Team Elan bei der Speed Challenge in Battle Mountain

Danke, dass Du uns ein bisschen hinter der Kulissen gucken lässt! Ganz schön spannend!
Eigentlich komisch, weil ich das im Training locker hinbekomme. Aber in der Karre scheinen noch andere Faktoren eine Rolle zu spielen, die die Leistungsfähigkeit deutlich mindert.

Sicher spielt die Höhe (auf die schnelle glaube ich dass der Effekt durch den Partialdruck -Bindung von Sauerstoff an Hämoglobin- hier noch gering ist -vielleicht hat jemand genauere Angaben-, aber durch den niedriger Luftdruck und dementsprechend niedriger Sauerstoff-Gehalt pro Liter Luft wird die Aufnahme begrenzt im Vergleich zu niedrigeren Standorte sein) und die Belüftung eine Rolle. Wie ist es bei Euch gelöst? Ich denke die Niederländer haben die beste Lösung mit der Atemmaske. Ich nehme an, dass es sensible Ventile hat um eine möglichst geringe Vermischung vom frischen Luft mit der ausgeatmeten Luft.

Bild
 
Ich schiebe hinten noch mal so ne Minute 450 W raus
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Scheibe ja/nein wurde schon einiges gesagt. Da ich die Entwicklung aber sehr interessant finde noch ein paar Anmerkungen.

Der größte Vorteil bei einem Kamera-Bike ist, dass ich die gesamte äußere Form nur nach aerodynamischen Gesichtspunkten designen kann (dass der Fahrer Platz hat und pedalieren können muss, ist natürlich immer zu berücksichtigen, egal welches Konzept ich verwende). Wenn ich durch eine Scheibe nach vorne sehen will, muss ich auf jeden Fall über das Vorderrad und den Lenker drüber sehen. Wenn man die Scheibe so anbringen will, wie beim VeloxXS, muss das Fahrzeug nach hinten hin noch deutlich ansteigen, weil die Scheibe sonst zu flach wird. Der Fahrer sitzt dann relativ aufrecht. Das bedeutet dann allerdings mehr Frontfläche (= schlechter). Die andere Möglichkeit ist eine (möglichst flache) Kopfhaube (z.B. Varna). Das ist aber in der Summe nicht besser.

Das nächste Problem ist der Übergang von Verkleidung zu Scheibe. Einen nahtlosen Übergang mit Fehlertoleranzen im 1/10 mm Bereich ist konstruktiv fast nicht möglich. Vermutlich stören bei hohen Geschwindigkeiten sogar die unterschiedlichen Materialien eine optimale laminare Strömung (unterschiedliche Reynolds-Zahlen).

Die Probleme habe ich mit Kamera-Bike alle nicht. Bei den aktuell schnellsten Bikes ist die komplette vordere Hälfte aus einem nahtlosen Verkleidungsteil und zwar genau der Teil der perfekt laminar umströmt werden muss. Hier wirkt sich die kleinste Störung fatal aus (wenn beim Eta eine Fliege auf die Verkleidung klatscht, lässt sich das am Quotient Leistung zu Geschwindigkeit sofort ablesen!!). Am Heck selber wird es dann auf jeden Fall turbulent. In dem Bereich kann ich dann eine Verkleidungsnaht verschmerzen und auch die Kamera positionieren.

Für ein richtig schnelles Bike kommen natürlich noch viele weitere Faktoren dazu. Das macht es auch so schwierig, aber auch interessant. Vom VeloxXS soll es eine Nachfolger geben. Ich bin schon gespannt, wie der aussehen wird.
 
Wäre ein kürzerer Sprint mit mehr Leistung nicht sinnvoller? 450W über eine Minute ist nicht übel, aber bei Sprints im VM und aufm Trike war "mehr = besser", selbst wenn das Integral der abgegebenen Leistung über die Zeit niedriger war, wenn man mehr Maximalleistung gegeben hat.
Wieviel weniger Leistung trittst du denn im Einspurer im Vergleich zu deinem normalen Liegerad?

Gruß,
Patrick
 
Wäre ein kürzerer Sprint mit mehr Leistung nicht sinnvoller? 450W über eine Minute ist nicht übel, aber bei Sprints im VM und aufm Trike war "mehr = besser", selbst wenn das Integral der abgegebenen Leistung über die Zeit niedriger war, wenn man mehr Maximalleistung gegeben hat.
Meine Vermutung: Bei diesen hohen Geschwindigkeiten ist das Problem nicht die Maximalleistung, sondern dabei auch noch die riesige kinetische Energie aufzubauen. D.h. das Integral der Leistung über die Zeit dürfte hier sehr wohl das Entscheidende sein, und das kann der Körper am besten bei konstanter Belastung.
 
Das hast du genau richtig erkannt. Die Topographie spielt hier auch noch mit rein. Es ist einfach gesagt ein anderes rennen als überall wo ich bisher gewesen bin.
 
mit einem Bildschirm oder mit einer Datenbrille?

Bisher nur mit Bildschirm. Datenbrille oder Head-Up-Displays werden in naher Zukunft sicher kommen. Die Möglichkeiten sind riesig. Ein negativer Aspekt sehe ich in der Redundanz der Systeme. Wenn ich eine Datenbrille auf habe und das System fällt aus, habe ich verloren. Beim Bildschirm/Kamera-System kann ich im Fehlerfall auf einen zweiten Monitor und/oder Kamera umschalten.
 
