alleinigen Rauschen an den Ohren.
Seitenwind? Ich sehe, daß sich die langen Gräser am Strassenrand biegen. Ab und an fliegen ein paar Blätter wie Vogelschwärme aus den Bäumen fast waagerecht über die Strasse vor mir. Manchmal überholen auch Kleintransporter. Seitenwindeinfluß? Ja. Aber bei diesen Böen wäre ich mit dem DF schon lange in hübschen Schlangenlinien unterwegs. Oder im Graben. Hier versetzt es so 10 cm? Kaum merklich jedenfalls.
Ortseingang. Mit einer netten elektronischen Geschwindigkeitsanzeige. Der Wagen ein paar Dutzend Meter vor mir bekommt einen grünen Smiley angezeigt und dazu die Info 44 km/h. Uli fährt durch. Roter Smiley, 52 km/h.
An der Abzweigung zu Hennings Standort fahre ich vorbei. Weil es gerade so schön läuft. Im Nachbarort wird umgedreht. Schade. Aber meine bessere Hälfte langweilt sich bei Henning und wir müssen ja noch durch einen dicken Stau zurück nach NRW.
Wieder in Ottersberg wird Bilanz gezogen. Das "Klingeln" ist schnell gefunden. Der Umwerfer hat an der Kette gerieben. Kein Wunder: ich war unfreiwillig die ganze Zeit auf dem kleinen Blatt unterwegs. Die beiden Hauptpunkte wie Geschwindigkeit und Seitenwindeinfluß? Ja, mit dem Bülk war ich auf dem kleinen Blatt schneller unterwegs als mit dem DF mit seinem 60er. Und habe mich sicherer gefühlt. Tiller? Naja, das geht in dem VM ganz gut…
Kurz: ich habe direkt eine Bestellung aufgegeben.
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