Hier mal Teil 1 meines Berichtes: (ich hoffe, er ist nicht zu umfangreich)
Nach der Ankunft gegen 15 Uhr in Hirtshals, erst einmal Begrüssung der bekannten Gesichter.
Anschließend war das Anmeldeprozedere zu erledigen. Durch eine sehr gute Organisation, war dies schnell erledigt. Auch die fehlenden 40 Dkr konnte ich noch besorgen, die meine Bank den Organisatioren einfach abgezogen hatte. So sei es.
Es folgten viele Gespräche mit den deutschen Teilnehmern. Stategien und Optionen wurden ausgetauscht. Noch war ich der Meinung, Hartmuts Idee mit der Fähre um 11.30 Uhr zu folgen. Es sollte, wie nicht anders zu erwarten, sich anders darstellen. Spätestens, nachdem ich den lückenlosen Zeitplan von Hartmut zu sehen bekam, hätte ich mich schon verabschieden sollen.
Es folgte das Abendessen. Mitlerweile hatte es zu Regnen begonnen. Skeptische Blicke der Akteure richteten sich nach Drausen. Na, wie wird es wohl am Morgen werden? Diese Frage stellten sich wohl alle. Es folgte das Briefing. In dänisch und englischer Sprache wurden uns nochmals die Verhaltesnregeln und die Besonderheiten im dänischen Verkehr nahegebracht. Trotz des Hinweises, Radwege zu benutzen, war für mich klar, mit dem Milan wohl eher nicht.
Auch dieser Programmpunkt war schnell erledigt.
Letzte Überprüfung der Ausrüstung für den nächsten Tag. Dopbag packen und dann ab ins Bett.
Tag 1
Der Wecker klingelt um 3.45 Uhr. Um 4 Uhr gibt es Früchstück. Es war reichhaltig und gut.
Anschließend den Milan vom Wasser befreien, er stand über Nacht im Regen.
Lezte Vorbereitungen. Ist alles an seinem Platz? Sind alle System geladen? Dann kann es ja los gehen. Geplant ist ein sog. Masterstart. Sören fährt vorweg und alle folgen ihm über ca. / km. Dann kann es los gehen. Hartmut direkt hinter Sören, dann ich und dann der Rest. Nach der Startfreigabe gibt Hartmut Gas. Ich weiß, dass wird nix werden. Ich brauche Zeit, zum warm werden. Ich muss mich zu Recht finden... Nach einigen km kommt ein kleiner Anstieg. Hartmut bügelt darüber. Ich muss langsam gehen lassen. Mein Puls ist schon bei 150. So wird dass nichts. Und dann die Erlösung: das Licht wird schwach. Nein, nicht jetzt schon nach wenigen km. Aber halt, dass ist doch ein Grund anzuhalten. Damit ist die Entscheidung gefallen. Hartmut lasse ich ziehen. Derweil tausche ich meinen Akku. Sch... Ding, dass mir mein Schwiegersohn beschafft hat. Ich habe es doch geahnt. Aber es geht jetzt ruhig weiter. Da überholt mich Morten. Dem folge ich einige km, dann bleibt es stehen. Platfuß vorne links. Das geht ja munter los. Morten sagt mir, ich solle weiterfahren. Ab jetzt also allein. Das hätte ich von Anfang an tun sollen. Von km zu km fühle ich mich besser. Die klassische Anfangsunruhe ist gewichen. Der Flow entwickelt sich. Die Morgendämmerung nach der feuchten Nacht zaubert eine ganz besondere Atmosphäre in die Natur. Ich beginne zu genießen. Wie schön, dass ich hier bin. Im Hier und Jetzt. Genau das liebe ich an dieser Art zu reisen. Die Zeit und die km vergehen im Fluge. Der Milan ist gut drauf. Das Setup stimmt. Jetzt nur nicht die berühmten flint stones auf der feuchten Strasse (auch hiervor hatte das Orgateam im Vorfeld gewarnt). Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Ich versuche mich abzulenken durch die reizvolle Atmosphäre der Landschaft. Und schon sind die ersten 85 km hinter mir. Hals ist erreicht. Das erste „Ferry“ rückt näher. Niemand da. Aber die Fähre rauscht schon an. Da kommt auch das erste Auto. Fahrer steigt aus, Motor läuft, er steckt sich eine Zigarette an. Ich glaub es nicht. „..please, can you stop the engine“! Kommentarlos öffnet er das Auto und zieht den Zündschlüssel. Na geht doch! Die Fähre läßt die Planken runter. Der Milan kommt zu seiner ersten Wasserfahrt. Keine weitere Radler ist zu sehen. Wir setzen über. Kontrolle nach der Fähre. Das Kaffe hat geschlossen. Also weiter. Es folgt ein Campingplatz. Wirkt verlassen. Aber halt, da taucht ein Gesicht auf. Eine ältere Dame läßt mich rein. Sie versteht sofort, was ich will. Aber halt. „..signiture, please“. Ok, sauber schreibt sie den vollen Namen ins Feld. Ich bedanke mich und will gehen, da signalisiert sie mir, dass sie gerne Fotos machen möchte. Ok. Neben dem Milan stehend, im Milan sitzend und jetzt noch ein Video während der Abfahrt. Aber gerne.
