stdout‘s Milan MK1 006

Beiträge
533
Oder: Nummer 6 lebt

Nachdem ich die Beste aber leider Fahrrad imune aller Frauen über Monate hinweg mit GebrauchtVM Angeboten aus dem Forum zermürbt hatte sagte sie plötzlich: „Dann kauf es doch!“

Derart überrumpelt machte ich mich dann auf den Weg ins 100km entfernte Mannheim den Milan zu finden: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/milan-mk2-nr-006.48891/

Nach einigen erfolglosen Runden um den Wasserturm wollte ich schon aufgeben als ich vom einem Forenmitglied den Tipp Radrennbahn bekam. Ich erwischte @Lexan gerade noch auf dem Parkplatz der Milan war bereits verladen, mit großem Kissen im Rücken ging es auf Probefahrt, ich konnte die Pedale irgendwie erreichen, die Kette schliff, die rechte Bremse rupfte, ich schaltete mit der ungewohnten Panzerlenkung ständig hoch statt runter. Es kam nicht wirklich Fahrspaß auf. Aber es wahr ein Milan und alle Räder reichten bis zum Boden! Was wollte ich mehr? Man wurde handelseinig und der gelbe Vogel in den Opel Zafira geladen, im zweiten Anlauf sogar so dass die Heckklappe zu ging. Jetzt noch die Anzahlung aus dem Sparkassenautomaten gezogen und wir konnten uns auf die Heimreise machen. Natürlich wäre es völlig unverantwortlich gewesen ohne Sicht nach rechts und dem Innenspiegel voller Milan am Straßenverkehr teilzunehmen, weshalb ich mich entschied die Strecke per Teleportation zu überwinden.
index.php


In den folgenden Tagen wurde das Tretlager einige Zentimeter zurück gestellt. Die 170er Kurbeln hätte ich gerne gegen die 155er getauscht die ich hier noch im Regal liegen habe weil ich 155er auch schon 25Mkm im Alleweder gefahren habe. Aber Vierkant passt nicht auf die Achse im Milan.

Also erst mal so lassen, der Sitz- Tretlager- Beinabstand passt zwar noch immer nicht richtig aber ich scheine mich am die langen Kurbeln zu gewöhnen. 3Tage bin ich dann so zur Arbeit gependelt dann habe ich mir endlich mal die ruckelnde Bremse angessen. Außerdem wollte ich die breiten Tryker vorne durch schmaler Kojaks ersetzen und natürlich mich mir der Technik vertraut machen bevor ich das nachts bei Regen am Straßenrand auf die harte Tour lernen muss.

Eine Speiche rechts war gebrochen die Bremsen sahen eigentlich gut aus und waren nach dem reinigen auch wieder ok, in den Stoßdämpfern sind die blauen Federn verbaut. Das hat mich etwas erstaunt, im Alleweder hatte der Umstieg auf die härteren roten Federn einiges gebracht an Sicherheit und Kurvengeschwindigkeit.

Die elektrische Anlage hat einen Wackelkontakt was bei Nachtfahrten zu überraschend dunklen Momenten führt. Hier plane ich mittelfristig die elektrische Anlage durch etwas eigenes zu ersetzen. Wenn mir aber jemand zu der verbauten Elektrik sachdienliche Hinweise geben kann wäre ich dankbar.
index.php


Fahren mit der Haube machen mir sehr viel Spaß und Speed, auch in der schwülen Hitze der letzten Wochen lag man wenigstens im Schatten. Beim kräftigen Treten und geschlossenem Visier hätte ich aber gerne mehr Frischluft und für die dunklere nasskalte Jahreszeit braucht es auch bald eine Lösung um beschlagsarm und trocken anzukommen.

Jetzt höre ich aber auf mit der Mängelliste sonst entsteht noch der Eindruck ich wäre unzufrieden mit meinem Milan. Das Gegenteil ist der Fall, die Begeisterung nimmt quadratisch mit der ansteigenden Geschwindigkeiten zu :)

An einem 9 Jahre alten Fahrzeug mit der Seriennummer 6 und einigen Vorbesitzern ist nun mal einiges zu tun und jede Stunde in der Werkstatt schweißt uns mehr zusammen. Ich muss nur aufpassen das die beste aller Frauen nicht zu eifersüchtig wird

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
geschlossenem Visier hätte ich aber gerne mehr Frischluft

Wie schon in einer PN erwähnt habe ich nach einem Foto den von CAS verwendete Luftzuführung nachgebaut. Ich erlebe mehrere Vorteile auch gegenüber alternativen Lösungen in Nachbarthreads:
  1. Lightweight, wenig Material, wenig Bastelei
  2. Die Flügel befördern sehr viel Luft in die Nase
  3. Das Visier bleibt in der Mitte absolut beschlagsfrei
  4. Auch an den Seiten neben den Flügeln setzt sich kaum Kondensat ab
  5. Die Flügel selber beschlagen zwar nach einer Weile, aber sie decken sich mit den Knie-Hubbeln. Es geht keine Sicht verloren!
cas_luftfuehrung_3.jpg cas_luftfuehrung_2.jpg cas_luftfuehrung_1.jpg
 
nach dem Prinzip funktioniert auch die Wim Schermer haube auf meinem Quest. Dafür muss aber das Visier einen minimalen Spalt geöffnet sein. Beim Fahren fast nie Probleme mit beschlagen im Stand dagegen nützt es nichts.
 
