Tipps zur Aerodynamik / Seifenkiste

cheffeundwackl

cheffeundwackl

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Hallo,
ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen. Es hat nichts mit Liegefahrrad zu tun, ist aber in der Sache sehr verwandt (speziell die verkleideten).

Ich betreibe mit meinen Kinder Seifenkistenrennsport. Das sind aber keine zusammengenagelte Kisten sondern stromlinenförmige Geschosse aus Carbon. Bild: (Bremsvorgang mit Stempelbremse)

Marius.jpg

Aktuell sind wir "nur" Vize-Weltmeister, wegen 0,265 Sekunden auf 4 km. Jetzt will Tochter auch in die große Klasse aufsteigen. Also muss ich eine neue Kiste bauen.

Alte Form, hier weiß ich muss ich nachbessern:
http://a360.co/2zxvW8Q

Jetzt hab ich Fragen zur Aerodynamik. Das Heck sieht zwar flüssig aus, wenn man aber die Regel betrachtet "durchschnittlicher Durchmesser" x 3 = Länge des Schwanzes (vom Tropfen), dann ist es wahrschneinlich besser ich forme den Berich Totwasser als "Kammheck" aus. NUR: Hier kenne ich mich 0 aus.

Jetzt meine Frage:
Kennt sich hier jemand gut aus, wie man das i.d.R. erstellt?
Wesentlich geht es um folgende Fragen:
- Wie schräg / oder gerade muss das Heck abgeschnitten werden
- Ich habe ca. 1200mm Umfang an der dicksten Stelle. Danach habe ich ca. 800mm noch bis zum Heck. Um wie viel % soll der Umfang reduziert werden?
Hoffe Ihr könnt mir Helfen.
Gruß
 
Ok, den hab ich mir durchgelesen. Die "Vox" Kiste kenne ich. Die hat in der Seifenkistenbereich ziemlich für Diskussionen gesorgt. In den Rennen ist die Kiste nie über ein Mittelfeldplatz hinaus gekommen. Die Form ist zwar für Regelkonform bewertet worden, aber das wohl nur, weil ein TV Team dahinter gestanden hat. Die Internetseite vom Erbauer beschreibt die Arbeit als "Designer", die haben nicht immer die Aerodynamik als oberste Priorität, deshalb denke ich, ist die Form nicht das was als aerodynamisch das Beste ist.

Vielleicht hat deshalb doch noch jemand Ideen / Wissen wie man das gestalten kann.

Wir im Seifenkistenrennsport haben halt kein Antrieb. Nur der wo den Rollwiderstand und Luftwiderstand am besten überlistet ist vorn :)
 
Sehe interessant, dass Du Dich auch bei uns meldest. Ich selbst kann wenig beitragen, bin nur Fahrer.

cheffeundwackl schrieb:
"nur" Vize-Weltmeister
Zum Vergrößern anklicken....
Wie sieht denn die Kiste vom Weltmeister aus?
Kannst Du uns mal die Regeln verlinken? Wie lang, wie breit, wie hoch müssen die Fahrzeuge sein, gibt es Vorgaben zur Radgröße?
Wir können gern mal ein VM gegen eine Seifenkiste testrollen.
 
Hallo,
Die Kiste vom Weltmeister ist identisch (Form) wie die von mir. In den letzten 2 Jahren hat die Kiste mich nicht geschlagen, ausgerechnet aber auf der Weltmeisterschaft. Ok, deshalb ist es Sport. Die Form ist nicht die schlechteste. Mein Sohn fährt diese ja auch. Nur hat die Form einen gravierenden Nachteil, man sieht die Räder nicht. D. h. der Fahrer sitzt so tief, dass er erst nach 10 m den Asphalt sieht. Das ist für meine Tochter schlecht. Die kann das nicht so gut einschätzen. Deshalb will ich für Töchterchen eine Form machen, die vorn etwas niedriger ist, dafür etwas breiter (das Mindestumfangmaß nach 20 cm ist vorgegeben). Aber ich hab hinten mein Problem. Siehe Einleitung oben. Ich denke mit einem Kammheck komme ich weiter, nur kenne ich die Parameter nicht.

Link zu den Bauvorschriften:
http://dskd.org/Bauvorschriften

Also das mit dem VM testrollen, können wir danach gerne machen. Oder Du kommst einfach mal auf eine Rennstrecke, da kannst Du sicher runter fahren, auch nur just for fun. Nur mal so was wir machen: Achse auf 1/100 vermessen, Keramik Kugellager, Federung mit Dämpfersystem, Karosse aus Carbon, Gewichte berechnen... uvm. Alleine wenn Du schon über ein Gullideckel fährst, hast Du schon verloren.
Gruss
 
Leider kann ich zu Deinen Fragen nix sagen. Aber wenn ich das Bild anschaue, dann fallen mir einige Sachen ein, von denen ich glaube, dass sie die Seifenkiste schneller machen würden: Stirnfläche minimieren, größere Räder, Radverschalungen in Tropfenform. Da sie aber so aussieht, wie sie aussieht, vermute ich, dass es den Regeln geschuldet ist.
cheffeundwackl schrieb:
Nur hat die Form einen gravierenden Nachteil, man sieht die Räder nicht. D. h. der Fahrer sitzt so tief, dass er erst nach 10 m den Asphalt sieht. Das ist für meine Tochter schlecht.
Zum Vergrößern anklicken....
Geht nicht eine Form wie das Evo R, also Glaskuppel, nur eben mit geringerer Stirnfläche?
 
vielleicht kann und darf man so eine "sichtrinne" auf die "motorhaube" machen wie das z.b. das VM in dooxies profilbild hat ?
 