Ich bin einen Lauf mit zu viel Leistung angefahren. So ca. 2,5 min mit 370 W und wollte dann noch sprinten. Da war nichts mehr im Köcher, obwohl ich das häufiger im Milan so gemacht habe. So ganz gelöst habe ich das Rätsel noch nicht, warum man in BM die Leistung verliert.
Meine Vermutung ist die trockene Luft und die geringe Luftzufuhr im Rad, sodass der CO2 Anteil mit der Zeit deutlich steigt. Mit den Erkenntnissen kann ich mich auf jeden Fall viel besser auf das nächste Jahr vorbereiten. Am Rad kann man diesbezüglich auch noch was verbessern.

Die Datenbrille dürfte eher eine Verschlechterung bringen, da das Bild mit dem Rad und nicht mit dem eigenem Körper gekoppelt sein sollte.
 
Die Datenbrille dürfte eher eine Verschlechterung bringen, da das Bild mit dem Rad und nicht mit dem eigenem Körper gekoppelt sein sollte.
Die Brille kann in diesem Fall ja nicht mit dem Körper gekoppelt sein. Sie könnte ja nur das Bild der aussen gelgenen Kamera abspielen.

Beim Bildschirm/Kamera-System kann ich im Fehlerfall auf einen zweiten Monitor und/oder Kamera umschalten.
Ob das klappen würde? Brille weg und auf einen 2ten Bildschirm schauen wär für mich ähnlich fraglich...
Mit Kamerainfo zu fahren ist aus meiner Sicht sowieso eine Geschichte, die man vielleicht unter Rennbedingugnen kurzfristig akzeptiert.
Dass das dann beim ersten technischen Versagen zu einem Sturz führen würde, halte ich für sehr wahrscheinlich.
 
Meine Vermutung ist die trockene Luft und die geringe Luftzufuhr im Rad, sodass der CO2 Anteil mit der Zeit deutlich steigt. Mit den Erkenntnissen kann ich mich auf jeden Fall viel besser auf das nächste Jahr vorbereiten. Am Rad kann man diesbezüglich auch noch was verbessern.

Da ist sicher potential vorhanden. One-Way Ventile und Maske, Optimierung der Luftabsaugung/Eintritt. Eta und Velox/Delft scheinen die Luft aus dem vorderen Radkasten einzuleiten. Hmm, ich weiss es nicht, ist die Fahrbahn so sauber, dass nichts aufgewirbelt wird oder muss man einen Filter dazwischen einbauen? Staub einatmen wird nicht vorteilhaft sein... Ob es wirklich die beste Stelle ist, wenn man Luft entnimmt muss auch neue Luft im Radkasten. Vielleicht lohnt es sich über andere Möglichkeiten zu denken. Naca hinter dem Kopf? Andere Absaug-Öffnungen (Typ)?
 
Wenn man schon so eine humane Luftpumpe an Bord hat könnte man auch gezielt Grenzschicht absaugen oder ausblasen.
 
Das hilft doch nur gegen Strömungsabrisse und ich glaube nicht dass es ausser der Hinterkante und den Radausschnitten eine Stelle gibt wo die Strömung nicht laminar ist.
 
Das werden die sich schon genau überlegt haben, im Prinzip stört die Verwirbelung im Radkasten und eine Absaugung dort macht schneller!
Sicher, ich meine, es kann sein, das wenn man alle Faktoren betrachtet die Entscheidung nicht so trivial/einfach ist. Ich bezweifle nicht, dass in den Teams viel Kompetenz und Ressourcen vorhanden sind.
Aber wenn man nicht weiter denkt, dann kann man Todd Reichert eine Statue aufstellen und wir sind alle glücklich ;)
So ins blaue was man durchprüfen könnte:
-Unterschiedliche Lufteingangspunkte (oder wie nennt man das...) (Nasenspitze/Radkasten/Nicht laminare Bereich) (Aerodynamische Betrachtung, eventuell Luftqualität...ob das ein Faktor ist)
-Ob man die Luft in der Hülle ganz erneuert und die Ausgeatmete Luft direkt nach aussen leitet/ oder wie anscheinend Stand der Technik direkte Einleitung in die Atemwege, indirekt über die Hülle/ oder Direkt ein, Direkt raus.
Ich frage mich ob es nicht leicht gesundheitsgefährdend ist, sollte den Reifen platzen, und man kriegt eine Schockwelle (?) direkt in die Atemwege, bei den engen Toleranzen wird die Luft so leicht nicht woanders entweichen können. Vielleicht ist es nicht, nur ich würde es gern wissen...

Das hilft doch nur gegen Strömungsabrisse und ich glaube nicht dass es ausser der Hinterkante und den Radausschnitten eine Stelle gibt wo die Strömung nicht laminar ist.
Beim VeloX8 80% of the airflow around the shell is laminar , sieht bei ETA ähnlich aus, die "vordere" Abdeckung ist laminar, den Rest nicht.
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Wenn man schon so eine humane Luftpumpe an Bord hat könnte man auch gezielt Grenzschicht absaugen oder ausblasen.
Genau, und da es eine intermittierende Pumpe ist, sind die Effekte noch komplexer... man könnte vielleicht auch mal sich überlegen, ob etwas wie Luftsäcke (wie bei den Vögel) ein Vorteil bringen könnte und die Pumpe "glätten". Aber klar, noch mehr Komplexität...
 
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