Natürlich wäre es völlig unverantwortlich gewesen ohne Sicht nach rechts und dem Innenspiegel voller Milan am Straßenverkehr teilzunehmen, weshalb ich mich entschied die Strecke per Teleportation zu überwinden.
Das ist schön zu hören. Denn ohne Sicht nach rechts mit dem Auto zu fahren, wäre wirklich absolut unverantwortlich. Für den Transport von sperrigen Gegenständen gibt es ja nicht umsonst Anhänger, Dachträger oder notfalls Leihtransporter.
 
Das 4kant Tretlager ist mittlerweile da und eingebaut. vielen Dank an @Nobbi für die Produktsuche. das Abziehen der Octalink Kurbeln mit dem alten Abzieher hat mich nach kurzer Internetrecherche 2 Cent gekostet:
Da die vorhandene Kurbel Aufnahmen für den großen und kleinen Lochkreis hatte konnte ich nur 2 Kettenblätter (55/39) verbauen, was aber erstmal ausreicht. Auf das 30er kann ich hier in der Rheinebene erstmal gut verzichten.
Im Gegensatz zum Alleweder ist das Platzangebot beim Schrauben ja deutlich weniger komfortabel. Ich hatte ständig das Gefühl meine Arme seien falsch herum angeschlagen. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich den 3fach Drehschalter ausgetauscht da die Gummis der Schaltgriffe doch schon sehr klebrig waren.
Da ich jetzt noch nicht so der große Schaltungseinsteller vor dem Herrn bin und dem TryAndError Prinzip folgte habe ich mir etwas gedruckt um die Schaltung an Ort und Stelle zu testen.
Zum Trainieren reicht es nicht aber wer will denn schon mit dem VM auf der Rolle stehen. Bei Interesse kann ich die scad Files hochladen.
Mit der Sitzeinstellung hatte ich auch etwas zu kämpfen. Hinten lag der Sitz nur auf einem ca 2cm breiten Blechstreifen auf den ein kleiner Gummi gebunden war, dieses Lager hatte keine Seitenführung und wenn man den Sitz vorne mit den beiden M8-er Gewindestummel am Sitz in die Aluführungen am Boden einlegte lag er hinten nicht mittig auf und so beschädigte der schon erwähnte Blechstreifen die Sitzverstärkungen.
Nur wenn ich den Sitz vorne links unterlege liegt er gerade im Milan.
Damit die hintere Sitzauflage etwas geführt ist habe ich etwas gedruckt:
Zunächst hatte ich einen einseitigen Abstandshalter vorne rechts am Sitz im Verdacht der vermutlich verhindern soll dass das Umlenkritzel sich durch den Sitz in meine Hintern sägt.
Als erstes habe ich das Ritzel durch das nächst kleinere aus eine alten Kassette ersetzt, Die Zähne habe ich mit der Feile auch noch etwas gestutzt. das brachte zunächst Entspannung am Hintern.
Daraufhin habe ich Abstandshalter vorn rechts am Sitz entfernt, was aber nicht funktioniert hat. Je nach Belastung biegt sich der Sitz durch und das Ritzel bohrt sich wieder durch den Sitz.
Also habe ich den Streifen wieder dran genietet.

So jetzt muss ich erst mal wieder ein paar Tage fahren um zu sehen ob das auch alles richtig wahr. Die 155er Kurbeln und die Sitzposition fühlen sich aber erstmal sehr gut an.

Thomas
 
das Abziehen der Octalink Kurbeln mit dem alten Abzieher hat mich nach kurzer Internetrecherche 2 Cent gekostet
Ich habe meine Zwei-Cent-Stücke ins Gewinde gebogen. Nach dem Ausstoßen von der anderen Seite , habe ich dann aus einer Schraube mit mehreren Beilagscheiben und Mutter , einen Adapter gebaut. Der hält.