Moin!

Ich glaube, bei reinen Rekord-HPVs (Human Powered Vehicles, d. h. Menschenkraft-Fahrzeugen) wurde manchmal ein Flügelprofil als Grundlage für die Verkleidungsform gewählt.

Ich habe gerade dieses Profil gefunden, das als "Selig S1016 HPV airfoil" bezeichnet wird:

http://airfoiltools.com/airfoil/details?airfoil=s1016-il

Ich bin nicht sicher, ob der Aufriß Deinen Regelanforderungen entspricht, aber vielleicht ist die Profilform vor der Abströmkante für Deine Kammheck-Frage interessant.

Mehr Profile in der gleichen Datenbank:

- Selig-HPV-Profile
- symmetrische, dicke Profile

Tschüs!

Hein
 
Schnelle VM entsprechen aber sicherlich nicht den Regeln, welche verbindlich für die Seifenkisten gelten ... Und, ich wette 100 EUR, dass @cheffeundwackl mit seiner Vize-Seifenkiste auf einer Rennstrecke Dein VM locker abhängt ... innerhalb des Reglements für die Seifenkisten natürlich.
 
Wenn es nur bergab geht, bei gleichem Geamtgewicht, gleicher Aerodynamik und gleicher Rollreibung,

gewinnt der mit den leichteren Rädern. (y)
 
Reinhard schrieb:
innerhalb des Reglements für die Seifenkisten natürlich
Zum Vergrößern anklicken....
Gib es zu du hast nach Regeln gegooglet,

Ein kurzer Auszug:


13. Bekleidung
Folgende Bekleidung ist Vorschrift und für alle Klassen bindend:
 lange (kniebedeckende) Beinbekleidung,
 Oberbekleidung, welche die Arme vollständig bedeckt,
 festes knöchelhoches Schuhwerk,
 zugelassener Schutzhelm nach ECE 22.05, welcher auch einen Nackenschutz gewährleistet,
 
Hallo, ist ja toll, dass Ihr hier so eifrig mitmacht.

Um oben genannte Punkte zu definierten.
Form: Es sind keine konkav (nach innen gewölbt) Formen vor dem Kopfteil erlaubt, nur das Heckteil ist frei. Und es sind Mindestabmessung vorn definiert (Umfang). Das ist auch gut so, da es eine Klasse darunter viele verrückt, enge Formen gab, wo die Kinder nur noch mit dem Schuhlöffel rein gepasst haben. Das wollte man in der XL Klasse besser machen.
Gummi: das bringt locker 1, 2 Sekunden. Und wir fahren um 1/10 oder 1/100tel. Aber da wurde in der Vergangenheit viel Schmuh getrieben. Jetzt gibt es ausgerollte Räder, die im Losverfahren den Fahren zugeordnet werden. Ausgerollt = alle z. B. 500 Räder werden auf einer Vorrichtung die Laufeigenschaft gemessen. Dann werden die Räder so zusammengestellt, dass alle 4 Räder die (fast) gleiche Laufleistung haben. Und die schlechtesten 10 Radsätze werden aussortiert.
Schnelle VM überlegen? Mach dir mal den Spass und geh nach Gosheim auf das Rennen. Ist immer in der ersten Oktober Woche. Wenn Du Deine Kette raus nimmst darfst Du sicher in Gosheim starten. Dort wird noch die X-Klasse gefahren. Ich möchte hier nicht arrogant erscheinen, aber sorry, gegen die hast Du keine Chance. Hier mal ein Bild. http://www.seifenkistenverband-bw.de/images/rund-um-kiste/klassen/x.jpg. Und ja, hier darf man am Gummi manipulieren (noch wichtiger als Aerodynamik)

Meine Frage ist hier vielleicht unter gegangen. Es geht um die Heckgestaltung. Kennt hier jemand die aerodynamischen Grundsätze, so dass die Heckpartie keine Wirbel erzeugt?
 
Ich hab vor 25 Jahren im Deutschen Museum München einen Pkw mit Kammheck gesehen. Dr. Ing. Wunibald Kamm hat die Tropfenform "einfach" abgeschnitten, um die Fahrzeuglänge zu verringern. Für einen besseren Windabriss gibt es wie beim Ford "K" eine kleine Kante. Mehr weiß ich dazu nicht. Es gibt aber Literatur zu dem Mann und seinen Tätigkeiten.
In Kiesgruben kann man häufig Lehm und Ton (50-100 Liter, ich hätte einen Rest in 49565) als Abfallprodukt geschenkt bekommen.
Du könntest einen Seifenkistenrumpf auf einen Styrodur-, Hühnerdraht- oder Holzkistenkern modellieren und mit Gebläse und Rauch die Abrisskante perfektionieren. Der Ton reißt nicht, solange Du seinen Trockenvorgang mit Folie aufhältst.
Gruß Krischan
 
Faustformeln gibts, auf so hohem Nivau, nicht mehr. Sinnvoll wäre es, mit laminaren Profilen zu arbeiten, wie es bei dem vollverkleideten Einspurern gemacht wird. Dann muss man sich aber was mit der Vorderachse einfallen lassen, da schon kleinste Störungen die laminare Strömung verwirbeln.
 
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