Es geht weiter. Bei km 138 wieder eine Kontrolle. Diesmal ein Supermarkt. Ich will ihn gerade ansteuern, da erschein ein Mitglied vor Orgateam und empfängt mich. Stempel und die Frage, ob ich die Fähre um 11.30 bekommen will. Ein Blick auf die Uhr 9.30. Zwei Stunden für 60 km... Das sollte ich schaffen. Auf geht’s zum fliegen. Nach einigen Minuten wird mir aber bewusst, dass 11.30 die Abfahrtszeit ist. Also nicht. Lieber mit moderatem Tempo Richtung Aarhus.
Um 11.45 bin ich in Aarhus. Ich beschließe einen Supermarkt aufzusuchen. Aber ich komme nicht zum Aussteigen. Ich werde sofort belagert und mit Fragen nach dem „ … what´s that..? bombardiert. Nachdem ich all die Fragen beantwortet habe, geht´s zum Einkauf. Ich komme zu meinem Milan zurück, da stehen schon wieder Dänen mit fragenden Gesichtern vor mir. Auf die Frage … where is the engine... antworte ich … here... und zeige auf meine Oberschänkel. Whow... klingt es an meine Ohren... Anschließend fahre ich zum Hafen runter. 30 min gönne ich mir noch am Strand. Ein guter breiter Radweg bringt mich zum Hafen. Dort treffe ich die ersten RR. Nicht schlecht die Jungs. Nach und nach kommen viele Teilnehmer zum Hafen. Einige legen sich auf den Asphalt und gönnen sich eine Ruhepause.
Die Verladung ins Schiff erfolgt proffesionell. Die Überfahrt war recht angenehm und nach 75 Min erledigt.
Nach knapp weiteren 90 km und einer weiteren kleine Überfahrt ist Helsingör erreicht. Die Strecke läßt uns immer in Gruppen mit RR fahren. Von hier geht es mit einer Fähre durch den Öresund nach Helsingborg, Schweden. Die Korkenzieherbrücke in Helsingborg stellt selbst für den Milan keine Herausforderung dar. Schnell geht es durch Helsingborg auf die letzten 60 km des Tages. Nach 300 Tages-km und weitestgehend einem leicht welligen Profil ohne große Herausforderungen, stellt sich bald die 200 m Spitze in den Weg. Es wird für mich überraschend schnell dunkel. Den Hügel fahre ich gemeinsam mit Morten. Nach der Kuppe geht es dann mit ordentlich Speed auf die angekündigte T-Kreuzung zu. Frühzeitiges Bremsen ist angesagt. Sören hatte uns schon vorgewarnt. Noch ein paar Meter und das Landhotel Lögnäs ist erreicht. Die erste Etappe mit 350 km ist für mich um 22 Uhr beendet. Alle Fahrzeuge werden in einem Nachbargebäude untergebracht. Registrieren, Stempel, Duschen, Essen und dann nach Bett. Weit gefehlt. Hartmut hat für Morten und mich Quartier gemacht. Aber er liegt im Zimmer mit Stöpsel in den Ohren und hat von innen abgeschlossen. Selbst nachhaltiges Klopfen an der Tür hat keinen Erfolg. Wir brauch die Hilfe des Personals. Hartmut schläft weiter... Er war wohl schon zur Kaffeezeit im Hotel. Beim Essen geht es etwas holperig zu, aber auch diese Hürde schaffen wir und liegen um 23.30Uhr im Bett.
354 km, 2400 hm, in 11.15 h.
Fortsetzung folgt..