Lg
Gandalf
 
Das mit der besten Ehefrau von allen kenn ich gut! Wunderte sie sich doch, daß ich Mitte November 2016 von einem Tag auf den anderen meine Nahrungsaufnahme drastisch reduzierte! Ich hatte nämlich schon ohne VM das zulässige Systemgewicht längst überschritten:eek:, und daher hatte ich beschlossen: Mein fester Wille: Der Speck muß weg! Damit lag sie mir schon etliche Jahre in den Ohren:rolleyes:. Als ich ihr dann den Grund am Bildschirm vorführte, war sie zwar nicht sehr begeistert - aber der Zweck heiligt eben die Mittel - und weil schon viel Speck weg ist, kann und darf ich jetzt "fliegen", und mein milvus carbonaris:D ist wohlgelittenes Familienmitglied(y). So ging ein Jugendtraum (Vector:whistle:) in Erfüllung. Das Systemgewicht paßt jetzt reichlich(y) und der VM-Virus hat nach fast 40jähriger Inkubationszeit doch zugeschlagen:D!
 
Gleich Zuganfang war vorne rechts ja bereits eine Speiche gebrochen und die Bremse ruckelte. Nachdem von der örtlichen Fahrradwerkstatt die Speiche ersetzt und das Rad zentriert wurde war das Ruckeln der Bremse auch weg. Nun gut 1000 km später kam das Ruckeln der rechten Bremse zurück :-(
nach der Anleitung https://www.velomobilforum.de/wiki/doku.php?id=technik:bremsen:rtrommelbremsen habe ich ,allerdings mit 240 Körnung, das Ruckeln weg bekommen. 2 Tagte später dann das das hier
Scheinbar über Nacht waren 2 Speichen gerissen. Ich habe es erst morgens beim aus der VM Garage ziehen bemerkt.
So macht das keinen Spaß, zumindest kann ich auf ein Zweit-VM zurückgreifen :)

Thomas
 
Scheinbar über Nacht waren 2 Speichen gerissen.
Nein, beim fahren. Du wirst es lernen zu erkennen: Kurzer Knall, und im Fall Panzerlenkung spürt man am Hebel einen kurzen Ruck. Passiert mir fast ausschließlich in Kurven beim kurveninneren Rad.
Wegen der ungwöhnlichen Bruchposition würde ich aber auf Kerbschädigung der Speichen tippen, schau mal, ob die irgendwo anstoßen beim Einlenken. Durchmesseränderung ist ja nicht.
Ich würde Doppeldickendspeichen empfehlen, die halten länger und sind auch leicht einzufädeln :sneaky:

zumindest kann ich auf ein Zweit-VM zurückgreifen :)
Wieso? Solange die Speichen nicht im radkasten verhaken, kann man noch weiterfahren, bis sich der Speichentausch auch lohnt :whistle:
Ich bin mit zwei links und einer rechts noch vom Vercors heimgefahren bei 3w4f.

Gruß,

Tim
 
Solange die Speichen nicht im radkasten verhaken

Dafür habe ich immer ein wenig Gophertape dabei. Hören, identifizieren, ankleben und weiter fahren. Eine Weile hatte ich auch eine Bruchserie, die dann irgendwann auch endete. Nachzentrieren ist kein Hexenwerk und für Dich mit Sicherheit schnell erlernbar. Einen Zentrierständer kann man aus allem möglichen Material bauen, eventuell sogar drucken.
 
Du wirst es lernen zu erkennen: Kurzer Knall
Ich hoffe ich werde nicht allzu viel Gelegenheit dazu haben. Im Alleweder ist mir auf 26tkm eine Speicher gebrochen.
Aber ich werde mir wohl einen Vorrat an Speichen zulegen müssen und einen Zentrierständer schnitzen ...
 

Diese relative Größenangabe finde ich im Nirwana des Netzes bestätigt. Von 50 € bis 500 € ist für jede Gehaltsgruppe was zu finden. Die für 500 € zentrieren wahrscheinlich von allein. An meinem Holzständer weiß ich was wackelt, bei dem 50 € müsste ich das erst herausfinden.
 
Die 2 gebrochenen Speichen sind ersetzt und nun rupft die Trommelbremse wieder so dass bei ungünstigem Bremsdruck die Kiste rüttelt als ob sie gleich in tausend Scherben zerspringen wollte.
Das liegt dann also an der Speichenspannung? Kann man/ich/wer das anders/besser machen oder muss ich nun wieder mit Schmirgel die Trommel anpassen?

Oder liegt das an einer zu weichen Trommel? zu weiche Speichen? Die ganze Geschichte des Laufrades kenne ich nicht, nach der Reparatur meines ersten Speichenbruches war die wieder Bremse ok. Als dann nach einem Monat das Ruckeln wieder kam hab ich die Trommel geschliffen, 100km später brachen dann die nächsten Speichen. Und nun also wieder Ruckeln.

Thomas
Für die nächsten Ausfälle habe habe ich mir Speichen bestellt.
 
Das liegt dann also an der Speichenspannung?
Nein, das liegt daran, daß beim Einspeichen die Trommel in eine andere Form gezogen wird und nun der Bremsbelag ungleichmäßig am Bremsring greift. Schau, daß die Speichenspannung gleichmäßig ist und schmirgel den Belag rund.

Gruß,

Tim
 
Zurück
Oben Unten