Nochmal kurz auf Anfang: Ich meinte im Zuge der Novelle das ich bei den schnellen E Bike begrüße, dass diese die Fahrbahn nutzen dürfen/müssen.
Das war aber schon vor der Novelle so und zwar mandatorisch, seit es diese (45km/h-eBikes) gibt. Auch wenn sie langsamer fahren...
Mit dem RR ist man wie auch mit dem VM in sehr ähnlichen Geschwindigkeitsregionen unterwegs.
Man kann damit nicht langsamer fahren?
Der Radweg ist eben nicht dafür ausgelegt.
Definiere "der Radweg". Ich habe auf meinen Alltagswegen fast das gesamte Potpourri des Vorstellbaren verfügbar:
- keine Radinfrastrutur, nur Fahren auf der Fahrbahn möglich
- alte, entpflichtete Radwege, Nutzung optional, wahlweise Fahrbahnnutzung
- kombinierte Bus-/Radspur
- protected Bikelane
- Radweg mit Benutzungspflicht
- Fahrradstrasse
- dedizierter Radweg ohne begleitende Strasse, Teil des künftigen Radschnellwegnetzes
- dedizierter Radweg ohne begleitende Strasse, nicht unbedingt zum Schnellfahren geeignet, aber als Abkürzung
- kombinierte Rad-Fußwege
Im "Normalmodus" bin ich innerstädtisch zwischen 25 und 30 km/h unterwegs. Das kann ich ausser auf den kombinierten Rad-Fußwegen überall fahren. Klappt im Normalfall auch problemlos, ausser wenn auf der entpflichteten Infrastruktur eine Mutti mit dreirädrigem Cargobike vor mir hergondelt, dann ist es halt mal ein, zwei Minuten etwas langsamer, bis sich eine brauchbare Überholmöglichkeit bietet. Nervig wird es dort im Sommer, wenn reichlich Touristen und sonstige verträumten Langsamfahrer sowie die schiere Masse an Radlern diese Altinfrastruktur verstopfen - dann wechsele ich entweder auf die Fahrbahn (wenn ich es eilig habe) oder ich fahre halt langsamer. Dann dauert die Fahrt zur Arbeit halt drei bis fünf Minuten länger - überlebbar.
Wenn ich mit meinem schnellsten Rad unterwegs bin liegt die Geschwindigkeit oft bei knapp 40 km/h und eigentlich fast immer deutlich über 30 km/h, wenn ich normal fahre ohne mich extra anzustrengen oder zu verlangsamen. Da fahre ich dann nicht auf dem Hochboardradweg, weil zu eng und zu holprig - allerdings ist das auch auf der Fahrbahn eher so mittelgeil, weil Autofahrer nicht mit dieser Geschwindigkeit bei einem Fahrrad rechnen (und sämtliche anderen Verkehrsteilnehmer auch nicht), d.h. die Anzahl an gefährlichen Situationen insbesondere durch Linksabbieger nimmt dramatisch zu. Ist also sehr anstrengend so zu fahren. Bekannte berichten von Experimenten mit 45 km/h S-Pedelecs Ähnliches (und haben deswegen vom Kauf eines solchen Abstand genommen, zumal sie auf der dedizierten Radinfrastruktur niemals nicht fahren dürfen, egal wie langsam sie fahren).
Auf den anderen Arten von Radinfrastruktur habe ich mit diesen Geschwindigkeiten idR kein Problem, ausser es ist zu voll. Von daher halte ich "der Radweg" für eine deutlich zu pauschale Aussage - Fahrradinfrastruktur und Radwege können dramatisch unterschiedlich sein.
Ich habe das begrüßt, da man als schneller Radfahrer nirgends gerne gesehen wird.
Kann ich absolut nicht bestätigen. Höchstens, dass nicht mit einem schnellen Radler gerechnet wird. Ein Problem bei Entgegenkommenden. Bei in meine Richtung Fahrenden (motorisierten) habe ich da keine Akzeptanzprobleme (es wird häufiger nicht überholt) und bei dedizierter Infrastruktur und hinreichend Platz eh nicht.
So oder so habe ich kein Problem damit, meine Geschwindigkeit der jeweiligen Infrastruktur, dem jeweiligen Umfeld und dem jeweiligen Verkehrsgeschehen anzupassen und innerstädtisch daher häufig langsamer zu fahren als ich könnte. Da bricht mir kein Zacken aus der Krone und es ist im Zuge eines kooperativen Miteinanders im Strassenverkehr sinnvoll. Gleiches erwarte ich schliesslich auch von anderen Verkersteilnehmern (und ausser mir erwartet das auch die StVo).
Unerträgilich, so dass ich z.B. über Kilometer nur im Schrittempo vorankäme, wird es eigentlich nie.